Sternstunde Philosophie

Schweizer Radio und Fernsehen (SRF)
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May 11, 2024 • 59min

Minenfeld Erziehung – Was Elternsein heute bedeutet

Die Philosophin Simone Miller und der Erziehungsexperte Philipp Ramming diskutieren über die hohen Erwartungen an Eltern, die Bedeutung des Scheiterns bei der Erziehung und die Herausforderungen der modernen Kindheit. Es geht auch um Selbstbestimmung, Tugenden, kritisches Denken im digitalen Zeitalter und die gemeinsame Verantwortung der Gesellschaft bei der Erziehung von Kindern.
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Apr 27, 2024 • 58min

Extremismus auf dem Vormarsch – was tun gegen Radikalisierung?

Das Misstrauen gegen Politik, Medien und Wissenschaft wächst. Zugleich werden extremistische Positionen immer salonfähiger, von Rechtspopulismus bis zu Verschwörungstheorien. Was steckt dahinter? Yves Bossart spricht mit der Extremismus-Expertin Julia Ebner und dem Schriftsteller Karl-Heinz Ott. Julia Ebner berät zahlreiche Regierungen und Geheimdienste, die EU ebenso wie die UNO im Umgang mit Radikalisierung, Terrorismus und extremistischer Gewalt. Sie hat sich für ihre Recherchen monatelang inkognito unter Nenazis, Dschihadisten und Coronaleugner gemischt. Ebner meint, Radikalisierung sei längst kein Randphänomen mehr, sondern habe die Mitte der Gesellschaft erreicht, auch durch Soziale Medien wie TikTok oder Telegram. Karl-Heinz Ott befasst sich als Philosoph und Schriftsteller mit reaktionären Ideen und ihren Vordenkern, etwa mit dem einflussreichen Staatsrechtler Carl Schmitt, der als Kronjurist des Dritten Reiches gilt. Yves Bossart spricht mit den beiden Experten über den Aufstieg des Rechtspopulismus, über die zunehmende Radikalisierung der Gesellschaft und über mögliche Auswege.
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Apr 20, 2024 • 50min

300 Jahre Kant – Ist Aufklärung heute wichtiger denn je?

Der Philosoph Marcus Willaschek erklärt die Wichtigkeit von Immanuel Kant für die Krisenzeit. Diskussion über Kants Einfluss auf Politik, Moral, und Wissenschaften. Sind Kants Ideale in der heutigen Zeit gefährdet? Analyse von Kants rassistischen Vorurteilen. Bedeutung des kategorischen Imperativs und der Menschheit. Revolutionäre Denkansätze von Kant und seine Lebensgeschichte.
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Apr 13, 2024 • 59min

Raus aus der Produktivitätsfalle! Oder: Leistung neu denken

Junge Philosophieabsolventen Hans Rusinek und Hannah Schragmann diskutieren neue Ansätze zur Produktivität. Sie plädieren für einen anderen Umgang mit Arbeit und Leistung, betonen Selbstwirksamkeit und Freiräume im Arbeitsalltag. Themen wie Kreativität, Prokrastination, persönliche Identität, Selbstverwirklichung und gesellschaftlicher Beitrag werden ebenso angesprochen. Es wird auch über subtraktives Denken zur Produktivitätsverbesserung und die Bedeutung persönlicher Räume diskutiert.
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Apr 6, 2024 • 59min

Megatrend Manifestieren – Welche Macht haben unsere Gedanken?

Durch Manifestieren sollen wir uns Liebe, Geld und Erfolg herbeiwünschen können, wenn wir nur fest daran glauben. Zahlreiche Prominente wie Jim Carrey oder Bella Hadid schwören darauf. Was steckt hinter dem spirituellen Trend? Alles nur Humbug? Oder ist Manifestieren vielleicht das «moderne Gebet»? Manifestieren funktioniert wie eine «Bestellung beim Universum». Man versucht durch die Kraft der Gedanken in die richtige Schwingung zu kommen und so das Gewünschte anzuziehen. Denn laut dem sogenannten «Gesetz der Anziehung» zieht sich Gleiches und Gleiches an. Plötzlich werden Traumpartner, Traumwohnung oder Traumgehalt zur Realität. Tiktok-Videos mit Manifestations-Anleitungen gehen viral, insbesondere unter jungen Menschen. Woher kommt dieses neue Bedürfnis nach Kontrolle und Transzendenz? Wo liegen die Grenzen zur Kunst des positiven Denkens? Und wo hört der Spass auf? Olivia Röllin und Yves Bossart sprechen mit Ann-Kristin Tlusty, Kulturwissenschaftlerin, Psychologin und Redakteurin «Zeit Online», mit Manuel Schmid, Theologe, Philosoph und Co-Leiter reflab.ch, und mit der Schauspielerin und Moderatorin Melanie Winiger, die regelmässig manifestiert und behauptet, so ihren Traummann gefunden zu haben.
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Mar 30, 2024 • 57min

Eva Menasse – Wider den Bekenntniszwang!

Die österreichische Schriftstellerin Eva Menasse ist besorgt: Im Kontext der Debatte um den Gazakrieg sage man lieber nichts mehr über Israel, statt sich den Mund zu verbrennen. Diese Duckmäuserei führe aber nicht zu politischem Fortschritt, sondern zum Zerfall der Öffentlichkeit. Die Klage über das vergiftete Diskursklima gehört mittlerweile zum Grundbestand der Gegenwartsdiagnosen. Auch die vielfach preisgekrönte Bestsellerautorin Eva Menasse zeigt sich besorgt und warnt vor der Fragmentierung des öffentlichen Raums in einer Digitalmoderne, die von «Brachialvereinfachung» und «Hetzmeuten» dominiert sei. Als eine der Sprecherinnen des PEN Berlin ist sie insbesondere um die Kunst- und Meinungsfreiheit besorgt. Aberkannte Preise, abgesagte Ausstellungen und ausgeladene Gäste würden auf den ersten Blick das beruhigende Gefühl vermitteln, etwas gegen Antisemitismus, Rassismus oder Transfeindlichkeit getan zu haben. Gegen die Polarisierung bringe das jedoch nichts – im Gegenteil. Vielmehr sieht sie darin einen Bekenntniszwang am Werk, der Ausdruck sei des «würgenden Wunsches, auf der garantiert richtigen Seite zu stehen». Das Resultat: Symbol- statt Sachpolitik. Aber wo verlaufen die Grenzen der Redefreiheit? Und was lässt Menschen einander so missverstehen? Barbara Bleisch hakt nach.
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Mar 23, 2024 • 58min

Yascha Mounk – Identitätspolitik als Gefahr für die Demokratie?

Yascha Mounk ist Politikwissenschaftler und lehrt in den USA. Er diskutiert die Gefahren der Identitätspolitik für die Demokratie, insbesondere den Zusammenhang mit Rechtspopulismus. Mounk betont, dass Strömungen wie Postkolonialismus und Critical Race Theory zur politischen Bedeutung von Identität beitragen. Die Verschiebung von ökonomischen hin zu kulturellen Themen beeinflusst das Wählerverhalten. Außerdem beleuchtet er die Rolle des Internets in der MeToo-Bewegung und die Herausforderungen für die Redefreiheit.
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Mar 16, 2024 • 59min

«Digital Detox» – Das Smartphone, ein Gift?

Rolf Dobelli, Schriftsteller und Verfechter des Digital Detox, und Bernhard Pörksen, Medienwissenschaftsprofessor, diskutieren die Herausforderungen der Smartphone-Nutzung. Dobelli erklärt, warum er auf Nachrichten verzichtet und plädiert für tiefgründige Texte statt ständiger Ablenkung. Pörksen analysiert, wie Plattformen und Algorithmen unsere Aufmerksamkeit manipulieren. Außerdem werden die Auswirkungen von Kurzformaten auf die Jugendgesundheit thematisiert und die Notwendigkeit von digitaler Erziehung sowie reglementierenden Maßnahmen besprochen.
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Mar 9, 2024 • 57min

Bayo Akomolafe – Wie wir aus der Krisenspirale herausfinden

Wenn wir die Klimakrise überstehen möchten, dann braucht es ein radikal neues Denken und Fühlen. Das meint der nigerianische Philosoph und Psychologe Bayo Akomolafe. Warum uns Spiritualität dabei helfen kann, die diversen Krisen ganz anders zu sehen, verrät er im Gespräch mit Yves Bossart. Menschen der Moderne sind in einer tödlichen Logik gefangen, die es zu durchbrechen gilt, meint Bayo Akomolafe. Der nigerianische Psychologe und international gefragte Redner glaubt, wir müssen einen neuen Umgang mit der Natur lernen, ihr wieder zuhören und uns berühren lassen. Dazu müssen wir die Natur und den Menschen neu denken, als vielschichtige Prozesse, die alle miteinander verbunden sind. Akomolafe bezieht sich dabei auf die westafrikanische Weisheitstradition der Yoruba, aber auch auf feministische Materialistinnen wie Donna Haraway, die starre Konzepte durchbrechen und Gegensätze überwinden möchte. Yves Bossart spricht mit dem spirituellen Denker über mögliche Auswege aus der krisenhaften Moderne und fragt, warum jeder Tod ein Neuanfang bedeutet.
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Mar 2, 2024 • 57min

Dem Leiden eine Stimme geben – Carolin Emcke und Miriam Cahn

Krieg und Vertreibung sind grausam, erniedrigend, brutal. Wir sprechen kühl über Geostrategie, Gerechtigkeit und Grenzen – blenden die Schicksale der Menschen, die erfrieren, verhungern, ertrinken, aber allzu oft aus. Wie lässt sich das Grauen in Worte und Bilder fassen, wie zeigen, was geschieht? Beide arbeiten sich seit vielen Jahren an der Frage ab, wie der Entmenschlichung in unserer Welt aufrichtig und engagiert zu begegnen ist, und beide wurden für ihre Arbeit vielfach ausgezeichnet: Die Philosophin und Autorin Carolin Emcke und die Künstlerin Miriam Cahn. Cahn, die zu den weltweit bedeutendsten zeitgenössischen Künstlerinnen gehört, ergreift für die Entrechteten Partei, indem sie unermüdlich malt. Ihr Gemälde «Fuck abstraction!», das nach den Kriegsgräueln in Butscha entstanden ist, hat in Frankreich jüngst eine Debatte über die Grenzen der Kunstfreiheit ausgelöst. Denn Cahn zeigt die Brutalität von Krieg, Flucht und Unterdrückung ungeschönt und schonungslos. Emcke, unter anderem Friedenspreisträgerin und Autorin zahlreicher preisgekrönter Sachbücher, hat bereits in ihrer Zeit als Kriegsreporterin damit gerungen, dem Leiden schreibend eine Stimme zu geben. In ihrem in diesen Tagen erscheinenden Buch «Was wahr ist. Über Gewalt und Klima» denkt sie darüber nach, wie wir den einzelnen Menschen, die im Krieg zur wert- und namenlosen Masse werden, ihre Humanität zurückgeben können. Was treibt die beiden Frauen an, was eint sie? Glauben sie an die Kraft der Öffentlichkeit, wie lässt sich Empathie ihrer Meinung nach schulen und gibt es eine Pflicht zur Zeugenschaft? Barbara Bleisch trifft die beiden zum Gespräch.

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