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Übermedien

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Dec 1, 2023 • 28min

Holger ruft an ... wegen Gil Ofarim

Übersehen Medien vor lauter Einzelfällen strukturellen Antisemitismus? Vor zwei Jahren berichtete der Musiker Gil Ofarim in einem Instagram-Video darüber, dass er in einer alltäglichen Situation in einem Hotel Opfer einer antisemitischen Beleidigung geworden sei. Die öffentliche Empörung darüber war groß. „Für die jüdische Community war diese Story eine Non Story“, sagt Laura Cazés, Leiterin der der Abteilung Kommunikation und Digitalisierung bei der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland. Denn die Erfahrung, Antisemitismus zu erleben, sei für Jüdinnen und Juden in Deutschland eine sehr alltägliche. Diese Woche hat Ofarim überraschend zugegeben, dass seine Vorwürfe gelogen waren. Den Schaden werden vor allem auch die tragen, die tatsächlich Anfeindungen erleben. Cazés: „Das Problem ist, dass jüdischen Personen ohnehin schon Antisemitismus als Erfahrung abgesprochen wird.“ Und das gelte vor allem für Personen, die kein öffentliches Sprachrohr haben. Medien sollten aus Sicht von Cazés besser darin werden, Antisemitismus als strukturelle Erfahrung zu vermitteln – und anstatt oft nur emotionalisiert über Einzelfälle zu berichten mehr auf die Datenlage blicken, wie die der Meldestelle Antisemitismus (RIAS) oder der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte. Was können Journalist:innen besser machen, wenn sie über Antisemitismus berichten? Welche Stimmen werden zu wenig gehört? Und was hat sich seit dem 7. Oktober, dem terroristischen Überfall der Hamas auf Israel, für Jüdinnen und Juden in Deutschland verändert? Darüber sprechen Holger Klein und Laura Cazés diese Woche im Übermedien-Podcast. Links: Gewalt, Bedrohungen, Beleidigungen – Meldestelle registriert drastische Zunahme antisemitischer Vorfälle („Der Spiegel“) Deborah Feldman fühlt sich gecancelt, dabei ist sie genau die jüdische Stimme, die deutsche Medien lieben Ohne Sehen kein Verstehen: Warum die grauenhaften Bilder der Hamas-Massaker gezeigt werden müssen Laura Cazés bei Twitter Meldestelle Antisemitismus (RIAS)
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Nov 24, 2023 • 30min

Holger ruft an ... wegen Rundfunkbeitrag

Wie wird berechnet und entschieden, wie hoch der Rundfunkbeitrag ist? Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten, kurz: KEF, will wohl eine Erhöhung des Rundfunkbeitrags um 58 Cent im Monat empfehlen – und schon regen sich wieder alle auf. Aber: Wie berechnet die KEF überhaupt ihre Empfehlung, welche Rolle spielt die Politik – und wird's am Ende zu der Erhöhung kommen? Darüber spricht Holger Klein im Podcast mit Steffen Grimberg. Steffen Grimberg ist seit mehr als 25 Jahren Medienjournalist und leitet den Mediendienst der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Von 2000 bis 2012 hat er das Medienressort der „taz“ verantwortet, danach wechselte er zum Medienmagazin „ZAPP“ im NDR und dann ans Grimme-Institut. Anschließend, von 2016 bis 2018, arbeitete er als ARD-Sprecher beim Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) in Leipzig. Links Kommission will offenbar Erhöhung des Rundfunkbeitrags empfehlen (Spiegel) CDU-Politiker Markus Kurze: Wir stimmen der Erhöhung des Rundfunkbeitrags nicht zu (FAZ, €) Debatte um Rundfunkbeitrag: Der lange Streit ums Geld (DLF) Debatte um Rundfunkbeitrag: BR-Intendantin Wildermuth mahnt (BR) Warum will die CDU in Sachsen-Anhalt den Rundfunkbeitrag nicht erhöhen? (Übermedien-Podcast) Rundfunkurteil: Springers rasende Wut auf das Bundes­verfassungsgericht (Übermedien) Politiker und Medien ignorieren, wer die Höhe des Rundfunkbeitrags festlegt (Übermedien)
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Nov 16, 2023 • 26min

Holger ruft an ... wegen Hubert Seipel

Wieso haben Medien Hubert Seipels Putin-PR verbreitet? Ein deutscher Journalist schreibt freundliche Putin-Bücher, zeigt sich mit dem russischen Präsidenten sehr nah. Nun kommt raus: Er bekam für seine Arbeit sehr viel Geld von einem russischen Oligarchen. Geht's noch? Holger ruft an bei der Osteuropa-Historikerin Franziska Davies, die auch die ARD und andere Medien deutlich kritisiert. Franziska Davies' Forschungs- und Publikationsschwerpunkt ist die moderne Geschichte Russlands, der Ukraine und Polens. Ihr gemeinsam mit Katja Makhotina verfasstes Buch „Offene Wunden Osteuropas. Reisen zu Erinnerungsorten des Zweiten Weltkriegs“ wurde 2022 mit dem Bayerischen Buchpreis ausgezeichnet. In Kürze erscheint der Essay-Band „Die Ukraine in Europa. Traum und Trauma einer Nation.“ Links Preisgekrönter deutscher Journalist erhielt Hunderttausende Euro aus Russland (Spiegel, €) Hunderttausende für Putin-Experten Seipel (ZDF) Prügelknabe des Westens (Franziska Davies in der „Süddeutschen“) Gelder aus Russland an Journalisten: Buchverkauf gestoppt ("Zeit") Der Fall Hubert Seipel: Wofür bekam der Journalist 600.000 €? ("Frontal", ZDF)
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Nov 9, 2023 • 23min

Holger ruft an ... wegen getöteter Nahost-Journalisten

Weshalb sterben so viele Journalisten im Gaza-Krieg? Seit dem 7. Oktober, dem Terrorangriff der Hamas auf Israel, sind laut dem Committee to Protect Journalists (CPJ) in Gaza und Israel bereits 39 Journalisten getötet worden, in nur vier Wochen. Im ganzen Jahr 2022 seien es 68 Journalisten gewesen, die ums Leben kamen – und zwar weltweit! Die NGO Reporter ohne Grenzen (ROG) kommt zu ähnlichen Zahlen. "Es ist der tödlichste Beginn eines Krieges im 21. Jahrhundert", sagt Christopher Resch, Pressesprecher und Nahost-Experte bei ROG, im Übermedien-Podcast. Er erzählt, weshalb es schwierig ist, gerade Schutzausrüstung nach Gaza zu bringen, welchen Anschuldigungen sich auch ROG ausgesetzt sieht seit Beginn des Krieges, und was die NGO mit einer Strafanzeige beim Internationalen Gerichtshof für Menschenrechte bezwecken will. Christopher Resch ist Pressereferent im Berliner Team der internationalen Menschenrechtsorganisation Reporter ohne Grenzen (RSF) mit Fokus auf den Nahen Osten (MENA) und Südosteuropa. Er hat in Leipzig und Istanbul Journalistik und Arabistik studiert und anschließend für das Goethe-Institut in Ägypten und Saudi-Arabien gearbeitet. Er ist Herausgeber des Sammelbands „Medienfreiheit in Ägypten“ (von Halem Verlag, 2015). Vor seiner Tätigkeit für RSF war er freier Journalist, unter anderem für "taz", Deutsche Welle und Deutschlandfunk. Seit 2018 arbeitete er zudem als freier Referent im Themenfeld Islam und Geflüchtete. Links Journalist casualties in the Israel-Gaza war (CPJ) Israel verdächtigt Reuters und AP, über Hamas-Angriff informiert gewesen zu sein (Der Standard) Palestinian TV Reporter and 11 Family Members Killed in Gaza (NYT) Trauer um im Libanon getöteten Journalisten (FAZ) Kontroverse um getötete Journalisten in Gaza und Libanon (DLF) RSF investigation into the death of Reuters reporter Issam Abdallah (RSF) Angriffe und Drohungen in der ganzen Konfliktregion (RSF)
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Oct 31, 2023 • 16min

Holger ruft an ... wegen "Bild"

Was kann das "Bild"-"Manifest"außer spalten? Die „Bild am Sonntag“ hat ein „Manifest“ für Deutschland veröffentlicht. Es sei eine „Leitidee für das, was unsere freie Gesellschaft zusammenhält“, schreibt die Redaktion. Die 50 Punkte des Manifests lesen sich wie Verhaltensregeln für gute Bürger*innen. Und zwischen den Zeilen wird schnell klar, dass sie vor allem auch eine Abgrenzung sind: zwischen uns, den guten Deutschen. Und den anderen. Deutschland sei ein Land der Griller, heißt es in dem Manifest, ein Land, in dem viele Schweinefleischesser wohnen, wo man sich zur Begrüßung gern die Hand gebe, nur an Silvester böllere und Frauen tragen könnten, was sie wollen. Im Blatt wurde das Manifest auch auf Arabisch veröffentlich, online zudem auf Russisch, Englisch und Türkisch. Das sei ein „spaltarisches Manifest“, das „gedanklich und sprachlich verunglückt“ sei, sagt der Journalist Nils Minkmar im Übermedien-Podcast. Es würden keine Tugenden vermittelt, sondern „Behauptungen, die weder die deutsche noch die migrantische Realität in Deutschland widerspiegeln.“ In einer Zeit, in der auf Demos in Deutschland Hamas-Terror gefeiert wird und antisemitische Parolen geschwungen werden, sollten Medien natürlich kritisch hinschauen. Aber ist das, was „Bild“ da macht, zielführend? Wer soll hier eigentlich adressiert werden? Entsprechen die Regeln, die „Bild“ aufstellt, überhaupt der Linie, die das Blatt sonst so fährt? Und warum wäre eine differenzierte Berichterstattung über nachhaltige Energiepolitik publizistisch effektiver als so ein Manifest? Darüber sprechen Holger Klein und Nils Minkmar im Podcast.
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Oct 25, 2023 • 22min

Holger ruft an ... wegen Süßigkeitenwerbung

Gefährdet Cem Özdemirs geplantes Werbeverbot wirklich den Journalismus? Weniger Süßigkeiten-Werbung – weniger Medienvielfalt? Glaubt man einer großen Kampagne von Verbänden der Werbebranche, der Lebensmittelindustrie und privaten Medien, ist das geplante Werbegesetz von Cem Özdemir, dem Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, eine Gefahr für den Journalismus. Denn der Minister will Werbung für Produkte, die sich an Kinder richten und die als ungesund gelten, beschränken. Kritiker seines Gesetzesentwurfs behaupten, dass dadurch Verlagen und Fernsehsendern künftig Werbeeinnahmen in Milliardenhöhe fehlen werden. Durch "pauschale Werbeverbote", so steht es in den Anzeigen der Kampagne, die seit voriger Woche in verschiedenen Medien erscheinen, würden Medien "nicht nur eine der wichtigsten Einnahmequellen" verlieren, "sondern unsere Gesellschaft auch die zuverlässige Versorgung mit Informationen als Gegengewicht zu Desinformation und Fake News". Doch ist da überhaupt was dran? „Wir haben hier eine Situation, in der sich jeder seine eigene Wahrheit schafft“, sagt ** Martin Rücker** im Übermedien-Podcast. Der freie Journalist findet, dass bei der Debatte um das geplante Junk-Food-Werbeverbot die „Grenzen der Redlichkeit“ überschritten werden. Die Beteiligten hätten sich längst von einer "gemeinsamen Faktenbasis" verabschiedet. Stattdessen werde Stimmung gemacht, natürlich auch bei „Bild“ – wie so oft, wenn es um den Esskulturkampf geht. Was hat es mit dem geplanten Werbeverbot eigentlich auf sich? Wie berichten Medien darüber? Und welche Wirkung könnte so ein Gesetz eigentlich haben? Darüber reden Holger Klein und Martin Rücker im Podcast. **Links: ** Mit Junk-Studien gegen Özdemirs Junk-Food-Werbeverbot (Kommentar von Martin Rücker in der "Welt") Werbeverbot für Milch? Wie "Bild" mit falschen Zutaten Kulturkämpfe zubereitet Wenn aus der Curry-Wurst eine Ente gemacht wird
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Oct 19, 2023 • 32min

Holger ruft an ... wegen der EU und Desinformation

Entscheidet jetzt die EU, was Desinformation ist? Das Digitale-Dienste-Gesetz der EU soll Anbieter von sozialen Netzwerken zwingen, Inhalte stärker zu moderieren. Der französische EU-Kommissar Thierry Breton nutzt das Gesetz, das seit August greift, um Internetplattformen wie Youtube, Meta, Tiktok und X (ehemals Twitter) zu ermahnen – und warnt vor illegalen Inhalten und „Desinformation“. Aber wie legt die EU eigentlich fest, was Desinformation ist? 13 mal tauche das Wort im Gesetz auf, definiert werde es aber nicht, kritisert Hendrik Wieduwilt. Das Gesetz sei „schleierhaft und nebulös“ dahingehend, was der Begriff eigentlich bedeute. Wieduwilt findet die Maßnahmen der EU fragwürdig. Ein Problem sei auch, dass die Kommission sich in Krisenzeiten „sehr sehr weitreichende“ Befugnisse auf den Plattformen einräumt. Unklare Nachrichtenlagen, wie sie derzeit in Nahost vorliegen, werden so auch zur Herausforderung für die Meinungs- und Pressefreiheit: Was fällt unter Desinformation? Was wird gelöscht und wie wird es transparent gemacht? Wer entscheidet das? Und werden offizielle Einschätzungen der EU bevorzugt? Darüber sprechen Holger Klein und Hendrik Wieduwilt in der neuen Folge von "Holger ruft an …": Links "Die EU hat ein Problem mit Desinformation" von Hendrik Wieduwilt in der FAZ "Kann es sein, dass es Social Bots gar nicht gibt?" fragt Holger Klein im Podcast Florian Gallwitz "Chatkontrolle: EU-Datenschutzbeauftragter untersucht Microtargeting der EU-Kommission" von Markus Reuter bei "netzpolitik.rog" "Wie Kinderschützer*innen Verwirrung stiften" von Leonhard Pitz bei "netzpolitik.org" "Streit über Chatkontrolle geht weiter" von Jana Ballweber in der "taz"
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Oct 14, 2023 • 15min

Holger ruft an ... wegen Israel

Warum wird es immer so emotional, wenn es um den Nahost-Konflikt geht? Es gibt viel Hass dieser Tage, mal wieder und von allen Seiten. Die Diskussion über den Krieg zwischen Israel und den Palästinensern ist so emotional aufgeladen wie wohl kein anderer Konflikt. Das erlebt die Journalistin und Nahost-Expertin Gilda Sahebi auch selbst, wenn sie die aktuellen Geschehnisse einordnet. Im Übermedien-Podcast sagt sie: „Sobald man etwas schreibt über Israel oder über Jüdinnen und Juden, ist man sofort gegen Palästinenser. (…) Wenn ich schreibe, dass es gerade sehr viele Tote im Gazastreifen gibt durch die Angriffe der Israelis, dann kommt von der anderen Seite: du Antisemitin. Das ist das unfassbar Toxische an diesem Konflikt.“ Im Vergleich zu früheren Eskalationen der Gewalt im Nahen Osten habe sich bei Berichterstattung über die aktuelle Lage aber auch etwas verbessert, sagt Sahebi. Was ist diesmal anders? Was sollten Journalistinnen und Journalisten beachten, die über den Nahost-Konflikt berichten? Und warum ist es nicht gut, von der einen und der anderen Seite zu sprechen? Darüber reden Holger Klein und Gilda Sahebi in der neuen Folge von "Holger ruft an …": Links: Wie sich der Kommentar des SZ-Korrespondenten zu Israel plötzlich veränderte Terror verharmlosen in Deutschland: Rassismus ist kein Gegenmittel (Kommentar von Gilda Sahebi in der taz) Antisemitische Vorfälle bei Demo in Berlin: Wen aus Journalisten "Störer" gemacht werden
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Oct 7, 2023 • 26min

Holger ruft an ... wegen Bluesky

Wird Bluesky das neue Twitter? Plötzlich reden alle von der Twitter-Alternative Bluesky; in Deutschland scheint sich in den vergangenen Tagen eine ganze Welle mehr oder weniger bekannter Menschen dorthin aufgemacht zu haben. Entsteht da das nächste große Social-Media-Ding, eine neue Heimat für all die, die es bei Elon Musk nicht mehr aushalten? Oder ist das nur wieder ein kurzfristiger Hype? Holger Klein hat darüber mit Martin Fehrensen gesprochen. Gemeinsam mit Simon Hurtz betreibt er das Social Media Watchblog und informiert zweimal die Woche in einem Newsletter über die wichtigsten Neuigkeiten und Debatten rund um Dienste wie Twitter (neuerdings: X) – und eben Bluesky. Er beschreibt das ganz besondere Gefühl, das dort gerade herrscht, und erklärt die Diskussionen, die bereits toben um die Offenheit für unterschiedliche politische Meinungen und ihre Vertreter. So groß, wie der Medienrummel es gerade erscheinen lässt, sei Bluesky noch nicht, sagt Fehrensen. Man müsse sich den Dienst vielleicht am besten als eine etwas größere Whatsapp-Gruppe vorstellen. Er glaubt aber auch grundsätzlich nicht, dass es noch einmal großen gemeinsamen Diskursraum für alle geben wird, wie es Twitter zumindest zeitweise war: „Die Zukunft ist die Nische.“ Warum er meint, dass in dieser Fragmentierung aber auch eine Chance liegt für die klassischen Medien, erklärt Martin Fehrensen in dieser Folge von „Holger ruft an“. Links Social Media Watchblog: Der blaue Vogel ist tot, lang lebe der blaue Himmel Martin Fehrensen auf Bluesky Übermedien auf Bluesky
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Sep 28, 2023 • 38min

Holger ruft an ... wegen der AfD in Thüringen

Warum berichten überregionale Medien groß, wenn in Nordhausen gewählt wird? Wenn ein Landtag über eine Gesetzesänderung abstimmt, ist das normalerweise kein Thema für die „Tagesschau“. Wenn irgendwo ein Landrat gewählt wird, interessiert das keinen im Rest der Bundesrepublik, und es kriegt auch kaum einer mit, weil es höchstens in der Lokalzeitung steht. Es sei denn, es geht um einen (möglichen) Erfolg der AfD. Auch als am vergangenen Wochenende der AfD-Kandidat bei der Bürgermeister-Stichwahl in der thüringischen Kleinstadt Nordhausen scheiterte, berichteten sämtliche überregionale Medien darüber. Aber warum eigentlich? „Landespolitische Ereignisse können bundespolitische Auswirkungen haben“, sagt Martin Debes. Natürlich werde nicht über jede Gemeinde in Deutschland berichtet, sagt der Landesreporter der Funke Mediengruppe in Thüringen, „aber immer, wenn dort etwas Neues verhandelt wird, hat es einen Nachrichtenwert.“ Aber ist es immer gut, wenn Medien diesen Ereignissen so viel Aufmerksamkeit schenken? Holger Klein spricht mit Debes diese Woche im Übermedien-Podcast über den journalistischen Umgang mit der AfD: Wie Medien ungewollt zur Partei gemacht werden und was sie aus der Wahl in Nordhausen lernen können. Links: "Ich weiß nichts" – Kommentar von Martin Debes in der "Thüringer Allgemeinen" Umfrage-Schock: Andauernd neue "Schock-Umfragen" helfen vor allem der AfD Der journalistische Umgang mit der AfD ist voller Widersprüche. Das muss so sein. Haben Medien die AfD groß gemacht? (Podcast mit Ann-Katrin Müller vom "Spiegel")

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