Das Wissen | SWR

Isabella Spiesberger, Psychologin und Leiterin des Berliner Zentrums für Gewaltprävention, spricht über die oft übersehene Realität von gewalttätigen Frauen. Sie beschreibt verschiedene Typologien weiblicher Gewalt und das Dunkelfeld der Täterinnen, das noch wenig erforscht ist. Diskussionen über gesellschaftliche Wahrnehmung, den Einfluss von Sucht und die schmerzhafte Folgen für Kinder stehen im Mittelpunkt. Außerdem wird der Bedarf an mehr präventiven Programmen für Frauen hervorgehoben.

Lukas Meyer-Blankenburg beleuchtet die ruhigen und respektvollen Schlachtmethoden in kleineren Betrieben. Er erklärt, wie selbst große Massenbetriebe wie Tönnies versuchen, Tierschutz zu gewähren. Das TIGER-Projekt untersucht neue Gasbetäubungsmethoden, während einen die moralischen Spannungen der Schlachthofmitarbeiter faszinieren. Mobiles Schlachten zeigt Vorteile und Herausforderungen auf. Die Diskussion zwischen respektvollem Schlachten und systematischen Änderungen regt zum Nachdenken über unser Verhältnis zu Tieren an.

Bärbel Wadetzki, Psychotherapeutin und Expertin für narzisstisches Verhalten bei Frauen, und Klaas-Hinrich Lammers, ärztlicher Direktor einer Klinik für affektive Erkrankungen, diskutieren die versteckten Formen von Narzissmus. Sie beleuchten, wie vulnerabler Narzissmus oft mit emotionalen Abhängigkeiten und Minderwertigkeitskomplexen einhergeht. Die Experten erklären die Unterschiede zwischen offenem und verdecktem Narzissmus, analysieren den Einfluss von sozialen Medien auf das Körperbild von Frauen und geben Einsichten in therapeutische Ansätze zur Bewältigung dieser Problematik.

In dieser Folge wird die ungleiche Behandlung von Drogen wie Alkohol, Tabak und Cannabis untersucht. Es werden gesundheitliche Risiken und gesellschaftliche Kosten des Drogenkonsums thematisiert. Zudem wird die historische Wahrnehmung von Drogen in Deutschland beleuchtet, einschließlich der Rolle der Pharmaindustrie. Ein Blick auf die komplexe Geschichte der Drogenprohibition zeigt, wie rassistische und gesellschaftliche Faktoren die Gesetzgebung prägten. Schließlich wird die aktuelle Diskussion zur Legalisierung von Cannabis und die damit verbundenen gesellschaftlichen Veränderungen behandelt.

Japan hat ein bahnbrechendes Gesetz zur Suizidprävention eingeführt, das die Gesellschaft mobilisiert. Aktivisten, Medien und staatliche Stellen arbeiten zusammen, um das Tabu zu brechen. Lokale Initiativen bieten Gemeinschaftsangebote, die Einsamkeit bekämpfen. Die Ausbildung von Zuhörern und Gatekeepern stärkt die Prävention vor allem bei Jugendlichen. Technologische Hilfen wie SOS-Filter ermöglichen schnelle Unterstützung. Diese umfassenden Maßnahmen haben bereits 14.000 Leben gerettet.

Ostap, ein Vertreter des Staatlichen Zentrums für Nationalen Widerstand, beleuchtet die dramatische Lage in den russisch besetzten Gebieten der Ukraine. Er erklärt die Unterdrückungsmechanismen der Besatzer, die den Alltag der Menschen prägen. Themen wie erzwungene Pässe, Folter und die karge Versorgung werden angesprochen. Persönliche Schicksale aus Mariupol zeigen die schrecklichen Folgen des Krieges. Außerdem schildert Ostap den Widerstand und die Rolle von lokalen Akteuren in diesem Kampf um Freiheit.

Danièle Waldmann-Diederich, Professorin für Massivbau an der TU Darmstadt, diskutiert innovative Ansätze für nachhaltigen Betonbau. Sie erklärt, warum Zement umweltschädlich ist und die Probleme bei der Sandbeschaffung beleuchtet. Außerdem spricht sie über spannende Projekte wie Biobeton mit Karottenzusatz und die Notwendigkeit regionaler Lösungen. Ein weiterer faszinierender Punkt ist die CO₂-Speicherung durch Carbonatisierung und die Rolle von Recycling in der Baubranche. Waldmann-Diederich fordert nachhaltigere Baukonzepte und politische Anreize.

In dieser Diskussion kommen mehrere Experten zu Wort, darunter die Schulleiterin Caroline Schiafone und der Lehrer Marcel Holthaus. Sie beleuchten die Herausforderungen der Inklusion an Schulen, einschließlich baulicher Mängel und Personalmangel. Elternvertreterin Eva-Maria Thoms thematisiert Praxisprobleme und die Notwendigkeit authentischer Inklusion. Positive Erfahrungsberichte von Eltern wie Nathalie Hamann zeigen, wie eine inklusive Haltung den Schulalltag verändern kann. Statistiken und Fallbeispiele verdeutlichen die komplexen Ursachen für steigende Förderschülerzahlen.

Christoph Salje, Musiktherapeut an der Universitätsklinik Hamburg, beleuchtet die transformative Kraft der Musik in der Therapie. Er erklärt, wie Musik als Brücke in der Psychiatrie wirkt und Patienten zur Selbstwirksamkeit anregt. Besonders faszinierend sind die Einsatzmöglichkeiten der Musiktherapie bei Frühgeborenen und in der Palliativmedizin. Salje thematisiert, wie Musik bei Krebspatienten Nebenwirkungen lindert und Lebensqualität verbessert. Ein eindrucksvoller Einblick in die heilende Wirkung der Klänge.

Alois Prinz, Kommentator und Biograf, beleuchtet das Leben und Werk der jüdischen Philosophin Hannah Arendt. Er erklärt, wie Freiheit als Sinn von Politik entsteht und dass sie immer wieder gefährdet ist. Zudem diskutiert er Arendts Analyse von Totalitarismus und ihre Thesen über die Notwendigkeit des politischen Handelns im öffentlichen Raum. Auch ihr Einfluss auf aktuelle politische Debatten und ihr Pluralismusbegriff werden thematisiert. Prinz hebt hervor, dass Vertrauen in das Menschliche grundlegend für politische Risiken ist.