Das Wissen | SWR

Juliane Steffen, Systemische Therapeutin, teilt ihre Erfahrungen aus einem mehrtägigen Dunkelretreat und die damit verbundenen inneren Ängste. Jens Aßmann, Amtsdirektor, spricht über den Sternenpark Gülpe und die Bedeutung von Lichtschutz für die Natur. Marek Malusz, Psychologe, erläutert die teils unerforschten therapeutischen Effekte von Lichtentzug und Dunkelretreats. Svenja Schaumburg, Psychologin, bietet Einblicke in die Angst von Kindern vor der Dunkelheit und stellt ein effektives Trainingsprogramm vor.

Max Rauner, ein Stoffwechselforscher, diskutiert die weit verbreitete Auffassung von Kalorien und deren Bedeutung für unsere Ernährung. Er hinterfragt die gängige Empfehlung von 2.000 Kilokalorien pro Tag und erläutert den Unterschied zwischen Kalorien aus verarbeiteten Lebensmitteln und solchen aus natürlichen Quellen. Zudem wird ein faszinierendes historisches Experiment zur Energieverbrennung beim Meerschweinchen thematisiert, während die Rolle von Mikronährstoffen und die Gefahren hochverarbeiteter Produkte für eine gesunde Ernährung hervorgehoben werden.

Isabel Gall, die zweite Vorsitzende des Puzzle-Vereins Deutschland, spricht über die spannende Welt des Puzzelns. Sie beleuchtet die kognitiven Vorteile und die Verbindung zwischen Puzzeln und geistiger Flexibilität. Außerdem gibt es Einblicke in den Produktionsprozess von Puzzles und die Rolle von Ravensburger in der Entwicklung der Branche. Isabel teilt auch ihre Eindrücke vom Speedpuzzle-Wettbewerb in Leonberg und diskutiert den positiven Einfluss des Puzzelns auf die psychische Gesundheit und Stressbewältigung.

Hartmut Göbel, ein renommierter Neurologe und Schmerzexperte, spricht über bahnbrechende Fortschritte in der Migränebehandlung. Er erklärt die neuen Medikamente, die nicht nur akute Schmerzen lindern, sondern auch Anfällen vorbeugen können. Besondere Aufmerksamkeit erhält die Rolle von CGRP-Antikörpern und Gepanten. Zudem thematisiert er innovative Ansätze zur Schmerzkontrolle und die Bedeutung der Selbstbewältigung für Betroffene. Auch die Verbindung zwischen psychischen Faktoren und Migräne wird eindrucksvoll beleuchtet.

Friedemann Paul, Neurowissenschaftler an der Charité Berlin, diskutiert zusammen mit weiteren Experten die Wirkungen und Mythen rund um grünen Tee. Sie beleuchten kurzfristige Effekte auf Konzentration und Stimmung, weisen jedoch darauf hin, dass Tee keine Krankheiten vorbeugt. Zudem erklären sie die Grenzen epidemiologischer Studien und die Herausforderungen bei klinischen Untersuchungen zu EGCG. Risiken hochdosierter Extrakte und die Rolle von Koffein werden ebenfalls thematisiert. Letztlich bleibt Tee eine kalorienfreie Flüssigkeitsquelle mit potenziellen Vorteilen.

Rolf Pohl, Soziologe und Experte für Männlichkeit und sexuelle Gewalt, spricht über die gesellschaftlichen Strukturen männlicher Gewalt und das Versagen von Männern, sich klar gegen Täter zu positionieren. Er kritisiert das fehlende Unrechtsbewusstsein und fordert einen lauten Aufschrei. Die Diskussion beleuchtet toxische Männlichkeit, politischen Backlash und die Normalität der Täter im Gerichtssaal. Zudem werden Strategien zur Schamverschiebung erörtert, um Gewalt zu verhindern und das Bewusstsein zu schärfen.

Markus Teunert, Diplom-Psychologe und Leiter des Dachverbands Schweizer Männer- und Väterorganisationen, geht auf die besorgniserregenden Phänomene toxischer Männlichkeit und radikalisierte Wutmänner ein. Er erläutert die heterogenen Einstellungen dieser Gruppe gegenüber Frauen und die Verknüpfung mit politischen Strömungen. Außerdem spricht er über die Hegemonie männlicher Normen und die Herausforderungen, vor denen Männer heute stehen. Prävention und Bildung als Lösungsansätze sind ebenfalls zentrale Themen dieses Gesprächs.

In dieser spannenden Diskussion spricht Migrationsforscher Ingo Petz über die prekäre Lage an der polnisch-belarussischen Grenze. Er erklärt, wie Lukaschenko Flüchtlinge als Druckmittel gegen die EU nutzt und beleuchtet die brutalen Methoden belarussischer Behörden. Zudem thematisiert er Polens harte Grenzsicherung und die humanitäre Hilfe durch lokale NGOs. Kritisch wird auch der Begriff 'hybride Kriegsführung' hinterfragt, der die humanitäre Reaktion in Frage stellt. Die Aufnahme der Czomani-Familie in Deutschland bietet einen ergreifenden Einblick in die Schicksale der Flüchtenden.

Nikolai Grube, Professor für Altamerikanistik an der Universität Bonn und Experte für die Maya-Kultur, taucht tief in die faszinierende Welt der alten Maya ein. Er erklärt die Herausforderungen der Entzifferung ihrer Schrift und die katastrophalen Folgen des Wissensverlusts durch Zerstörung. Diskutiert werden auch die Hypothesen zu den Ursachen des Maya-Kollapses, wie Klimawandel und Kriege. Ganz aktuell beleuchtet Grube, wie moderne Technologien wie LiDAR bei der Erforschung verborgen bleibender Städte helfen und die Rolle zeitgenössischer Maya-Gemeinschaften in der Erhaltung ihrer Traditionen.

Isabella Spiesberger, Psychologin und Leiterin des Berliner Zentrums für Gewaltprävention, spricht über die oft übersehene Realität von gewalttätigen Frauen. Sie beschreibt verschiedene Typologien weiblicher Gewalt und das Dunkelfeld der Täterinnen, das noch wenig erforscht ist. Diskussionen über gesellschaftliche Wahrnehmung, den Einfluss von Sucht und die schmerzhafte Folgen für Kinder stehen im Mittelpunkt. Außerdem wird der Bedarf an mehr präventiven Programmen für Frauen hervorgehoben.