

Papierstau Podcast
Robin Schneevogt, Meike Stein, Anika Falke
Papierstau Podcast ist eine unabhängige, privat produzierte Show von und für Literaturliebhaber*innen. Hier gibt es Neuigkeiten und Debatten aus der Welt der Literatur sowie Buchtipps auf die Ohren: Persönlich, nah und unverfälscht stellen Robin, Meike und Anika wöchentlich drei Bücher vor, geben profunde Einblick in Inhalte und Hintergründe der Werke.
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Oct 8, 2025 • 1h 2min
#333: Koks, Nutt*innen & Katholizismus („Lázár“ - Nelio Biedermann, „Das hier ist nicht Miami“ - Fernanda Melchor, „Dein Utopia“ - Bora Chung)
Die Booker Shortlist ist da – und wir haben Meinungen sowie einen von uns bereits bestimmten Gewinner! Auch für den Literaturnobelpreis haben wir sinnvolle Vorschläge (looking at you, Schwedische Akademie), plus wir versorgen Euch mit heißem schweizaffinen Preisklatsch.
Unser erster Roman wurde ebenfalls von einem Eidgenossen verfasst und ist derzeit für den Schweizer Buchpreis nominiert. Und nicht nur das: Der 22-jährige Student Nelio Biedermann hat die Übersetzungsrechte an seinem historischen Familienroman „Lázár“ bereits in über 20 Länder verkauft. Aber taugt das Hypebuch der Stunde überhaupt etwas oder ist es nur verlorene Zeit? Wir essen ein paar Proust’sche Madeleines und klären auf.
Weiter geht’s nach Mexiko: Die mittlerweile international bekannte Fernanda Melchor debütierte vor über zehn Jahren nicht etwa mit einem Roman, sondern mit einer Sammlung von Crónicas, die sich insbesondere mit der alltäglichen Gewalt in ihrer Heimat Veracruz befassen. Jetzt ist „Das hier ist nicht Miami“ endlich auf Deutsch erhältlich – und wir haben das Werk natürlich gelesen.
Dann machen wir uns auf nach Südkorea, denn Bora Chung hat einen neuen Kurzgeschichtenband am Start: „Dein Utopia“ erzählt von den Tücken der Technik – von aufdringlichen Aufzügen über die Sorgen KI-gesteuerter Fahrzeuge bis hin zum Verwaltungsproblem Mensch. Ihr dachtet, die Serie „Black Mirror“ sei völlig irre? Dann macht Euch auf etwas gefasst, denn wir diskutierten Chungs Visionen.
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Timecodes:
00:00:00 - Nachrichten: Booker Shortlist, Spekulation Literaturnobelpreis
00:17:03 - "Lázár" von Nelio Biedermann
00:34:29 - "Das hier ist nicht Miami" von Fernanda Melchor
00:48:11 - "Dein Utopia" von Bora Chung
Buch-Infos:
Titel: Lázár
Autor: Nelio Biedermann
Verlag: Rowohlt Berlin (2025)
Preis (Buch/eBook): 24,00 € / 19,99 €
Länge: 336 Seiten
Schlagworte: Historischer Roman, Ungarn
Form: Hardcover
ISBN: 978-3737102261
Links: Verlag
Titel: Das hier ist nicht Miami
Autorin: Fernanda Melchor
Übersetzung: Angelica Ammar
Verlag: Wagenbach (2025)
Preis (Buch/eBook): 20,00 € / 17,99 €
Länge: 160 Seiten
Schlagworte: Crónicas, Mexiko
Form: Hardcover
ISBN: 978-3803133823
Links: Verlag
Titel: Dein Utopia
Autorin: Bora Chung
Übersetzung: Ki-Hyang Lee
Verlag: CulturBooks (2025)
Preis (Buch/eBook): 24,00 € / 17,99 €
Länge: 264 Seiten
Schlagworte: Kurzgeschichten, Sci-Fi
Form: Hardcover
ISBN: 978-3959882484
Links: Verlag
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Sep 24, 2025 • 1h 6min
#332: Deutscher Buchpreis 2025 („ë“ - Jehona Kicaj, „Haus zur Sonne“ - Thomas Melle, „Die Ausweichschule“ - Kaleb Erdmann)
Timing ist ja angeblich alles, doch was macht die internationale Literaturbranche? Haut fast zeitgleich einen Buchpreis nach dem anderen raus! Im Nachrichtenblock geben wir euch einen Überblick darüber, was sich auf den Listen des Österreichischen und Schweizer Buchpreises, des aspekte-Literaturpreises und des National Book Award so tut, bevor wir ein paar starke Meinungen zum aktuellen Zustand der Literaturkritik raushauen.
Dann wenden wir uns der diesjährigen Shortlist des Deutschen Buchpreises zu. Mit „ë“ von Jehona Kicaj ist darauf ein Debüt zu finden, das einen hierzulande eher weniger bekannten Konflikt behandelt: Die Protagonistin flieht als Kind mit ihrer Familie Ende der 1990er Jahre vor dem Kosovokrieg nach Deutschland. Ihr Trauma und das mühevolle Erlernen der neuen Sprache wirken noch Jahrzehnte später nach.
Das „Haus zur Sonne“ ist in Thomas Melles gleichnamigen Roman eine ganz besondere Einrichtung: In der staatlich finanzierten Klinik sollen Menschen, die nicht mehr leben können oder wollen, möglichst unauffällig sterben. Einer der Patient*innen ist der Ich-Erzähler, der an einer schweren bipolaren Störung leidet und plant, seinem Leben ein Ende zu setzen.
Erfurt, 2002: Nach dem Amoklauf eines Schülers am Gutenberg-Gymnasium findet der Unterricht an einer „Ausweichschule“ statt. Unter den Kindern, die die Tat miterlebt haben, war der Protagonist, der Jahre später versucht, die Geschehnisse in Romanform zu verarbeiten – doch darf er das überhaupt? Autor Kaleb Erdmann, selbst Zeuge des Amoklaufs, gibt Einblicke in eine literarische Werkentstehung.
Ob diese drei autofiktional gefärbten Romane verdient auf der Shortlist stehen und welchem Titel wir den Buchpreis geben würden, klären wir natürlich ebenfalls!
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00:00:00 - Nachrichten: Buchpreise-Gewitter, Kunstkritik in der Krise
00:17:21 - "ë" von Jehona Kicaj
00:30:05 - "Haus zur Sonne" von Thomas Melle
00:41:08 - "Die Ausweichschule" von Kaleb Erdmann
Buch-Infos:
Titel: ë
Autorin: Jehona Kicaj
Verlag: Wallstein (2025)
Preis (Buch/eBook): 22,00 € / 17,99 €
Länge: 176 Seiten
Schlagworte: Familie, Sprachlosigkeit
Form: Hardcover
ISBN: 978-3835359499
Links: Verlag
Titel: Haus zur Sonne
Autor: Thomas Melle
Verlag: KiWi (2025)
Preis (Buch/eBook): 24,00 € / 19,99 €
Länge: 320 Seiten
Schlagworte: Bipolar, Institut
Form: Hardcover
ISBN: 978-3462004656
Links: Verlag
Titel: Die Ausweichschule
Autor: Kaleb Erdmann
Verlag: park x Ullstein (2025)
Preis (Buch/eBook): 22,00 € / 17,99 €
Länge: 304 Seiten
Schlagworte: Amoklauf, Metafiktion
Form: Hardcover
ISBN: 978-3988160225
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Sep 10, 2025 • 29min
#331 Teil 2: Leif is live ("Let's Talke About Feelings" - Leif Randt)
Willkommen zum zweiten Teil unserer spektakulären Doppelfolge: Nach Alexander Prinz ist nun Leif Randt zu Gast, einer der Helden unserer Literaturshow. Wir sprechen über seinen neuen Roman „Let’s Talk About Feelings“, dessen Protagonist einen Typus verkörpert, der in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur nicht gerade häufig vorkommt: Der mittelalte, kinderlose, unverheiratete Mann. Auch für ihn sind die 40er eine Umbruchsphase – warum sich der Roman so anders liest als „Allegro Pastel“, was es mit dem Genre des Coming-of-Middle-Age auf sich hat, wieso die Geschichte in einer alternativen Gegenwart spielt und warum die Charaktere immer auf der Reise sind, das erklärt uns Leif höchstselbst. Los, einschalten!
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00:00:00 - "Let's Talk About Feelings" von Leif Randt
Buch-Infos:
Titel: Let’s Talk About Feelings
Autor: Leif Randt
Übersetzung:
Verlag: KiWi (2025)
Preis (Buch/eBook): 24,00 € / 19,99 €
Länge: 320 Seiten
Schlagworte: Coming-of-Middle-Age, Heldenreise
Form: Hardcover
ISBN: 978-3462007961
Links: Verlag | LChoice (Affiliate)
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Sep 10, 2025 • 43min
#331 Teil 1: Prinz statt Vogt ("Oststolz" - Alexander Prinz)
Willkommen zum ersten Teil unserer spektakulären Doppelfolge: Einmal mehr ist der wunderbare Alexander Prinz bei uns zu Gast, und diesmal hat er sein brandneues Buch „Oststolz“ im Gepäck. In einer Mischung aus Memoir und Sachbuch erzählt Nachwendekind Alex von seiner Kindheit und Jugend in Sachsen-Anhalt und denkt über Vorurteile sowie echte Probleme im östlichen Teil unseres Landes nach – und, oh Schreck!, vielleicht wurzeln diese Probleme gar nicht in der geographischen Lage, sondern kommen in strukturschwachen Regionen in ganz Deutschland vor?! Alex hat da so eine Vermutung, und die zwei Wessis, mit denen er spricht, auch. Wir diskutieren über Nazis, Besitzverhältnisse, Reichtum durch Erbe, psychologische und wirtschaftliche Resilienz, Repräsentation in den Medien und Transformationen, die auch gelingen können. Los, einschalten!
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Timecodes:
00:00:00 - "Oststolz: Appell eines Nachwendekinds" von Alexander Prinz
Buch-Infos:
Titel: Oststolz: Appell eines Nachwendekinds
Autor: Alexander Prinz
Übersetzung:
Verlag: Knaur (2025)
Preis (Buch/eBook): 18,00 € / 15,99 €
Länge: 256 Seiten
Schlagworte: Sachbuch, Memoir, Gesellschaft
Form: Paperback
ISBN: 978-3426565629
Links: Verlag | LChoice (Affiliate)
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Aug 27, 2025 • 1h 8min
#330: Ich bin das Muskeln, ihr seit Gehirn („Gym“ - Verena Keßler, „Heimat“ - Hannah Lühmann, „Die Prozesse“ - Marius Goldhorn)
Die Longlist des Deutschen Buchpreises ist da, und wir haben nicht nur starke Meinungen, sondern auch eine verschwörerische Theorie zu einem der (zahlreichen) Autor*innen, die wir in der Auswahl vermissen. Ebenfalls im Nachrichtenblock: Kulturstaatsminister Wolfram Weimer wehrt sich gegen bevormundende Spracherziehung und verbietet seiner Behörde trotzdem das Gendersternchen. Erfreulichere Entwicklungen gibt es aus Dänemark zu vermelden, denn dort soll die Mehrwertsteuer auf Bücher fallen, um die Leselust junger Menschen zu fördern.
Jetzt wird’s sportlich: „Gym“ lautet der Titel von Verena Keßlers neuem Roman. Darin gibt sich die Protagonistin als junge Mutter aus, um einen Job im Fitnessstudio zu ergattern. Mithilfe von Photoshop und geliehener Milchpumpe gaukelt sie ein Leben mit Baby vor und macht schnell Karriere – bis Bodybuilderin Vick auf den (Trainings)Plan tritt und die falsche Mutter von ihrer Vergangenheit eingeholt wird.
In „Heimat“ von Hannah Lühmann zieht die (echte) Mutter Jana mit Mann und Kindern aufs Land. Dort freundet sie sich schnell mit Tradwife Karolin an, die auf Social Media ihr traditionelles Leben als brotbackende Hausfrau und Mutter propagiert. Jana ist von ihrer neuen Freundin fasziniert und beginnt, ähnlich rechtskonservative Ansichten zu entwickeln – sehr zum Verdruss ihres Mannes.
In „Die Prozesse“ schildert Marius Goldhorn den Verfall einer Beziehung: Als der Erzähler und sein Freund aus dem Urlaub zurück nach Brüssel kommen, ist in der Stadt ein Aufstand ausgebrochen. Die beiden sind sich über die Bewertung dieser Aktion uneinig und entfremden sich zusehends. Was das alles mit der Kolonialvergangenheit Belgiens und „1979“ von Christian Kracht zu tun, erfahrt ihr natürlich bei uns!
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00:00:00 - Nachrichten: DBP25 Longlist, Kulturstaatsminister dreht frei
00:15:56 - "Gym" von Verena Keßler
00:31:57 - "Heimat" von Hannah Lühmann
00:46:17 - "Die Prozesse" von Marius Goldhorn
Buch-Infos:
Titel: Gym
Autorin: Verena Keßler
Verlag: Hanser Berlin (2025)
Preis (Buch/eBook): 23,00 € / 16,99 €
Länge: 192 Seiten
Schlagworte: Obsession, Lüge
Form: Hardcover
ISBN: 978-3446281639
Links: Verlag
Titel: Heimat
Autorin: Hannah Lühmann
Verlag: hanserblau (2025)
Preis (Buch/eBook): 22,00 € / 16,99 €
Länge: 176 Seiten
Schlagworte: Trad-Wives, Radikalisierung
Form: Hardcover
ISBN: 978-3446282827
Links: Verlag
Titel: Die Prozesse
Autor: Marius Goldhorn
Verlag: KiWi (2025)
Preis (Buch/eBook): 23,00 € / 19,99 €
Länge: 288 Seiten
Schlagworte: Gesellschaftskritik, Kracht-Hommage
Form: Hardcover
ISBN: 978-3462007800
Links: Verlag
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Aug 13, 2025 • 1h 6min
#329: Da fehlen noch Penisse („Gute Menschen“ - Frédéric Schwilden, „Sind Penisse real?“ - Evan Hugo Tepest, „Schwindende Welt“ - Sayaka Murata)
Einer unserer Lieblingsgäste, die brandaktuelle Longlist des Booker Preis und Pimmel, Pimmel Pimmel – diese Show hat es mal wieder in sich! Los geht’s mit unserer Einschätzung der für den Booker nominierten Titel, und wir verraten, welcher Underdog bereits wie aus dem Nichts zu einem heißen Anwärter auf die Trophäe aufgestiegen ist. Da der Deutsche Buchpreis vor der Tür steht, hauen wir zudem Gossip aus der preishungrigen, deutschsprachigen Literat*innenbubble raus.
Dann geht die härteste Tür im deutschen Podcastgeschäft auf und herein tritt Frédéric Schwilden, der seinen neuen Roman „Gute Menschen“ im Gepäck hat. Darin geht es um die erfolgreiche Juristin Jennifer, die sich von Lehrer Jan trennt – die Spannungen zwischen der Realistin und dem Idealisten wurden einfach zu groß. Gesellschaftliche Spaltung, Symbole statt Taten, Wut und Joko Winterscheidt – wir köpfen mit Freddy eine Flasche literarischen Champagner und parlieren über seinen neusten Streich!
Danach wenden wir uns einem anderen wichtigen Thema zu: Geschlechtsorgane. In „Sind Penisse real?“ erzählt Evan Hugo Tepest von seiner Transition, interviewt Penisträger zu ihrem Glied, taucht ab in die Kulturgeschichte des Phallus und fragt sich, warum wir alle von Pimmeln als Zeichen der (toxischen?) Männlichkeit besessen sind. Auch Papierstau-Podcast ist dem Piephahn zugewandt, also diskutieren wir die Faszination des Dödels und die Qualität des Textes.
Zu guter Letzt besprechen wir den neuen Roman der feministischen Autorin Sayaka Murata, der soeben von unserer Freundin Ursula Gräfe ins Deutsche übersetzt wurde. In „Schwindende Welt“ erleben wir ein Japan, in dem es nahezu keinen Sex mehr gibt, was die gesamte Gesellschaft grundlegend verändert. Murata hinterfragt einmal mehr, wer eigentlich bestimmt, was normal ist – und wir sprechen einmal mehr über ihre wagemutigen Ideen.
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Timecodes:
00:00:00 - Nachrichten: Booker Prize 2025 Longlist, Spekulation DBP25
00:14:17 - "Gute Menschen" von Frédéric Schwilden
00:40:37 - "Sind Penisse real?" von Evan Hugo Tepest
00:52:46 - "Schwindende Welt" von Sayaka Murata
Buch-Infos:
Titel: Gute Menschen
Autor: Frédéric Schwilden
Verlag: Piper (2025)
Preis (Buch/eBook): 23,00 € / 19,99 €
Länge: 208 Seiten
Schlagworte: Idealismus vs. Realismus
Form: Hardcover
ISBN: 978-3492073561
Links: Verlag
Titel: Sind Penisse real?
Autor: Evan Hugo Tepest
Verlag: Piper (2025)
Preis (Buch/eBook): 20,00 € / 16,99 €
Länge: 128 Seiten
Schlagworte: Essay, Gesellschaft
Form: Hardcover
ISBN: 978-3492073547
Links: Verlag
Titel: Schwindende Welt
Autorin: Sayaka Murata
Übersetzung: Ursula Gräfe
Verlag: Aufbau (2025)
Preis (Buch/eBook): 24,00 € / 16,99 €
Länge: 267 Seiten
Schlagworte: Dystopie, Sozialnormen
Form: Hardcover
ISBN: 978-3351042448
Links: Verlag
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Aug 3, 2025 • 12min
Interview: Seán Hewitt
Listen, we just wanted to ask Seán Hewitt for some soundbites about his debut novel „Open, Heaven“ (German: „Öffnet sich der Himmel“), but then his answers were so interesting, now we just have to provide you with the whole conversation about teenage desire, nature as a protagonist in fiction, love and projection, etc. pp. Enjoy!
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Jul 30, 2025 • 1h 10min
#328: Dingdong Glockenterror („Öffnet sich der Himmel“ - Seán Hewitt, „Das Geschenk“ - Gaea Schoeters, „Der Hase“ - César Aira)
Manage frei für Papierstau Podcast! Wir haben nicht nur einen bunten Strauß Rezensionen, sondern auch Tier-, Zirkus- und Blumenwitze im Gepäck, denn Humor ist wichtig! In den USA hingegen vergeht einem das Lachen, und das wortwörtlich: Moderator Stephen Colbert wurde gecancelt, weil seine Satire zu einem medialen Megadeal Donald Trump nicht gefallen hat. Apropos Megadeal: Dass man auf Einnahmen, die man mit lukrativem Content macht, auch Steuern zahlen muss, war nicht allen Influencer*innen bewusst. Jetzt klärt das Finanzamt NRW auf, und so viel sei verraten: Das wird teuer!
Für seine Lyrik hat Seán Hewitt bereits diverse Preise erhalten, mit „Öffnet sich der Himmel“ liegt nun sein Romandebüt vor: Protagonist James blickt zurück auf seine Teenagerzeit und das Jahr, in dem er sich in den rebellischen Luke verliebte. Diese prägende Liebe beeinflusst ihn noch als Erwachsenen – oder ist es das Begehren, von dem er nicht loskommt? Wir sprechen darüber mit Seán Hewitt höchstpersönlich!
Dann wird’s elefantös, denn in „Das Geschenk“ lädt Gaea Schoeters zu einem tierischen Gedankenexperiment ein: Botswana schickt 20.000 Dickhäuter nach Berlin, was sowohl die Hauptstadt als auch deren Bewohner*innen vor Probleme stellt. Da sind lösungsorientierte Entscheidungen gefragt, aber Politiker*innen sind halt auch nur (meistens an ihren eigenen Vorteil denkende) Menschen…
Ein vermeintlich fliegendes Nagetier ist das Objekt der Begierde in César Airas Roman „Der Hase“. Darin macht sich ein englischer Naturforscher in Argentinien auf die Suche nach diesem mysteriösen Wesen. Doch die Expedition verläuft nicht ohne Zwischenfälle und zusätzliche Side Quests, denn auch der Stammesführer eines indigenen Volks scheint verschwunden. Ob da etwa magischer Realismus im Spiel ist? Wir klären auf!
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Timecodes:
00:00:00 - Nachrichten: Colbert vs. Trump, Finanzamt vs. Influencer*innen
00:17:59 - "Öffnet sich der Himmel" von Seán Hewitt
00:35:59 - "Das Geschenk" von Gaea Schoeters
00:53:20 - "Der Hase" von César Aira
Buch-Infos:
Titel: Öffnet sich der Himmel
Autor: Seán Hewitt
Übersetzung: Stephan Kleiner
Verlag: Suhrkamp (2025)
Preis (Buch/eBook): 25,00 € / 21,99 €
Länge: 283 Seiten
Schlagworte: Liebe, Begehren
Form: Hardcover
ISBN: 978-3518432570
Links: Verlag
Titel: Das Geschenk
Autorin: Gaea Schoeters
Übersetzung: Lisa Mensing
Verlag: Zsolnay (2025)
Preis (Buch/eBook): 22,00 € / 16,99 €
Länge: 144 Seiten
Schlagworte: Satire, Politik
Form: Hardcover
ISBN: 978-3552075740
Links: Verlag
Titel: Der Hase
Autor: César Aira
Übersetzung: Christian Hansen
Verlag: Matthes & Seitz (2025)
Preis (Buch/eBook): 25,00 € / 19,99 €
Länge: 260 Seiten
Schlagworte: Kolonialismus, Argentinien
Form: Hardcover
ISBN: 978-3751810388
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Jul 16, 2025 • 1h 11min
#327: le canon, c’est nous, bitches! („Kein Geld Kein Glück Kein Sprit“ - Heinz Strunk, „Standing Ovations“ - Charlotte Runcie, „We Burn Daylight“ - Bret Anthony Johnston)
Papierstau ist zurück aus der Sommerpause, die wir gemeinsam in Paris verbracht haben, denn bei Louis Vuitton kann man auch Bücher shoppen – der Servicepodcast informiert! Danach diskutieren wir ein Gerichtsurteil, das es nun der Stadtbibliothek Münster untersagt, fragwürdige Bücher mit Einordnungshinweise zu versehen – wie, wird man das nicht wohl noch sagen dürfen?
Und selbstverständlich haben wir den brandneuen Kurzgeschichtenband von Heinz Strunk im Programm, schließlich ist der Hamburger Tausendsassa ein veritabler Säulenheiliger dieser Show. 36 Storys gibt’s in „Kein Geld Kein Glück Kein Sprit“, wir diskutieren die gesellschaftlichen Auswirkungen von Mezzomixsucht und Scampipfannenknappheit sowie die Schönheit des Body Horror.
Was sind das nur für Leute, die ihr Geld mit Kulturkritik verdienen?! *hüstel hüstel* Debütautorin Charlotte Runcie erzählt von einer Bühnenkünstlerin, die eine vernichtende Zeitungskritik verkraften muss – und dann stellt sich auch noch heraus, dass sie mit dem Starkritiker unwissentlich eine Nacht verbracht hat. Doch die öffentlich Geschmähte hat einen kunstvollen Racheplan…
Und zu guter Letzt treffen Romeo und Julia auf einen waffenverrückten Sektenführer: Bret Anthony Johnstons „We Burn Daylight“ dreht sich um die Waco-Belagerung, während der das FBI im Jahr 1993 versucht hatte, das Hauptquartier eines religiösen Kults einzunehmen. Der Roman nimmt die Sichtweise zweier Teenager ein, einer der Sohn des Sheriffs, die andere die Tochter eines Sektenmitglieds.
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00:00:00 - Nachrichten: Papierstau in Paris, OVG Urteil zur Stadtbibliothek Münster
00:24:55 - "Kein Geld Kein Glück Kein Sprit" von Heinz Strunk
00:42:19 - "Standing Ovations" von Charlotte Runcie
00:57:00 - "We Burn Daylight" von Bret Anthony Johnston
Buch-Infos:
Titel: Kein Geld Kein Glück Kein Sprit
Autor: Heinz Strunk
Verlag: Rowohlt (2025)
Preis (Buch/eBook): 23,00 € / 19,99 €
Länge: 192 Seiten
Schlagworte: Kurzgeschichten, tragikomischer Alltag
Form: Hardcover
ISBN: 978-3498007683
Links: Verlag
Titel: Standing Ovations
Autorin: Charlotte Runcie
Übersetzung: Katharina Martl
Verlag: Piper
Preis (Buch/eBook): 25,00 € / 21,99 €
Länge: 336 Seiten
Schlagworte: Feminismus, Rache
Form: Hardcover
ISBN: 978-3492074025
Links: Verlag
Titel: We Burn Daylight
Autor: Bret Anthony Johnston
Übersetzung: Sylvia Spatz
Verlag: C. H. Beck
Preis (Buch/eBook): 28,00 € / 23,99 €
Länge: 492 Seiten
Schlagworte: Sekte, Liebe
Form: Hardcover
ISBN: 978-3406836923
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Jun 18, 2025 • 1h 2min
#326: Namaste, auf Wiedersehen ("Single Mom Supper Club" - Jacinta Nandi, "Starke Meinung zu brennenden Themen" - Etgar Keret, "Witches, Bitches, It-Girls" - Rebekka Endler)
Eure It-Girls der Literaturkritik sind zurück und feiern die Siegerin des diesjährigen Women’s Prize for Fiction – und sie ist keine Unbekannte: Yael van der Woudens nun preisgekrönter Roman „In ihrem Haus“ war in unserer Show schon häufiger Thema. Das gilt natürlich auch für Daniel Kehlmann, der jetzt in einem Interview erklärt hat, was sein aktueller Roman mit Trump zu tun hat. Ebenfalls sicher nicht nach dem Geschmack des orangenen Möchtegern-Diktators: Wir widmen wir uns dem kürzlich verstorbenen Edmund White, einer Ikone der queeren US-amerikanischen Literatur.
Dann geht’s weiter mit einer Gästin, mit der wir uns bereits am schönen Wörthersee verschwestert haben: Der Roman „Single Mom Supper Club“ von Jacinta Nandi basiert auf einem Text, den sie in Anwesenheit von yours truly beim Bachmannwettbewerb vorgetragen hat. Bei uns erklärt Jacinta, was es mit der Alltagsarmut alleinerziehender Mütter und deutschen Nazi-Bäumen auf sich hat.
Weiter geht’s mit *checks notes* 33 (!) Kurzgeschichten: Etgar Keret holt in „Starke Meinung zu brennenden Themen“ zum Rundumschlag aus und verpackt in seinen hintersinnigen Plots die ganz großen Themen. Ist das noch Literatur oder schon Black Mirror?
Und zu guter Letzt widmen wir uns einmal mehr der Zerstörung des Patriarchats: Rebekka Endlers anekdotisches Sachbuch „Witches, Bitches, It-Girls: Wie patriarchale Mythen uns bis heute prägen“ kombiniert die Einsichten aktueller feministischer Veröffentlichungen und fasst Diskurse zusammen. Wie wir das finden? Einschalten und anhören, bitches!
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Timecodes:
00:00:00 - Nachrichten: Gewinnerin Women's Prize for Fiction, Kehlmann based
00:15:13 - "Single Mom Supper Club" von Jacinta Nandi
00:29:45 - "Starke Meinung zu brennenden Themen" von Etgar Keret
00:41:11 - "Witches, Bitches, It-Girls" von Rebekka Endler
Buch-Infos:
Titel: Single Mom Supper Club
Autorin: Jacinta Nandi
Verlag: Rowohlt (2025)
Preis (Buch/eBook): 24,00 € / 19,99 €
Länge: 320 Seiten
Schlagworte: Freundschaft, Humor
Form: Hardcover
ISBN: 978-3498007195
Links: Verlag
Titel: Starke Meinung zu brennenden Themen
Autor: Etgar Keret
Übersetzung: Barbara Linner
Verlag: Aufbau (2025)
Preis (Buch/eBook): 24,00 € / 17,99 €
Länge: 224 Seiten
Schlagworte: Kurzgeschichten, Skurril
Form: Hardcover
ISBN: 978-3351042189
Links: Verlag
Titel: Witches, Bitches, It-Girls
Autorin: Rebekka Endler
Verlag: Rowohlt (2025)
Preis (Buch/eBook): 25,00 € / 21,99 €
Länge: 464 Seiten
Schlagworte: Sachbuch, Patriachat
Form: Hardcover
ISBN: 978-3498007409
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