Corona Diaries #4: Wie wird die Welt nach der Corona-Krise sein, Lisz Hirn?
Mar 30, 2020
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In dieser Folge spricht die Wiener Philosophin Lisz Hirn, die auch einen eigenen Podcast hat, über die Auswirkungen der Corona-Krise auf unsere Gesellschaft. Sie kritisiert die optimistischen Prognosen und warnt vor einer Rückkehr zu alten Wirtschaftsstrukturen. Hirn betont die Notwendigkeit von Veränderungen und die Wertschätzung von Care-Arbeit. Zudem beleuchtet sie die Rolle von Kunst und Kultur in Krisenzeiten und erklärt, warum Vorbilder inspirierender sind als Superhelden.
Die Corona-Krise führt zu tiefgreifenden gesellschaftlichen Veränderungen, deren Nachhaltigkeit und Einfluss auf zukünftige Lebensstile fraglich bleibt.
Der gesellschaftliche Status von zuvor unterbewerteten Berufen wird hervorgehoben, und es wird gefordert, diese Herausforderungen nicht zu ignorieren.
Deep dives
Gesellschaftlicher Wandel durch die Corona-Krise
Die Corona-Krise wird tiefgreifende Veränderungen in der Gesellschaft hervorrufen, was sowohl persönliche als auch systemische Anpassungen beinhaltet. Es wird diskutiert, inwieweit diese Veränderungen nachhaltig sein werden und ob sie tatsächlich zu einem bewussteren und nachhaltigen Lebensstil führen. Die Prognosen variieren stark zwischen optimistischen Ausblicken und pessimistischen Befürchtungen, wobei letztere durch die aktuelle wirtschaftliche Situation und gesellschaftliche Herausforderungen untermauert werden. So werden wichtige Themen wie die Klimakrise und der EU-Außengrenzenschutz beim Wiederanlaufen der Wirtschaft oft ignoriert, obwohl sie weiterhin drängende Probleme darstellen, die nicht gelöst werden können, indem man einfach zur vorherigen Normalität zurückkehrt.
Kritik am Optimismus der Nach-Corona-Zeit
Die Vorstellung, dass die Welt nach der Pandemie besser und achtsamer wird, wird als naiv und unrealistisch betrachtet. Stattdessen wird hervorgehoben, dass es keine bewusste Entscheidung der Gesellschaft war, sich zu entschleunigen; vielmehr sind die aktuellen Entwicklungen das Ergebnis einer erzwungenen Situation durch das Virus. Dies führt zu der Überlegung, dass sich die Dynamik des Lebens nach der Krise möglicherweise sogar beschleunigen könnte, was zu einem permanenten Zustand der Überforderung führen könnte, anstatt zu mehr Gelassenheit. Die Reflexion über die Probleme, die jetzt angesprochen werden müssen, gewinnt an Bedeutung, um sicherzustellen, dass die gewonnenen Einsichten auch in der Zeit nach der Krise beibehalten werden.
Die Rolle der Helden und der sozialen Wertschätzung
In der aktuellen Gesundheitskrise gewinnen bestimmte Berufsgruppen an Anerkennung, die zuvor wenig gesellschaftlichen Status hatten, wie etwa Supermarktangestellte und Pflegekräfte. Ihre Arbeitsbedingungen und die Notwendigkeit einer Aufwertung dieser Berufe werden als entscheidende Themen hervorgehoben, um sicherzustellen, dass diese Arbeitskräfte nicht weiterhin in untergeordneten Positionen bleiben. Der Begriff "Held" wird kritisch betrachtet und es wird vorgeschlagen, diesen eher als Vorbild denn als Opfer zu verstehen, um Missbrauch und unzureichende soziale Anerkennung zu vermeiden. Ein historischer Blick zeigt, dass nach Krisensituationen oft eine Rückkehr zu starken Führungspersönlichkeiten gefordert wird, weshalb es wichtig ist, die politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen im Auge zu behalten.
In dieser Folge spricht die Wiener Philosophin Lisz Hirn darüber, was die Corona-Krise mit uns als Gesellschaft macht. Sie glaubt nicht an eine kollektive Entschleunigung der Welt und ist auch sonst weniger optimistisch als diverse Zukunftsforscher.
In dieser Folge spricht die Wiener Philosophin Lisz Hirn darüber, was die Corona-Krise mit uns als Gesellschaft macht. Sie glaubt nicht an eine kollektive Entschleunigung der Welt und ist auch sonst weniger optimistisch als diverse Zukunftsforscher.
Lisz Hirn hat selbst seit 11. März einen Podcast: In "Philosophieren mit Hirn" geht sie alle 14 Tage Fragen von Hörerinnen und Hörern nach. Der Podcast wird produziert von Jeanne Drach und ihrer Produktion Oh Wow und entsteht in Kooperation mit dem Molden Verlag.
Die Bücher, die Lisz Hirn in dieser Folge empfiehlt, wie Alber Camus "Die Pest", und ihr eigenes neues mit dem Titel „Wer braucht Helden“ (Molden) könnt ihr übrigens auch jetzt ganz problemlos beim Buchladen eures Vertrauens bestellen, so gut wie alle liefern und verschicken derzeit ihre Bücher und so unterstützt man in dieser schwierigen Zeit auch kleine lokale Läden. #supportyourlocalbookstore.
Die PamS ist 11! Alle aktuellen Informationen und alle ausführlichen Interviews aus der Geburtstags-Presse am Sonntag vom 29. März, darunter zum Beispiel mit der ehemaligen US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton, der früheren Managerin Brigitte Ederer und der 95-jährigen Schriftstellerin Friederike Mayröcker findet ihr auf unserer Webseite DiePresse.com.
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