Andrian Kreye, SZ-Redakteur im Kulturressort und Experte für Digitalisierung, spricht über Elon Musks Einfluss auf die US-Wahlen. Musk verlost eine Million Dollar an Wähler in Swing States, was rechtliche und ethische Fragen aufwirft. Kreye bezeichnet Musk als einen der mächtigsten und gefährlichsten Männer der Welt. Zudem wird Musks Beziehung zur Trump-Administration und die Auswirkungen seiner Technologiekontrolle auf die Gesellschaft diskutiert. Der Podcast beleuchtet auch politische Entwicklungen in Deutschland und deren Zusammenhang.
Elon Musk versucht durch finanzielle Anreize, die Wähler in umkämpften Bundesstaaten zu beeinflussen und Donald Trump zu unterstützen.
Seine politische Verschiebung nach rechts ist eng mit seiner fundamentalistischen Auffassung von Meinungsfreiheit und persönlichen Ereignissen in seinem Leben verbunden.
Deep dives
Elon Musks Einfluss auf die US-Wahl
Elon Musk hat signifikanten Einfluss auf die bevorstehenden US-Wahlen, indem er täglich eine Million Dollar an registrierte Wähler in umkämpften Bundesstaaten vergibt. Diese Zahlungen sind an die Bedingung geknüpft, eine Petition zu unterschreiben, die sich für Meinungsfreiheit und Waffenbesitz einsetzt. Während Musk seine Millionenspenden als Unterstützung für die Meinungsfreiheit verkauft, wird von Experten argumentiert, dass dies einen möglichen Verstoß gegen die Wahlgesetze darstellen könnte, da er registrierte Wähler anlockt, um seine politischen Ziele zu fördern. Durch diese Strategie versucht Musk offensichtlich, die Wahlergebnisse in seinem Sinne zu beeinflussen, insbesondere um Donald Trump zu unterstützen, der gegen Kamala Harris antreten wird.
Die Ideologie hinter Musks Engagement
Elon Musks politische Verschiebung nach rechts wird mit seiner ideologischen Überzeugung in Verbindung gebracht, die sich seit der Covid-Pandemie verstärkt hat. Er zeigt eine fundamentalistische Auffassung von Meinungsfreiheit und hat sich vehement gegen Lockdowns ausgesprochen, was zu seinem Abdrift ins rechte Lager führte. Diese Veränderungen korrelieren auch mit persönlichen Ereignissen in seinem Leben, wie dem Geschlechtswechsel seines Kindes, das für ihn zur 'Geisel eines woken Zeitgeistes' wurde. Musk sieht in Donald Trump einen Geistverwandten, dessen politische Ansichten mit seinen eigenen Überzeugungen resonieren und die ihn dazu bringen, sich aktiv in den Wahlkampf einzumischen.
Musks Macht im Globalen Kontext
Elon Musk gilt als einer der mächtigsten Männer der Welt, insbesondere aufgrund seines Einflusses in der Raumfahrt und der digitalen Kommunikation. Mit seiner Firma SpaceX hat er die Kontrolle über einen großen Teil der Satelliteninfrastruktur und spielt eine entscheidende Rolle, insbesondere für die Ukraine, die auf seine Starlink-Technologie angewiesen ist. Darüber hinaus beherrscht er eine der größten Social-Media-Plattformen, die durch seine politischen Äußerungen und Maßnahmen zunehmend in ein rechtes Echo-Kammer-Umfeld verwandelt wurde. Diese Kombination aus wirtschaftlicher Macht und sozialer Einflussnahme macht Musk sowohl zu einem bedeutenden Akteur in der US-Politik als auch zu einer potenziellen Gefahr für die Stabilität der politischen Landschaft.
Am 5. November wird in den USA gewählt. In den Umfragen liegen Donald Trump und Kamala Harris eng beieinander. Kleinigkeiten könnten den Unterschied machen. Seit Monaten versucht der Milliardär Elon Musk auf die Wahl Einfluss zu nehmen und Trump zum Sieg zu verhelfen.
Dafür hat er mehrere Millionen Euro in seinen Wahlkampf investiert, ist gemeinsam mit Trump aufgetreten und nun verlost er Geld an Wähler in den Swing States. Tesla-Gründer und X-Besitzer Musk begibt sich damit in eine Grauzone, sagt SZ-Redakteur Andrian Kreye. Er sieht in Musk einen der mächtigsten, aber auch gefährlichsten Männer der Welt.
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