Sein und Streit Ganze Sendung vom 14.05.2023: Über die Frankfurter Schule (2) und Bedürfnisse
May 14, 2023
Stefan Lessenich, Direktor des Instituts für Sozialforschung, und Christian Neuhauser, Professor für praktische Philosophie, diskutieren die Herausforderungen der kritischen Theorie in der heutigen spätkapitalistischen Welt. Sie beleuchten die Dialektik von Vernunft und Irrationalität sowie die gesellschaftlichen Kosten durch Profitmaximierung. Ein weiteres Interesse gilt dem Verhältnis von Solidarität und Gerechtigkeit, auch im Kontext progressiver Bewegungen wie Fridays for Future. Zudem wird der Unterschied zwischen echten und falschen Bedürfnissen nach Marcuse thematisiert.
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Episode notes
Kritische Theorie als stabiler Jenga-Turm
- Die kritische Theorie gleicht dem Jenga-Spiel: das Fundament muss stabil bleiben, während das Gedankengebäude wackelt und weiter ausgebaut wird.
- Diese Instabilität spiegelt gesellschaftliche Brüchigkeiten wider, die zu politischen und wirtschaftlichen Konflikten führen.
Gesellschaftliche Unvernunft sichtbarer
- Unvernunft in der Gesellschaft fällt heute deutlicher auf wegen medialer Sichtbarkeit und existenzieller Probleme.
- Die Wahrnehmung der gesellschaftlichen Instabilität ist intensiver, auch wenn die Gesamtsituation nicht dramatischer sein muss.
Grenzen der instrumentellen Vernunft
- Instrumentelle Vernunft fokussiert nur die effektivsten Mittel zum Zweck und vernachlässigt die Vernünftigkeit der Ziele.
- Diese eingeschränkte Vernunft führt zu unvernünftigen Konsequenzen, etwa in der globalen Produktion und Ressourcennutzung.
