Nina Horaczek, Chefreporterin bei FALTER und Expertin für die FPÖ, analysiert die aggressive Rhetorik der Partei, die Schulkinder mit Asylwerbern verbindet. Sie beleuchtet die problematischen Äußerungen und Strategien zur Verschiebung gesellschaftlicher Normen. Benedikt Narodoslawsky diskutiert dann Greta Thunbergs umstrittenes Engagement für Palästina und dessen Einfluss auf die Klimabewegung, inklusive der kritischen Reaktionen von Fridays for Future und der Herausforderungen junger Aktivisten in einem globalen Kontext.
Die FPÖ zeigt eine besorgniserregende Radikalisierung, die durch das Tolerieren extremistischer Äußerungen und die Verschiebung politischer Grenzen sichtbar wird.
Greta Thunbergs Engagement für Palästina wird als riskant für die Klimabewegung angesehen, da es potenzielle Spaltungen und antisemitische Untertöne hervorrufen könnte.
Deep dives
Zunehmende Radikalisierung der FPÖ
Die FPÖ hat in jüngster Zeit eine besorgniserregende Radikalisierung gezeigt, die durch die Einladung des rechtsextremen Publizisten Götz Kubitschek verdeutlicht wird. Trotz Protesten bei seinem Auftritt an der Uni Wien scheint das Verhalten der FPÖ immer weniger Konsequenzen zu haben, was auf eine Verschiebung der politischen Grenzen hindeutet. Der burgenländische Klubobmann Johann Tschürz schockierte, als er in einer Landtagsitzung Kinder mit ausländisch klingenden Namen nannte und forderte, straffällige Asylwerber abzuschieben. Solche Äußerungen, die früher Konsequenzen nach sich ziehen würden, werden heute innerhalb der FPÖ offenbar toleriert, was auf eine neue Normalität hindeutet, die die politische Landschaft beeinflusst und den Diskurs weiter nach rechts verschiebt.
Kritik an Greta Thunbergs Engagement für Palästina
Greta Thunbergs Engagement für Palästina wird als potenziell schädlich für die Klimabewegung angesehen, da es zu Spaltungen innerhalb der Bewegung führen könnte. Ihre Aussagen und das Tragen von Plakaten, die zuzuordnen sind zu einem Konflikt, der stark polarisiert, haben kritische Stimmen laut werden lassen, die vermuten, dass sie damit antisemitische Tendenzen zeigen könnte. Zwar ist ihr Grundanliegen empathisch, jedoch wird die Wahrnehmung ihrer Äußerungen durch eine fehlende Sensibilität in Bezug auf die komplexe Geschichte und Realität des Konflikts beeinträchtigt. Die Reaktionen aus den verschiedenen Fridays for Future Bewegungen zeigen klare Distanzierung, insbesondere von Aktivisten aus Deutschland und Österreich, die Thunbergs Ansatz als zu einseitig und problematisch erachten.
Die Rolle von rechtsextremer Propaganda im Internet
Ein weiterer zentraler Punkt ist der Einfluss rechtsextremer Propaganda, insbesondere durch den Internet-TV-Kanal Auf1, der enge Verbindungen zur FPÖ pflegt. Die Plattform wird als ein einseitiges Medieninstrument betrachtet, das Informationen im Stil von Propaganda verbreitet und Verschwörungstheorien propagierte. Die deutschsprachige Medienaufsicht hat versucht, die Verbreitung von Auf1 über Satellit zu verhindern, da dies gegen bestehende Medienregelungen verstoßen würde. Dies führt jedoch zu einem Geschrei nach Zensur seitens der FPÖ und zeigt, wie die Partei versucht, solche Initiativen als Teil ihres Widerstands gegen eine vermeintliche Unterdrückung der Meinungsfreiheit darzustellen.
Der burgenländische FPÖ-Klubobmann Johann Tschürtz verbindet Schulkinder mit straffälligen Asylwerbern, die er ausweisen will. FALTER-Expertin Nina Horaczek analysiert. Und: FALTER-Journalist Benedikt Narodoslawsky zur Frage, ob Greta Thunbergs Engagement für Palästina die Klimabewegung zerstört.