Kinderwelt von morgen. Visionen und Ängste - #1025
Nov 4, 2023
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Barbara Blaha, Politikwissenschaftlerin und Gründerin des Momentum Instituts, und Erich Fenninger, Leiter der Volkshilfe Österreich, diskutieren mit Jugendpsychiater Paulus Hochgatterer über die Herausforderungen, die Kinder in einer digitalen Welt erleben. Anke Schad-Spindler, Kulturmanagerin, reflektiert über Ängste und Hoffnungen der Kindheit. Die Gäste thematisieren die Auswirkungen von Kinderarmut, die Bedeutung der Kindergrundsicherung und die Notwendigkeit von Bildungsreformen, um benachteiligten Kindern bessere Perspektiven und ein erfülltes Leben zu ermöglichen.
Die Diskussion beleuchtet die persönlichen Ängste der Teilnehmer aus ihrer Kindheit und deren Einfluss auf aktuelle Perspektiven für Kinder.
Es wird die Bedeutung der digitalen Medien für Kinder betont, wobei der Fokus auf einem ausgewogenen Verhältnis zwischen digitalen und analogen Erfahrungen liegt.
Die Teilnehmenden fordern eine Reform des Schulsystems, um eine inklusive und gerechtere Bildung sowie die Unterstützung für Lehrer zu gewährleisten.
Deep dives
Die Ängste und Visionen der Vergangenheit
Die Diskussion beginnt mit persönlichen Erinnerungen der Teilnehmenden an ihre Kindheit und die damit verbundenen Ängste und Visionen. Barbara Blaha teilt ihre Angst vor dem Erdölmangel, die sie in der Schule erlernte, und wie sie diese Besorgnis mit ihrer Mutter teilte. Erich Fenninger erzählt von der Bedrohung des Krieges während des Kalten Krieges und seiner persönlichen Erfahrungen während des Zypern-Kriegs. Anke Schad-Spindler spricht über die Ängste, die durch Tschernobyl ausgelöst wurden, und ihren Optimismus während der Wiedervereinigung Deutschlands 1989.
Herausforderungen in der digitalen Welt
Die Teilnehmenden erörtern den Einfluss der digitalen Welt auf das Leben von Kindern und Jugendlichen. Es gibt eine Besorgnis unter Eltern, dass Smartphones den Zugang zur Kindheit verwehren könnten, was zu einem Drang führt, den Einsatz digitaler Geräte hinauszuzögern. Gleichzeitig wird anerkannt, dass digitale Medien auch kreative Potenziale bieten, und es wird die Notwendigkeit betont, Kinder in den Dialog über ihre digitale Nutzung einzubeziehen. Die Herausforderung besteht darin, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen digitalen und analogen Erfahrungen zu schaffen.
Psychische Gesundheit und gesellschaftliche Verantwortung
Die Unterstützungsstruktur für psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen steht im Fokus, wobei betont wird, dass Kinder in Krisenzeiten oft irritiert sind. Es wird diskutiert, dass viele Jugendliche Fragen zur Verantwortung in der Gesellschaft stellen und dass sie sich ihrer moralischen Standards bewusst sind. Peters Hochgatterer hebt hervor, dass die gesellschaftlichen Herausforderungen wie Krieg und Flucht von den Jugendlichen ernst genommen werden und somit ein Interesse an der Veränderung der Gesellschaft dokumentiert wird. Es wird eine Unterstützung der Jugendlichen gefordert, die sich aktiv für das Wohlergehen anderer einsetzen.
Die Beziehung zwischen sozialem Status und Bildung
Der Einfluss des sozioökonomischen Status auf die Bildungsmöglichkeiten von Kindern wird als ein zentrales Thema betrachtet. Es wird aufgezeigt, dass Kinder aus ärmeren Familien oft keine ausreichenden Chancen haben, ihre Interessen und Fähigkeiten zu entwickeln, weil es an finanziellen Mitteln mangelt. Die Teilnehmenden betonen die Notwendigkeit einer Kindergrundsicherung, um Kindern gleiche Chancen zu bieten und ihre Selbstwirksamkeit zu fördern. Dies soll ermöglichen, dass alle Kinder die Möglichkeit haben, ihre Fähigkeiten zu erproben und weiterzuentwickeln.
Schulsystem und das Lernen der Kinder
Das bestehende Schulsystem wird als selektiv und unzureichend für die Bedürfnisse aller Kinder betrachtet. Die Teilnehmenden fordern eine Reform des Bildungswesens, um eine inklusive und gerechtere Schulbildung sicherzustellen. Die dringende Notwendigkeit, Lehrer zu unterstützen und zu schulen, gewinnt Beachtung, um die Qualität der Bildung zu verbessern. Gleichzeitig wird auf den Bedarf an mehr praktischen, kooperativen Ansätzen im Unterricht hingewiesen, damit Kinder in einem unterstützenden Umfeld ihre Talente entfalten können.
Welche Perspektiven können wir Erwachsene unseren Kindern geben? Darüber sprechen Barbara Blaha (Momentum-Institut), Erich Fenninger (Volkshilfe), Paulus Hochgatterer (Jugendpsychiater) und Anke Schad-Spindler (Kulturmanagerin) im Zoom-Kindermuseum mit FALTER-Journalistin Barbara Tóth.