
Acht Milliarden Wie Europa Russland für die Ukrainehilfe zahlen lassen will
Dec 11, 2025
Britta Sandberg, SPIEGEL-Korrespondentin in Brüssel, erklärt die aktuellen Bemühungen der EU, eingefrorenes russisches Staatsvermögen für die Ukrainehilfe nutzbar zu machen. Sie beleuchtet das rechtliche Konstrukt eines zinslosen Reparationskredits und die damit verbundenen Gefahren für die Rechtsstaatlichkeit in Europa. Kritiker warnen vor einem Präzedenzfall, während Befürworter Russlands Verantwortung betonen. Sandberg diskutiert die geopolitischen Reaktionen und die mögliche Auswirkungen auf Euro und Märkte, sowie die Herausforderungen, vor denen Europa steht.
AI Snips
Chapters
Transcript
Episode notes
Euroclear Hüter Der Eingefrorenen Reserven
- In Brüssel verwahrt Euroclear rund 193 Milliarden Euro eingefrorener russischer Gelder, davon 180 Milliarden Reserven der Zentralbank.
- Bisher nutzte die EU nur die aus diesen Reserven entstehenden Zinsen als Windfall Contributions für die Ukraine.
Das Reparationsdarlehen Als Finanzierungsmodell
- Die EU prüft ein zinsloses Reparationsdarlehen über ~140 Milliarden, abgesichert durch das eingefrorene russische Vermögen.
- Zahlungen an die Ukraine erfolgen tranchiert und sollen später mit künftigen russischen Reparationen verrechnet werden.
Rechtliche Grauzone Und Gutachten
- Juristisch ist das Modell heikel, da Zentralbankreserven völkerrechtlich immun sind und eine Grauzone bleibt.
- Ein Gutachten sieht jedoch eingefrorene Cashreserven als vergleichbar mit einem Darlehen, das bei Zahlungspflicht Russlands freigegeben wird.
