Wie managt man soziales Engagement, Frau Silbernagl?
Mar 5, 2019
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Carolin Silbernagl, Vorstand von Betterplace, spricht über ihre Leidenschaft, anderen zu helfen. Sie erläutert die Herausforderungen beim Aufbau eines gemeinnützigen Zentrums auf dem ehemaligen Google-Campus in Berlin. Silbernagl reflektiert über die Bedeutung digitaler Spendenplattformen und moderne Ansätze in der Teamführung ohne klassische Hierarchien. Zudem thematisiert sie die Motivation für soziales Engagement und die Notwendigkeit eines nachhaltigen Ansatzes in Zeiten wachsender Obdachlosigkeit.
Carolin Silbernagl betont die Bedeutung der Integration neuer Technologien im Fundraising, um soziale Herausforderungen effektiver anzugehen.
Das geplante offene Haus für die Zivilgesellschaft in Berlin soll soziale Initiativen unterstützen und finanzielle Hürden minimieren, um Kooperationen zu fördern.
Deep dives
Die Rolle von Better Place
Better Place ist eine gemeinnützige Organisation in Berlin, die eine der größten Online-Spendenplattformen Deutschlands betreibt. Diese Plattform hilft gemeinnützigen Organisationen, ihre sozialen Projekte vorzustellen und finanzielle Unterstützung zu erhalten. Zusätzlich dazu fungiert das Better Place Lab als Denklabor, in dem die Organisation an der Schnittstelle zwischen Innovation und Gemeinwohl arbeitet, um den sozialen Nutzen von Digitalisierung und technologischem Wandel zu erforschen. Ziel ist es, konkrete Lösungen zu entwickeln, die die Gesellschaft positiv beeinflussen können.
Innovative Ansätze im Online-Fundraising
Im Better Place Lab wird das Online-Fundraising nicht nur als das Sammeln von Spenden über das Internet betrachtet, sondern es fließen auch aktuelle Trends und Technologien in die Arbeit ein. Beispielsweise wird untersucht, wie soziale Organisationen über soziale Medien und digitale Plattformen effektivere Fundraising-Strategien entwickeln können. Ein Projekt, das dabei ins Auge fällt, ist das NGO-Meter, welches die Bedeutung von Online-Fundraising für soziale Organisationen analysiert. Solche Initiativen sollen helfen, die Dynamik im Fundraising-Sektor besser zu verstehen und den Organisationen zu ermöglichen, effektiver zu arbeiten.
Technologie zur Unterstützung sozialer Initiativen
Das Better Place Lab beschäftigt sich mit der Integration neuer Technologien, um dringenden sozialen Herausforderungen zu begegnen, wie beispielsweise der Flüchtlingshilfe. Während der Flüchtlingskrise 2015 und 2016 haben viele Organisationen innovative digitale Lösungen gefunden, um Integration zu unterstützen. Dies reicht von digitalen Plattformen zur Vermittlung von Patenschaften bis hin zu Online-Universitäten für Geflüchtete, die während des Asylverfahrens studieren wollten. Die Aufgabe des Better Place Labs bestand darin, diese Entwicklungen zu beobachten und den Akteuren dabei zu helfen, potenzielle Lösungen zu optimieren und zu implementieren.
Entwicklung neuer Räume für die Zivilgesellschaft
Ein zukunftsweisendes Projekt von Better Place ist die Öffnung eines ehemaligen Umspannwerks in Berlin als offenes Haus für die Zivilgesellschaft. Dieses Projekt ermöglicht sozialen Initiativen, räumliche Ressourcen für ihre Arbeit zu nutzen und miteinander zu interagieren. Ein wichtiges Ziel dabei ist, finanzielle Hürden zu minimieren, indem die Mietkosten für soziale Akteure niedrig gehalten werden. Dies soll dazu beitragen, dass eine vielfältige Gemeinschaft entsteht, die gemeinsam Lösungen für drängende gesellschaftliche Fragen erarbeitet.
"Mein Beruf ist es, anderen Menschen zu helfen, die Welt besser zu machen", sagt Carolin Silbernagl, Vorstand der Spendenplattform Betterplace. Im ZEIT-ONLINE-Podcast "Frisch an die Arbeit" erzählt sie, wie sie zum Berliner Sozialunternehmen kam – und was bei der Planung eines gemeinnützigen Hauses für die Zivilgesellschaft alles bedacht werden muss. Unter anderem ist sie nämlich dafür zuständig, den Ex-Google-Campus in Berlin aufzubauen. Silbernagl, Jahrgang 1979, begann ihre Karriere bei Stiftungen, sie hat also Erfahrung mit solchen Aufgaben. Sie sagt: "Wenn einem finanzieller Status ein großes Anliegen ist, dann landet man nicht im Sozialen." Betterplace habe sich nach New-Work-Überlegungen organisiert und komme ohne klassische Hierarchien aus. "Wir haben die Führungspyramide infrage gestellt", sagt Silbernagl. Für manche Themen sei sie daher eine Führungsperson. Andere Bereiche aber liefen bei Kollegen zusammen. "Natürlich muss man ersetzbar sein – so muss ich meine Arbeit auch gestalten", sagt Silbernagl. Sie arbeite gern. Und sagt: "Ich habe mich immer gefragt, was es mit dieser Wochenendfixierung auf sich hat. Manchmal freue ich mich auch auf die Arbeitswoche."
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