Herbert Kickl, Vorsitzender der FPÖ, strebt nach der Kanzlerschaft und will mit starkem Rückhalt bei den Wählern punkten. Katharina Mittelstaedt, Leitende Redakteurin beim Standard, analysiert seine Kommunikationsstrategien und politischen Ansichten. Die Diskussion beleuchtet die möglichen Folgen eines Rechtsrucks in Österreich, insbesondere im Hinblick auf Migration und Europa. Auch interne Konflikte innerhalb der FPÖ sowie die Gefahren für die Demokratie unter einer möglichen Kanzlerschaft Kickls werden thematisiert.
Herbert Kickls kommunikative Fähigkeiten und sein Ansprechen der Ängste der Wähler könnten zu einem bevorstehenden Rechtsruck in Österreich führen.
Seine autoritären Ambitionen und die Ablehnung bestehenden demokratischer Strukturen werfen ernsthafte Bedenken hinsichtlich der zukünftigen politischen Landschaft in Österreich auf.
Deep dives
Herbert Kickls Aufstieg zur politischen Macht
Herbert Kickl, geboren 1968 in Villach, hat sich als prominente Figur der FPÖ entwickelt und strebt nun danach, Österreichs Bundeskanzler zu werden. Seine politische Karriere begann an der FPÖ-Parteiakademie, wo er als Redenschreiber tätig war, bevor er ins Rampenlicht trat, insbesondere während der Corona-Proteste. Kickls kommunikative Fähigkeiten haben seine Beliebtheit gesteigert, und er hat es geschafft, eine große Wählerschaft zu mobilisieren, die sich von herkömmlicher Politik abwendet. Seine Erfolge in den Umfragen deuten auf einen möglichen Rechtsruck in Österreich hin, insbesondere auch im Hinblick auf die bevorstehenden Wahlen im nächsten Jahr.
Kommunikationsstrategien und Wählermobilisierung
Kickls Erfolg wird teilweise seiner Fähigkeit zugeschrieben, direkt mit seiner Zielgruppe zu kommunizieren und ihre Ängste anzusprechen. Untersuchungen zeigen, dass viele Wähler von Pessimismus und Zukunftsangst geprägt sind, die Kickl gezielt anspricht. Dies hat dazu geführt, dass die FPÖ zunehmend auch Frauen anzieht, obwohl unklar ist, ob dies auf eine strategische Entscheidung oder auf die momentanen Krisen zurückzuführen ist. Kickl positioniert sich als Volkskanzler und nutzt eine Branding-Strategie, die das FPÖ-Logo in den Hintergrund stellt und patriotische Symbole in den Vordergrund rückt.
Die Migrationspolitik und ihre Implikationen
Kickls Ansichten zur Migrationspolitik beinhalten eine klare Ablehnung gegen Ausländer und Flüchtlinge, die er als Bedrohung für die nationale Sicherheit sieht. Sein Konzept einer 'Festung Österreich' wird durch extreme Maßnahmen untermauert, die für viele als gefährlich betrachtet werden, einschließlich der Anklänge an Konzentrationslager. Darüber hinaus scheint er Fan von Viktor Orbans Politik zu sein, was auf eine Kooperationslinie hindeutet, die potenziell gegen die EU-Normen verstößt. Kritiker argumentieren, dass Kickls Politiken nicht praktikabel sind und dass eine Umsetzung dieser Vorschläge zu großen gesellschaftlichen Spannungen führen könnte.
Kickls Bedrohung für die Demokratie
Kickls Ambitionen und Äußerungen werfen ernsthafte Bedenken hinsichtlich der Demokratie in Österreich auf. Kritiker warnen, dass er autoritäre Tendenzen zeigen könnte, ähnlich wie Viktor Orban, und dass er versuchen könnte, kritische Institutionen und Medien zu unterdrücken. Seine regelmäßige Benennung des bestehenden Systems als fehlerhaft deutet darauf hin, dass er eine grundlegende Änderung der Demokratie anstrebt. Diese Entwicklungen könnten nicht nur Auswirkungen auf Österreich selbst haben, sondern auch ein Signal für andere rechtspopulistische Bewegungen in Europa senden.
Der FPÖ-Chef will von starken Umfragewerten beflügelt "Volkskanzler" werden. Und das hätte gravierende Folgen für Österreich
Die FPÖ liegt in allen Umfragen klar auf Platz eins. Und wenn alles nach Plan läuft, finden in einem Jahr finden in Österreich Wahlen statt. Herbert Kickl greift nach der Macht. Er will "Volkskanzler" werden. Und viele fragen sich, ob Österreich nach den Nationalratswahlen nächstes Jahr einen Rechtsruck erlebt. Und welche Folgen das für das Land hätte.
Diese entscheidende Frage haben wir am Freitag, den 10. November live auf der Messe "Buch Wien" diskutiert. Und zwar mit den STANDARD-Journalisten Katharina Mittelstaedt und Hans Rauscher. Wir haben die beiden gefragt, was den FPÖ-Chef so erfolgreich macht und was passieren würde, wenn Kickl tatsächlich Kanzler wird.
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