Martin Kocher, der österreichische Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft, und Gabriel Felbermayr, Direktor des WIFO, thematisieren die kritische wirtschaftliche Lage Österreichs. Sie diskutieren Insolvenzen großer Unternehmen und die steigende Arbeitslosigkeit. Die beiden Experten analysieren die globale Einflüsse auf die österreichische Wirtschaft und betonen die Notwendigkeit von Reformen und einer aktiven Arbeitsmarktpolitik. Zudem wird die Bedeutung der Kapitalmarktunion und die Herausforderungen in der europäischen Autoindustrie hervorgehoben.
Österreich steht vor wirtschaftlichen Unsicherheiten, die durch einen Rückgang des Verbrauchervertrauens und globale Entwicklungen bedingt sind.
Die Insolvenz großer Unternehmen wie Signa und KTM zeigt die Notwendigkeit strengerer Kontrollen und nachhaltiger Unternehmensstrategien auf.
Deep dives
Österreichs Wirtschaft unter Druck
Österreich kämpft aktuell mit einer wirtschaftlichen Unsicherheit, die durch ein globales Umfeld bedingt ist. Das Land erlebt eine Phase des geringeren Konsums und Investitionen, was auf eine mangelnde Zuversicht sowohl bei Verbrauchern als auch Unternehmen hindeutet. Der Arbeitsmarkt bleibt im Moment stabil, doch der psychologische Einfluss der Inflation demotiviert viele, Geld auszugeben, was die wirtschaftliche Erholung erschwert. Reformen sind erforderlich, um das Vertrauen in die Wirtschaft widerherzustellen und eine nachhaltige Erholung einzuleiten.
Auswirkungen globaler Ereignisse
Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten Österreichs sind stark mit den Entwicklungen in Deutschland verknüpft, da viele österreichische Unternehmen in deutsche Wertschöpfungsketten integriert sind. Ein strikter Kurswechsel in Deutschland zur Bekämpfung von Inflation führte zu einem Rückgang der Industrienachfrage in Österreich, was unerwartete negative Auswirkungen auf den Export hatte. Zudem wurden vergangene Prognosen über Wachstum zuletzt revidiert, was für Verwirrung und Enttäuschung unter der Bevölkerung sorgte. Solche Prognoseanpassungen sind oft das Ergebnis plötzlicher wirtschaftlicher Zyklen und psychologischer Faktoren, die das Konsumverhalten beeinflussen.
Pleiten großer Unternehmen
Die Insolvenz bedeutender Firmen wie Signa, KTM und Kika Leina wirft Fragen über das Management und die Kontrollen im Unternehmenssektor auf. Bei diesen Pleiten gab es oft Hinweise auf strukturelle Probleme und Fehlentscheidungen, die vermieden werden hätten können, was zu einem Verlust an Vertrauen in die Wirtschaft führt. Solche Vorfälle verstärken die Debatte über die Notwendigkeit strengerer Kontrollen und ehrlicher Geschäftsmodelle, um zukünftige Insolvenzrisiken zu minimieren. Die Herausforderungen erfordern ein Umdenken hinsichtlich der Überwachung von Unternehmen und der Schaffung nachhaltiger Geschäftsstrategien.
EU im globalen Wettbewerb
Die Europäische Union steht vor der Herausforderung, im globalen Wettbewerb, insbesondere gegen die USA und China, nicht ins Hintertreffen zu geraten. Diverse Unsicherheiten, wie die geopolitische Lage und technologische Entwicklungen, erfordern, dass Europa strategisch handelt, um seine Marktanteile zu sichern. Die Wichtigkeit von Freihandelsabkommen und einer starken Innovationsbasis wird betont, um die Wirtschaftskraft der EU zu stärken. Gleichzeitig wird die Notwendigkeit hervorgehoben, den Binnenmarkt zu nutzen und Anreize zu schaffen, um die Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft innerhalb Europas zu fördern.
Arbeitsminister Martin Kocher und Wirtschaftsforscher Gabriel Felbermayr über die großen Baustellen in Österreichs Wirtschaft und mögliche Lösungen
Namhafte Pleiten großer Unternehmen wie Signa, KTM und Kika/Leiner. Eine negative Konjunktur. Steigende Arbeitslosenzahlen. Droht Österreich eine Wirtschaftskrise? Darüber sprechen wir mit Martin Kocher, Minister für Arbeit und Wirtschaft, und Gabriel Felbermayr, Direktor des österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung.
Und wir reden außerdem darüber, was Österreichs Probleme mit den globalen Entwicklungen zu tun haben und was die EU tun muss, um bei Schlüsseltechnologien und im Wettbewerb mit den USA und China nicht abgehängt zu werden.
Das Interview fand am 6. Dezember beim Europäischen Wirtschaftsgipfel in Lech statt – für eine Live-Aufzeichnung des STANDARD-Podcasts "Thema des Tages".
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