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Der Rest ist Geschichte

Nach dem Holocaust (1/4) - Das Grauen vor Gericht

May 1, 2025
Norbert Frei, emeritierter Professor für Geschichte an der Universität Jena, diskutiert die juristische Aufarbeitung des Holocaust. Er beleuchtet die bedeutenden Tonbänder aus dem Auschwitz-Prozess und die Rolle des Juristen Fritz Bauer, der maßgeblich zur Aufklärung beitrug. Es wird die Schwierigkeit thematisiert, die NS-Vergangenheit in der Gesellschaft zu adressieren, und die individuelle Schuld der Täter wird hinterfragt. Zudem wird das strategische Schweigen der Justiz nach dem Krieg angesprochen, das oft ehemalige Nationalsozialisten schützte.
38:32

Episode guests

Podcast summary created with Snipd AI

Quick takeaways

  • Der Auschwitz-Prozess von 1963 stellte nicht nur die Täter, sondern auch die gesamte deutsche Gesellschaft und ihr Schweigen in Frage.
  • Fritz Bauer war entscheidend für die juristische Aufarbeitung und förderte einen Wandel in der deutschen Justiz durch seine mutigen Ansätze.

Deep dives

Der Auschwitz-Prozess von 1963

Der Auschwitz-Prozess, der 1963 in Frankfurt begann, war ein entscheidendes Ereignis für die juristische und gesellschaftliche Aufarbeitung der Verbrechen des Nationalsozialismus. In diesem Prozess wurden 22 Angeklagte, darunter SS-Offiziere und Lagerärzte, für ihre Rolle im Konzentrationslager Auschwitz zur Verantwortung gezogen. Anhand von Zeugenaussagen und historischen Dokumenten musste die individuelle Schuld der Angeklagten nachgewiesen werden, was im deutschen Strafrecht eine große Hürde darstellte. Dieser Prozess ist nicht nur auf die Verurteilung Einzelner fokussiert, sondern stellt die gesamte deutsche Gesellschaft und ihr Schweigen über diese Gräueltaten in Frage, wie es der Generalstaatsanwalt Fritz Bauer intendierte.

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