GAG484: Emil Berliner und die Erfindung der Musikindustrie
Jan 1, 2025
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Die Anfänge der Tonaufnahme werden lebhaft erkundet. Emil Berliner revolutioniert die Technik nach Edison und Bell und legt damit das Fundament der heutigen Musikindustrie. Die Entwicklung des Phonographen zeigt die Herausforderungen und Innovationen der ersten Klangaufzeichnungen. Berlins Erfindung des Grammophons und der ersten Schallplatten prägt die Branche nachhaltig. Dabei werden auch persönliche Erlebnisse sowie die Bedeutung von Musik im Alltag thematisiert, während die Faszination der modernen Soundqualität erörtert wird.
Emil Berliner verbessert die Tonaufnahme durch die Einführung des Grammophons und der Schallplatte, die Massenproduktion ermöglichen.
Der technische Wettbewerb unter Erfindern wie Edison und Bell fördert die Innovationsgeschwindigkeit in der Musikalienaufnahme-Technologie.
Berliner und Geisbergs Zusammenarbeit trägt zur Vielfalt der frühen Musikaufnahmen bei und festigt die Schallplatte als bevorzugtes Unterhaltungsmedium.
Deep dives
Die Entwicklung des Schallaufzeichnungsprozesses
Im Jahr 1860 stellt ein Erfinder in Paris die Frage, ob man Schall, ähnlich wie Licht in Fotografien, einfangen kann. Dieser Gedanke führt zur Erfindung des Phonautographen, eines Geräts, das Schall sichtbar macht, indem es die Vibrationen einer Membran auf eine verrußte Glasplatte zeichnet. Durch ersten Versuchen gelingt es, nur winzige Bruchteile von Sekunden aufzunehmen, doch der Erfinder, Eduard Leon Scott de Martin V, verbessert die Konstruktion und ermöglicht längere Aufnahmen mit einer sich drehenden Walze. Diese frühen Aufzeichnungen, die als Phonautogramme bekannt sind, markieren den Beginn des Schallaufzeichnungsprozesses, der die Basis für zukünftige Technologien bilden wird.
Thomas Edison und die Erfindung des Phonographen
Thomas Edison, der als Pionier der Tonaufzeichnung gilt, entwickelt 1877 den Phonographen, der Schallwellen erfasst und wiedergibt. Er verwendet eine Zylinderwalze, die mit Zinnfolie überzogen ist, um Tonaufnahmen zu erstellen, hat jedoch mit begrenzter Klangqualität und der Zerbrechlichkeit seiner Materialien zu kämpfen. Trotz dieser Mängel sieht Edison das Potenzial seines Geräts nicht als Unterhaltungsmedium, sondern eher für praktische Anwendungen wie Diktate und sprechende Bücher. Diese frühe Version bereitet den Weg für weitere Entwicklungen in der Tonaufzeichnungstechnik.
Die Konkurrenz und die Entstehung des Graphophons
Nachdem Edisons Phonograph populär wurde, treten andere Erfinder, darunter Alexander Graham Bell, in den Wettlauf um die Verbesserung der Tonaufzeichnungsgeräte ein. Bell und sein Team schaffen mit dem Graphophon eine signifikante Innovation, indem sie die fragile Zinnfolie durch robustere Wachszylinder ersetzen, wodurch die Klangqualität verbessert wird. Diese Fortschritte ermöglichen präzisere Aufnahmen und schaffen gleichzeitig die Möglichkeit zur Marktnutzung, indem sie die Patentproblematik Edisons umgehen. Dies führt zu einem technischen Wettbewerb, der die Dynamik der Tonaufzeichnungstechnik erheblich beeinflusst.
Emil Berliner und die Schallplatte
Emil Berliner revolutioniert 1887 die Tonaufnahme mit der Einführung des Grammophons und der Schallplatte, die im Gegensatz zu den Zylindern eine einfachere Massenproduktion ermöglicht. Durch seinen innovativen Ansatz, der das Aufnahmeverfahren und die verwendeten Materialien verbessert, wird die Schallplatte zu einem kommerziellen Erfolg. Während Berliner seine Erfindungen vermarktet, entstehen die ersten kommerziellen Aufnahmen in Deutschland, was dem Grammophon einen bedeutenden Platz im Musikmarkt sichert. Berliners Erfindung prägt die Schallplattenindustrie nachhaltig und ebnet den Weg für die spätere Entwicklung der modernen Musikaufnahme.
Die Herausforderungen und der Erfolg des Grammophons
Trotz des Erfolgs des Grammophons wird Berliner mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert, darunter Patentstreitigkeiten und Konkurrenzdruck. Seine Zusammenarbeit mit Fred Geisberg, der bei der Suche nach Künstlern eine entscheidende Rolle spielt, hilft, die Vielfalt der frühen Musikaufnahmen zu erhöhen. Indem sie populäre Lieder und lokale Musikgenres aufzeichnen, stärken sie die Position der Schallplatte als bevorzugtes Medium für Heimunterhaltung. Schließlich wird das Grammophon im frühen 20. Jahrhundert zum führenden Gerät in der neu entstandenen Musikindustrie und beeinflusst die Art und Weise, wie Musik konsumiert wird.
Wir springen in dieser Folge in die USA des späten 19. Jahrhunderts. Sowohl Thomas Edison als auch Alexander Graham Bell haben gerade die ersten Tonaufnahme- und Wiedergabegeräte entwickelt, als ein deutscher Einwanderer sich daran macht, alles aufzuwirbeln.
Wir sprechen in dieser Folge darüber, wie Emil Berliner scheinbar aus dem Nichts die Arbeit dieser beiden Koryphäen verbessert und damit den Grundstein für die Musikindustrie, so wie wir sie heute kennen, legt.
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