Extra | USA: Jobabbau unter Trump – Skalpell statt Axt?
Mar 11, 2025
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Sarah Schmidt, ARD-Korrespondentin in Washington, berichtet über die massiven Jobverluste und die Ängste vieler US-Bürger. Ralf Borchardt analysiert die Herausforderungen des Journalismus unter Trump, während Thomas Zimmer die Gefährdung der amerikanischen Demokratie beschreibt. Besonders eindrucksvoll sind die Geschichten von Menschen, die von den Änderungen im Gesundheitswesen betroffen sind. Gleichzeitig gibt es jedoch auch Stimmen der Hoffnung, die für eine positive Wende in der politischen Landschaft kämpfen.
Trump hat in kurzer Zeit viele Entlassungen und Kürzungen durchgeführt, was zu großer Unsicherheit und Angst unter den US-Bürgern führt.
Trotz der Empörung über die Maßnahmen Trumps gibt es einen Mangel an koordinierter Opposition, was die gesellschaftliche Spaltung verstärkt.
Deep dives
Trumps radikale Regierungsführung
Donald Trump hat in kurzer Zeit zahlreiche präsidentielle Anordnungen erlassen, um seine politischen Ziele durchzusetzen, eine Taktik, die als 'Flood the Zone' bekannt ist. Diese Vorgehensweise führt dazu, dass Journalisten und die Öffentlichkeit Schwierigkeiten haben, mit den schnellen Veränderungen Schritt zu halten. Kritiker bemerken, dass dies eine bewusste Strategie ist, um von negativen Berichten abzulenken und die öffentliche Debatte zu dominieren. Die hohe Schlagzahl von Ankündigungen und Pressekonferenzen trägt zur Verunsicherung in der Berichterstattung bei, da sich die Informationen ständig ändern.
Entlassungen im öffentlichen Dienst
Die Maßnahmen von Trump betreffen auch tausende von Bundesbeamten, die unter der Leitung von Elon Musk entlassen werden. Diese Entlassungen erfolgen oft abrupt, ohne Vorwarnung, und führen zu großer Unsicherheit unter den betroffenen Mitarbeitern, da sie gleichzeitig ihre Krankenversicherung verlieren. Proteste von Betroffenen sind zwar vorhanden, doch sie fallen im Vergleich zur ersten Amtszeit von Trump geringer aus, was auf eine allgemeine Ermüdung und Gewöhnung an die Politik des Präsidenten hindeutet. Dies zeigt sich insbesondere in den emotionalen Geschichten der Entlassenen, die von existenziellen Ängsten und dem Verlust ihrer Lebensgrundlage berichten.
Chaos in den Behörden
Die drastischen Kürzungen und Entlassungen führen zu einem erheblichen Chaos in verschiedenen Regierungsbehörden, wodurch wichtige Dienstleistungen und Programme beeinträchtigt werden. Beispielsweise verrotten Lebensmittel in US-Häfen, weil die Entwicklungshilfebehörde ihre Arbeit eingestellt hat, was zu massiven Effekten in Entwicklungsländern führt. Diese unvorhersehbaren Änderungen verändern nicht nur die Strukturen innerhalb der Regierung, sondern schneiden auch viele soziale Sicherheiten ab, wodurch sich die öffentliche Verunsicherung weiter verstärkt. Trump verfolgt mit diesen Maßnahmen ein langfristiges Ziel, die Verwaltung zu transformieren und zu demontieren.
Gesellschaftliche Spaltung und Reaktionen
In der amerikanischen Gesellschaft zeigt sich eine tiefe Spaltung zwischen den unterschiedlichen Auffassungen zur politischen Agenda Trumps. Während eine Gruppe die Regierungskürzungen als positiven Schritt zur Effizienz ansieht, leidet die andere unter den direkten Folgen von Entlassungen und dem Verlust von sozialen Leistungen. Diese Kluft wird durch das Fehlen koordinierten Widerstandes und klarer Opposition von der demokratischen Seite verstärkt, die es versäumt, eine konsistente Antwort auf die politischen Veränderungen zu formulieren. Trotz der wachsenden Unzufriedenheit in der Bevölkerung gibt es nur vereinzelte lokale Proteste, was darauf hindeutet, dass die Bürger emotional erschöpft sind und skeptisch gegenüber gewaltsamen Mobilisierungen geworden sind.
US-Präsident Trump hat nur kurze Zeit nach seiner Wiederwahl angefangen, den Staat massiv umzubauen. „Wir haben in 43 Tagen mehr erreicht als andere Regierungen in vier oder acht Jahren und wir fangen gerade erst an“, so Trump bei seiner Rede im Kongress am 4. März. Im Auftrag vom US-Präsidenten lässt Milliardär Elon Musk Tausende Bundesbedienstete feuern. Es gibt Kürzungen im Gesundheitswesen, gelockerte Umweltgesetze und US-Hilfen fürs Ausland werden gestrichen. ARD-Korrespondentin Sarah Schmidt und ARD-Korrespondent Ralf Borchard im Studio Washington haben mit Menschen im Land über die drastischen Veränderungen gesprochen. Viele US-Bürger hätten Angst, ihren Job und automatisch auch die Krankenversicherung zu verlieren. Eine Krebspatientin befürchte, früher zu sterben, weil die entsprechende Forschung evtl. nicht weiter finanziert würde. Gleichzeitig gebe es auch Zustimmung für den Umbau der Behörden, bis hinein ins demokratische Lager. Thomas Zimmer, Professor für internationale Geschichte an der Georgetown University in Washington, zeichnet ein düsteres Bild vom Zustand der Demokratie in den USA. Dennoch gebe es Kräfte, die die Entwicklung aufhalten könnten.
Moderation: Janina Werner Redaktion: Heribert Roth und Navina Lala Mitarbeit: Nils Neubert Redaktionsschluss: 11.03.2025 ----- Podcast Tipp: „Amerika, wir müssen reden!“: https://1.ard.de/Amerika_wir_muessen_reden?cp=wsp
Diese und alle weiteren Folgen des Weltspiegel Podcasts findet ihr hier: https://www.ardaudiothek.de/sendung/weltspiegel-podcast/61593768/
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