Was lernt das Hotel Sacher aus der Corona-Krise, Matthias Winkler?
Jun 23, 2020
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Matthias Winkler, Geschäftsführer der Sacher Hotels und Familienvater, spricht über die Herausforderungen, die die Corona-Krise für die Hotellerie mit sich brachte. Er erläutert, wie das Hotel durch erhöhte Sicherheitsmaßnahmen und individuelle Dienstleistungsangebote die Gäste zurückgewinnen will. Winkler reflektiert die emotionale Verbindung zu den Besuchern und den Balanceakt zwischen Beruf und Privatleben. Zudem beleuchtet er Trends wie die Sehnsucht nach Entschleunigung und Platz im Tourismus, die durch die Krise verstärkt wurden.
Die Corona-Krise war eine enorme Herausforderung, die das Hotel Sacher dazu zwang, neue Sicherheitsstandards und transparente Kommunikation zu etablieren.
Winkler betont die wachsende Nachfrage nach Individualität im Tourismus, die durch die Krise verstärkt wurde und zukünftige Veränderungen anstoßen könnte.
Deep dives
Herausforderungen durch die Corona-Krise
Die Corona-Krise stellte eine noch nie da gewesene Herausforderung für die Hotellerie dar, indem sie sowohl eine Gesundheits- als auch eine Wirtschaftskrise gleichzeitig hervorrief. Der Geschäftsführer des Hotels Sacher in Wien erlebte diese Zeit als bedrohlich und von Angst geprägt, entwickelte jedoch schnell einen positiven unternehmerischen Ansatz, um aktiv zu bleiben. Es war wichtig, den Gästen und Mitarbeitern Transparenz und Sicherheit zu bieten, um Vertrauen zu schaffen, während viele Menschen aus Vernunft und Vorsicht Zuhause blieben. Das Ziel war, die gewohnte Atmosphäre des Wohlfühlens in schwierigen Zeiten aufrechtzuerhalten.
Die Identität des Hotels Sacher
Das Hotel Sacher ist nicht nur bekannt für seine berühmte Sachertorte, sondern auch für die vielfältigen Motivationen der Gäste, die von Erholung bis zur Erkundung der Wiener Kultur reichen. Ob feierliche Anlässe oder der Wunsch nach einem authentischen Wiener Erlebnis, die Gründe für den Besuch sind äußerst unterschiedlich. Der Erhalt der Tradition und die Kombination von historischem Charme mit modernem Service haben das Hotel zu einem besonderen Ort gemacht. Die Herausforderung besteht darin, den individuellen Bedürfnissen der Gäste gerecht zu werden und gleichzeitig die Sicherheitsstandards zu wahren.
Der menschliche Aspekt in der Hotellerie
Der Geschäftsführer betont, dass der Kontakt zu Mitarbeitern und Gästen das Herzstück seiner Arbeit ist, und dass das Fehlen dieser Interaktionen in Krisenzeiten besonders schmerzhaft ist. Das Ziel ist stets, eine Atmosphäre der Gastfreundschaft zu schaffen, bei der die Bedürfnisse der Gäste verstanden und übertroffen werden. Die Komplexität der Hotellerie erfordert ständige Perfektion, und das Streben nach Exzellenz steht auch unter dem Druck, Fehler zu vermeiden. Trotz der Herausforderungen ist die Verbindung zu den Menschen der Antrieb für die tägliche Arbeit und das Wesen des Hotelbetriebs.
Zukunftsperspektiven und Anpassungsfähigkeit
Die Krise könnte positive Veränderungen anstoßen und ein Umdenken im Tourismus bewirken, wobei der Fokus auf Individualität und weniger Massenveranstaltungen gelegt werden könnte. Der Geschäftsführer erklärt, dass die Zukunft der Branche von der Fähigkeit abhängig ist, flexibel auf neue Trends zu reagieren und anpassungsfähig zu bleiben. Während sich die Pandemie negativ auf die internationalen Reisenden auswirkt, zeigt sich auch ein Anstieg des nationalen Tourismus. Mit Hoffnung auf eine Erholung zielt das Hotel Sacher darauf ab, aus der Krise zu lernen und nachhaltige Konzepte für die Zukunft zu entwickeln.
"Für einen Hotelier, dessen Beruf darin besteht, anderen eine Freude zu bereiten, ist das eine schlimme Situation", sagt Matthias Winkler im ZEIT-ONLINE-Podcast "Frisch an die Arbeit" über die Corona-Krise. Winkler, 47 Jahre, ist seit sieben Jahren der Geschäftsführer der Sacher Hotels in Wien und Salzburg. "Die Menschen fehlen. Auf der einen Seite unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Auf der anderen fehlen natürlich auch unsere Gäste." Das Sacher gehört bis heute den Nachfahren von Franz Sacher, der im Jahr 1832 als Konditorlehrling die Sachertorte erfand. Matthias Winkler kam in die Hotellerie über seine Frau Alexandra, eine der Sacher-Erbinnen, mit der er drei Kinder hat. Im Podcast erzählt er, welche Ideen er und sein Team für die Zeit nach Corona entwickeln. Wie das renommierte Hotel durch längere Lüftzeiten und verstärkte Reinigungsdienste für die Sicherheit seiner Gäste sorgt – und welche größeren Trends sich durch die Corona-Krise verstärken. "Die Nachfrage nach Entschleunigung, nach Platz, weniger Masse und maximale Individualität sind Trends, die wir im Tourismus schon länger gesehen haben", sagt Winkler. Der hohe Standard, der im Sacher herrscht, macht Winkler zuweilen demütig, erzählt der Geschäftsführer. "Ich gehe immer mit einer leichten Form des schlechten Gewissens nach Hause", erzählt Winkler. "Das ist erst weg, wenn meine drei Kinder mit Lego-Steinen auf mir rumturnen."
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