Christian Neuhäuser, Professor für Praktische Philosophie an der TU Dortmund, diskutiert mit Jürgen Wiebicke über die Gefahren sozialer Ungleichheit für das demokratische System. Er entfaltet Rousseaus Theorie zum Einfluss von Privatbesitz auf soziale Hierarchien und beleuchtet die Doppeldeutigkeit des Begriffs 'Vermögen'. Zudem thematisiert er, wie materielle Ressourcen das Glück beeinflussen können, und erklärt, dass eine gerechte Verteilung Vermögens sowohl den Reichen als auch den Armen zugutekommen könnte. Neuhäuser wirbt für eine breitere Verteilung von Erbschaften, um die Gesellschaft zu stärken.
54:07
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insights INSIGHT
Rousseau über Privatbesitz und Ungleichheit
Rousseau beschreibt Privatbesitz als Ursprung sozialer Ungleichheit und Egoismus.
Eigentum führte zum Wunsch, sich über andere zu erheben und Hierarchien zu etablieren.
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Dualität des Vermögensbegriffs
Vermögen bedeutet sowohl Besitz als auch Fähigkeit, etwas zu tun.
Materielles Vermögen ermöglicht viele Fähigkeiten, zum Beispiel Mobilität, weil Geld viele Dinge erst zugänglich macht.
insights INSIGHT
Martha Nussbaums Grundfähigkeiten
Martha Nussbaums zehn Grundfähigkeiten sind zentral fürs gelingende Leben.
Auch Spielen ist eine wichtige Fähigkeit, um Glück und soziale Nähe zu ermöglichen.
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Die Schere zwischen Arm und Reich gefährdet das demokratische System. Ein zentraler Punkt ist die Ungleichheit von Vermögen. Der Philosoph Christian Neuhäuser spricht mit Jürgen Wiebicke über die Auswirkungen und Möglichkeiten einer gerechteren Verteilung.
Christian Neuhäuser (*1977) ist Professor für Praktische Philosophie an der Technischen Universität Dortmund. Er beschäftigt sich intensiv mit der Frage, wie materielles Vermögen unsere Gesellschaft prägt und wie wir es besser verteilen können.
Rousseau: Wie Privatbesitz den glücklichen Naturzustandes des Menschen zerstörte (02:18)
Besitz und Fähigkeit: Von der Doppeldeutigkeit des Begriffs „Vermögen“ (06:20)
Martha Nussbaum: Zehn Grundfähigkeiten für ein gelingendes Leben (11:14)
Von der Bedeutung des Spielens für ein gutes Leben (15:35)
Wann Glück von materiellem Vermögen abhängt – und wann nicht (23:08)
Wie extreme Ungleichheit von Vermögensverteilung Gesellschaften schadet (38:14)
Warum Sozialneid eine Tatsache ist – und Gerechtigkeit trotzdem möglich (43:39)
Wie eine breitere Verteilung von Erbe der Gesellschaft nutzen könnte (50:15)
Literatur
Christian Neuhäuser (2025): Gewalt der Ungleichheit. Würde und Widerstand: Plädoyer für mehr Gerechtigkeit und eine bessere Verteilung der Vermögen. Ditzingen: Reclam. 160 Seiten. 22 Euro. ISBN 978-3150115336
Christian Neuhäuser (2018): Reichtum als moralisches Problem. Berlin: Suhrkamp Verlag. 281 Seiten. ISBN 978-3-518-29849-7