Nathalie Stüben: „Für mich hat der Begriff Abstinenz mittlerweile was total Schönes“
Jan 9, 2025
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Nathalie Stüben, Bloggerin und Podcasterin, hat selbst die Herausforderungen der Alkoholabhängigkeit gemeistert und klärt nun über den Verzicht auf Alkohol auf. Sie diskutiert die besonderen Erfahrungen von Frauen mit Alkohol, deren gesundheitliche Risiken im Vergleich zu Männern und die gesellschaftlichen Normen, die das Trinkverhalten prägen. Humorvoll und ohne erhobenen Zeigefinger teilt sie persönliche Anekdoten über Silvesterfeiern und gibt Einsichten über den positiven Einfluss von Nüchternheit auf Beziehungen und Lebensqualität.
Nathalie Stüben hebt hervor, dass alkoholabhängige Frauen im Vergleich zu Männern ein zunehmendes Risiko für gesundheitliche Schäden haben.
Durch ihre persönlichen Erfahrungen und die Veröffentlichung ihres Buches möchte Nathalie Stüben andere dazu inspirieren, einen nüchternen Lebensstil zu wählen.
Die gesellschaftlichen Erwartungen und Marketingstrategien, die Alkohol romantisieren, beeinflussen insbesondere Frauen und deren Trinkverhalten negativ.
Deep dives
Die Herausforderung des Alkoholkonsums bei Frauen
Frauen zeigen im Vergleich zu Männern ein zunehmendes Risiko für Alkoholabhängigkeit, wobei derzeit auf drei alkoholabhängige Männer eine alkoholabhängige Frau kommt. Diese Zahl wird voraussichtlich steigen, insbesondere unter der Generation Z, wo das problematische Trinkverhalten sich annähert. Faktoren wie psychosoziale Belastungen, gesellschaftliche Erwartungen und das Streben nach Perfektion führen dazu, dass Frauen häufiger Alkohol konsumieren, um Stress oder emotionale Probleme zu bewältigen. Die gesundheitlichen Folgen sind bei Frauen gravierender, da ihr Körper Alkohol langsamer verstoffwechselt, was zu einer schnelleren Schädigung der körperlichen und psychischen Gesundheit führen kann.
Die Rolle von persönlichen Geschichten in der Suchtbewältigung
Nathalie Stüben nutzt ihre eigenen Erfahrungen mit Alkohol, um andere zu inspirieren und aufzuklären. Sie beschreibt detailliert die verschiedenen Abstürze und persönlichen Kämpfe, die sie durchlebt hat, und wie diese sie dazu gebracht haben, einen neuen Lebensstil ohne Alkohol zu wählen. Ihre Plattform und Programme zielen darauf ab, anderen zu helfen, ähnliche Wege zu gehen und die Vorteile eines nüchternen Lebensstils zu erkennen. Durch das Teilen ihrer Geschichte bietet sie nicht nur Hoffnung, sondern schafft auch ein Bewusstsein für die Herausforderungen, die mit Alkoholabhängigkeit verbunden sind.
Gesundheitliche Folgen und gesellschaftliche Wahrnehmungen
Alkohol wird oft fälschlicherweise als harmlos oder sogar gesund angesehen, was sich durch Marketingstrategien verstärkt, die gezielt Frauen ansprechen. Studien zeigen, dass der Konsum von Alkohol nicht nur zu körperlichen Krankheiten führen kann, sondern auch das Risiko für psychische Erkrankungen wie Depressionen und Angstzustände erhöht. Frauen, die sich gesund ernähren und ein aktives Leben führen, haben häufig ein verborgenes Alkoholproblem, das von ihrem Umfeld nicht wahrgenommen wird. Diese Problematik wird von den gesellschaftlichen Erwartungen an Frauen verstärkt, erfolgreich und leistungsfähig zu sein, während sie gleichzeitig für ihre Familien sorgen.
Der Prozess der Nüchternheit und persönliche Transformation
Die Entscheidung, nüchtern zu leben, erfordert oft eine tiefere Auseinandersetzung mit sich selbst und kann ein Prozess von mehreren Phasen sein. Initiativen wie Stübens Programme unterstützen Menschen dabei, ihre Beziehung zu Alkohol zu hinterfragen und erkennen, dass die Erhöhung der Lebensqualität und Energie zentrale Ziele ihrer Nüchternheitsreise sind. Diese Transformation verläuft nicht linear und kann durch Rückschläge oder Schwierigkeiten geprägt sein, doch der Gewinn an Klarheit und Lebensfreude ist für viele die Belohnung. Die Unterstützung durch andere und das Gefühl, nicht allein zu sein, spielen eine entscheidende Rolle in diesem Prozess.
Der Einfluss von gesellschaftlicher Normen und Medien
Der Umgang mit Alkohol in der Gesellschaft wird durch kulturelle Normen und Medien stark beeinflusst, wie zum Beispiel durch Fernsehsendungen, die alkoholisches Trinken romantisieren. Frauen konsumieren oft mehr Alkohol, um sozialen Kontakt zu haben oder in bestimmten Gruppen akzeptiert zu werden, was in den Medien nicht ausreichend kritisch betrachtet wird. Solche Darstellungen fördern ein positives Bild von Alkohol, das jedoch die gesundheitlichen Risiken und die Möglichkeit einer Abhängigkeit häufig ignoriert. Der steigende Fokus auf Nüchternheit und die damit verbundenen positiven Aspekte in der Gesellschaft zeigen jedoch, dass ein Umdenken stattfindet.
Nathalie Stüben war bis vor acht Jahren alkoholkrank. Mittlerweile klärt die Bloggerin und Podcasterin über das Thema Alkohol auf und zeigt, welcher Mensch du sein kannst, wenn du auf Alkohol verzichtest. Weil es eine so starke Resonanz auf ein erstes Gespräch mit ihr im Jahre 2024 gab, hat Kristian sie noch einmal eingeladen.
In dieser Folge geht es um ihr soeben erschienenes Buch „Frauen und Alkohol“. Ihr werdet erfahren, aus welchen Gründen Frauen im Gegensatz zu Männern trinken und warum Alkohol bei Frauen schneller Schäden verursacht. Man hört Nathalie sehr gerne zu, denn sie spricht ohne erhobenen Zeigefinger – und es wird auch viel gelacht.
Hier geht's zu unserem Podcast-Tipp „Sucht & Süchtig“: https://www.ardaudiothek.de/sendung/sucht-und-suechtig/94641878/
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