Alma Zadic, Sicherheitsexpertin und Nationalratsabgeordnete, Andreas Peham, Rechtsextremismusexperte, und Nina Horaczek, FALTER-Journalistin, beleuchten die verheerenden Folgen des Christchurch-Massakers und die mörderischen Verbindungen des Täters zu rechtsextremen Netzwerken. Sie diskutieren die Gefahren dieser Gruppen für die Gesellschaft und das Versagen der Sicherheitsbehörden, adäquat zu reagieren. Zudem wird die Rolle von Ideologien und Entmenschlichung in gewalttätigem Verhalten thematisiert, während historische Vergleiche zum ehemaligen Jugoslawien angestellt werden.
Das Christchurch-Massaker zeigt die globale Vernetzung rechtsextremer Gruppen, die auch in Österreich Einfluss haben und Sicherheitsbehörden unterwandern können.
Die Diskussion unterstreicht die Notwendigkeit, rechtsextreme Ideologien und ihre politische Motivation ernster zu nehmen, um frühzeitig Radikalisierung zu bekämpfen.
Deep dives
Die Verbindungen des rechtsextremen Netzwerks
Ein globales rechtsextremes Netzwerk, das bis nach Österreich reicht, wurde thematisiert. Es wird betont, dass Mitglieder dieses Netzwerks oft ehemalige oder aktive Soldaten und Polizisten sind, was die Frage aufwirft, inwieweit die Sicherheitsbehörden von diesen Gruppen unterwandert sind. Der Name UNITA wird als Teil dieses Netzwerks erwähnt, wobei auch Kontakte zu deutschen Akteuren festgestellt wurden. Der Ball der Offiziere in Wien wird als Beispiel angeführt, um die potenziellen Verbindungen und den Austausch innerhalb des Netzwerks zu illustrieren.
Ideologie und Motivation hinter rechtsextremem Terror
Rechtsextremer Terror wird durch eine tief verwurzelte Ideologie geprägt, die oft eine historische Mythologie enthält, wie etwa die Symbolik der 'schwarzen Sonne'. Diese Ideologie fördert eine Wahrnehmung des eigenen Volkes als bedroht und ruft zu einer Art Bürgerkrieg auf. Diese Art von gewalttätigem Extremismus wird hingegen nicht als pathologische Handlung angesehen, sondern als politisch motivierter Massenmord betrachtet. Die Diskussion öffnet auch den Raum zu einer breiteren Analyse über die Radikalisierung in rechtsextremen Kreisen in Europa.
Die gesellschaftlichen und politischen Implikationen
Es wird argumentiert, dass sowohl rechtsextremistische als auch dschihadistische Bewegungen eine ähnliche Opferhaltung annehmen und sich gegen eine vermeintliche Bedrohung durch andere Gruppen verteidigen. Diese Dynamiken in der Gesellschaft fördern rassistische Ideologien, die oft in der Politik widerhallt werden. Es wird gefordert, dass Österreich dringend Datenbanken für gewaltbereite Rechtsextremisten einführen sollte, um besser auf diese Bedrohungen reagieren zu können. Der Fokus der Sicherheitsbehörden auf dschihadistischen Terrorismus wird als ein Ungleichgewicht wahrgenommen, das dringend überdacht werden muss, um die Gefahren des rechtsextremen Terrors adäquat zu adressieren.
Fünfzig Menschenleben hat ein antiislamisches Massaker in Neuseeland gekostet. Der Attentäter, ein Australier, hatte Verbindungen nach Österreich. Wie gefährlich das braune Netzwerk ist diskutieren die führenden Rechtsextremismusexperten des Landes: Andreas Peham vom Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes, die Sicherheitsexpertin und Nationalratsabgeordnete Alma Zadic (Liste Jetzt) und FALTER-Journalistin Nina Horaczek.