Warum Sitzenbleiben nichts bringt und welche Alternativen es gibt
Aug 29, 2024
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Prof. Miriam Vock ist Bildungswissenschaftlerin an der Universität Potsdam und kritisiert die weit verbreitete Praxis des Sitzenbleibens. Sie erklärt, dass Wiederholung nicht zu besseren Leistungen führt und plädiert für individuelle Förderung. Interessant sind auch alternative Ansätze wie das Überspringen von Klassen. Zudem wird der kontroverse Trend des präventiven Botox bei jungen Menschen beleuchtet, mit potenziellen Risiken und der Einschätzung von Ärzten. Ein spannender Einblick in aktuelle Bildungsthemen!
Das Sitzenbleiben fördert nicht langfristig die schulischen Leistungen und sollte durch frühzeitige individuelle Förderung ersetzt werden.
Das Überspringen einer Klasse kann hochbegabte Schüler motivieren, muss jedoch sorgfältig vorbereitet und abgestimmt werden, um effektiv zu sein.
Deep dives
Auswirkungen des Sitzenbleibens
Das Sitzenbleiben hat in der Regel keinen nachhaltigen positiven Effekt auf die schulischen Leistungen von Schülern. Obwohl viele glauben, dass ein zusätzliches Jahr für die Wiederholung des Stoffes hilfreich ist, zeigen zahlreiche Studien, dass Schüler, die eine Klasse wiederholen, langfristig nicht besser abschneiden. Stattdessen kann das Wiederholen einer Klasse zu einer ineffektiven Maßnahme führen, da Schüler oft dieselben Inhalte wiederholen, bei denen sie zuvor bereits Schwierigkeiten hatten. Der Eindruck von Verbesserung erweist sich schnell als Illusion, da die Schüler nach kurzer Zeit wieder die gleichen Probleme haben wie zuvor.
Die Notwendigkeit alternativer Unterstützung
Der Glaube an die Notwendigkeit des Sitzenbleibens ist in deutschen Schulen weit verbreitet, getragen von Tradition und einem Druck, den viele als notwendig für das Lernen empfinden. Mangelnde Alternativen zur gezielten Förderung von Schülern, die Schwierigkeiten haben, tragen dazu bei, dass diese Praxis weiterhin besteht. Um Schülern besser zu helfen, wäre es sinnvoll, frühzeitig in Form von Nachhilfe oder individueller Förderung einzugreifen, anstatt erst am Ende des Schuljahres zu reagieren. Dies könnte durch flexiblere Unterrichtsmethoden erreicht werden, bei denen schwächere Schüler in kleinen Gruppen gezielt gefördert werden.
Effektivität des Überspringens einer Klasse
Das Überspringen einer Klasse kann unter bestimmten Voraussetzungen positive Auswirkungen auf hochbegabte Schüler haben. Im Gegensatz zum Sitzenbleiben ist es effektiver, da es Schüler, die unterfordert sind, herausfordert und motiviert. Allerdings sollte diese Maßnahme nur nach sorgfältiger Abwägung anderer Fördermöglichkeiten eingesetzt werden, um sicherzustellen, dass die Schüler gut vorbereitet und angemessen unterstützt werden. Auch hier ist das individuelle Eingehen auf die Bedürfnisse des Schülers entscheidend, um sicherzustellen, dass die Maßen der Förderung nicht über das Ziel hinausgeht.
Wer eine Klasse wiederholt, hat bessere Noten? Falsch, sagt die Bildungswissenschaftlerin Prof. Miriam Vock von der Universität Potsdam. Welche Auswirkungen Sitzenbleiben wirklich hat, wie wir leistungsschwächere Schüler besser unterstützen können und welche Effekte es hat, eine Klasse zu überspringen.
Außerdem geht es um sogenanntes präventives Botox. Wie beurteilen Ärzte und Ärztinnen den Trend, mit dem Nervengift der Entstehung von Falten vorzubeugen?