Ralf Krauter, Journalist beim Deutschlandfunk, diskutiert die ernsten Folgen des Klimawandels, insbesondere die verheerenden Waldbrände in Kanada. Diese setzen massive Mengen Treibhausgase frei und beeinflussen die Luftqualität weltweit. Weitere Themen sind die alarmierende Verbindung zwischen Waldbränden und Viren sowie die Fortschritte in der Virusforschung und archäologischen Datierung. Krauter beleuchtet auch evolutionäre Veränderungen im menschlichen Gehirn und das faszinierende, aber problematische Geschäftsmodell hinter Sterntaufen.
Die Waldbrände in Kanada haben durch rekordverdächtige Temperaturen verheerende Kohlenstoffemissionen verursacht, die die Klimabilanz erheblich verschlechteren.
Das Usutu-Virus zeigt in Deutschland eine besorgniserregende Rückkehr, was zu einer drastischen Bedrohung der Amselpopulation führt.
Deep dives
Waldbrände in Kanada und ihre globalen Auswirkungen
Die letzten Waldbrände in Kanada verursachten über 600 Megatonnen Kohlenstoffemissionen, was den jährlichen Emissionen Indiens entspricht. Diese aktiven Brände traten im Kontext rekordverdächtiger Temperaturen und Trockenheit auf, die das Land 2023 erlebte. Der Einsatz von Kohlenmonoxid-Messungen durch Satelliten zeigt eine klarere Verbindung zwischen Bränden und Emissionen im Vergleich zu Kohlendioxid. Diese Brände könnten langfristig die Fähigkeit der borealen Wälder beeinträchtigen, Kohlenstoff aus der Atmosphäre zu binden, und sie von Kohlenstoffsenken zu Kohlenstoffquellen verwandeln.
Rückkehr des Usutu-Virus in Deutschland
Das Usutu-Virus hat in Deutschland wieder an Aktivität gewonnen, was zu einer erhöhten Zahl von erkrankten Amseln führt. Experten verzeichnen täglich zahlreiche Vogelübertragungen in Gesundheitszentren, mit den meisten Fällen bei Amseln. Infizierte Vögel zeigen Symptome wie Desorientierung und Krämpfe, was oft zum Tod der Tiere führt. Die Wiederholung solcher Ausbrüche könnte fatale Folgen für die Amselpopulation haben, die bereits bei einem vorherigen Ausbruch 2018 drastisch zurückging.
Fortschritt in der Magnetoenzephalographie für die Epilepsiediagnose
Neuartige Quantensensoren könnten die Magnetoenzephalographie (MEG) revolutionieren, indem sie die Hirnaktivität berührungslos und bei Raumtemperatur messen. Diese Technologie scheint vielversprechend für die Diagnose von Erkrankungen wie Epilepsie und Schizophrenie zu sein, da sie präzisere Informationen liefern kann als herkömmliche Methoden. Ein Pilotprojekt an der Charité in Berlin wird die neue MEG-Technologie für den klinischen Einsatz entwickeln. Obwohl technische Herausforderungen und Zulassungsverfahren bestehen, wird erwartet, dass diese Methode in den nächsten fünf Jahren populärisiert wird.