In dieser Folge sprechen Ulrike Müßig, Rechtswissenschaftlerin, und Klaus-Peter Schröder, Experte für geschichtliche Rechtswissenschaft, über den Sachsenspiegel von 1220, ein Schlüsselwerk des mittelalterlichen Rechts. Müßig erläutert die rechtlichen Normen und die Bedeutung des Werkes in der europäischen Rechtsgeschichte. Schröder beleuchtet die Entwicklung des Rechts von der Zeit des Sachsenspiegels bis zum Grundgesetz. Zudem diskutieren sie die Herausforderungen bei der Festhaltung von Gewohnheitsrecht und die Rolle des Sachsenspiegels als einheitliches Rechtssystem.
36:59
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Der Auftrag für den Sachsenspiegel
Eike von Repgow wurde von Graf Hoyer von Falkenstein beauftragt, das Recht der Sachsen aufzuschreiben.
Das Werk sollte alle Rechtsvorschriften und Gesetze seiner Zeit in niederdeutscher Sprache und mit Bildern enthalten.
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Eike von Repgows Herkunft
Eike von Repgow war vermutlich ein Ministerialer, ein Funktionsträger im Rechtswesen, aber nicht adelig.
Er ist nur durch sechs Urkunden belegt, die aus der Gegend um Dessau und Aken stammen.
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Der Zweck des Sachsenspiegels
Der Sachsenspiegel sollte das Recht der Sachsen spiegeln, wie Frauen ihr Antlitz im Spiegel betrachten.
Es ging darum, das gelebte Recht aufzuzeichnen und sichtbar zu machen.
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The Corpus Juris Civilis, initiated by Emperor Justinian I, is a monumental work in jurisprudence that includes four main parts: the Codex Justinianus, the Digest (Digesta or Pandectae), the Institutes (Institutiones), and the Novels (Novellae Constitutiones Post Codicem). The Codex compiled existing imperial constitutions, the Digest summarized the writings of classical jurists, the Institutes served as a textbook for law students, and the Novels updated the laws with new ordinances issued by Justinian. This work has had a profound influence on Western legal systems and continues to be a foundational element in many national and international laws[1][3][5].
Sachsenspiegel
Sachsenspiegel
Hans Christoph Hirsch
Eike von Repgow
Der Sachsenspiegel ist ein umfassendes Rechtsbuch aus dem 13. Jahrhundert, verfasst von Eike von Repgow. Es besteht aus zwei Teilen: dem Landrecht und dem Lehnsrecht. Das Landrecht behandelt das Recht der ländlichen Bevölkerung, während das Lehnsrecht das Standesrecht der Ritter regelt. Das Werk war in der niederdeutschen Sprache verfasst und wurde zu einem der einflussreichsten Rechtstexte des Mittelalters. Es beeinflusste die Rechtsprechung in weiten Teilen des Heiligen Römischen Reiches und darüber hinaus.
Magna Carta
A Commentary on the Great Charter of King John
William Sharp McKechnie
This book provides a meticulous analysis of the Magna Carta, with each clause translated from Latin to English and heavily annotated. It includes a historical introduction that describes the events leading to the crisis of 1215, analyzes the grievances of the barons, and discusses the contents and characteristics of the Charter. The commentary covers legal, political, economic, and social aspects of the Charter and its impact on English history.
1220 notiert der sächsische Rechtsgelehrte Eike von Repgow alle Rechtsvorschriften und Gesetze seiner Zeit. Das in Reimform verfasste Werk wird zu dem am weitesten verbreiteten Rechtstext des Mittelalters – mit Abstand.
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Ihr hört in dieser "Eine Stunde History":
00:05:25 - Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Sandra Doedter erinnert an den Beginn der Arbeit Eike von Repkows am Sachsenspiegel
00:10:41 - Historiker Hiram Kümper beschreibt den Urheber des Sachsenspiegels Eike von Repkow
00:18:04 - Rechtswissenschaftlerin Ulrike Müßig befasst sich mit der europäischen Rechtsgeschichte und ordnet Inhalt und Wirkung des Sachsenspiegels ein.
00:27:24 - Jurist Klaus-Peter Schroeder beschäftigt sich mit der Entwicklung des Rechts in Deutschland vom Sachsenspiegel bis zum Grundgesetz.