Hörsaal - Deutschlandfunk Nova

Was geschah am 8. Mai 1945? - Geschichte ist eine Erzählung

7 snips
May 8, 2025
Ulrike Jureit, Neuzeithistorikerin an der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur, erörtert die vielschichtigen Wahrnehmungen des 8. Mai 1945. Sie beleuchtet, wie unterschiedliche Erinnerungen die Sicht auf das Kriegsende prägen und welche Emotionen Menschen in den letzten Kriegsmonaten erlebten. Jureit diskutiert die Herausforderung der Erinnerungskultur und deren Rolle in der Versöhnung nach dem Zweiten Weltkrieg, sowie die Wandelbarkeit des kollektiven Gedächtnisses in der Geschichtspolitik.
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INSIGHT

8. Mai als komplexe Zäsur

  • Der 8. Mai 1945 wird als Ende des Zweiten Weltkriegs und Befreiung vom Nationalsozialismus gesehen.
  • Tatsächlich ist das Ereignis historisch betrachtet aber nur die Kapitulation der Wehrmacht, mit vielfältigen Perspektiven und Interpretationen.
ANECDOTE

Klemperers persönlicher Rückblick

  • Viktor Klemperer beschreibt den 8. Mai 1945 als ambivalenten Moment voller Dunkelheit und Unsicherheit.
  • Die Befreiung war da, doch die Zukunft blieb ungewiss und war von Angst und Gerüchten geprägt.
INSIGHT

Zäsur als symbolischer Schnitt

  • Zäsuren markieren Unterbrechungen und Übergänge, sie können Ende und Anfang zugleich sein.
  • Der 8. Mai ist daher weniger ein feststehender Moment als ein symbolischer Schnittpunkt mit begrenzter zeitlicher und räumlicher Gültigkeit.
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