In diesem Gespräch erzählt Stephanie Karrer, Psychologin und angehende Psychotherapeutin, von der Herausforderung echter Selbstfürsorge in einer leistungsorientierten Gesellschaft. Sie thematisiert, wie Glaubenssätze wie "Ich bin nur wertvoll, wenn ich leiste" den selbstlosen Umgang mit sich beeinträchtigen können. Außerdem erklärt sie den Unterschied zwischen Wellness und echtem Selbstpflege-Verhalten. Karrer betont die Wichtigkeit von Grenzen und reflektiert, wie persönliche Freiheit durch Selbstfürsorge gefördert werden kann.
45:53
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insights INSIGHT
Selbstfürsorge geht tief
Selbstfürsorge bedeutet, genau herauszufinden, was einem wirklich guttut, jenseits von modischen Aktionen wie Yoga.
Es erfordert Verzicht, Grenzen setzen und Arbeit an sich selbst, nicht nur oberflächlichen Genuss.
insights INSIGHT
Ursprung der Selbstfürsorge
Selbstfürsorge entstand in schwarzen Communities als Akt der Heilung in einem feindlichen System.
Es ist ein Überlebensversuch gegen ein System, das nicht will, dass man heil bleibt.
question_answer ANECDOTE
Mein eigener Burnout
Stephanie Karrer erlebte selbst einen nahen Burnout durch Überarbeitung und fehlende Erfüllung im Job.
Die Diskrepanz zwischen Leistung und Sinn führte zu Erschöpfung und emotionalem Zusammenbruch.
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Von Lavendelfussbädern bis zu Schlaftipps: Social Media wird vom Thema „Selfcare“ geflutet. Doch wie finde ich heraus, was mir wirklich gut tut? So einfach ist es nicht, sagt Psychologin Stephanie Karrer. Denn Selbstfürsorge hat viel mit Verzicht und dem Setzen von Grenzen zu tun.
Selbstlosigkeit gilt als Tugend. Doch wer immer nur an andere denkt, riskiert, sich selbst zu erschöpfen. Sich selbst Sorge zu tragen, war für den Philosophen Michel Foucault deshalb der Schlüssel zur Freiheit. Doch in einer Gesellschaft, die auf Leistung und Selbstoptimierung fokussiert, ist Selbstfürsorge kein Honigschlecken. Kein Wunder, dass viele Menschen Glaubenssätze in sich tragen wie «Ich bin nur wertvoll, wenn ich leiste», sagt Stephanie Karrer. Wie man solche Sätze loswird und wie der Balanceakt zwischen Lavendelfussbädern und Arbeit an sich selbst gelingt, diskutiert sie im Zimmer 42 mit Barbara Bleisch.
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Habt ihr Fragen, Wünsche oder Feedback? Wir freuen uns auf eure Nachrichten über WhatsApp an 076 348 41 96 und Mails an zimmer42@srf.ch – und wenn ihr euren Liebsten von uns erzählt.
Postadresse:
Barbara Bleisch, Sternstunde Philosophie - Zimmer 42, Schweizer Radio und Fernsehen, Meret Oppenheim-Platz 1b, 4053 Basel
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00:00 Intro
03:24 Unterschied Wellness und Selfcare
10:42 Warum dieser Trend zur Selbstfürsorge?
18:16 Glaubenssätze, die uns an Selbstfürsorge hindern
22:32 Grenzen setzen, Grenzen erkennen
30:43 Muss ich – oder kann ich? Oder: Die Belastung junger Familien
34:58 Die philosophische Postkarte
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In dieser Folge erwähnt:
· Audre Lorde: A Burst of Light: Essays, 1988.
· Michel Foucault: Freiheit und Selbstsorge: Interview 1984 und Vorlesung 1982. 2. Aufl. Materialis-Programm Kollektion Philosophie, Politik, Ökonomie. Frankfurt/M: Materialis Verlag, 1993.
· Michel Foucault: Technologien des Selbst. Hrsg. Rux Martin u.a. Frankfurt a. M.: S. Fischer, 1993.
· Mareice Kaiser: Ich weiss doch auch nicht, Penguin 2025.
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Team
- Host: Barbara Bleisch
- Produktion: Patricia Banzer
- Angebotsverantwortung: Judith Hardegger
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Das ist «Sternstunde Philosophie: Zimmer 42»:
Jeden zweiten Dienstag öffnet Philosophin Barbara Bleisch die Tür zum Zimmer 42. Hier knöpft sie sich gemeinsam mit Menschen aus Philosophie, Psychologie und Popkultur Lebensfragen vor, die uns nachts wachhalten.
Was tun gegen bohrende Selbstzweifel? Was sind Freunde fürs Leben? Und ist die Suche nach dem Sinn des Lebens vielleicht einfacher, als wir denken?
«Sternstunde Philosophie: Zimmer 42» ist ein Talk-Podcast von Schweizer Radio und Fernsehen SRF.