Zeugen Jehovas in der NS-Zeit – Widerstand durch Verweigerung
Jan 27, 2025
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Die Verfolgung der Zeugen Jehovas im Nationalsozialismus wird eindrucksvoll dargestellt. Ihre Standhaftigkeit und der entschiedene Widerstand gegen das Regime führten zur Ermordung von etwa 1200 Mitgliedern. Geheimtreffen und die Verbreitung von Schriften halfen ihnen, ihren Glauben zu bewahren. Der menschliche Zusammenhalt in Konzentrationslagern wird beleuchtet, wo sie sich weigerten, nachzugeben. Zudem wird über ein geplantes Mahnmal in Berlin gesprochen, das an diese heldenhaften Gestalten erinnert.
Die Zeugen Jehovas leisteten Widerstand gegen den NS-Staat durch Verweigerung von Militärdienst und staatlichen Ritualen, was sie zu ersten Opfern machte.
Der Bundestag beschloss 2023 ein Mahnmal für die Zeugen Jehovas, um ihre Verfolgung und ihren Glaubenswiderstand während der NS-Zeit anzuerkennen.
Deep dives
Die Verfolgung der Zeugen Jehovas im Nationalsozialismus
Die Zeugen Jehovas waren in der NS-Zeit eine der ersten religiösen Gruppen, die verfolgt wurden, da sie ihren Glauben kompromisslos lebten und staatliche Loyalität ablehnten. Über 1200 Mitglieder wurden hingerichtet, weil sie sich weigerten, den Hitlergruß zu vollziehen und an militärischen Aktivitäten teilzunehmen, was für das Regime als eine direkte Bedrohung angesehen wurde. Ihr Präsident J.F. Rutherford erklärte schon früh, dass alle menschlichen Regierungen als Werk des Teufels gelten, was zu einem entschiedenen Widerstand gegen die Nationalsozialisten führte. Dies führte dazu, dass Nahtstellen wie der Wehrdienst oder das Teilnahme an politischen Gesten nicht nur abgelehnt, sondern auch aktiv bekämpft wurden, was in der Gesellschaft immer wieder zu Konflikten führte.
Die kompromisslose Glaubenshaltung und ihr Preis
Die Zeugen Jehovas hielten an ihrer Überzeugung fest, auch als dies erhebliche persönliche Opfer erforderte. Viele Mitglieder, einschließlich der Großmutter von Johanna Dunken, wurden verhaftet und bestraft, nur weil sie ihr Glaubensleben lebten und andere belerenkten. Diese unverbrüchliche Treue zur Bibel beschleunigte ihre Verfolgung, da sie in den Augen des Regimes als unzufriedene Gegner galten. Statt jedoch einzuknicken, blieben viele Angehörige entschlossen, ihre Aktivitäten geheim fortzusetzen, was ihre Widerstandsfähigkeit und den Zusammenhalt innerhalb der Gemeinschaft stärkte.
Der symbolische Akt der Anerkennung und das Mahnmal
2023 beschloss der Deutsche Bundestag, den Zeugen Jehovas ein Mahnmal zu widmen, um deren Leiden und Widerstand während der NS-Zeit gebührend anzuerkennen. Dies ist ein überfälliger Schritt in der Erinnerungskultur Deutschlands, da die Zeugen Jehovas in der Vergangenheit oft zwischen den Zeilen der Geschichte übersehen wurden. Historiker argumentieren, dass der Widerstand dieser Gruppe, obwohl nicht politisch motiviert, dennoch signifikante Auswirkungen auf das Regime hatte und einen wichtigen Teil der Geschichte darstellt. Das Mahnmal, das am Goldfischteich im Berliner Tiergarten errichtet werden soll, soll nicht nur der verfolgten Mitglieder gedenken, sondern auch den Diskurs über Glaubensfragen und gesellschaftliche Verantwortung anregen.
Kein Hitler-Gruß, kein Wehrdienst – Zeugen Jehovas verweigerten sich dem NS-Staat. Sie gehörten deshalb zu den ersten Opfern der Nazis. Erst langsam wird öffentlich daran erinnert. Von Julia Haungs (SWR 2024) | Manuskript und mehr zur Sendung: http://swr.li/zeugen-jehovas-ns | Bei Fragen und Anregungen schreibt uns: daswissen@swr.de | Folgt uns auf Mastodon: https://ard.social/@DasWissen
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