Marina Davydova, eine russisch-armenische Theatermacherin und neue Schauspielleiterin der Salzburger Festspiele, und Misha Glenny, Experte für die Geschichte Russlands, diskutieren über das Theaterstück 'Museum of Uncounted Voices'. Sie beleuchten die kulturellen Verbindungen und Identitäten innerhalb der Sowjetunion, reflektieren über die Auswirkungen historischer Repressionen und die politische Apathie in Russland. Besonders spannend ist ihr Blick auf die Veränderungen von der Sowjetunion zu Putins Russland und die Herausforderungen, mit denen die Gesellschaft konfrontiert ist.
Marina Davydovas Stück 'Museum of Uncounted Voices' hebt die ungehörten Stimmen der Sowjetunion hervor und fördert das kritische Nachdenken über kollektives Gedächtnis.
Der Podcast analysiert die Rückkehr Russlands zu imperialen Ideologien unter Putin und die Akzeptanz des Ukraine-Kriegs in der russischen Gesellschaft trotz repressiver Maßnahmen.
Deep dives
Das Museum der ungezählten Stimmen
Das Stück "Museum of Uncounted Voices" von Marina Davidova thematisiert die ungehörten und übersehenen Stimmen aus der Sowjetunion. Es wird eine Art geführte Tour durch die Geschichte des Landes angeboten, wobei verschiedene Perspektiven aus den ehemaligen Sowjetrepubliken hervorgehoben werden sollen. Davidova betont, dass historische Erzählungen oft bestimmte Stimmen ausschließen, was die Wichtigkeit ihrer Arbeit unterstreicht, diese ungezählten Stimmen wieder ins Gedächtnis zu rufen. Durch die Integration von Performances und historischen Elementen soll das Publikum anregen werden, über das kollektive Gedächtnis und die Konzepte von Nation und Identität nachzudenken.
Russland und die Rückkehr zur imperialen Ideologie
Der Gesprächsinhalt beleuchtet die Rückkehr Russlands zu imperialen Ideologien unter der Führung von Wladimir Putin, was teilweise auf die nostalgische Sehnsucht nach der Sowjetunion zurückzuführen ist. Putin hat im Ausland ein Narrativ etabliert, welches die imperialistische Vergangenheit Russlands wiederherstellen möchte, während er gleichzeitig die Gewalt und Unterdrückung innerhalb des Landes weiter aufrecht erhält. Dies wird als gefährlich erachtet, da es auf lange Sicht zu internen Konflikten führen könnte, ähnlich wie in der Zeit nach dem Zerfall der Sowjetunion. Die Überlagerung nationaler Identität und Geschichte mit imperialistischem Anspruch hat значительное влияние auf die gegenwärtige geopolitische Lage Russlands.
Gesellschaftliche Repression und politische Gleichgültigkeit
Im Podcast wird die Reaktion der russischen Gesellschaft auf den Ukraine-Krieg diskutiert, wobei anfänglicher Widerstand in der breiten Bevölkerung überwunden scheint. Die Mehrheit der Menschen hat den Krieg, trotz repressiver staatlicher Maßnahmen, akzeptiert, möglicherweise aufgrund eines kollektiven Traumes von imperialer Wiederherstellung. Viele Bürger sehen die politische Situation als unveränderlich an und glauben, dass individuelle Proteste keine Auswirkungen haben würden. Diese Haltung ist tief verwurzelt und erfordert eine kritische Reflexion über die Rolle von Zivilgesellschaft und politischem Engagement in Russland.
The Museum of Uncounted Voices. Eine Museumsreise im Theater von Marina Davydova auf den Wiener Festwochen. Zu hören: die russisch-armenischen Theatermacherin Marina Davydova, Autor Misha Glenny (Institut für die Wissenschaften vom Menschen).
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