Edition Zukunft

Philipp Sandner, Wirtschaftswissenschaftler und Professor an der Frankfurt School of Finance & Management, erklärt die Chancen und Risiken des digitalen Euros. Er diskutiert, wie Europa durch den E-Euro mehr Souveränität erlangt und eine eigene Zahlungsinfrastruktur schaffen kann. Zudem beleuchtet er die Herausforderungen im Vergleich zu internationalen digitalen Währungen und thematisiert Datenschutzfragen im Zusammenhang mit dem digitalen Zahlungsmittel. Schließlich wird die schleichende Abkehr vom Bargeld und die Rolle desselbigen in der Zukunft angesprochen.

Sven Egenter, Mitbegründer von klimafakten.de und Experte für Klimakommunikation, beleuchtet die Herausforderungen der Verständigung über die Klimakrise. Er erklärt, warum die komplexe Situation oft schwer fassbar ist und wie man mit Fehlinformationen umgehen sollte. Emotionen spielen eine Schlüsselrolle in der Kommunikation, doch Katastrophismus ist nicht zielführend. Egenter schlägt zudem einen Werkzeugkasten für effektive Gespräche vor, um das Bewusstsein zu schärfen und Lösungen zu finden.

Nathalie Klauser-Stübi, Co-Präsidentin der Smart City Alliance in Basel und Expertin für smarte Stadtentwicklung, spricht über die Balance zwischen modernen Technologien und menschlichen Bedürfnissen in urbanen Räumen. Sie betont die Bedeutung der Bürgerbeteiligung und kritisiert die anfängliche, technologiezentrierte Sichtweise der Smart City. Außerdem erklärt sie, wie Smarte Städte zum Klimaschutz beitragen können und hebt erfolgreiche Beispiele hervor, die zeigen, dass digitale und analoge Strategien harmonisch zusammenarbeiten können.

Oksana Havryliv, Sprachwissenschaftlerin an der Universität Wien und Expertin für Sprachwandel, beleuchtet, wie die Corona-Pandemie unsere Sprache transformiert hat. Neue Begriffe wie 'Lockdown' und 'Hatespeech' zeigen die Verschiebungen in unserer Gesellschaft. Sie diskutiert die spannende Debatte zwischen Sprachbewahrern und Spracherneuerern. Zudem kommt der kreative Einsatz von Schimpfwörtern zur Sprache, der nicht nur humorvoll, sondern auch gesellschaftlich relevante Funktionen hat. Ein faszinierender Blick auf den Wandel unserer Kommunikation!

Ortrun Mittelsten Scheid ist eine Molekularbiologin und Expertin für grüne Gentechnik an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Sie spricht über die CRISPR-Genschere und deren Potenzial, Erträge zu steigern und Pflanzen widerstandsfähiger gegen den Klimawandel zu machen. Mittelsten Scheid kritisiert die strengen europäischen Regelungen und betont, dass Gentechnik schon seit Jahrtausenden praktiziert wird. Ihrer Meinung nach könnte die Technologie viele Probleme der Landwirtschaft lösen und die Ernährungssicherheit erhöhen.

Matthias Tschannett ist systemischer Therapeut und Mitbegründer von Mannsbuilder, einer Gruppe für Männer. Benjamin Wagner, ebenfalls Therapeut und Sozialpädagoge, teilt seine Sicht auf Männlichkeit. Sie diskutieren, wie toxische Männlichkeit Gefühle blockiert und dass Männer öfter Emotionen zeigen sollten. Zudem beleuchten sie, warum Frauen möglicherweise einen leichteren Zugang zu emotionalen Themen haben. Der Austausch fördert ein Verständnis für die Vielfalt der Männlichkeiten und die Herausforderungen, die mit traditionellen Geschlechterrollen verbunden sind.

Cornelia Dlabaja, Soziologin und Kulturwissenschafterin, spricht über soziale Inklusion in Städten und ihr Lieblingsprojekt, den Yppenplatz in Wien. Sie thematisiert die ungleiche Verteilung von Grünflächen und plädiert für mehr öffentliche Erholungsräume. Dlabaja erörtert auch die Herausforderungen der Gentrifizierung sowie die Wichtigkeit von bezahlbarem Wohnraum. Zudem geht sie auf die negativen Auswirkungen des Massentourismus und die Notwendigkeit einer umweltfreundlichen Stadtentwicklung ein.

Cordula Fötzsch, Mitglied des Wiener Vereins Gartenpolylog, spricht über die Faszination des Urban Farming. Sie erklärt, wie Stadtgärtnern nicht nur nachhaltiges Essen ermöglicht, sondern auch Gemeinschaften bildet. Fötzsch beleuchtet die politischen Ursprünge der Bewegung und die Rolle von Gemeinschaftsgärten im sozialen Austausch. Trotz Herausforderungen bei der Flächensuche bleibt der Gemeinschaftsaspekt essenziell, und sie teilt, wie Nachbarn durch gemeinsames Gärtnern näher zusammenrücken.

Sabine Pahl, Umweltpsychologin an der Universität Wien, erklärt, warum Müll auf der Straße nicht nur uns stört, sondern auch mit Fairness-Gefühlen verknüpft ist. Sie beleuchtet die psychosozialen Aspekte des Müllwerfens und dass muffelndes Verhalten oft Ausdruck einer gesamtgesellschaftlichen Enttäuschung ist. Pahl diskutiert auch, wie individuelle Verantwortung und das Gefühl von Überwältigung durch Müll unsere Reaktionen beeinflussen. Schließlich wird die Rolle der Natur in unserem Wohlbefinden und die Verantwortung der Gesellschaft für Abfall angesprochen.

Horst Hahn, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Digitale Medizin MEVIS, erklärt die transformative Rolle der künstlichen Intelligenz in der Medizin. KI erkennt bereits Krebsarten präziser als Menschen und könnte Ärzten mehr Zeit für Patienten geben. Dabei wird die Gefahr diskutiert, dass Effizienzgewinne verloren gehen und Ärzte sich überfordert fühlen. Besonders spannend ist die Vorstellung der personalisierten Medizin, die durch KI unterstützt wird, sowie der Datenschutz und die Herausforderungen der Algorithmen. Die Balance zwischen Mensch und Maschine steht im Fokus.