

Kemferts Klima-Podcast
Mitteldeutscher Rundfunk
Hitze, Dürren und schwere Unwetter. Die Klimakrise hat viele Gesichter und macht vielen von Euch Angst. Deshalb ist eine sachliche und verlässliche Einordnung wichtig. Die bekommt Ihr alle zwei Wochen in “Kemferts Klima-Podcast”. Was bedeuten die neuesten Klima-Studien? Sind die Klimaschutz-Maßnahmen der Regierung wirklich sinnvoll? Und woher bekommen wir in Zukunft günstige und emissionsfreie Energie? Klimaökonomin Prof. Claudia Kemfert gibt Antworten und zeigt Euch, wie Ihr nachhaltiger und klimafreundlicher leben könnt.
Episodes
Mentioned books

May 18, 2022 • 44min
Essen wir uns immer tiefer in die Klimakrise?
Die Lebensmittelproduktion wirkt sich stark auf den Klimawandel aus: Lebensmittel sind für etwa 26 % der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich. Vor allem Fleischgerichte belasten die Umwelt. Eine neue Studie zeigt: Schon wenn man die Speisekarten im Restaurant umgestaltet, wählen die Menschen häufiger vegetarische Gerichte und essen somit klimafreundlicher - ohne das Gefühl, bevormundet zu werden. Außerdem klären wir die Frage, warum Sojadrink teurer ist als Kuhmilch, obwohl die Produktion umweltfreundlicher und günstiger ist. Spoiler: Man bezahlt auch das Image mit. Zu Beginn des Podcasts spricht Prof. Claudia Kemfert aber noch einmal über die EU Sanktionen gegen Russland und dabei wird deutlich: An vielen Stellen sind die Sanktionen ziemlich löchrig – ist sich also jedes EU Land selbst am nächsten?
Studie Menükarten und Treibhausgas-Emissionen

May 4, 2022 • 52min
Deutschland trocknet aus: „Die Veränderung ist dramatisch“
Deutschland hat in 20 Jahren Wasser im Umfang des Bodensees verloren. Was sind die Folgen? Außerdem: Wie hart würde ein Ölembargo Russland treffen? Und warum wir unbedingt Solaranlagen hier bei uns produzieren müssen.

Apr 20, 2022 • 54min
Warum Rufe nach Fracking "olle Kamellen" sind
Deutschland diskutiert weiter über das Embargo von russischem Gas und Öl - warum also nicht die heimischen Reserven mittels Fracking fördern? Das sind „olle Kamellen“, sagt die Wissenschaftlerin Claudia Kemfert. Sie erklärt auch, warum uns Dänemark in Sachen Energiewende 15 Jahre voraus ist. Außerdem kritisiert sie, dass Deutschland mit seiner Energiepolitik weltweit an Glaubwürdigkeit verloren hat. Was die Gasversorgung ohne Russland betrifft, „werden wahnsinnige Horrorszenarien an die Wand gemalt“, sagt Claudia Kemfert und zwar zu Unrecht. Außerdem erklärt sie die neue DIW-Studie, unter welchen Bedingungen der Kohleausstieg bis 2030 gelingen kann.
DIW aktuell: „Stromversorgung auch ohne russische Energielieferungen und trotz Atomausstiegs sicher – Kohleausstieg 2030 bleibt machbar“:

Apr 6, 2022 • 58min
Energiewende-Paket: "Die Bundesregierung greift durch"
Die Bundesregierung macht bei Wind- und Solarenergie Tempo. Was bringt das beschlossene Gesetzespaket? Klimaökonomin Claudia Kemfert erklärt es. Außerdem: Warum hat Deutschland bei Gazprom Germania die Kontrolle übernommen? Und: Darum verbreitet der Weltklimabericht auch Optimismus.
Podcast-Empfehlung: Unsere Langzeit-Serie Tschüss Kohle, hallo Zukunft!

Mar 23, 2022 • 1h 2min
Wie wir unabhängig werden von Putins Öl und Gas
Russlands Krieg gegen die Ukraine ist ein "Fukushima"-Moment, sagt die Klima-Ökonomin Claudia Kemfert. Seit dem Angriff leben wir in einer anderen Welt. Das müsse auch bei der Energieversorgung Konsequenzen haben. Kemfert erklärt, mit welchen Maßnahmen Deutschland unabhängiger werden könnte von Gas und Öl aus Russland.
Außerdem geht es um die Spritpreise, die derzeit die Geldbeutel der Deutschen stark strapazieren. Wie genau sie sich zusammensetzen und warum sie - trotz des Ukraine-Kriegs - zu hoch sind, schlüsseln wir im Detail auf. Ein Fall fürs Kartellamt, findet Kemfert.
Hier geht es zu: „Wärmewende gegen Erdgasabhängigkeit“ - Stellungnahme der Scientists for Future.
Stellungnahme des Sachverständigenrats für Umweltfragen zum Ausbau der Windenergie an Land.
Und ein Podcast-Tipp zum Ukraine-Krieg: Was tun, Herr General?

Mar 9, 2022 • 59min
Krieg, Embargo, Energiepreise – was kommt da auf uns zu?
Die USA haben ein Öl-Embargo gegen Russland verhängt. Im Podcast plädiert Klimaökonomin Kemfert dafür, dass sich auch Deutschland schleunigst unabhängiger von Russland macht. Und sie erklärt, wie das gehen könnte.

Feb 23, 2022 • 51min
Greenwashing: Was taugen die Klimaversprechen von IKEA, DHL und Co.?
IKEA, Google, DHL: Welche Unternehmen engagieren sich wie stark für die Umwelt und wer täuscht die eigene Kundschaft und betreibt Greenwashing? In einer neuen Studie werden die Klimaversprechen der weltweit größten Konzerne genau unter die Lupe genommen. Deutsche Unternehmen schneiden dabei nicht besonders gut ab. Außerdem erläutert Prof. Claudia Kemfert in dieser Folge, warum Deutschland nicht auf die Pipeline Nord Stream 2 angewiesen ist und sie nimmt ausführlich Stellung zu dem umstrittenen Protest der Gruppe "Aufstand letzte Generation".
Hier geht es zur Greenwashing-Studie des NewClimate Institute.
Podcast-Tipp: Die Wirtschadftsprüfer: Kann man Russland mit Wirtschaftssanktionen beeindrucken?

Feb 9, 2022 • 1h 3min
Deutschland durch Nord Stream 2 erpressbar
Die Energie-Ökonomin Claudia Kemfert sieht auf die Bundesregierung wegen Nord Stream 2 schwierige Zeiten zukommen. Kemfert sprach am Mittwoch bei MDR AKTUELL von einer Zwickmühle. "Deutschland hat sich erpressbar gemacht, Nord Stream 2 ist der Elefant im Raum." Gas werde seit längerem als politische Waffe eingesetzt. Sollte Nord Stream 2 scheitern, kämen auf die Bundesregierung hohe Entschädigungszahlungen zu. Die USA und Russland verfolgten ihre eigenen Interessen, Deutschland befinde sich in der Mitte dazwischen. "Im Moment ist das eine ganz heikle Geschichte. Deutschland hat sich geopolitisch ins Abseits manövriert."
Nach Ansicht von Kemfert ist die neue Gaspipeline für die deutsche Energieversorgung nicht notwendig. "Das geplante Vorhaben ist energiewirtschaftlich unnötig, umweltpolitisch schädlich und betriebswirtschaftlich unrentabel." Das werde seit Jahren durch Studien belegt. "Wir haben ausreichend Pipelines, die wir nutzen könnten", so die Abteilungsleiterin am DIW Berlin. Andere europäische Länder hätten in den vergangenen Jahren zudem auf Flüssiggasterminals gesetzt, auf die man im Verbund zurückgreifen könne. Außerdem werde der Anteil an fossilem Erdgas langfristig zurückgehen, wenn man die Klimaschutzziele erfüllen wolle.
Hier geht es zur Studie über die eigentlichen Kosten von Autos.
Podcast-Tipp: Wahlkreis Ost - Anja Maier und Malte Pieper erklären die Bundespolitik

Jan 26, 2022 • 51min
Klimawandel: Wird es in Magdeburg bald so warm wie in Nordspanien?
Die Klima-Expertin Claudia Kemfert hat den Stopp der Förderprogramme zur energetischen Gebäudesanierung als überfällig bezeichnet. Die Abteilungsleiterin am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung sagte MDR AKTUELL, die Effizienzstandards bei Neubauten hätten sich schon am Markt durchgesetzt. Man brauche die üppigen Förderungen deshalb nicht mehr. "Die größten Probleme liegen ohnehin bei den Bestandsgebäuden", so Kemfert. "Hier muss man mehr Möglichkeiten schaffen, damit die energetische Sanierung vorwärts geht. Das ist bisher zu schleppend verlaufen." Viele Altbauten verbrauchten nach wie vor zu viel Energie. Auf diese Gebäude müsse sich die Förderung künftig konzentrieren.
Kemfert verwies darauf, dass die bisherigen KfW-Programme in Kürze ohnehin ausgelaufen wären. Das sei noch von der alten Bundesregierung beschlossen worden. Insofern sei die Kritik von Unionspolitikern jetzt nicht ganz nachvollzuziehen. Kritik übte die Expertin allerdings an der Art und Weise, wie der Förder-Stopp nun vom grünen Wirtschaftsministerium verkündet wurde: "Das hat kurzfristig Vertrauen zerstört. In der Kommunikation hätte man das besser machen können." Man hätte deutlich sagen müssen, dass das bisherige Programm auslaufe und durch ein neues ersetzt werde.
Links zum Podcast:
Studie Umweltbundesamt zu "Zwillingsstädten"
Hörtipp: Podcast "Das große Ganze" zur Zukunft von Friday for Future
Ein Tipp zum Klima: Das MDR Klima-Update

Jan 12, 2022 • 60min
Brückentechnologie-Theater kostet uns wieder 10 Jahre
Gaskraftwerke und Mini-AKW sind nicht die Zukunft, meint Claudia Kemfert. Außerdem: Robert Habecks erster großer Auftritt als Klimaschutzminister. Und warum "Don't look up" ein echter Filmtipp ist.