
Kemferts Klima-Podcast
Naturkatastrophen nehmen infolge des Klimawandels zu, zerstören Landschaften und Lebensgrundlagen für Mensch und Tier. Hinzu kommt die Energiekrise. Wie kann sich der Westen unabhängiger von Russland machen? Und was bedeutet das für die Energiesicherheit? Energie- und Klimaökonomin Prof. Claudia Kemfert gibt Orientierung. Sie bewertet politische Entscheidungen, ordnet wissenschaftliche Erkenntnisse ein und gibt Tipps für nachhaltiges Leben.
Latest episodes

6 snips
Jul 12, 2023 • 55min
EU-Naturschutzgesetz: Beste Versicherung gegen Dürren
In dieser Ausgabe geht es viel um die Natur. Die EU will mit dem Renaturierungsgesetz Wälder, Moore, Wassergebiete und auch landwirtschaftlich genutzte Flächen renaturieren. Die Rede ist von „Europas größter Naturschutzinitiative“. Kernpunkt ist die Wiederherstellung von Lebensräumen, die derzeit in schlechtem Zustand sind. Klima-Ökonomin Claudia Kemfert sagt, es handle sich um den ersten Rechtsakt dieser Art. Und er sei bitter notwendig, da wir derzeit ein beispielloses Artensterben erlebten. Die Lage sei alarmierend. Die EU liefere mit ihrem Vorhaben die beste Versicherung gegen Dürren, Hochwasser und andere klimabedingte Extremwetterereignisse. Konservative und rechte Parteien machen jedoch Stimmung dagegen, weil teilweise auch landwirtschaftlich genutzte Flächen renaturiert werden sollen. Kemfert hat für die Kritik wenig Verständnis. Sie spricht von Fake News, die ins Feld geführt würden. Deutlich werde aber auch, dass sich Landwirte hierzulande Sorgen machten, weil unterm Strich weniger Fläche für sie bleibe. Kemfert hat Verständnis für diese Bedenken. Sie sagt aber auch: Wenn man jetzt nicht handle, würden langfristig viel mehr Flächen wegfallen, weil sie durch Klimawandel und Artensterben nicht mehr nutzbar würden.
Außerdem geht es um Millionäre und Milliardäre: Untersuchungen zeigen, dass diese Menschen einen weitaus größeren CO2-Fußabdruck haben. Sollte die Politik etwas dagegen tun? Ja, findet Claudia Kemfert. Sie hat auch konkrete Vorschläge.
Bei der Hörerfrage geht es um weiße Straßen: Ein Hörer fragt, ob Straßen weiß sein sollten, damit sie mehr Sonnenlicht reflektieren.
Haben Sie Fragen an Frau Kemfert? Dann schreiben Sie uns an klimapodcast@mdraktuell.de oder rufen Sie an unter 0800 40 40 008.
Und hier die Podcastempfehlung: You are fucked – Deutschlands erste Cyberkatastrophe

Jun 28, 2023 • 53min
Wie viele Milliarden braucht die grüne Wende?
Über Wochen hat sich die Ampel-Koalition im Streit über das Heizungsgesetz zerlegt. Nun gibt es eine Einigung. Neue Heizungen sollen ab 2024 zu zwei Dritteln mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Vielerorts gilt das aber erst, wenn es einen kommunalen Wärmeplan gibt. Und das wird meist noch länger dauern. Über das Heizungsgesetz sprechen Ralf Geißler, der in dieser Folge Marcus Schödel vertritt, und die Klimaökonomin Claudia Kemfert gleich zu Beginn des Podcasts. Kemfert sagt, es sei gut, dass es jetzt endlich Klarheit gebe. Ein großer Fan der Regelungen sei sie dennoch nicht. Sie bedeuteten in vielerlei Hinsicht zunächst ein Weiter so. Positiv hebt Kemfert die umfangreichen Förderungen für die Umrüstung von Heizungen hervor.
Thema Förder-Milliarden: Am Rand von Magdeburg will der Chiphersteller Intel ein großes Werk bauen. Dafür soll er vom Staat fast zehn Milliarden Euro an Förderung bekommen. Kemfert findet den Bau des Werks gut, weil Deutschland damit die Abhängigkeit von asiatischen Herstellern verringere. Auch die hohe Förderung sei in Ordnung. Sie verweist darauf, dass Intel selbst das Doppelte, also 20 Milliarden Euro, in Magdeburg investieren wolle.
Um Fördermittel geht es auch, wenn Geißler und Kemfert über die Energiewende sprechen. Denn die kommt nicht so richtig in Schwung. Solarzellen- und Windrad-Hersteller fordern mehr Unterstützung, um gegen die Konkurrenz aus Asien und den USA zu bestehen. Auch Kemfert spricht sich dafür aus. Sonst würden Deutschland und Europa noch weiter zurückfallen. Es gehe dabei auch darum, Fehler der Vergangenheit auszugleichen. Denn Deutschland habe schon einmal viel besser da gestanden, das aber leichtfertig aus der Hand gegeben.
Haben Sie Fragen an Frau Kemfert? Dann schreiben Sie uns an klimapodcast@mdraktuell.de oder rufen Sie an unter 0800 40 40 008.

Jun 14, 2023 • 41min
Heizungsgesetz: Ein Erfolg für die Gaslobby
Die Ampel-Koalition hat wochenlang gestritten und sich nun auf einen Entwurf für das Heizungsgesetz geeinigt. Es soll lange Übergangsfristen für den Heizungstausch geben. In den meisten Gebäuden dürfen auch erst einmal weiter neue Gasheizungen eingebaut werden.
Marcus Schödel und Klimaökonomin Claudia Kemfert sprechen darüber, was das für den Klimaschutz bedeutet. Kemfert zeigt sich einerseits erleichtert, dass es überhaupt eine Lösung gebe. Das sei besser als nichts. Doch wegen zu vieler Schlupflöcher, werde es schwer, die Klimaziele zu erreichen. Adressat des Gesetzes sei klar die Gaswirtschaft. Sie habe viele Erleichterungen bekommen. Die Klimaökonomin warnt aber davor, jetzt noch schnell fossile Heizungen einzubauen. Das werde wegen des steigenden CO2-Preises zum Kostengrab.
Außerdem schauen Schödel und Kemfert nach Frankreich. Die Regierung bereitet die Bevölkerung darauf vor, dass die Durchschnittstemperatur um vier Grad ansteigt. Derzeit wird an einem Nationalen Anpassungsplan gearbeitet. Statt auf Klimaschutz wird nun auf Anpassung gesetzt. Sieht so verantwortungsbewusste Politik aus? Und ein Hörer fragt, welche Rolle Wind- und Sonnenenergie bei der Fernwärme haben können.
Haben Sie Fragen an Frau Kemfert? Dann schreiben Sie uns an klimapodcast@mdraktuell.de oder rufen Sie an unter 0800 40 40 008.
Der Podcast zum Volksaufstand am 17. Juni "Ein halber Tag Freiheit"

May 31, 2023 • 52min
Letzte Generation: Reden statt kriminalisieren
In dieser Ausgabe sprechen Marcus Schödel und Klimaökonomin Claudia Kemfert über die Razzia bei Mitgliedern der „Letzten Generation“. Der Vorwurf: Bildung einer kriminellen Vereinigung. Das Thema bewegt viele und ruft sehr unterschiedliche Ansichten in der Gesellschaft hervor. Die eine Seite hält die Razzia für folgerichtig, die andere sagt, da werde mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Von „harmlosen Sandkastenspielen“ bis hin zur „Klima-RAF“ ist die Rede.
Claudia Kemfert hält das Vorgehen der Behörden für überzogen. Die gesamte Bewegung werde damit kriminalisiert. Selbstverständlich müssten Angriffe auf sensible Infrastruktur geahndet werden. Es gebe aber auch ein Recht auf zivilen Ungehorsam. Sie habe den Eindruck, dass das Vorgehen auch politisch motiviert sei. Kemfert hofft darauf, dass die Politik und die „Letzte Generation“ ins Gespräch kommen. Andererseits gebe es die Gefahr, dass sich die Bewegung radikalisiere. Gegen RAF-Vergleiche mit Blick auf die Klimaaktivisten verwehrt sie sich. Das seien keine Radikalen und keine Terroristen, sondern Menschen mit Zukunftsängsten. Mit denen müsse man reden, anstatt sie zu kriminalisieren. Auch konfrontativer Protest gehöre zur Politik.
Weitere Themen: Es gibt Diskussionen um das Heizdatengesetz, nicht zu verwechseln mit dem Heizungsgesetz. Worum geht es bei dem Vorhaben, dass manche von einer „Energie-Stasi“ sprechen lässt. +++ Machen Infrarot-Heizungen Sinn?
Hinweis auf den Podcast MDR Investigativ.
Haben Sie Fragen an Frau Kemfert? Dann schreiben Sie uns an klimapodcast@mdraktuell.de oder rufen Sie an unter 0800 40 40 008.

May 17, 2023 • 48min
Der Fall Graichen
Wochenlange Diskussionen um Patrick Graichen, Energie-Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium. Er galt als Robert Habecks Mann für die Energie- und Wärmewende. Nun räumt er seinen Stuhl, weil zu Fragen privater Verflechtungen auch Verstöße gegen Compliance-Regeln hinzukamen. Wie bewertet Klima-Expertin Claudia Kemfert den ganzen Fall? Sie findet den Schritt richtig, weil politische Fehler gemacht wurden, die so nicht passieren hätten dürfen. Gleichzeitig hofft sie, dass damit auch Schluss mit der polarisierenden Debatte ist. Man habe nicht mehr über die notwendige Wärmewende sondern über Personalangelegenheiten geredet. Nun sei die umstrittene Person aus der Schusslinie genommen worden, man setze eine neutralere Person hin und dann könne es mit der Wärmewende vorangehen.
Robert Habeck sei durch die Causa Graichen angeschlagen. "Wir müssen aufpassen, dass wir den Wirtschaftsminister nicht verlieren oder die Wärmewende ausgesetzt wird." Den Gegnern ginge es ja nicht um Graichen, sondern darum, Habeck vom Sockel zu stoßen.
In der Debatte um den Graichen-Fall tauchte der Vorwurf auf, dass es nicht genug Klima-Experten gibt bzw. sich die wenigen untereinander auch gut kennen würden. Quatsch, sagt Prof. Kemfert. Es gebe genug Expertinnen und Experten. Im Journalismus greife man gern immer nur auf die Gleichen zurück.
Bei den Hörerfragen geht es um die Umweltschäden durch den Krieg in der Ukraine. Prof. Kemfert spricht von einer desaströsen Klima-Bilanz. Granaten, Brände und Militärfahrzeuge sorgten für massiven CO2-Ausstoß. Auch 20 Prozent aller Schutzgebiete seien in Mitleidenschaft gezogen. Giftstoffe verseuchten über Jahrzehnte Grundwasser und Böden.
Haben Sie Fragen an Frau Kemfert? Dann schreiben Sie uns an klimapodcast@mdraktuell.de oder rufen Sie an unter 0800 40 40 008.

May 3, 2023 • 51min
Ist Viessmanns Wärmepumpen-Deal ein Desaster?
Wärmepumpen erleben derzeit einen Boom. Die Klimaökonomin Claudia Kemfert findet das gut. Die Wärmepumpe sei ein effizientes Mittel für die Energiewende beim Heizen. Doch eine Nachricht sorgt derzeit für Wirbel: Der Heizungsbauer Viessmann verkauft mitten in den Boom hinein sein Wärmepumpengeschäft. Viele befürchten deswegen, dass Deutschland in diesem Bereich ins Hintertreffen und in neue Abhängigkeiten geraten könnte. Kemfert hat sich die Details des Deals angeschaut und sieht es nicht so skeptisch. Die Arbeitsplätze und auch die Forschung von Viessmann bleiben in Deutschland, sagt sie. Auch die Familie Viessmann bleibe an Bord. Mit dem Geld durch die Übernahme könne Viessmann nun in Deutschland investieren, auch wenn es nun kein deutsches Geschäft mehr sei. Der Fall zeige aber auch, wo Deutschland mit Blick auf die nächsten Jahre, die Energiewende und die beteiligten Unternehmen nachsteuern müsse – und was in den vergangenen Jahren verpasst worden sei. Klar sei auch: Der Weltmarkt bei den Wärmepumpen sortiere sich grad neu. China und die USA seien weiter als die Bundesrepublik.
Zweites Thema in dieser Folge: Das Deutschlandticket ist da! Die Bundesregierung hofft, dass jetzt viele Autofahrer und Autofahrerinnen auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen. Claudia Kemfert sieht im Deutschlandticket ein gutes Signal, es brauche auch aber einen Ausbau des Netzes. Und insgesamt sei die Verkehrswende auf keinem guten Weg. Zum Abschluss sprechen Host Marcus Schödel und Claudia Kemfert über das Treffen von Verkehrsminister Volker Wissing mit der Letzten Generation.
Haben Sie Fragen an Frau Kemfert? Dann schreiben Sie uns an klimapodcast@mdraktuell.de oder rufen Sie an unter 0800 40 40 008.

Apr 19, 2023 • 52min
Atomkraft weltweit auf dem Rückzug
Deutschland hat seine letzten Atomkraftwerke vom Netz genommen. Manche Atomkraft-Gegner haben das regelrecht gefeiert. Die Klimaökonomin Claudia Kemfert nicht. Sie sagt, das Thema sei energiewirtschaftlich abgeschlossen, aber darüber hinaus noch nicht. Und in der Tat gibt es Stimmen aus Union und FDP, die ein Festhalten an der Atomkraft fordern. Sie argumentieren, weltweit sei die Atomkraft auf dem Vormarsch und das aus guten Gründen. Klimaökonomin Claudia Kemfert hält dagegen und rechnet vor, warum das aus ihrer Sicht komplett falsch ist.
Sie stellt sich damit unter anderem gegen Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder, der ein AKW in Bayern gern weiterbetreiben würde. CDU-Chef Friedrich Merz und die FDP fordern derweil einen Stopp des Rückbaus der abgeschalteten Atomkraftwerke, um sie in schwierigen Zeiten wieder anfahren zu können. Ein Vorschlag aus "Absurdistan", findet Kemfert. In Deutschland werde zu wenig über neue Energien debattiert und zu viel über alte. Sie erklärt auch, warum Atomstrom viel teurer ist als grüne Energie aus Windrädern und Co.
Ein Konflikt innerhalb der Klimabewegung: Fridays for Future wirft der Letzten Generation vor, mit ihren radikalen Protestformen die Gesellschaft zu spalten. Kemfert sagt, dass auch sie mit Blick auf diese Protestformen ihre Zweifel habe. Sie findet aber, dass die Politik die jungen Menschen nur von der Straße bekommen werde, wenn sie mehr für den Klimaschutz tue. Sie könne verstehen, dass Menschen mit Blick aufs Klima eine Ohnmacht spürten.
Und es geht um die Frage eines Hörers: Wieviel Wind und Sturm können Windräder und Solaranlagen standhalten?
Haben Sie Fragen an Frau Kemfert? Dann schreiben Sie uns an klimapodcast@mdraktuell.de oder rufen Sie an unter 0800 40 40 008.

Apr 5, 2023 • 42min
Scholz ein Flop, Charles III. top
Claudia Kemfert ist wenig erfreut von den jüngsten Klima-Beschlüssen der Ampel-Regierung. Bundeskanzler Scholz nennt sie deswegen „Greenwashing-Kanzler“ oder auch „Klima-Katastrophen-Kanzler“. „Klimaschmutz-Kanzler“ ginge auch, meint sie. Zwar gebe es neue Klimaschutz-Maßnahmen. Das verblasse aber mit Blick auf die Aufweichung der Klimaziele für einzelne Ministerien und zahllose Autobahnprojekte. „Das ist alles andere als eine echte Verkehrswende“, so Kemfert. Deutschland brauche eine echte Energiewende. Sie könne an den Beschlüssen wenig Positives erkennen. Es gebe vor allem Ankündigungen. Die Bundesregierung sage den Menschen nicht die Wahrheit.
Royale Appelle für den Klimaschutz. Der britische König Charles hat bei seinem Besuch in Deutschland für erneuerbare Energien geworben. Kann das etwas bewirken? Kemfert sagt dazu, sie verfolge den royalen Betrieb normalerweise wenig. Sie outet sich aber als Sympathisantin von Charles. Dieser sei schon seit Jahrzehnten ein Klimaschützer. Und: Er mache Kanzler Scholz vor, wie Klimaschutz gehe.
Außerdem: Weißer Wasserstoff. Einige Forscher vermuten, dass es davon unter der Erde riesige Mengen gibt. Könnte man den nicht zutage fördern und nutzen – zum Beispiel in der Industrie? Kemfert sagte, der Wasserstoff sei auf natürliche Weise entstanden. Man wisse aber wenig über die Menge. Und es handle sich um einen flüchtigen Rohstoff. Dazu gebe es weitere Unsicherheiten und Unklarheiten. Es sei deswegen unklar, wie hilfreich weißer Wasserstoff bei der Energiewende sein könne.
Weiterführende Links:
Ergebnisse des Koalitionsausschusses
Science-Artikel zu Wasserstoff
Haben Sie Fragen an Frau Kemfert? Dann schreiben Sie uns an klimapodcast@mdraktuell.de oder rufen Sie an unter 0800 40 40 008.

Mar 22, 2023 • 44min
Die Klima-Zeitbombe
Im Zentrum dieses Podcasts steht ein klimapolitisches Großereignis. Hunderte Wissenschaftler haben daran gearbeitet, 80.000 Studien wurden ausgewertet – nun hat der Weltklimarat seinen Abschlussbericht vorgelegt. „Heute wird es ein bisschen heftig. Das ist schon krass, was wir da jetzt auch sehen, wie schlimm es steht“, leitet Klimaökonomin Claudia Kemfert die Auswertung im Podcast ein. Es geht um Erderwärmung, Extremwetter, Artensterben und das zögerliche Handeln der Menschheit. Man könnte auch sagen: Die Menschheit versagt beim Klimawandel. Kemfert bilanziert: Der Mensch heizt den Planeten auf, die CO2-Emissionen nehmen weiter zu, die Kipppunkte beim Klima rücken näher.
Im Podcast besprechen wir, was jetzt zu tun ist. „Jedes Zehntel-Grad zählt“, sagt Kemfert mit Blick auf die Begrenzung der Erderwärmung. Sie zählt die zentralen Punkte auf, die die Weltgemeinschaft angehen muss. Sie bergen Konfliktpotenzial, so viel ist klar.
Die Zusammenfassung des IPCC-Berichts und deutsche Übersetzungen gibt es hier.
Bei der Hörerfrage geht es dieses Mal um Nachtspeicherheizungen. Sie arbeiten mit Strom und waren lange recht günstig, sind aber inzwischen teuer geworden. Sind sie noch zeitgemäß? Kemfert hält sie für zu ineffizient und erklärt, warum.
Haben Sie Fragen an Frau Kemfert? Dann schreiben Sie uns an klimapodcast@mdraktuell.de oder rufen Sie an unter 0800 40 40 008.

Mar 8, 2023 • 41min
Stromdrosselung für Wärmepumpen und E-Autos?
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck will, dass ab dem kommenden Jahr keine neuen Öl- und Gasheizungen mehr eingebaut werden dürfen. Immobilienbesitzer müssten dann zum Beispiel auf Wärmepumpen umsteigen. Doch was bedeutet das für das Stromnetz? Um Überlastungen und Ausfälle zu vermeiden, will die Bundesnetzagentur den Strom für Wärmepumpen und Elektroautos drosseln. Marcus Schödel und die Klimaökonomin Claudia Kemfert sprechen in dieser Folge darüber, was das für die Energiewende bedeutet. Kemfert ist sich sicher, dass trotzdem künftig niemand frieren muss.
Außerdem geht es um zwei Studien zum Tempolimit, die zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen kommen. Kemfert erläutert, wie das überhaupt möglich ist und welcher Studie eher zu vertrauen ist. Gleichzeitig zeigt sie sich ernüchtert über die immer wieder aufkochende Debatte über das Tempolimit. Deutschland sei das einzige europäische Land, dass kein Limit habe.
Die Energieökonomin erklärt zudem, warum sie E-Fuels für eine Scheinlösung hält. Für die Produktion der synthetischen Kraftstoffe sei ein hoher Stromeinsatz nötig. Elektroautos seien deutlich sauberer, effizienter und preiswerter.
Zum Abschluss beantwortet Kemfert die Frage einen Hörerin, welche Berufe junge Menschen am besten erlernen sollten, wenn Sie die Klimakrise bekämpfen wollen.
Haben Sie Fragen an Frau Kemfert? Dann schreiben Sie uns an klimapodcast@mdraktuell.de oder rufen sie an unter 0800 40 40 008.