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Kemferts Klima-Podcast

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Nov 15, 2023 • 59min

Greta Thunberg "missbraucht" Klimaschutz

Gretha Thunberg gilt als Ikone der Klimaschutzbewegung Fridays for Future. Auf einer Klimaschutz-Demo in Amsterdam stand sie nun mit einem schwarz-weißen Palästinensertuch um den Hals auf der Bühne und redete nicht über Klimaschutz, sondern über Palästina. Mit diesem Auftritt zog Thunberg viel Kritik auf sich. Und auch Klimaökonomin Claudia Kemfert zeigt sich hier im Podcast schockiert. Thunberg schade damit der Klimaschutzbewegung und ihrer eigenen Reputation.Außerdem geht es um einen Fall, den Kemfert als nächste Schockwelle bezeichnet. Der Journalist und Autor Hubert Seipel soll hunderttausende Euro aus Russland erhalten haben - als "Sponsorengelder". Seipel war vor allem durch seine Putin-Interviews und Russland-Berichterstattung bekannt geworden.Host Marcus Schödel und Klimaökonomin schauen auch auf die Strompreise in Deutschland. Was ist von Drohungen zu halten, dass energieintensive Betriebe wegen zu hoher Preise hierzulande massenhaft abwandern werden? Ist die Senkung der Stromsteuer der richtige Weg und welche Gefahren bringt sie mit sich?Claudia Kemfert warnt in dieser Folge auch vor überdimensionierten Plänen für das deutsche Wasserstoff-Leitungsnetz. Damit sollen Häfen, Industrie, Speicher und Kraftwerke miteinander verbunden werden.Die Hörerfrage in dieser Ausgabe: Warum wird in Städten Regenwasser nicht aufgefangen und zum Beispiel für Toilettenspülungen genutzt?Weiterführender Link: IHK-Energiewende-BarometerHaben Sie Fragen an Frau Kemfert? Dann schreiben Sie uns an klimapodcast@mdraktuell.de oder rufen Sie an unter 0800 40 40 008.Und hier ist der Podcast-Tipp: Die Fascho-Jägerin
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Nov 1, 2023 • 57min

Aufrüstung: Die neue Gefahr für das Klima

In dieser Folge geht es um das Militär. Weltweit steigen die Rüstungsausgaben, auch infolge des Ukraine-Kriegs. Das macht auch vor Deutschland nicht halt. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) sagte gerade, die Deutschen müssten "kriegstüchtig" werden, da weitere Kriege in Europa möglich seien. Weltweit stiegen die Rüstungsausgaben 2022 auf ein Rekordhoch von unvorstellbaren 2,2 Billionen US-Dollar, so das Friedensforschungsinstitut Sipri. All das hat Folgen – auch für das Klima. Eine aktuelle Studie befasst sich genau damit. Sie kommt von mehreren Nichtregierungsorganisationen und blickt vor allem auf die Klimabilanz der Nato. Die Armeen der Nato-Mitglieder stoßen laut Kemfert mehr CO2 aus als manche Länder insgesamt. Anderen Studien zufolge ist das Militär weltweit für etwa fünf Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich. Die aktuellen Entwicklungen im Rüstungsbereich seien deswegen bedenklich. Allerdings, so Kemfert, sei Deutschland kein Treiber der Entwicklung. Vielmehr reagiere die Bundesrepublik auf die derzeitigen sicherheitspolitischen Entwicklungen weltweit. Und: Deutschland und die Nato versuchten zumindest, bei ihren Plänen das Klima zu schonen. Links zum Thema: - Studie "Climate Crossfire" zur Klimabilanz der Nato - Bericht der Wehrbeauftragten - Antwort der Bundesregierung an die Linksfraktion Außerdem: In einer Zeit der Krisen schauen viele Menschen erneut mit Sorge auf den Winter und die Energiepreise. Wie werden sie sich entwickeln und wie teuer wird das Heizen? Marcus Schödel und Claudia Kemfert sprechen über die aktuellen Preis-Entwicklungen weltweit. Und es geht um die Frage einer Hörerin: Was genau verbirgt sich hinter dem Begriff der Präzisionsfermentation und kann sie die Fleisch-Produktion ersetzen? Haben Sie Fragen an Frau Kemfert? Dann schreiben Sie uns an klimapodcast@mdraktuell.de oder rufen Sie an unter 0800 40 40 008. Und hier ist unser Podcast-Tipp: Unter Verdacht
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Oct 18, 2023 • 1h 5min

Schockierender Temperaturanstieg im September

In dieser Episode sprechen Marcus Schödel und die Klimaökonomin Claudia Kemfert über den September. Der Monat ist dieses Jahr weltweit ungewöhnlich warm gewesen, genauer gesagt 1,75 Grad zu warm. Davon waren sogar Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler überrascht. Kemfert nennt die Zahl schockierend. Sie sagt, den Klimaforschern gingen mittlerweile auch die Superlative aus. Bereits im Juli seien schon mehrere Weltrekorde gemessen worden. Es komme alles viel schneller, viel intensiver und viel häufiger als angenommen und auch als alle Klimamodelle bisher gezeigt hätten. Eine Ursache für den Temperaturanstieg ist natürlich der Mensch und sein CO2-Ausstoß. Aber auch andere Dinge könnten eine Rolle spielen, zum Beispiel das Wetterphänomen „El Niño“ oder der Ausbruch eines Unterwasservulkans im Südpazifik im Königreich Tonga im Januar 2022. Kemfert erklärt, dass bei dem Ausbruch 150 Millionen Tonnen Wasserdampf in die Stratosphäre katapultiert worden seien. Das könne Temperaturen ansteigen lassen, es werde aber noch untersucht. Kemfert ergänzt, Wasserdampf sei ein potentes Treibhausgas. Das habe man sonst nicht so auf dem Schirm. Es dürfte Jahre dauern, bis sich der Wasserdampfgehalt wieder normalisiert habe. Weitere Themen: Warum der Winter sehr kalt werden könnte +++ Pinguinsterben in der AntarktisAußerdem geht es am Ende um den Vorschlag einer Hörerin. Sie kann sich vorstellen, dass ein Großteil des interkontinentalen Flugverkehrs wieder abgeschafft wird und stattdessen Linienschiffe eingesetzt werden. Kann man so klimafreundlich reisen? Und was kostet das? Und hier der Podcast-Tipp: Die Fascho-Jägerin?! – Der Fall Lina E. und seine Folgen. Haben Sie Fragen an Frau Kemfert? Dann schreiben Sie uns an klimapodcast@mdraktuell.de oder rufen Sie an unter 0800 40 40 008.
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Oct 4, 2023 • 54min

Wohnungsnot und Klimaschutz – Was tun?

In dieser Episode sprechen Marcus Schödel und Klimaökonomin Claudia Kemfert über das Bauen. Die Bundesregierung will die Energiestandards für Neubauten vorerst doch nicht verschärfen. Die Baukosten sollen niedrig gehalten werden, schließlich herrscht in Deutschland ein Mangel an Wohnraum. Das hat aber Folgen für den Klimaschutz, denn der wird hintenangestellt. Claudia Kemfert sagt: Die Bundesregierung habe das Thema Klimaschutz bei Gebäudebau „abgeräumt“. Die Pläne seien ein reines Entlastungspaket für die Baubranche. Die Aussetzung der eigentlich geplanten höheren Energiestandards sei schlecht für den Klimaschutz und somit eine falsche Maßnahme. Die Bundesregierung vermittle den Eindruck, dass Klimaschutz teuer sei und dass man ihn sich nur in guten Zeiten leisten könne. So werde Deutschland die Klimaziele für 2030 deutlich verfehlen. Schödel und Kemfert sprechen außerdem darüber, wie Klimaschutz über Maßnahmen bei den Baustoffen gelingen kann. Und welche Länder Deutschland beim energieeffizientem Bauen voraus sind. Außerdem: Das neue Förderprogramm für E-Lade-Säulen im Zusammenhang mit Solaranlagen ist so beliebt, dass die Fördermittel extrem schnell vergriffen waren. Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) feiert sich für das Programm. Kemfert findet das Programm nicht grundsätzlich schlecht, hat aber Kritikpunkte. Sie findet, es helfe vor allem jenen, die es nicht brauchten – wohlhabenden Menschen. Das Geld wäre an anderer Stelle besser eingesetzt. Hörerfrage: Woran erkennt man, ob ein Musik-Festival eine gute oder eine schlechte Klimabilanz hat? Und hier der Podcast-Tipp: Sanieren mit Plan von MDR Thüringen. Haben Sie Fragen an Frau Kemfert? Dann schreiben Sie uns an klimapodcast@mdraktuell.de oder rufen Sie an unter 0800 40 40 008.
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Sep 20, 2023 • 54min

Wie trocken wird Deutschland?

In diesem Sommer fiel so mancher Urlaub in Deutschland buchstäblich ins Wasser. Es hat viel geregnet. Im Juli fielen 25 Prozent mehr Regen als im langjährigen Mittel. Die Dürre sei vorbei, schrieben gleich mehrere Medien. Claudia Kemfert sieht für Entwarnung hingegen keinen Grund. Die Klimaökonomin ist überzeugt: Deutschland trocknet weiter aus. Es gebe immer noch ein Defizit im Boden. Um das auszugleichen, müsste es anderthalb Jahre durchregnen. Kemfert verweist darauf, dass Deutschland zu den Regionen mit den höchsten Wasserverlusten weltweit gehört. In den letzten 20 Jahren habe das Land Wasser im Umfang des Bodensees verloren. Der Grundwasserspiegel sinke noch weiter. Die Folgen für Land- und Forstwirtschaft sowie Industrie, aber auch für die Menschen in den Städten seien enorm. Wasser sparen müsse das Gebot der Stunde sein. Doch in Deutschland sei Trinkwasser noch vergleichsweise billig. Kemfert würde der Industrie einen höheren Preis fürs Wasser berechnen. Die Klimaökonomin erklärt auch, was die Trockenheit bei uns mit den Überschwemmungen zum Beispiel in Libyen zu tun hat. Zum Abschluss beantwortet Claudia Kemfert natürlich auch wieder Hörerfragen. Haben Sie Fragen an Frau Kemfert? Dann schreiben Sie uns an klimapodcast@mdraktuell.de oder rufen Sie an unter 0800 40 40 008. Podcastempfehlung: Vegan vs. Fleisch: Warum polarisiert die Debatte ums Essen so?
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Jul 26, 2023 • 44min

Wissenschaft bittet Öl-Firmen zur Kasse

In dieser Folge sprechen Marcus Schödel und Klimaökonomin Claudia Kemfert zunächst über die katastrophalen Bilder, die uns derzeit aus Griechenland und anderen Ländern erreichen. Es geht um die Wald- und Buschbrände, unter anderem auf der Insel Rhodos. Kemfert äußert sich bestürzt. Solche Ereignisse seien für sie immer auch Symbole des Klimawandels. Dieser sei für die extreme Hitze im Mittelmeerraum verantwortlich, das zeigten wissenschaftliche Erkenntnisse. Im Schwerpunkt dieser Episode geht es um eine Studie, die von Fachjournalisten als bahnbrechend bezeichnet wird: Zum ersten Mal haben Wissenschaftler den Öl-, Gas- und Kohleunternehmen quasi eine Rechnung für ihre Klimasünden gestellt. Veröffentlicht wurde die Arbeit in der Zeitschrift OneEarth. Die Autorinnen und Autoren finden, für die Konzerne sei es an der Zeit, die Zeche zu zahlen für die Schäden, die sie angerichtet hätten. Und sie kommen auf heftige Zahlen. Die weltweit führenden fossilen Unternehmen müssten demnach jährlich 209 Milliarden Euro an jährlichen Kompensationen zahlen. Dahinter stehe die Erkenntnis, dass die Unternehmen die Umwelt verschmutzt hätten und über die Folgen auch lange gelogen hätten. Das Geld könne vor allem in jenen Regionen der Welt eingesetzt werden, die am meisten unter dem Klimawandel litten. Kemfert sieht in der Arbeit ein moralisches Plädoyer, das eine Debatte anschieben soll. Trotz methodischer Mängel bei der Arbeit sei der Ansatz richtig. Es sei an der Zeit, die Unternehmen zur Kasse zu bitten. Sie trügen eine große Verantwortung an der Klimakrise. Außerdem bewerten wir die neue deutsche Wasserstoffstrategie, die die Bundesregierung auf den Weg gebracht hat. Kemfert kritisiert, dass dabei nicht nur auf umweltfreundlichen grünen Wasserstoff gesetzt werden soll, sondern auch auf blauen Wasserstoff. Die Behauptung, dass es nicht genügend grünen Wasserstoff gebe, sei falsch. Bei der Hörerfrage geht es dieses Mal um den Sinn und Unsinn eines Wasserstoffantriebs bei Müllautos. Haben Sie Fragen an Frau Kemfert? Dann schreiben Sie uns an klimapodcast@mdraktuell.de oder rufen Sie an unter 0800 40 40 008. Und hier der Link zum Podcast "Bromance Daddys" vom Hessischen Rundfunk.
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Jul 12, 2023 • 55min

EU-Naturschutzgesetz: Beste Versicherung gegen Dürren

In dieser Ausgabe geht es viel um die Natur. Die EU will mit dem Renaturierungsgesetz Wälder, Moore, Wassergebiete und auch landwirtschaftlich genutzte Flächen renaturieren. Die Rede ist von „Europas größter Naturschutzinitiative“. Kernpunkt ist die Wiederherstellung von Lebensräumen, die derzeit in schlechtem Zustand sind. Klima-Ökonomin Claudia Kemfert sagt, es handle sich um den ersten Rechtsakt dieser Art. Und er sei bitter notwendig, da wir derzeit ein beispielloses Artensterben erlebten. Die Lage sei alarmierend. Die EU liefere mit ihrem Vorhaben die beste Versicherung gegen Dürren, Hochwasser und andere klimabedingte Extremwetterereignisse. Konservative und rechte Parteien machen jedoch Stimmung dagegen, weil teilweise auch landwirtschaftlich genutzte Flächen renaturiert werden sollen. Kemfert hat für die Kritik wenig Verständnis. Sie spricht von Fake News, die ins Feld geführt würden. Deutlich werde aber auch, dass sich Landwirte hierzulande Sorgen machten, weil unterm Strich weniger Fläche für sie bleibe. Kemfert hat Verständnis für diese Bedenken. Sie sagt aber auch: Wenn man jetzt nicht handle, würden langfristig viel mehr Flächen wegfallen, weil sie durch Klimawandel und Artensterben nicht mehr nutzbar würden. Außerdem geht es um Millionäre und Milliardäre: Untersuchungen zeigen, dass diese Menschen einen weitaus größeren CO2-Fußabdruck haben. Sollte die Politik etwas dagegen tun? Ja, findet Claudia Kemfert. Sie hat auch konkrete Vorschläge. Bei der Hörerfrage geht es um weiße Straßen: Ein Hörer fragt, ob Straßen weiß sein sollten, damit sie mehr Sonnenlicht reflektieren. Haben Sie Fragen an Frau Kemfert? Dann schreiben Sie uns an klimapodcast@mdraktuell.de oder rufen Sie an unter 0800 40 40 008. Und hier die Podcastempfehlung: You are fucked – Deutschlands erste Cyberkatastrophe
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Jun 28, 2023 • 53min

Wie viele Milliarden braucht die grüne Wende?

Über Wochen hat sich die Ampel-Koalition im Streit über das Heizungsgesetz zerlegt. Nun gibt es eine Einigung. Neue Heizungen sollen ab 2024 zu zwei Dritteln mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Vielerorts gilt das aber erst, wenn es einen kommunalen Wärmeplan gibt. Und das wird meist noch länger dauern. Über das Heizungsgesetz sprechen Ralf Geißler, der in dieser Folge Marcus Schödel vertritt, und die Klimaökonomin Claudia Kemfert gleich zu Beginn des Podcasts. Kemfert sagt, es sei gut, dass es jetzt endlich Klarheit gebe. Ein großer Fan der Regelungen sei sie dennoch nicht. Sie bedeuteten in vielerlei Hinsicht zunächst ein Weiter so. Positiv hebt Kemfert die umfangreichen Förderungen für die Umrüstung von Heizungen hervor. Thema Förder-Milliarden: Am Rand von Magdeburg will der Chiphersteller Intel ein großes Werk bauen. Dafür soll er vom Staat fast zehn Milliarden Euro an Förderung bekommen. Kemfert findet den Bau des Werks gut, weil Deutschland damit die Abhängigkeit von asiatischen Herstellern verringere. Auch die hohe Förderung sei in Ordnung. Sie verweist darauf, dass Intel selbst das Doppelte, also 20 Milliarden Euro, in Magdeburg investieren wolle. Um Fördermittel geht es auch, wenn Geißler und Kemfert über die Energiewende sprechen. Denn die kommt nicht so richtig in Schwung. Solarzellen- und Windrad-Hersteller fordern mehr Unterstützung, um gegen die Konkurrenz aus Asien und den USA zu bestehen. Auch Kemfert spricht sich dafür aus. Sonst würden Deutschland und Europa noch weiter zurückfallen. Es gehe dabei auch darum, Fehler der Vergangenheit auszugleichen. Denn Deutschland habe schon einmal viel besser da gestanden, das aber leichtfertig aus der Hand gegeben. Haben Sie Fragen an Frau Kemfert? Dann schreiben Sie uns an klimapodcast@mdraktuell.de oder rufen Sie an unter 0800 40 40 008.
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Jun 14, 2023 • 41min

Heizungsgesetz: Ein Erfolg für die Gaslobby

Die Ampel-Koalition hat wochenlang gestritten und sich nun auf einen Entwurf für das Heizungsgesetz geeinigt. Es soll lange Übergangsfristen für den Heizungstausch geben. In den meisten Gebäuden dürfen auch erst einmal weiter neue Gasheizungen eingebaut werden. Marcus Schödel und Klimaökonomin Claudia Kemfert sprechen darüber, was das für den Klimaschutz bedeutet. Kemfert zeigt sich einerseits erleichtert, dass es überhaupt eine Lösung gebe. Das sei besser als nichts. Doch wegen zu vieler Schlupflöcher, werde es schwer, die Klimaziele zu erreichen. Adressat des Gesetzes sei klar die Gaswirtschaft. Sie habe viele Erleichterungen bekommen. Die Klimaökonomin warnt aber davor, jetzt noch schnell fossile Heizungen einzubauen. Das werde wegen des steigenden CO2-Preises zum Kostengrab. Außerdem schauen Schödel und Kemfert nach Frankreich. Die Regierung bereitet die Bevölkerung darauf vor, dass die Durchschnittstemperatur um vier Grad ansteigt. Derzeit wird an einem Nationalen Anpassungsplan gearbeitet. Statt auf Klimaschutz wird nun auf Anpassung gesetzt. Sieht so verantwortungsbewusste Politik aus? Und ein Hörer fragt, welche Rolle Wind- und Sonnenenergie bei der Fernwärme haben können. Haben Sie Fragen an Frau Kemfert? Dann schreiben Sie uns an klimapodcast@mdraktuell.de oder rufen Sie an unter 0800 40 40 008. Der Podcast zum Volksaufstand am 17. Juni "Ein halber Tag Freiheit"
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May 31, 2023 • 52min

Letzte Generation: Reden statt kriminalisieren

In dieser Ausgabe sprechen Marcus Schödel und Klimaökonomin Claudia Kemfert über die Razzia bei Mitgliedern der „Letzten Generation“. Der Vorwurf: Bildung einer kriminellen Vereinigung. Das Thema bewegt viele und ruft sehr unterschiedliche Ansichten in der Gesellschaft hervor. Die eine Seite hält die Razzia für folgerichtig, die andere sagt, da werde mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Von „harmlosen Sandkastenspielen“ bis hin zur „Klima-RAF“ ist die Rede. Claudia Kemfert hält das Vorgehen der Behörden für überzogen. Die gesamte Bewegung werde damit kriminalisiert. Selbstverständlich müssten Angriffe auf sensible Infrastruktur geahndet werden. Es gebe aber auch ein Recht auf zivilen Ungehorsam. Sie habe den Eindruck, dass das Vorgehen auch politisch motiviert sei. Kemfert hofft darauf, dass die Politik und die „Letzte Generation“ ins Gespräch kommen. Andererseits gebe es die Gefahr, dass sich die Bewegung radikalisiere. Gegen RAF-Vergleiche mit Blick auf die Klimaaktivisten verwehrt sie sich. Das seien keine Radikalen und keine Terroristen, sondern Menschen mit Zukunftsängsten. Mit denen müsse man reden, anstatt sie zu kriminalisieren. Auch konfrontativer Protest gehöre zur Politik. Weitere Themen: Es gibt Diskussionen um das Heizdatengesetz, nicht zu verwechseln mit dem Heizungsgesetz. Worum geht es bei dem Vorhaben, dass manche von einer „Energie-Stasi“ sprechen lässt. +++ Machen Infrarot-Heizungen Sinn? Hinweis auf den Podcast MDR Investigativ. Haben Sie Fragen an Frau Kemfert? Dann schreiben Sie uns an klimapodcast@mdraktuell.de oder rufen Sie an unter 0800 40 40 008.

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