Was denkst du denn?

Nora Hespers und Rita Molzberger
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Mar 11, 2022 • 1h 7min

Armut

Eine Welt unter neuen Vorzeichen Wir hatten uns das Thema vorgenommen, bevor Russland die Ukraine überfallen hat. Das Thema wäre auch vorher schon eine Herausforderung gewesen. Jetzt ist es uns mit einem Mal noch näher als viele von uns dachten. Es geht darum, wer arm ist und wer reich. Wie wir Teilhabe ermöglichen können. Und wo wir anfangen müssen umzudenken in einer Welt von endlichen Ressourcen. Unseren Reichtum sehen wir grade an den Grenzen zur Ukraine. In Form von Spenden. Aber auch in Form von Hilfsbereitschaft. Zwei Dinge vorweg: Wir haben in dieser Folge einen sehr eurozentrischen Blick auf das Thema. Das liegt zum einen daran, dass uns alle gerade die Situation in der Ukraine sehr nah ist. Zum anderen aber auch daran, dass weder Rita noch Nora Expert:innen sind, wenn es um die Folgen von Kolonialisierung und Globalisierung in anderen Teilen der Welt geht. Nichts weist uns gerade so sehr auf das Thema Armut hin, wie Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine. Schon wieder stehen Menschen von heute auf morgen vor dem Nichts. Haben nicht mehr als zwei Rucksäcke oder Taschen und ihr nacktes Leben. Was aber anders ist als vorher: Viele von uns müssen sich vor dem Hintergrund der Konsequenzen Gedanken über ihre eigene Zukunft machen. Die Abhängigkeit von Öl und Gas aus Russland führt schon jetzt dazu, dass die Preise steigen. Für die Einen macht sich das am Spritpreis bemerkbar. Für andere sind es die explodierenden Heizkosten. Und während Politiker fordern, man könne jetzt auch mal frieren, um zu helfen, ist das Frieren für andere schon lange Realität, auch hier in Deutschland. Wir wollen in dieser Folge über Armutsformen sprechen. Darüber, wer besonders von Armut betroffen ist. Wer von Armut in unmittelbarer Zukunft bedroht sein wird und was verdeckte Armut ist. Welche Folgen hat Armut? Und worauf müssen wir uns als Gesellschaft in Zukunft einstellen? Ritas Literaturliste: Baumann, Helge / Seils, Eric: Wie „relativ“ ist Kinderarmut? Armutsrisiko und Mangel im regionalen Vergleich. In: Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Institut WSI Report 11. Düsseldorf 2014. Becker, Irene: Verdeckte Armut in Deutschland. Ausmaß und Ursachen. In: Fachforum Nr. 2. Berlin 2007. Bundeszentrale für politische Bildung: Ausgewählte Armutsgefährdungsquoten. Artikel vom 20.09.2020. Verfügbar unter https://www.bpb.de/kurz-knapp/zahlen-und-fakten/soziale-situation-in-deutschland/61785/ausgewaehlte-armutsgefaehrdungsquoten/#:~:text=Als%20armutsgef%C3%A4hrdet%20gelten%20Personen%2C%20deren,Prozent%20des%20mittleren%20Einkommens%20betr%C3%A4gt. (Datum des letzten Abrufs: 09.03.2022) Butterwegge, Christoph: Armut. 5. aktualisierte Auflage. Köln 2021 Butterwegge, Christoph: Armut in einem reichen Land. Wie das Problem verharmlost und verdrängt wird. Frankfurt/Main 2016. Hübgen, Sabine: Armutsrisiko alleinerziehend. Die Bedeutung von sozialer Komposition und institutionellem Kontext in Deutschland. Opladen, Berlin, Toronto 2020 Promberger, Markus: Der Sechste Armuts- und Reichtumsbericht greift neuere wissenschaftliche Konzepte auf. Stellungnahme des IAB (Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung) zur öffentlichen Anhörung im Ausschuss für Arbeit und Soziales des Deutschen Bundestags am 21.6.2021. Sanders, Karin (Hrsg.): Armut und Teilhabe. Analysen und Impulse zum Diskurs um Armut und Gerechtigkeit. Wiesbaden 2008. Noras Link- und Lesetipps: Ryba Kahn, Sharon: "[Invisible Wound]" Podcast. AMCHA Deutschland e.V. 2021 (zuletzt abgerufen 11.03.2022) Mayr, Anna: Arbeitslosigkeit muss nicht erklärbar sein". https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/autorin-anna-mayr-arbeitslosigkeit-muss-nicht-erklaerbar-sein Deutschlandfunk Nova, 16.09.2020 (zuletzt abgerufen 11.03.2022) Mayr, Anna: Wir müssen das Nichtarbeiten enttabuisieren. https://www.deutschlandfunk.de/armut-in-deutschland-wir-muessen-das-nichtarbeiten-100.html) Deutschlandfunk, 09.08.2020 (zuletzt abgerufen 11.03.2022) Mayr, Anna: Die Elenden. Warum unsere Gesellschaft Arbeitslose verachtet und sie dennoch braucht. Hanser. Berlin 2020.
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Feb 4, 2022 • 1h 14min

Eindeutig mehrdeutig

... vom Umgang mit Ambiguitäten in einer komplexen Welt Was steckt eigentlich hinter dem Wort "Ambiguitätstoleranz"? Warum müssen wir das üben und wo hat diese Form der Toleranz auch ihre Grenzen? An zwei aktuellen Beispielen schauen wir auf das Phänomen und seine realen Auswirkungen. Es geht ums Aushalten von Widersprüchlichkeit, leben unter sich ständig wandelnden Bedingungen, aber auch um Leiden und bisweilen auch Zynismus. Denn wir alle dulden Widersprüchlichkeiten, die bei anderen Menschen Leid erzeugen. Ganz konkret stellt uns der Umgang mit der Pandemie gerade täglich vor eben diese Herausforderung: Ambiguitäten auszuhalten. Wir sehen ständig bei anderen ein Verhalten, das wir persönlich so nicht richtig finden. Gleichzeitig handeln wir aber auch mit uns selber aus, wo wir uns Freiheiten erlauben, obwohl wir wissen, dass es eigentlich besser wäre, das zu lassen. Wir entscheiden das alle hoch individuell. Und das sorgt für Spannungen, aber eben auch die Notwendigkeit, dieses Verhalten bei anderen zu tolerieren. Im Rahmen dessen natürlich, was tolerabel ist. Auch Toleranz hat schließlich ihre Grenzen. Das andere Beispiel ist die Dokumentation über 100 Menschen, die Teil der katholischen Kirche sind und sich geoutet haben, nicht dem Bild zu entsprechen, das die katholische Kirche nunmal von Menschen hat. Homosexuelle, Trans- und Interpersonen haben unter "Wie Gott uns schuf" von ihrem Leid erzählt, innerhalb der Religionsgemeinschaft anders zu sein als das von ihnen erwartet wird. #ComingOutInChurch zeigt deutlich, wie leidensfähig Menschen sind, wenn es um Ambiguität geht. Und das ist erst einmal eine Phänomenbeschreibung. Denn natürlich ist das im Ergebnis eben nicht gut. Und wenn wir auf das Leid schauen, das durch Amts- und Würdenträger:innen der katholischen Kirche in der Welt verbreitet wurde und wird, dann kommen wir auch schnell in den Bereich des Zynismus, wenn von "Ambiguitätstoleranz" die Rede ist. Gar nicht so einfach, das alles in seiner Komplexität zu verbalisieren. Wir versuchen es trotzdem. Ritas Literaturliste: Abplanalp, Esther et al.: Beraten in der Sozialen Arbeit. Eine Verortung zentraler Beratungsanforderungen. Kap. 7: Widerstand in Veränderungsprozessen. Bern 2020, S. 131-154. Baethge, Christopher: Amerika, Blicke. Über den Umgang mit Ambivalenz. In: Merkur, 58. Jahrgang, Heft 660. April 2004, S. 316-324. Bauer, Thomas: Die Vereindeutigung der Welt. Über den Verlust an Mehrdeutigkeit und Vielfalt. 2., durchgesehene Auflage. Stuttgart 2018. De Beauvoir, Simone: Für eine Moral der Doppelsinnigkeit. In: Dies.: Soll man de Sade verbrennen? Reinbek bei Hamburg 1983. [Original 1947] Frenkel-Brunswik, Else: Intolerance of ambiguity as an emotional and perceptual personality variable. In: Journal of Personality 18. 1949. S. 108–143. Abrufbar unter https://doi.org/10.1111/j.1467-6494.1949.tb01236.x (Datum des letzten Abrufs: 26.01.2022) Merleau-Ponty, Maurice: Die Abenteuer der Dialektik. Frankfurt/Main 1974. Vintges, Karen: Zur Ethik bei Simone de Beauvoir. 13.12.2019. Abrufbar unter https://www.bpb.de/apuz/302121/zur-ethik-bei-simone-de-beauvoir (Datum des letzten Abrufs: 26.01.2022) Vives, Marc-Lluís/ FeldmanHall, Oriel: Tolerance to ambiguous uncertainty predicts prosocial behavior. In: Nature Communications 9, 2018. Abrufbar unter https://doi.org/10.1038/s41467-018-04631-9 (Datum des letzten Abrufs: 26.01.2022) Noras Linkliste: Wie Gott uns schuf - Coming out in der katholischen Kirche: Ein Film von Hajo Seppelt, Katharina Kühn, Peter Wozny, Marc Rosenthal. ARD Mediathek.
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Jan 7, 2022 • 1h 23min

Wer ist hier sensibel?

Über Empfindlichkeit, Empfindsamkeit und Perspektiven Die Philosophin Svenja Flaßpöhler hat ein Buch über Sensibilität geschrieben und trifft damit einen Nerv. Aber wessen Nerv genau? Und führt die Debatte über Sensibilität zum Kern des Themas? Zumindest im Gespräch mit Richard David Precht unter dem Titel "Sensibilisieren wir uns zu Tode?" geht die Debatte am Thema vorbei, findet Nora. Und auch in den sozialen Netzwerken hat es heftige Diskussionen zum Thema gegeben. Wir versuchen, die Debatte ein bisschen auszuleuchten. Welches gesellschaftliche Phänomen soll hier beleuchtet werden? Und wessen Perspektive und Erfahrungen werden hier für die Analyse zugrunde gelegt? P.S. Ihr müsst die Sendung nicht gesehen haben, um dem Gespräch folgen zu können. Falls ihr die Sendung dennoch sehen möchtet, haben wir sie in den Shownotes für euch verlinkt. Ritas Literaturliste: Breithaupt, Fritz: Die dunklen Seiten der Empathie. Frankfurt/Main 2017. Breithaupt, Fritz: Kulturen der Empathie. Frankfurt/Main 2009. Elias, Norbert: Über den Prozess der Zivilisation. Frankfurt/Main 2010. Flaßpöhler, Svenja: Sensibel: Über moderne Empfindlichkeit und die Grenzen des Zumutbaren. Stuttgart 2021. Frost, Ursula: Vom Befreunden des Fremden: Pädagogische Überlegungen zum Anspruch interkulturellen Verstehens. In: Antor, Heinz (Hrsg.): Fremde Kulturen verstehen - fremde Kulturen lehren. Heidelberg 2007, S. 59-69. Pfaller, Robert: Erwachsenensprache: Über ihr Verschwinden aus Politik und Kultur. Frankfurt/Main 2017. Noras Linkliste: Sensibilisieren wir uns zu Tode? in Precht, ausgetrahlt beim ZDF am 28.11.2021, abrufbar unter bis 27.11.2026: https://www.zdf.de/gesellschaft/precht/precht-234.html Empathie im Dreieck - I - Was denkst du denn Folge zur Empathie vom 26.03.2021 (zuletzt abgerufen am 7.1.2022)
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Dec 5, 2021 • 1h 22min

Im Bereich der Körpergrenzen

... über Sport, Leidensfähigkeit und das Überschreiten von Grenzen Menschen, die sich sportlich betätigen, haben häufig auch Ziele. Sie wollen sich verbessern, stärker, schneller, schlanker, muskulöser werden. Dafür loten sie die Grenzen ihres Körpers aus - und verschieben sie. Schmerzen gehören irgendwie dazu. Egal ob Muskelkater oder kleine und große Verletzungen. Das sind Grenzerfahrungen, aber eben selbstgewählte. Wir suchen in dieser Folge ein Vokabular für den Grenzbereich des sporttreibenden Körpers - und Geistes natürlich. Ritas Literaturliste: Anzieu, Didier: "Das Haut-Ich". Berlin 1996 Bommes, Michael: Migration und nationaler Wohlfahrtsstaat. Ein differenzierungstheoretischer Einwurf. Wiesbaden 1999 Eigmüller, Monika / Vobruba, Georg [Hrsg.]: Grenzsoziologie. Die politische Strukturierung des Raumes. Wiesbaden 2016 Foucault, Michel: Wahnsinn und Gesellschaft: Eine Geschichte des Wahns im Zeitalter der Vernunft. Berlin 1973 Magdlener, Elisabeth: Vom Körper-Haben zum Leib-Sein. Am Beispiel des Kontakttanzes. In: Magazin erwachsenenbildung.at 2015. Verfügbar unter https://www.pedocs.de/volltexte/2015/10367/pdf/Erwachsenenbildung242015MagdlenerVomKoerperHaben.pdf (Datum des letzten Abrufs: 01.12.2021) Sauerer, Dominik: Grenzen. In Pädagogische Heterotopien. Von A bis Z. herausgegeben von Daniel Burghardt / Jörg Zirfas. Weinheim 2019 Noras Linkliste: Das große Tabu wackelt - Sexualisierte Gewalt im Sport. Sport Inside Podcast. WDR 2021.
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Nov 5, 2021 • 1h 6min

Zwei She-Rex mit Lupe

... über Wiederholungen, Pausen und Verzögerung Es gibt diese Momente im Leben, da stehen wir fassungslos vor'm Weltgeschehen und denken: Werden wir Menschen es denn nie lernen? Warum müssen wir die selben Fehler immer und immer wieder machen? Aber bevor wir vollends in Verzweiflung stürzen, schauen wir uns lieber das Phänomen der Wiederholung mal genauer an. Denn Wiederholung in Form von Routinen und Tradition ist nicht per se gut oder schlecht. So kann Wiederholung uns das Gefühl von Vertrautheit und Sicherheit geben. Routinen schaffen eine stabile Basis für Entwicklungen und helfen uns, bei Entscheidungen nicht immer wieder bei Null anfangen zu müssen. Auf der anderen Seite kann Wiederholung auch extrem nerven und einengen. Die alles entscheidende Frage dazu stellt - guess who - richtig: Nietzsche. Ritas Literaturliste: Becker-Lindenthal, Hjördis: Die Wiederholung der Philosophie. Kierkegaards Kulturkritik und ihre Folgen. Berlin 2015. Dörpinghaus, Andreas/ Uphoff, Ina-Katharina: Die Abschaffung der Zeit. Darmstadt 2012. Han, Byung-Chul: Duft der Zeit. Bielefeld 2009. King, Vera/ Gerisch, Benigna (Hrsg.): Zeitgewinn und Selbstverlust. Folgen und Grenzen der Beschleunigung. Frankfurt/Main 2009. Peter, Christoph: Zum Phänomen der Pause und der Wiederholung in der Musik. Stuttgart 1986. Schmidt-Lauff, Sabine: Zeit und Bildung. Annäherungen an eine zeittheoretische Grundlegung. Münster, New York, München, Berlin 2021. 4'33" by John Cage performed by Kyle Shaw (Youtube-Link)
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Oct 8, 2021 • 1h 30min

Sprache Macht Kontext

Wie wir das Weltgeschehen verhandeln Während dieser Pandemie kristallisiert sich so deutlich wie selten heraus, wie wichtig die Kontexte sind, in denen wir sprechen. Wie schnell Sprache und Denken auf Nebengleise geraten. Und wie sich Machtverhältnisse verteilen, aber eben auch verändern. Das alles löst etwas aus. Es geht um die Suche nach Bedeutung, nach Anerkennung und Publikum. Es geht um Macht und Machtverlust. Und das alles wird im Rahmen der Kontexte verhandelt, die das Gesagte in die eine oder andere Richtung lenken. Wir alle kennen die Situation zu gut: Wir können durchaus valide Punkte finden an dem, was unser Gegenüber sagt. Aber mit den Schlüssen, die daraus gezogen werden, fremdeln wir. Plötzlich sehen wir uns einer Person gegenüber, die in einer Parallelwelt zu leben scheint. Wie kommt das? In dieser Folge geht es um Text und Kontext. Darüber wer spricht und wer wo Gehör findet. Und was das mit dem Wunsch nach Macht und Anerkennung zu tun hat. Ritas Literaturliste: Ärzte, Die: Kraft. In: Dunkel. Berlin 2021. Fink, Eugen: Erziehungswissenschaft und Lebenslehre. Freiburg 1970. (Hierin v.a.: Kapitel „Gemeinschaft der Beratung“, S. 183ff.) Fischer-Geboers, Miriam: Zwischen Gewalt und Gewaltlosigkeit. Die Sprache des Menschen. In: Dies./ Wirz, Benno (Hrsg.): Leben verstehen. Zur Verstricktheit zweier philosophischer Grundbegriffe. Weilerswist 2015, S. 207-225. Hradil, Stefan: Anmerkungen zum Armutsdiskurs. In: Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg (Hrsg.): Der Bürger im Staat. 4/2012, S. 208-214. Klemperer, Victor: LTI: Notizbuch eines Philologen. Stuttgart 2010. Malthus, Thomas Robert: Das Bevölkerungsgesetz. Berlin 2022. (Im Erscheinen) Noras Literaturliste: Heimann, Ralf: Unerhört - Das Altpapier am 1. Oktober 2021.MDR. Online abrufbar unter https://www.mdr.de/altpapier/das-altpapier-2336.html (Zuletzt abgerufen am 7.10.2021) Lamberty, Pia / Nocun, Katharina: Fake Facts - Wie Verschwörungstheorien unser Denken bestimmen. Köln 2020. Lamberty, Pia / Nocun, Katharina: True Facts - Was gegen Verschwörungstheorien wirklich hilft. Köln 2021.
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Sep 10, 2021 • 1h 10min

Rä-sülli-änz

oder: Dem Grüßaugust seine Krisenbewältigung Hurra, wir sind zurück aus unserer Podcastpause. Und gehen direkt dahin, wo's weh tut. Oder auch dahin, wo es aufhört weh zu tun. Denn Resilienz ist eine Fähigkeit, die uns hilft, nach Krisen wieder klar zu kommen. Resilienz ist inzwischen aber auch zu einem viel bemühten Buzzword geworden. Deshalb wollen wir vor allem klären, was Resilienz überhaupt ist. Wie gewohnt begeben wir uns dabei auf die Suche nach dem Pfeffer im veganen Soja-Hackbraten. Und üben uns in der Hingabe an die Nichtverstehbarkeit des Lebens. Wie an der Stelle der Grüßaugust ins Spiel kommt, müsst ihr euch selbst anhören. Rita hat ihn sich jedenfalls im Folgentitel gewünscht. Ritas Literaturliste: Fröhlich-Gildhoff, Klaus/Rönnau-Böse, Maike: Resilienz. 4. Auflage. München, Basel 2015. Gabriel, Thomas: Resilienz - Kritik und Perspektiven. ZfPäd 51/2005, S. 207-217. Griebel, Wilfried/ Niesel, Renate/ Wustmann, Corina: Bewältigung von Transitionen und Förderung von Resilienz: Mit Risiken und Veränderungen als Familie umgehen lernen. In: Macha, Hildegard et al. (Hrsg.): Handbuch der Erziehungswissenschaft. Band III. Paderborn 2009. Lang, Undine: Resilienz. Ressourcen stärken, psychisches Wohlbefinden steigern. Stuttgart 2019.
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Jul 30, 2021 • 1h 20min

Arbeitsglück und Schichtsalat

Macht Arbeit glücklich und was ist eigentlich Erfolg? In der letzten Folge haben wir versucht auszuloten, was eigentlich Arbeit ist. In dieser Folge widmen wir uns der Frage, ob Arbeit uns glücklich macht und wie wir eigentlich Erfolg messen in Bezug auf Arbeit. Außerdem gibt's am Ende der Folge noch eine kleine Verkündung. Das mit dem Arbeitsglück ist so eine Sache. Wie das mit dem Glück an sich auch so eine Sache ist. Während die einen sich glücklich schätzen, überhaupt einer Erwerbstätigkeit nachgehen zu können, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, suchen andere ihr Glück in der Arbeit als solche. Allein daran lassen sich schon bestimmte Merkmale bestimmen. Zum Beispiel in Bezug auf die Zugehörigkeit zu bestimmten Gesellschaftsschichten. Daran knüpft auch an, wie wir Erfolg messen und woran wir ihn festmachen. Ritas Literaturliste: Arendt, Hannah: Vita activa oder Vom tätigen Leben. 5. Auflage. München 2002. Boltanski, Luc/ Chiapello, Ève: Die Arbeit der Kritik und der normative Wandel. Wiederabdruck in: Menke, Christoph/ Rebentisch, Juliane (Hrsg.): Kreation und Depression. Freiheit im gegenwärtigen Kapitalismus. Berlin 2012, S. 18-37. Jaeggi, Rahel: Wie entfremdet sind wir? In: Philosophie Magazin/ Reclam Verlag (Hrsg.): Macht Arbeit glücklich? Stuttgart 2017, S. 54-57. Müller, Ernst: Hannah Arendts Marxkritik. In: Berliner Debatte INITIAL 14 (2003) 2, S. 104-112. Abrufbar unter https://www.linksnet.de/artikel/18404 (Datum des letzten Abrufs: 26.07.2021) Reckwitz, Andreas: Ästhetisierungsgesellschaft: Strukturen, Dissonanzen, Alternativen. In: Ders.: Die Erfindung der Kreativität. Berlin 2012, S. 313-368. Weber, Max: Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus. Noras Literaturempfehlungen: Chapoutot, Johann: Gehorsam macht frei - Eine kurze Geschichte des Managements – von Hitler bis heute. Berlin 2021 Mayr, Anna: Die Elenden - Warum unsere Gesellschaft Arbeitslose verachtet und sie dennoch braucht. Berlin 2020
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Jul 16, 2021 • 1h 29min

Seht die Vögel!

Gedanken zu Arbeit und Anerkennung Arbeit ist nichts, was uns einfach so passiert. Aber was ist dann Arbeit? Welchen Unterschied machen wir zwischen körperlicher und kultureller Arbeit und wie sieht es eigentlich mit dem Zugang zu Arbeit aus? Wir machen uns Gedanken zum Arbeitsbegriff, warum der immer auch mit Leistung zusammenhängt und welchen Stellenwert Arbeit eigentlich in unserer Gesellschaft hat. Und weil wir in der letzten Folge so intensiv über Hannah Arendt gesprochen haben, knüpfen wir hier an ihre Gedanken an. Denn sie gehört zu den Philosoph:innen, die sich dezidiert mit dem werktätigen Leben auseinander gesetzt hat. Es geht aber auch um das Thema Beschleunigung der Arbeit - und wie das zusammenhängt mit der Frage, wie sich Menschen politisch einbringen können, um das Geflecht der Gesellschaft zusammenzuhalten. Oder einfach ausgedrückt: Arbeiten wir so viel, dass wir keine Zeit mehr haben, um uns um unsere Zukunft und Umstände Gedanken zu machen und entsprechende politische Forderungen zu stellen, um die Bedingungen zu verbessern, da wo es nötig ist? Ritas Literaturliste: Kritische Gesamtausgabe der Werke Hannah Arendts: https://www.arendteditionprojekt.de/ (Datum des letzten Abrufs: 23.06.2021) Arendt, Hannah: Vita activa oder Vom tätigen Leben. 5. Auflage. München 2002. Aßländer, Michael S. / Wagner, Bernd (Hrsg.): Philosophie der Arbeit: Texte von der Antike bis zur Gegenwart. Frankfurt/Main 2017. Fink, Eugen: Der Mensch - jenseits der Arbeit. In: Ders: Zur Krisenlage des modernen Menschen. Würzburg 1989, S. 48-61. [Orig. 1958] Fink, Eugen: Grundphänomene des menschlichen Daseins. Hrsg. von Egon Schütz und Franz-Anton. 2. Auflage. München 1995. Philosophie Magazin/ Reclam Verlag (Hrsg.): Macht Arbeit glücklich? Stuttgart 2017. Sandel, Michael J.: Arbeit, Anerkennung und Gemeinwohl. In: Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.): Aus Politik und Zeitgeschichte, "Im Dienst der Gesellschaft", 71. Jg., 13-15/2021, S. 4 – 11 [https://www.bpb.de/apuz/im-dienst-der-gesellschaft-2021/329314/arbeit-anerkennung-und-gemeinwohl] (Datum des letzten Abrufs 16.07.2021) (https://www.bpb.de/apuz/im-dienst-der-gesellschaft-2021/329314/arbeit-anerkennung-und-gemeinwohl) (Vgl. auch: Ders.: Vom Ende des Gemeinwohls. Wie die Leistungsgesellschaft unsere Demokratien zerreißt. Frankfurt/Main 2020)
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Jul 2, 2021 • 1h 2min

Hannah Arendt

... oder: Nicht handeln ist auch keine Lösung Die erste Philosophin, mit der Nora in Berührung gekommen ist, war Hannah Arendt. Ihre Bücher hat sie bisher allerdings nicht gelesen, aber einige ihrer Gespräche hat sie inzwischen gehört und gesehen. Rita als Philosophin hat sich hingegen eingehender mit Hannah Arendt beschäftigt - und auch mit der Kritik an der politischen Denkerin, die gar nicht Philosophin genannt werden wollte. In dieser Podcastfolge stellt Rita vor allem die Art vor, wie Hannah Arendt gedacht hat. Wir beschäftigen uns mit ihren Thesen zur Arbeit, ihrem Leben, aber auch ihrer Art der Gesprächsführung und Äußerung. Denn Hannah Arendt hat sich vor allem als politische Denkerin verstanden, die sich mit dem Leben der Menschen beschäftigt, mit ihrem Alltag. Auch wenn ihr genau das von ihren Kritiker:innen immer abgesprochen wurde. Wir blicken auf die Kritik an Hannah Arendt zum Eichmann-Prozess und ihrer Theorie der "Banalität des Bösen", auf die Beweggründe, sich mit der vita activa des Menschen zu beschäftigen, also dem tätigem Leben und ihre Art, nicht nur zu denken, sondern auch zu urteilen. Ritas Literaturliste: Kritische Gesamtausgabe der Werke Hannah Arendts: https://www.arendteditionprojekt.de/ (Datum des letzten Abrufs: 23.06.2021) Benhabib, Seyla: Hannah Arendt - Die melancholische Denkerin der Moderne. Erweiterte Ausgabe. Frankfurt/Main 2006. Breier, Karl-Heinz: Hannah Arendt zur Einführung. Hamburg 2011. Jaeggi, Rahel: Wie weiter mit … Hannah Arendt. Hrsg. von: Hamburger Institut für Sozialforschung. Hamburg 2016. Krimstein, Ken: Die drei Leben der Hannah Arendt. Graphic Novel, übersetzt von Hanns Zischler. München 2018. Schilling, Johannes/Klus, Sebastian: Soziale Arbeit. Geschichte - Theorie - Profession. 7. Auflage. München 2018, S. 103 Straßenberger, Grit: Hannah Arendt zur Einführung. Hamburg 2020. Noras Linkliste: Urteil des Bundesgerichtshofs zum Mindestlohn von ausländischen Pflegekräften. Tagesschau.de vom 24. Juni 2021 (Datum des letzten Abrufs 01.07.2021) Nach Diskussionen um Regenbogenbeleuchtung: Eure Regenbögen reichen nicht!. Kolumne der Sportjournalistin Mara Pfeiffer. web.de vom 24. Juni 2021 (Datum des letzten Abrufs 01.07.2021)

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