Auf den Punkt

Süddeutsche Zeitung
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Dec 23, 2021 • 11min

Warum es so schwer ist, unsere Meinung zu ändern

Wann und wozu haben Sie eigentlich in letzter Zeit Ihre Meinung geändert? Also bei einer Sache, die Ihnen wirklich wichtig ist. Na? Fällt Ihnen erstmal nix ein. Ganz Normal. Die eigene Einstellung für die richtige zu halten, ist nämlich sehr menschlich. Wie Sie die Weihnachtsfeiertage trotzdem gut überstehen mit Menschen, die vielleicht ganz anders denken als Sie selbst – das verrät Ihnen in dieser Folge vom Podcast Henning Beck. Er ist Neurobiologe und Experte in der Frage, warum es uns Menschen so schwer fällt, unsere Meinung zu ändern. Hier lesen Sie die wichtigsten Verhaltensregeln für erneute Corona-Weihnachten. Moderation, Redaktion: Franziska von Malsen Redaktion: Vinzent-Vitus Leitgeb Produktion: Benjamin Markthaler
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Dec 22, 2021 • 11min

Reichen die Maßnahmen, um die Omikron-Welle zu brechen?

Ab dem 28. Dezember dürfen sich generell, also auch Geimpfte und Genesene, nur noch maximal zehn Personen treffen. Zudem müssen Clubs schließen. Fußballspiele und andere Großveranstaltungen müssen auf Zuschauer verzichten. Doch werden diese Kontaktbeschränkungen die erwartete Omikron-Welle brechen? Oder droht nach Weihnachten wieder eine Überlastung des Gesundheitssystems? Es sei tatsächlich "überraschend, dass erst kurz vor Silvester Kontaktbeschränkungen für weite Teile der Bevölkerung kommen sollen", meint die stellvertretende Leiterin des Berliner SZ-Parlamentsbüros, Cerstin Gammelin. Sie kritisiert die Kakophonie zwischen dem neuen Expertenrat der Bundesregierung und dem Robert-Koch-Institut: Der Bürger wisse derzeit nicht mehr, was jetzt das richtige und entscheidende Gremium sei. "Das ist eine recht chaotische Kommunikation der neuen Regierung." Auch sei interessant zu beobachten, wie sich Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) innerhalb kürzester Zeit verändert habe: Die "Stimme der Straße und der Talkshows" gebe plötzlich nicht mehr den "großen Warner", sondern bremse jetzt eher. Weitere Nachrichten: Russland für Gespräche mit USA und Nato, Xavier Naidoo darf Antisemit genannt werden. Moderation, Redaktion: Lars Langenau Redaktion: Vinzent-Vitus Leitgeb Produktion: Justin Patchett Zusätzliches Audiomaterial über ARD und Bundespressekonferenz.
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Dec 21, 2021 • 13min

Droht ein neuer Bosnien-Krieg?

Der Bürgerkrieg in Bosnien und Herzegowina hat mindestens 100.000 Tote und eine Millionen Flüchtlinge gefordert. Seit dem Frieden von Dayton 1995 leben die Volksgruppen in einem fragilen Staat mehr oder weniger zusammen. Doch jetzt forciert Milorad Dodik, der serbische Repräsentant im dreiköpfigen Staatspräsidium Bosnien-Herzegowinas, praktisch die Abtrennung des serbischen Teils vom Gesamtgebilde. Innerhalb von sechs Monaten soll die Zuständigkeit für Armee, Justiz und Steuern von Bosnien-Herzegowina auf den serbischen Teilstaat Srpska übertragen werden. "Dodik ist mit allen Wassern gewaschen und hängt sein Mäntelchen dahin, wo der beste Wind weht", sagt SZ-Osteuropa-Korrespondent Florian Hassel. Ein "erheblicher Teil" des aktuellen Konflikts sei sicher "Wahlkampfgetöse", aber Dodik könne sich auch auf Serbien und Moskau verlassen. Russlands Interesse sei schlicht und ergreifend, dem Westen "mit relativ wenig Aufwand so viel Ärger wie möglich zu machen". Es sei enttäuschend, dass sich EU und USA nicht bereits wieder stärker engagieren würden. Das Gespräch mit Christian Schmidt, dem Hohen Repräsentanten für Bosnien und Herzegowina, finden Sie hier. Weitere Nachrichten: Giffey neue Berliner Bürgermeisterin, Kontaktbeschränkungen, Boostern nach drei Monaten. Moderation, Redaktion: Lars Langenau Redaktion: Franziska von Malsen Produktion: Jakob Arnu, Justin Patchett
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Dec 20, 2021 • 12min

Omikron: Weihnachten 2020 wird sich wiederholen

Die Firmenfeier in einem Restaurant in Oslo ist Ende November zu einem Superspreader-Event geworden. Dabei hatten die Gäste eigentlich alles richtig gemacht: Fast alle waren doppelt geimpft und alle hatten einen Antigen-Schnelltest gemacht. Doch kurz nach der Party stand fest: 81 der 117 Feiernden hatten sich mit Corona infiziert. 66 von ihnen mit Omikron. Angesteckt hatten sie sich wohl alle von einer Person. Die war erst zwei Tage vor der Party aus Südafrika zurückgekommen. Und hat dann offenbar ahnungslos, weil symptomfrei, die anderen mit der Mutante angesteckt. Inzwischen führt Omikron zu krassen Fallzahlen in Großbritannien, Dänemark und breitet sich in rasender Geschwindigkeit auch anderswo immer weiter aus. “Wir wissen fast nichts und unglaublich viel schon über dieses Virus", sagt der Biologe und SZ-Wissenschaftsjournalisten Hanno Charisius. Im Grunde schaue man dem Erkenntnisprozess gerade live zu. Tatsächlich "wissen wir noch nicht, wie viel ansteckender diese Variante" sei. Man könne aber davon ausgehen, dass Menschen "durch zwei Impfungen gut vor schweren Krankheitsverläufe geschützt" werden. "Eine dritte Impfung wird da sicherlich noch mal ein bisschen was drauflegen." Einen Schutz vor Infektion biete aber selbst zwei Impfungen "fast gar nicht". Da würden nur Kontaktbeschränkungen helfen. Weitere Nachrichten: Kontaktbeschränkungen ab 28.12., neuer Impfstoff Nuvaxovid, Joachim Nagel wird neuer Präsident der Bundesbank. Moderation, Redaktion: Lars Langenau Redaktion: Vinzent-Vitus Leitgeb Produktion: Imanuel Pedersen
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Dec 17, 2021 • 12min

„Mythos Merz“: Was er als CDU-Chef verändern will

Die CDU hat einen neuen Chef: Friedrich Merz. Mit rund 62 Prozent hat er direkt im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit der Parteimitglieder von sich überzeugt. Merz hat lange auf diesen Erfolg hingearbeitet. Was die Wahl für ihn und die CDU bedeutet, darüber spricht Roman Deininger, SZ-Experte für die Union, im Podcast: “Merz ist 2002 von Angela Merkel aus dem Fraktionsvorsitz gedrängt worden. Ich glaube, dass diese Geschichte und seine Abwesenheit aus der Politik in der CDU zum Mythos Merz beigetragen haben. Er ist eine Sehnsuchtsfigur geworden.” Die Reportage über die Impf-Auswanderer nach Paraguay lesen Sie hier ab 19h. Weitere Nachrichten: Karlspreis für belarussische Oppositionelle, Warnung vor Johnson & Johnson Moderation, Redaktion: Franziska von Malsen Redaktion: Antonia Franz, Johannes Korsche, Vinzent-Vitus Leitgeb Produktion: Imanuel Pedersen Zusätzliches Audiomaterial über den Youtube-Kanal der CDU.
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Dec 16, 2021 • 14min

Start der Kinderimpfungen: Warum sie jetzt wichtig sind

Knapp ein Jahr ist es her, dass in Deutschland zum ersten Mal ein erwachsener Mensch gegen das Coronavirus geimpft wurde – und ab dieser Woche gibt es jetzt auch Impfstoff für kleine Kinder. Damit können nach ärztlicher Aufklärung alle Kinder ab fünf Jahren geimpft werden. Allerdings lässt eine Sache viele Eltern zögern: Die Stiko empfiehlt die Impfung bislang für diese Altersgruppe nur für vorerkrankte Kinder oder solche mit engem Kontakt zu Risikopatienten. Und das stellt die Eltern jetzt vor die Entscheidung: Lasse ich mein Kind impfen – oder lieber nicht? Die SZ-Coronaexpertin Christina Berndt meint: “Ich wäre dafür, es zu tun.” Sie erklärt, dass die Stiko zwar etwas langsam in ihrer Beurteilung sei, aber sie fest mit einer zukünftigen Empfehlung für alle fünf bis 12-Jährigen rechne. In den USA seien schon fünf Millionen Kinder in dieser Altersgruppe geimpft worden, von dort seien keine Probleme bekannt. Außerdem sagt sie: “Das wichtigste Argument für mich ist, dass es im Moment einfach ein riesiges Risiko gibt, dass sich ein Kind ansteckt.” Einer Ansteckung sei die Impfung in jedem Fall vorzuziehen. Weitere Nachrichten: Lindner verteidigt Nachtragshaushalt, Lebenslange Haftstrafe für Amokfahrer Moderation, Redaktion: Tami Holderried Redaktion: Franziska von Malsen Produktion: Benjamin Markthaler Zusätzliches Audiomaterial über ZDF.
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Dec 15, 2021 • 14min

Mordpläne auf Telegram: Die realen Folgen der Online-Hetze

Am Mittwoch gab es in Dresden mehrere Razzien bei Mitgliedern einer Telegram-Chatgruppe. Sie sollen einen Mordanschlag auf den sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer geplant haben. Es geht um radikale Gegnerinnen und Gegner der Coronamaßnahmen. Der Hass im Netz bleibt immer öfter nicht dort, sondern hat reale Auswirkungen. Aber warum ist es so schwer, Telegram zu kontrollieren? SZ-Redakteur Ronen Steinke sagt: “Telegram ist komplett frei. Anders als bei Twitter oder bei Facebook wird da nichts geblockt und das ist ein Freiraum, den viele gerne nutzen.” Deshalb könne sich dort auch so viel Hetze und Hass sammeln. Er meint, dass die Politik zu lange zugesehen hat, wie sich Querdenkende auf Telegram radikalisieren. Es gebe noch reichlich Luft nach oben, strenger mit Telegram umzugehen. Weitere Nachrichten: Erste Regierungserklärung von Olaf Scholz, Lebenslange Haft für Tiergarten-Mörder Moderation, Redaktion: Tami Holderried Redaktion: Franziska von Malsen, Vinzent-Vitus Leitgeb Produktion: Justin Patchett Zusätzliches Audiomaterial über phoenix und WELT.
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Dec 14, 2021 • 11min

Omikron in England: Ist Johnson der richtige Krisenmanager?

Vergangenen Sonntagabend hat Boris Johnson sehr ernst in einer TV-Ansprache vor der neuen Corona-Variante Omikron gewarnt. Die Zahl der Infektionen würde sich alle zwei, drei Tage verdoppeln. Und um diese neue Welle zu stoppen, dazu würden zwei Impfungen nicht mehr reichen. Deshalb sei jetzt der Booster, die Auffrischungsimpfung, entscheidend. “Boris Johnson macht gerade nicht den Eindruck, dass er der richtige Krisenmanager ist”, sagt der SZ-Korrespondent für Großbritannien, Michael Neudecker. Schließlich kursiert gerade ein Foto aus der Weihnachtszeit 2020, das den Premier bei einem lustigen Weihnachts-Quiz in geselliger Runde zeigt. Doch damals war Lockdown in London, also eigentlich nichts mit Feiern. Seit dem "Freedom-Day" im Juli seien in England fast alle Beschränkungen gefallen, so Neudecker. Als dann die Varianten auftauchten, hätte die Regierung zunächst "eine extreme Sorglosigkeit" gezeigt. Weitere Nachrichten: Testpflicht bei 2G plus entfällt in Bayern für Geboosterte, Biontech-Impfung schützt vor schweren Omikron-Verläufen. Moderation, Redaktion: Lars Langenau Redaktion: Tami Holderried Produktion: Justin Patchett Zusätzliches Audiomaterial über BBC.
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Dec 13, 2021 • 13min

Russland, EU, Klima: Wie Baerbock die Außenpolitik umbauen will

Annalena Baerbock ist seit letztem Mittwoch als Außenministerin vereidigt und seitdem pausenlos unterwegs: Sie war in weniger als einer Woche in Paris, Brüssel, Warschau und beim G7-Treffen in Liverpool. An diesem Montag ist sie jetzt zurück in Brüssel – zur Tagung der EU-Außenministerinnen und -minister. Es gibt genügend Krisen, die es zu bewältigen gilt. Ist bei all den Terminen schon zu erkennen, wie Baerbock die deutsche Außenpolitik in den nächsten Jahren prägen wird? SZ-Politikredakteur Paul-Anton Krüger war mit Baerbock auf Reisen und sagt: “Sie ist aufgetreten, als ob sie schon lange dabei wäre.” Er meint, Baerbock wird vor allem Akzente in der internationalen Klimapolitik setzen wollen. Wie sehr sie sich an ihrem Ziel, eine “wertegeleitete” Außenpolitik zu machen, messen lassen könne, werde sich dann zum Beispiel am Umgang mit China und den Olympischen Spielen im nächsten Jahr zeigen. Weitere Nachrichten: Omikron in Großbritannien, sinkende Inzidenz in Deutschland Moderation, Redaktion: Tami Holderried Redaktion: Vinzent-Vitus Leitgeb, Antonia Franz Produktion: Jakob Linus Arnu Zusätzliches Audiomaterial über dpa und phoenix.
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Dec 10, 2021 • 14min

Der Fall Assange: "Journalismus ist kein Verbrechen"

Der Gründer von Wikileaks drohen in den USA bis zu 175 Jahre Haft. Dabei ist Julian Assange seit inzwischen elf Jahren nicht mehr in Freiheit. Nachdem die Whistleblowerin Chelsea Manning seiner Enthüllungsplattform geheime Videos und Dokumente von Kriegsverbrechen der US-Streitkräfte im Irak und Afghanistan zugespielt hat, steht er unter Dauerdruck. Am Freitag hat der Londoner High Court dem Auslieferungsersuchen der US-Behörden stattgegeben und das Urteil einer Vorinstanz aufgehoben. Damals war die Auslieferung von Assange unter Berücksichtigung seines psychischen und gesundheitlichen Zustands und die zu erwartenden Haftbedingungen untersagt worden. Washington hat diese Entscheidung jedoch angefochten - und bekam Recht. "Journalismus ist kein Verbrechen und darf auch nicht zu einem solchen gemacht werden", sagt Lisa Kretschmer von Reporter ohne Grenzen. Aber die aktuelle Entscheidung habe das Potenzial, dass Journalismus kriminalisiert wird und verfolgt wird. Assange wäre "der erste Herausgeber, der auf Grundlage des Spionagegesetzes verfolgt" werden würde. Dabei habe er nur "auf Grundlage von geleakten Informationen Berichterstattung betrieben". Jeder Journalist, jede Journalistin, jede Quelle, jedes Medienunternehmen müsse in Zukunft befürchten, dass Berichterstattung zu sensiblen Themen wie Geheimdienste, nationale Sicherheit oder Kriegsverbrechen verfolgt werden würden. Assange werde verfolgt für etwas, das in weiten Teilen nicht von den alltäglichen Aktivitäten eines Investigativjournalisten und Analysten zu unterscheiden sei. Kretschmer ist sehr skeptisch, dass Assange in den USA kein faires Verfahren erwarten würde. Auch habe sich seine gesundheitliche Lage eher verschlimmert. Aus Sicht von Reporter ohne Grenzen sei die sofortige, bedingungslose Freilassung die einzige Alternative. Den Podcast von Reporter ohne Grenzen finden Sie unter wwww.reporter-ohne-grenzen.de/podcast Weitere Nachrichten: Auslandreisen von Scholz und Baerbock, Impfpflicht für Pflegeberufe, Friedensnobelpreis. Moderation, Redaktion: Lars Langenau Redaktion: Tami Holderried, Moritz Batscheider Produktion: Jakob Linus Arnu Zusätzliches Audiomaterial über Reuters, Vice und ZDF Info.

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