

SWR Kultur Forum
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Im SWR Kultur Forum diskutieren wir über Gott und die Welt, über Fußball und den Erdball. Unsere Gäste kommen aus Wissenschaft, Literatur und Kultur – und manchmal auch aus der Politik.
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Jul 9, 2025 • 45min
Philosoph und Kriegsherr – Wer war Marc Aurel?
Er war ein brutaler Feldherr, der Gebiete verwüsten und Gefangene hinrichten ließ. Gleichzeitig beschäftigt er sich mit der Philosophie der Stoa, schrieb Texte über Seelenruhe und Vergänglichkeit. Seine „Selbstbetrachtungen“ machten ihn weltberühmt. In Trier geht jetzt eine Landesausstellung dem Mythos des römischen Kaisers Marc Aurel auf den Grund: War er wirklich der „gute Herrscher“, als der er bis heute gilt? Marie-Christine Werner diskutiert mit Dr. Alexander Bätz – Althistoriker, Universität Konstanz; Dr. Marcus Reuter – Direktor des rheinischen Landesmuseums in Trier; Jula Wildberger – Professor Emerita of Classics an der American University of Paris und Expertin für Stoizismus

Jul 8, 2025 • 44min
Fight the power – Wie viel Protest braucht die Popmusik?
Pop kann den Zusammenhalt stärken, Menschen mobilisieren, gegen Unterdrückung aufzustehen. Von "Where have all the flowers gone" von Pete Seeger, "Macht kaputt, was euch kaputt macht" von Ton Steine Scherben bis hin zu "Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt" von Danger Dan – jede Generation hat ihre eigenen Protestsongs. Aktuell sorgt ein Auftritt der Rapformation Bob Vylan, bei dem sie den Tod israelischer Soldaten fordert, für Debatten: Wie weit darf musikalischer Widerstand gehen? Und kann Protest im Pop heute noch wirklich glaubwürdig sein, wenn Vermarktung ein so entscheidender Teil der DNA des Pop ist? Eva Röder diskutiert mit Jakob Biazza – Süddeutsche Zeitung; Prof. Dr. Marcus S. Kleiner – Medien- und Kommunikationswissenschaftler; Jenni Zylka – Journalistin und Autorin

Jul 7, 2025 • 45min
Kommt jetzt der Zoll-Deal? EU und USA verhandeln im Handelsstreit
Am 9. Juli läuft die 90-Tage-Frist für die geplanten US-Zölle aus: Bis dahin haben viele Länder noch Zeit, ein Handelsabkommen mit den USA zu schließen. Klappt das nicht, drohen hohe Zölle. Auf Waren aus der EU will Trump beispielsweise 50 Prozent verhängen. Wie wahrscheinlich ist es, dass ein Deal gelingt? Und welche Strategie ist am erfolgreichsten? Härte zeigen wie China und zurückschlagen? Oder lieber Zugeständnisse machen? Und was, bedeutet es für die EU und den Welthandel, wenn die Verhandlungen scheitern? Geli Hensolt diskutiert mit Prof. Dr. Reint E. Gropp – Präsident des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle; Hannes Koch – freier Wirtschaftskorrespondent; Sonja Álvarez Sobreviela – WirtschaftsWoche

Jul 4, 2025 • 44min
Schwerter statt Pflugscharen – Was bedeutet Pazifismus heute?
Die NATO rüstet auf, der deutsche Verteidigungsminister will das Land „kriegstüchtig“ machen – seit dem russischen Überfall auf die Ukraine scheint ausgemacht, dass zwischen Staaten letztlich doch das Recht des Stärkeren gilt und mehr Waffen mehr Sicherheit bedeuten. Wer hingegen vor Eskalation warnt und auf Verhandlung setzt, gilt schnell als naiv oder gar als Putin-Versteher. War der Pazifismus immer schon eine illusorische Denkweise? Oder wären pazifistische Überlegungen gerade jetzt auch in der Politik wichtig, um die Welt wieder friedlicher zu machen? Bernd Lechler diskutiert mit Dr. Corinna Hauswedell – Historikerin und Friedens- und Konfliktforscherin, Bonn; Dr. Ulrich Kühn – Politikwissenschaftler, Universität Hamburg; Prof. Dr. Olaf Müller – Philosoph, Humboldt-Universität Berlin

Jul 3, 2025 • 44min
Drecksarbeit in Zeiten des Krieges – Wie beschädigt ist das Völkerrecht?
Völkerrecht ist Konsensrecht, denn es funktioniert nur, wenn Staaten sich daran halten, da es keine Weltpolizei gibt, die es durchsetzen kann. Es entstand auf den Ruinen des Zweiten Weltkriegs und wird seitdem immer wieder missachtet, moralisiert oder muss als Begründung für politisches und militärisches Handeln herhalten. Beispiele gibt es viele - zuletzt hat die israelische Regierung damit ihren Angriff auf die iranischen Atomanlagen begründet. Die USA griffen auf Seiten Israels ein, was weitere völkerrechtliche Fragen aufgeworfen hat. Israel mache die Drecksarbeit für alle, kommentierte Bundeskanzler Merz. Eine Wortwahl, die Kritik auslöste. Sogar die Diktatur Russland bemühte das Völkerrecht um den völkerrechtswidrigen Großangriff auf die Ukraine zu begründen. Erleben wir eine Erosion des Gewaltverbots? Wie stark ist das Völkerrecht unter Druck geraten? Andrea Beer diskutiert mit Andreas Schüller – European Center for Constitutional and Human Rights e.V., Berlin; Dr. Katharina Stein – Juristin am Freiburger Max Planck Institut zur Erforschung von Kriminalität, Sicherheit und Recht; Prof. Dr. Christian Walter – Lehrstuhl für Völkerrecht und öffentliches Recht an der LMU München

Jul 2, 2025 • 44min
Milliarden für das Bauministerium – Endet jetzt die Wohnungsnot?
In Deutschland fehlen tausende Wohnungen, vor allem in den Großstädten leiden Mieter und Kaufwillige unter horrenden Preisen. Seit Jahren sucht die Politik nach Wegen aus der Wohnungskrise. Bisher vergeblich. Die neue Bauministerin will jetzt den „Bauturbo“ zünden und kann dafür mit Milliarden aus dem Sondervermögen rechnen. Löst das die aktuellen Probleme? Oder braucht es neue Ideen, um mehr Wohnraum zu schaffen und steigende Mieten in den Griff zu bekommen? Geli Hensolt diskutiert mit Gereon Asmuth – Redakteur, taz, Berlin; Professor Dr. Steffen Sebastian – Lehrstuhl für Immobilienfinanzierung, IREBS Institut für Immobilienwirtschaft, Universität Regensburg; Dr. Felicitas Sommer – Technische Universität München, Lehrstuhl für Bodenordnung und Landentwicklung

Jul 1, 2025 • 44min
90 Jahre Dalai Lama – Was bleibt vom Traum vom freien Tibet?
Rote Robe, verschmitztes Lächeln: so kennen ihn viele. Verehrt als spirituelles Vorbild, gilt der Dalai Lama als Botschafter des Friedens – und als Symbol seiner Heimat Tibet. Doch die Zeit ist vorbei, in der er als moralische Autorität der Weltmacht China die Stirn bieten konnte. Zu seinem 90. Geburtstag scheint die Lage der Tibeter so aussichtslos, die Kontrolle der Kommunistischen Partei Chinas über die Bergregion am Himalaya so grenzenlos wie noch nie. Sogar den Nachfolger des Dalai Lama will Peking bestimmen. Was bleibt vom Traum vom freien Tibet? Michael Risel diskutiert mit Wolfgang Grader – Vorsitzender der Tibet Initiative Deutschland; Oliver Schulz – Journalist und Autor; Prof. Dr. Kristin Shi-Kupfer – Sinologin, Universität Trier

Jun 30, 2025 • 45min
Nikotinsucht – Was bringt ein Rauchverbot im Freien?
Rund 100.000 Menschen sterben in Deutschland jedes Jahr an den Folgen des Rauchens. Bei Jugendlichen sind Zigaretten zwar eher unbeliebt, aber immer mehr nutzen Vapes. Außerdem steigt die Zahl der exzessiven Raucher. Frankreich führt nun ein Rauchverbot in Parks und an Stränden ein, um Kinder zu schützen. Verbraucherverbände wünschen sich das auch für Deutschland. Was bewirken strengere Regeln? Und wie gefährlich sind Vapes und Nikotinbeutel? Marion Theis diskutiert mit Gereon Haumann – Deutscher Hotel- und Gaststättenverband Rheinland-Pfalz; Dr. Patrick Kast – Nichtraucherschutzverband Deutschland e.V.; Prof. Dr. Ute Mons – Deutsches Krebsforschungszentrum

Jun 27, 2025 • 45min
Die deutsche Linke und der Zeitgeist – Wann wird’s mal wieder richtig fortschrittlich?
Die SPD konnte sich mit dem schlechtesten Wahlergebnis seit der Kaiserzeit noch mal in die Regierung retten. Aber Parteichef Klingbeil muss beim Parteitag mit der Rache der Parteilinken rechnen. Die Grünen müssen sich entscheiden zwischen staatspolitischer Verantwortung im Bundesrat und Fundamentalopposition. Auch um nicht weiter an die Linke zu verlieren, die seit der Wahl vor Kraft kaum gehen kann. Was ist heute noch links? Gibt es gemeinsame Themen und Strategien gegen den rechten Zeitgeist? Oder versuchen nun auch linke Parteien ihr Glück in der kleiner werdenden Mitte? Eva Röder diskutiert mit Anna Lehmann – Leiterin des Parlamentsbüros der taz; Mona Jäger – FAZ; Prof. Dr. Claudia Ritzi –Politikwissenschaftlerin Universität Trier

Jun 26, 2025 • 44min
Goethe light – Was bringt „Faust“ in leichter Sprache?
Daniel Cremer, Regisseur und Übersetzer der leichten Faust-Version, spricht über die Herausforderungen, Goethes komplexes Werk zu vereinfachen. Jochen Hörisch, Literatur- und Medienwissenschaftler, beleuchtet die Schwierigkeiten bei der Übertragung literarischer Metaphern. Bettina Bock, Expertin für leichte Sprache, erklärt die Bedeutung dieser Form für Inklusion im Theater. Die Gäste diskutieren, wie emotionale Tiefe und historische Kontexte bei der Vereinfachung bewahrt werden können und welche Chancen das für breitere Zielgruppen bietet.