

Chefgespräch | Der True-Success-Podcast
Varinia Bernau, Konrad Fischer
Varinia Bernau (Ressortleiterin Management & Karriere) und Konrad Fischer (Ressortleiter Unternehmen & Technologie) diskutieren im Wechsel mit den wichtigsten Familienunternehmern, Top-Managerinnen und CEOs Deutschlands, wie es in der aktuellen Situation gelingt, erfolgreich ein Unternehmen zu führen – und wie sie selbst erfolgreich wurden. Dabei geben die Gäste faszinierende und unterhaltsame Einblicke in ihr Leben – als Inspiration für Ihren Karriereweg.
Logodesign: Patrick Zeh
Logodesign: Patrick Zeh
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Nov 5, 2021 • 53min
Lufthansa-Cargo-Chefin von Boxberg: „Bis sich die Lieferketten entspannen, dauert es noch ein halbes Jahr“
WirtschaftsWoche Chefgespräch
Der Ausbruch der Coronakrise wird als perfekter Sturm in die Geschichte der Airline-Industrie eingehen. Das Virus erzwang das Grounding für ganze Flugzeugflotten. Plötzlich ging nichts mehr. Viele Staaten mussten ihre nationalen Fluglinien vor dem Ruin retten. Das ganze Geschäft lag am Boden, zumindest fast. Ein Bereich erlebt seither einen historischen Boom. Das coronabedingte Chaos in den Lieferketten lässt die Just-in-Time-Globalisierung kollabieren und beschert dem Gütergeschäft der Airlines ein nie dagewesenes Wachstum. Und vor allem Traummargen. Ein Kilo Ware fliegt nicht mehr für drei Dollar mit, sondern im Extremfall für beinahe das Siebenfache. Online-Plattformen wie Amazon oder Alibaba betreiben bereits eigene Frachtflotten und machen den traditionellen Anbietern Konkurrenz. Womit wir bei meinem heutigen Gast wären. Sie hat wie ihr Vater Wirtschaftsingenieurwesen studiert, lernt gerne von Haifischen, will dieses Jahr eine Milliarde Gewinn abliefern, verlangt von weiblichen Talenten mehr Sichtbarkeit und kann Dinge auch regeln, ohne auf den Tisch zu hauen oder laut zu werden. Dorothea von Boxberg verantwortet seit diesem Jahr das Cargo-Geschäft der Lufthansa mit beinahe drei Milliarden Umsatz und über 4000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Der Job gilt als das perfekte Sprungbrett in den Konzernvorstand.
Von Boxberg hat mir erzählt, was ihr Vater mit ihrem Studium zu tun hat, warum sich Genderstereotype gerade verstärken, wie viel Personal Lufthansa Cargo noch abbauen muss – und was sie von Amazons Airline hält.
Unsere aktuelle Titelgeschichte:
Wie bedrohlich ist die Inflation, steigen die Zinsen, sind Dividendenpapiere wirklich alternativlos? Ein Gespräch mit fünf Top-Börsenprofis über ihre Aktienfavoriten für das kommende Jahr, die heikle Kombination aus Nachhaltigkeit und Rohstoffknappheit – und den besonderen Reiz von Technologiewerten, Bitcoin, Gold und CO2-Zertifikaten.
https://www.wiwo.de/my/finanzen/boerse/top-investoren-am-runden-tisch-die-aktien-der-boersenprofis/27769378.html (wiwo+)
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Oct 29, 2021 • 44min
Simba-Dickie-Chef Florian Sieber: „Wir produzieren auch noch Dampf-Loks“
WirtschaftsWoche Chefgespräch
Im Corona-Zeitalter entdecken die Deutschen das Spielzeug wieder. Die Freizeitgestaltung fernab von Mattscheibe und Handy feiert ein Comeback. Das Wettrüsten in deutschen Kinderzimmern läuft auf Hochtouren. Selbst traditionelle Marken, die einst vor dem Ruin standen, boomen wieder.
Womit wir bei meinem heutigen Gast wären. Sein erstes Spielzeug war ein Igel von Steiff, ein Praktikum in Norditalien prägte seinen Führungsstil und er ist überzeugt, dass die Politik zu wenig für den Mittelstand tut. Florian Sieber kontrolliert seit kurzem Deutschlands großen Spielwarenhersteller Simba-Dickie und hat nebenbei die Modelleisenbahn-Ikone Märklin saniert.
Sieber erzählt, wie ihn das Lieferkettenchaos trifft, wann er seine Preise erhöht, warum Frankreich als Produktionsstandort besser ist – und er gut verlieren kann.
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Oct 22, 2021 • 1h 2min
DuMont-Chef Christoph Bauer: „Das kommt mir vor wie bei Al Capone“
WirtschaftsWoche Chefgespräch
Er liest am Morgen die Neue Zürcher Zeitung, tritt im Karneval gerne als Superman Clark Kent auf und hält die Tageszeitung für die Formel 1 des Journalismus: Christoph Bauer ist ein Deutscher mit Schweizer Pass, der am liebsten familiengeführte Medienunternehmen radikal ausbaut, umbaut oder gesundschrumpft. Nach Stationen bei Bertelsmann, NZZ, Ringier und AZ Medien führt er heute als CEO die über 400 Jahre alte Kölner Dumont-Gruppe, die sich nach einer existenziellen Krise im Zeitungsgeschäft auf den Großraum Köln zurückgezogen hat.
Doch die Herausforderungen im Mediengeschäft bleiben groß. Facebook, Apple, Google & Co sind die neuen Supermächte der globalen Informationsgesellschaft. Kaum einer kommt an ihnen vorbei, kaum einer informiert sich nicht über sie. Die US-Digital-Giganten haben auch in Deutschland das klassische Verlagsgeschäft nachhaltig mitverändert. Die Renditen schrumpfen, die Abhängigkeiten nehmen zu. Mancher flüchtet sich jetzt in eine lokale Nische.
Bauer hat mir erzählt, wie erschreckend nahe die Dumont-Gruppe bei seinem Amtsantritt am Abgrund stand, warum er als Patriarchen-Versteher gilt, weshalb digitale Geschäftsfelder und nicht die Konsolidierung alter Geschäftsmodelle die Rettung sind, was es mit seinen Karneval-Kostümen auf sich hat – und warum er einen Jazzclub eröffnen will.
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Oct 15, 2021 • 59min
Global-Digital-Women-Chefin Tijen Onaran: „Es braucht eine gesunde Form der Selbstüberschätzung“
WirtschaftsWoche Chefgespräch
Es gibt kaum ein Thema, das die Deutschen derart umtreibt und manche derart in Wallung bringt, wie das Wort Diversity. Die hochemotionalen Diskussionen drehen sich um Gleichberechtigung, Frauenquoten, identitätspolitische Debatten, den Krieg um die Gendersterne und mitunter hilflose Unternehmen, die nicht wissen, wie sie damit umgehen sollen. Womit wir bei meinem heutigen Gast wären. Sie besitzt türkische Wurzeln, macht lieber Kampfsport als Ballett, hat extreme Höhenangst, versuchte sich mal auf dem FDP-Ticket in der Politik und gilt heute als Diversity-Flüsterin deutscher CEOs. Tijen Onaran vernetzt am liebsten Frauen, macht sie sichtbar und investiert unter anderem mit Comedy-Star Carolin Kebekus in ihre Start-ups. Sie ist die Gründerin der Beratungs- und Netzwerkfirma Global Digital Woman – und sendet gefühlt auf allen Social Media-Kanälen gleichzeitig.
Im Podcast erzählt sie mir, warum Diversity nicht immer, aber meistens ein Treiber für Innovation sein kann – und weshalb die Meinungsvielfalt in der Debatte häufig unter „fast fundamentalistischen“ Menschen leidet.
Dax-Konzerne sind vom chinesischen Markt abhängig wie nie. Jetzt zwingt Peking sie zu immer mehr Wertschöpfung im Inland – und reguliert die Wirtschaft mit ungekannter Härte. Dahinter steht ein Plan.
https://www.wiwo.de/my/politik/ausland/pekings-harter-kurs-die-china-falle/27704550.html (wiwo+)
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Oct 8, 2021 • 47min
RWE-Chef Krebber: „Wir brauchen in Deutschland ungefähr 20 bis 30 Gigawatt Gaskraftwerke“
WirtschaftsWoche Chefgespräch
Alle reden über Klimaschutz, aber kaum einer weiß, was er für die Wirtschaft wirklich bedeutet. Das wird teuer, aber im Wahlkampf wollte das niemand laut sagen, beklagt sich etwa die Wirtschaftsweise Veronika Grimm. Und sie hat recht. Seit die abtretende Regierung nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts die Klimaziele verschärft hat, warnen Experten davor, dass es im bisherigen Schneckentempo nicht weitergehen kann. Die neuen Ziele produzieren einen massiven Zusatzbedarf an grünem Strom und das bedingt einen massiv beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien. Sonst gehen die kohlebetriebenen CO2-Schleudern nicht vom Netz. Womit wir bei meinem heutigen Gast wären. Er besitzt eine ideale Figur für Badminton, landet nach dem Spielen mit seinen Kindern gerne im Krankenhaus, kauft Werke irischer Künstler online ein und wird gerade von einem aktivistischen Investor belagert. Nach seiner Karriere bei McKinsey und der Commerzbank führt Markus Krebber heute als CEO den Stromgiganten RWE, der im Jahr 2040 klimaneutral Energie produzieren will und bis dahin zu den Lieblingsfeinden von Fridays for Future gehört.
Krebber hat mir erzählt, warum die Strompreise explodieren, Deutschland viel mehr Gaskraftwerke braucht als alle denken, seine Kohlekraftwerke nicht zu verkaufen sind – und er mit einem Diesel an die französische Küste in den Familienurlaub fährt.
Kein Paradies, nirgends, nicht vor 95 Jahren, aber auch nicht heute – für Joseph Schumpeter war klar: Nachhaltig erfolgreich ist (nur), wer die Nachhaltigkeit seines Erfolgs dauernd in Zweifel zieht. Und ihn durch stete Innovation sichert.
https://www.wiwo.de/my/erfolg/trends/nachhaltiger-erfolg-der-ewige-sturm-des-wandels-/27677926.html (wiwo+)
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Oct 1, 2021 • 50min
Alexander Sixt: „Mein Vater hält nicht viel von Erziehung“
WirtschaftsWoche Chefgespräch
Kaum ein Thema treibt die Menschen derart um wie ihre Mobilität. Kaum ein Thema ist so emotional. Die Deutschen lieben oder verachten die rollenden Statussymbole, sie verlieren im Stau die Nerven, regen sich über steigende Benzinpreise auf, suchen verzweifelt nach Ladesäulen, empören sich über den C02-Ausstoß von SUVs, hetzen in den Sozialen Medien gegen das Tempolimit, verfluchen die Lastenfahrräder oder die Unzuverlässigkeit der Deutschen Bahn. Und manche hoffen, dass der ganze Stress bald vorbei ist, weil sich die Republik künftig nur noch mit Flugtaxis fortbewegt oder von autonom fahrenden E-Autos durch die Welt chauffieren lässt. Womit wir bei meinem heutigen Gast wären. Er provozierte in der Schule seine Lehrer, bezeichnet den kleinen Bruder als seinen besten Freund, fährt mit dem Rennrad gerne über große Berge und behauptet von sich, er sei kein Pendant, sondern nur strukturiert. Alexander Sixt hat zusammen mit seinem Bruder vor wenigen Monaten die Führung des milliardenschweren Mietwagen-Imperiums Sixt übernommen. Unter den Augen des Vaters und Aufsichtsrats-Chefs Erich Sixt wollen die Co-CEOs eine Mobilitätsplattform bauen, die künftig vielleicht auch Flotten autonomer Autos betreibt.
Sixt erzählt mir, warum „das Auto das am schlechtesten ausgenutzte Asset der Welt“ ist, wie die Arbeit der Brüder unter dem Übervater funktioniert und wie Sixt mit autonom fahrenden Taxis Europa erobern möchte.
Massiv steigende Preise für Gas, Öl und Strom belasten Industrie und Verbraucher. Wie eine neue Regierung gegensteuern müsste – und Anleger an dem Trend verdienen.
https://www.wiwo.de/my/unternehmen/energie/energiepreise-wird-energie-zum-luxusgut/27662514.html (wiwo+)
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Sep 24, 2021 • 60min
Ifo-Chef Fuest: „Anhänger der Marktwirtschaft hatten es immer schwer“
WirtschaftsWoche Chefgespräch
In Deutschland geht eine Ära zu Ende. Nach 16 Jahren Angela Merkel werden die Schalthebel der Regierungsmacht neu besetzt und damit auch die Rahmenbedingungen für die Wirtschaft frisch eingestellt. Ein Ruck muss durch den Standort Deutschland gehen, da sind sich alle einig. Doch wie der genau aussehen soll, darüber wird heftig gestritten. Es geht um mehr oder weniger Markt, mehr oder weniger Umverteilung, mehr Freiheit oder mehr Verbote. In den politischen Schützengräben stehen sich vermeintliche Neoliberale und vermeintliche Sozialisten gegenüber und drohen dem Gegner mit Folterwerkzeugen. Aber keiner weiß so ganz genau, wie sein wilder Instrumentenmix am Ende auf die Volkswirtschaft wirkt. Womit wir bei meinem heutigen Gast sind. Er stand in jungen Jahren mehr auf Börsen- statt auf Bierspiele, erzählt gerne Winston-Churchill-Witze und bezeichnet sich als Hofnarren. Nach Stationen in Köln, Oxford und Mannheim leitet Starökonom Clemens Fuest heute das Leibniz Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München, besser bekannt unter dem Namen Ifo-Institut. Daneben sitzt er im wissenschaftlichen Beirat des Bundesfinanzministeriums.
Fuest hat mir erzählt, wie er die 16 Jahre Merkel im Rückblick sieht, warum das von Olaf Scholz versprochene stabile Renteneintrittsalter „Quatsch“ ist, Armin Laschet kein klares Profil hat und ihn ein Verbot des Verbrennungsmotors an die Planwirtschaft erinnert. Und Fuest skizziert auch sein persönliches Sofortprogramm, wenn er Kanzler werden würde.
Zehntausende hoch Qualifizierte verlassen jährlich das Land – um die Karriere zu beschleunigen, Spitzenforschung zu betreiben oder der Steuer wegen. Am meisten profitiert, wer den Exit gut vorbereitet.
https://www.wiwo.de/my/politik/deutschland/goodbye-deutschland-anleitung-zum-auswandern/27638760.html (wiwo+)
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Sep 17, 2021 • 1h 7min
Viessmann-Chef: „Die Politik schenkt denjenigen Gehör, die am lautesten sind“
WirtschaftsWoche Chefgespräch
Mitten im Wahlkampf wollte niemand zur Zielscheibe für Fridays for Future werden. Doch inzwischen dämmert vielen die Erkenntnis, dass die Klimaziele nicht zu schaffen sind – falls es in dem bisherigen Tempo weitergeht. Die Wende benötigt Unmengen von grünem Strom und Wasserstoff. Beides gibt es in absehbarer Zeit noch nicht, die Erzeugung von erneuerbaren Energie stößt auf zu viel Widerstand und zu viel Bürokratie. Noch produziert Deutschland also viel zu viel CO2 – und das nicht nur im Verkehr, sondern auch im größtenteils unsanierten Gebäudebereich. 45% des CO2-Ausstoßes stammen allein aus dem Wärmesektor, alte Öl-Heizungen gehören zu den großen Klimakillern. Womit wir bei meinem heutigen Gast wären. Er liebt Motocross und schreibt gerne Briefe an fiktive Töchter. Er glaubt, dass der Mittelstand in Berlin zu wenig gehört wird und freut sich, wenn seine Angestellten die Kunden in Klima-Workshops durch die Wüste laufen lassen. Max Viessmann ist der Spross der gleichnamigen Heizungsdynastie und führt als Co-CEO eine Unternehmungsgruppe mit 2,8 Milliarden Umsatz und über 12.000 Mitarbeitern.
Er erzählt mir, dass die Stärke des Mittelstands in der Veränderungsfähigkeit liegt, wie er mit seinem Vater zusammenarbeitet – und kritisiert, dass die Politik „denjenigen Gehör schenkt, die am lautesten sind“.
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Die Bundesrepublik steht vor einer Richtungswahl: Noch mehr Umverteilung – oder Leistungsanreize? So oder so aber bleibt Deutschland ein Hochsteuerstandort. Viele versprochene Steuerentlastungen sind zu gering, und selbst deren Finanzierung ist unklar.
https://www.wiwo.de/my/politik/deutschland/steuern-runter-wers-glaubt-lohnt-sich-leistung-nie-mehr/27616658.html (wiwo+)
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Sep 10, 2021 • 59min
Hugo-Boss-Chef Grieder: „Ich bin nicht so ein Modemensch“
WirtschaftsWoche Chefgespräch
Teure Stoffe sind das Kerngeschäft meines Gastes – und das ist in der Coronakrise nicht leichter geworden. Sie hat den Dresscode für Männer nachhaltig verschoben. Schon vor der Pandemie galten Anzüge, Krawatten und rahmengenähte Budapester als Insignien einer abtretenden Generation. Die Herde der Silicon Valley-Jünger trug als Erkennungsmerkmal viel lieber weiße Turnschuhe. Und dann kam Corona und die Kleidungs-Koordinaten für den Mann gerieten erst recht ins Rutschen. Keine Geschäftsreisen mehr, keine Sitzungen mehr, nur noch Homeoffice. Plötzlich liegt der Griff zur Jogginghose selbst für den gestandenen Manager näher als der Gang zum Herrenausstatter. Bequem statt Boss. Das weiß auch Daniel Grieder. Er ist in Washington geboren, verkaufte mit 14 Jahren Wunderseife aus Brasilien, war Azubi in einem Warenhaus und scheuchte als Hauptmann der Schweizer Armee Soldaten durch den Schlamm. Statt Golf zu spielen, steht er lieber in der Boxengasse der Formel 1 rum oder verbringt in Monaco ein Yacht-Wochenende mit Designerlegende Tommy Hilfiger, dessen Modelabel er bis vor kurzem als CEO geführt hat. Jetzt soll Grieder die deutsche Anzugfabrik Hugo Boss entstauben und deren Prokuristenuniformen wieder an die Weltspitze führen – inklusive neuer Frauenlinie. Er hat mir erzählt, was Karl Lagerfeld falsch gemacht hat, welche Frauen Hugo Boss tragen sollen, was seine Söhne zu seinem Jobwechsel sagten – und wie er eine europäische Plattform für Premiummarken aufbauen will. Spoiler: Das Vorbild heißt LVMH.
Zum neuen E-Mobility-Podcast „High Voltage“ kommen Sie hier: https://www.wiwo.de/podcast/high-voltage/
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Die Preise für Immobilien steigen weiter, das Angebot ist knapp, und Kredite sind noch günstig. Bei immer mehr Interessenten macht sich Torschlusspanik breit. Doch nur wenn Käufer klug finanzieren und häufige Fehler vermeiden, kann sich der Traum vom Eigenheim erfüllen.
https://www.wiwo.de/my/finanzen/immobilien/der-traum-vom-eigenheim-torschlusspanik-auf-dem-immobilienmarkt/27595256.html (wiwo+)
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Sep 3, 2021 • 56min
Schaeffler-Chef Rosenfeld: „Ich glaube, dass Musiker die besseren Manager sind“
WirtschaftsWoche Chefgespräch
Die deutsche Autoindustrie steckt in der größten Transformation ihrer Geschichte. Die jüngst verschärften Klimaziele beschleunigen den Totalumbau gar noch. Egal ob VW, Daimler oder BMW, alle werfen nun immer neue Elektro-Modelle auf den Markt. Die Autobauer sind in den Angriffsmodus übergangen, die Schockstarre nach dem Tesla-Aufstieg scheint überwunden. Vom Untergang redet heute keiner mehr – außer bei den Zulieferern. Nicht alle schaffen die Wende. Manche erhalten jetzt gar Staatshilfe, obwohl sie keine Strategie haben. Vermutlich werden am Ende nur die ganz Großen überleben.
Und hier kommt Klaus Rosenfeld ins Spiel. Er gibt beim Triathlon den harten Hund, trinkt gerne Tee mit Wladimir Putin und seine Feinde nennen ihn den Kardinal Richelieu der deutschen Wirtschaft. Er stieg schon im zarten Alter von 35 Jahren zum Finanzvorstand der Dresdner Bank auf und wechselte mitten in der Finanzkrise als CFO zum hochverschuldeten Pleitekandidaten Schaeffler. Dort arbeitet er noch immer, inzwischen als CEO eines der größten Familienunternehmen der Welt mit über 12 Milliarden Umsatz und rund 80.000 Mitarbeitern. Im Podcast erzählt er mir, was der Automobilzulieferer Schaeffler tut, um beim Thema E-Mobilität aufzuholen, wie er mit der chinesischen Konkurrenz umgeht und was sein größter Traum mit einer Stradivari zu tun hat.
Hier geht es zu unserer aktuellen Titelgeschichte:
Die deutsche Industrie hat den Tesla-Schock überwunden und eine Jahrhunderttransformation Richtung nachhaltige Mobilität eingeleitet. Doch nicht alle werden es schaffen.
https://www.wiwo.de/my/unternehmen/auto/iaa-2021-muenchen-das-comeback-von-autoland/27572354.html (wiwo+)
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