
A Distanza - Aufklärung und Kritik
Punk und Ideologiekritik
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Latest episodes

Apr 16, 2024 • 1h 12min
121 - Stellvertreterkrieg
Bislang führte das iranische Regime einen Stellvertreterkrieg gegen seinen Erzfeind Israel, in dem auf die Proxies der Mullahs gesetzt wurde (und wird), insbesondere die Hamas in Gaza, die Hisbollah im Libanon und die Huthis im Jemen. Seit letzten Samstag ist das anders, der Iran griff zum ersten Mal Israel direkt an. Zum Glück konnten die Israelis zusammen mit Jordanien, den USA, Großbritannien und Frankreich 99% der vom Iran abgefeuerten Drohnen, Raketen und Marschflugkörpern abfangen, es gab keine Toten.Bardia Razavi, Deutsch-Iraner aus Hamburg, und ich unterhalten uns über diesen Angriff, über die Ideologie der Mullahs, ihre Auslegung des Schiitentums, die die radikale Vernichtung des jüdischen Staates zur handlungsweisenden Maxime des Regimes erhebt, über neue und alte Verbündete Israels im Nahen Osten, die Iranpolitik von Obama und Trump und der EU und über eventuelle Zeitenwenden im Umgang mit dem iranischen Terrorregime. Denn eins sollte immer wieder klar werden: nicht die Iraner sind der Feind, sondern die dortige Despotie. Verschwindet diese endlich auf dem Müllhaufen der Geschichte, wird der gesamte Nahe Osten ein menschenfreundlicherer Ort.Bardia im Weltnetz:https://twitter.com/RazaviBardia

Apr 11, 2024 • 1h 18min
120 - Trio Infernale
"Wie kam es zur Konstitution dieses Trio infernale – Iran, China, Russland –, das gemeinsam Stellvertreterkriege führt und zusätzlich die Stärke besitzt, interne Konflikte auszutragen?" - diese Frage stellten sich Moritz Pieczewski-Freimuth und Jahad Ebadi in einem Artikel zur neuen antiwestlichen Querfront auf der Seite Mena Watch. Ich stelle Moritz diese Frage nun auch in dieser Folge: was vereint den Iran, China und Russland, was trennt sie, wie taktisch ist das Verhältnis, warum halten die iranischen Mullahs den Mund, wenn es um Chinas genozidale - hier trifft der Begriff tatsächlich zu - Politik den Uiguren gegenüber geht und welche Ambitionen haben diese drei Regime in der Welt? Moritz lebt in Köln, ist Erziehungswissenschaftler und arbeitet beruflich mit Migranten und war auch grad auf Patreon zu Gast zu einem ähnlichen Thema. Außerdem schreibt er regelmäßig für verschiedene Medien wie den Cicero oder den Humanistischen Pressedienst. Seine Artikel, auch den zum Trio Infernale, findet ihr hier:https://www.torial.com/moritz.pieczewski-freimuthUnd unser Gespräch von letzter Woche findet ihr hier:https://www.patreon.com/user?u=59264472

Apr 2, 2024 • 1h 24min
119 - Zwei wie Pech und Schwefel
Leipzigs Skinheadlegende Thomas Ecke war über Ostern in der grünen Hölle Freiburg und ich hab mir den Film über Otze und Schleim-Keim in Leipzigs wokesten Kino angesehen, in Plagwitz natürlich, wo sonst. Der Film ist aber ganz gut und das nehmen wir zum Anlass, ein wenig in die Vergangenheit zu reisen und über Deutschpunk in den 90ern, Punk in der DDR und die APPD zu sprechen. Außerdem: Fußballmafia DFB, Eckes Musiktipps und am Ende eine Würdigung unserer Kindheitshelden Bud Spencer und Terence Hill. Letzterer feierte vor wenigen Tagen seinen 85. Geburtstag. Alles Gute, Terence.Mehr von Ecke gibts hier:https://www.patreon.com/user?u=59264472Und die erwähnte Playlist hier:https://open.spotify.com/playlist/5xWFZ2iXj1Lx8fZtI6mTeF

Mar 19, 2024 • 1h 26min
118 - Generation Krokodilstränen
Ältere Semester erinnern sich vielleicht noch: Anfang der 90er kam die sog. "Triple-Oppression-Theorie" in der linksradikalen Szene auf, quasi ein Leitfaden zum Erkennen verschiedener "Unterdrückungsmechanismen". 30 Jahre später heißt Triple Oppression nun Intersektionalismus und ist im Mainstream angekommen.Pauline Voss, freie Journalistin aus Frankfurt, hat sich in ihrem Anfang März erschienenen Buch "Generation Krokodilstränen" nun mit den Machttechniken der Wokeness auseinandergesetzt und argumentiert interessanterweise mit Michel Foucault gegen seine postmodernen Adepten. Es ist übrigens kein Zufall, dass die Ursprünge der Wokeness genau im Zeitraum des Zerfalls der Sowjetunion liegen und diese auch nur im Westen möglich ist. Denn nur der Westen bietet leider auch die Möglichkeiten seiner eigenen Abschaffung.Lest Paulines Buch, es ist sehr empfehlenswert, wenn man über die reine Empörung über den neuesten Irrsinn aus Wokenhausen hinausgehen will.Hier könnt ihr es direkt bestellen:https://www.europa-verlag.com/Buecher/6685/GenerationKrokodilstrnen.htmlPauline im Weltnetz:https://twitter.com/pauline__voss

Mar 13, 2024 • 1h 39min
117 - Feministische Jakobinerinnen
Von "Sitzpinkler*innen" bis "Penisträger*innen" (Katalin Gennburg, Linkspartei), von Alice Schwarzer bis Kathleen Stock, von Grenzgängerin bis Triggerwarnung: ich unterhalte mich mit meinen liebsten Radfems, Lotti vom Kolke und Manuela Schon. Also, die beiden unterhalten sich und ich melde mich gelegentlich zu Wort.Inhaltlich geht es u.a. um politisches Schmierentheater in der Linkspartei, der Manu lange Jahre angehörte, über die Unfähigkeit gewisser Kreise zur sachlichen Diskussion und über die Bedeutung des Feminismus der zweiten Welle für Lotti und Manu. Kleine nostalgische Momente sind auch wieder mit drin.Lotti und Manu im Weltnetz:https://linktr.ee/lotti_vkhttps://twitter.com/manuelaschonhttps://open.spotify.com/show/5t859fCSTbj4VxaeKazg6RUnd die Mailadresse von Lottis und Manus neuen Verein:info@netzwerkfrauenrechte.de

Mar 8, 2024 • 1h 29min
116 - Erleuchtung
“We can have different views about Hamas as a political party. We can have different views about armed resistance. But I think it is more honest and historically correct to say that the uprising of October 7 was an act of armed resistance. It is not a terrorist attack and it’s not an antisemitic attack, it was an attack against Israelis." Das sagte vor wenigen Tagen die Säulenheilige aller Poststrukturalisten und Queerfeministen, die notorische Antizionistin Judith Butler. Wenig überraschend sehen wir auch seit Monaten hypersensible woke Queerfems, die Kreischanfälle bei Kapitalverbrechen wie Deadnaming oder Misgendering kriegen, sich aber schlichtweg nicht für reale Fälle brutalster sexueller Gewalt gegen jüdische Frauen interessieren oder diese gar leugnen, auf diversen Pro-Hamas-Demos. Passend zum Weltfrauentag, der heute irgendwas mit FlintaLinta heißt, nehmen Hannah Kassimi und ich die Ideologie des queeren Antisemitismus auseinander und es gibt auch einen Exkurs hin zum "materialistischen Queerfeminismus", der sich als neuer heißer Scheiß ausgibt und ganz marxologisch daherkommt, aber: "Hegel bemerkte irgendwo, daß alle großen weltgeschichtlichen Tatsachen und Personen sich sozusagen zweimal ereignen. Er hat vergessen, hinzuzufügen: das eine Mal als Tragödie, das andere Mal als Farce" (Karl Marx). Linke Geschichte wiederholt sich eigentlich permanent nur als Farce, möchte man noch hinzufügen.Allen Frauen, die sich noch als Frauen verstehen und nicht gerne als "birthing person" oder "Mensch mit Gebärmutter" abgekanzelt werden wollen, wünschen wir einen erfolgreichen Weltfrauentag.Wer dieses Medienprodukt unterstützen will, kann das übrigens auf Patreon tun:https://www.patreon.com/user?u=59264472

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Mar 4, 2024 • 1h 12min
115 - Die vergessenen Frauen von Afghanistan
Der Titel dieser Folge mag pathetisch klingen, ist aber leider absolut angemessen, wenn man sich mit der dramatischen Lage der Frauen in Afghanistan nach der erneuten Machtübernahme der Taliban im August 2021 beschäftigt. Genau das tun mein Gast Rebecca Schönenbach, Autorin, Kolumnistin und Frauenrechtlerin, und ich. Inwiefern hat sich die Lage für Frauen und Mädchen nochmal verschlimmert, wie sieht die Ideologie der Taliban aus, wer arbeitet mit ihnen zusammen, wie freiheitlich war Afghanistan mal, wie geht der Westen mit dem Regime um und was tut sich im verborgenen doch noch, damit die afghanischen Frauen nicht völlig entrechtete Wesen sind? Düstere Thematik, aber zum Schluss gibt es doch noch ein wenig Optimismus. Spoiler: die lächerliche "feministische Außenpolitik" von Baerbock und ihrem Außenministerium trägt nichts dazu bei, wer hätte es gedacht...Rebeccas Verein:https://frauenfuerfreiheit.de/

Feb 29, 2024 • 1h 58min
114 - "Hängengebliebene Vollidioten"
Zum ersten Mal vor der Paywall: Basti Skräck, Subkultur-Urgestein, DJ und Sänger der Berliner HC/Oi!-Band The Detained und früherer Sänger der D-Beat-Band Skräck. Basti ist gebürtiger Leipziger, lebt aber schon seit 15 Jahren in Berlin.Hauptsächlich dreht sich unser Gespräch auch um Subkulturen bzw. das Älterwerden (oder "hängenbleiben") in der Subkultur, um neue Bands und legendäre Deutschpunkplatten, um Bastis Bands, USA-Touren, Fanzines und zum Schluss um die RAF. Daniela, der Kampf geht weiter. Diesmal dann im Altersheim von Stammheim.Bastis Vinylfetisch auf Instagram:https://www.instagram.com/pretentious_assh0le/The Detained:https://thedetained.bandcamp.com/Und noch mehr Folgen mit Basti auf Patreon:https://www.patreon.com/user?u=59264472

Feb 21, 2024 • 1h 15min
113 - Hamburger Wetter
Hamburg 8 Grad Regen. Ich war ein paar Tage in der Hansestadt mit dem beschissensten Wetter ganz Deutschlands, aber habe mich dort wieder mit einem der sympathischsten Musiker Deutschlands getroffen, mit Carsten Friedrichs, ehemals Superpunk und heute Die Liga der gewöhnlichen Gentlemen. Politik kommt nur am Rande vor, stattdessen betreiben wir feinste Dampfplauderei über Hamburger Bands, Labels, Kneipen, Clubs, Institutionen, über Werner Enkes Filme, über Jörg Fauser als Chronist der alten BRD der 80er Jahre und über weitere deutsche Humoristen, Autoren oder Regisseure, die schon immer aus dem Kanon der deutschen Moraltümelei herausgefallen sind, viele gibt es ja davon nicht.Gute Laune und wir hören uns in einem Jahr wieder.Carstens aktuelle Band und Label:https://www.tapeterecords.de/artists/die-liga-der-gewoehnlichen-gentlemen

Feb 15, 2024 • 1h 7min
112 - Die iranische Revolution
In diesem Februar jährt sich leider die Machtübernahme der Mullahs im Iran zum 45. Mal. 45 Jahre Unterdrückung der Opposition auf brutalste Art, 45 Jahre permanente Terrorkampagnen in anderen Ländern der islamischen Welt, 45 Jahre staatlich institutionalisierter Antisemitismus und Antiamerikanismus.Mein Gast Haleh Ramandi kam 2016 nach Deutschland und engagiert sich in der Opposition im Exil gegen das islamistische Regime in Teheran. Wir rollen noch einmal die Geschichte iranischer Revolutionsbewegungen beginnend im Jahr 1906 auf, behandeln die Katastrophe des Jahres 1979, den Verrat der Linken an der iranischen Freiheitsbewegung und die Unmöglichkeit von Reformen in diesem theokratischen System, welches nur durch eine erneute Revolution, diesmal mit westlich-demokratischen Maßstäben, beseitigt werden kann. Denn: egal, wie lange es noch dauern wird, aber irgendwann fällt jede Tyrannei. So wird es auch im Iran geschehen.Haleh im Weltnetz:https://www.instagram.com/haleh.h.ramandi/