Was tun, Herr General? - Der Podcast zum Ukraine-Krieg

Mitteldeutscher Rundfunk
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Nov 1, 2022 • 57min

#65 Armeeführer, Bluthund, Fußsoldat? Ramsan Kadyrow

Russland intensiviert seine Angriffe mit Raketen und Drohnen wieder. Die Ukraine macht aber auch Fortschritte bei der Bekämpfung der Geschosse. Die Fronten sind derweil recht stabil im Osten und Süden des Landes. Bei Cherson warten die Ukraine auf den richtigen Zeitpunkt für den nächsten Angriff. Unterdessen gab es offenbar einen ukrainischen Angriff auf die Schwarzmeerflotte. Dabei spielen sogenannte Drohnenboote eine Rolle. Das hat Folgen für die russische Armee. Im Schwerpunkt geht es um Ramsan Achmatowitsch Kadyrow. Manche nennen ihn „den Schrecklichen“ oder „Putins Bluthund“. Kadyrow ist Abkömmling eines Clans, der in der russischen Teilrepublik Tschetschenien seit Langem eine wichtige Rolle spielt. Kadyrow ist Präsident Tschetscheniens mit einer eigenen Nationalgarde. Er fördert den russischen Krieg in der Ukraine, seine Soldaten kämpfen dort in großer Zahl mit. Aufgefallen ist Kadyrow in seiner Vita immer wieder durch Menschenrechtsverletzungen, Grausamkeiten, Korruption und Vetternwirtschaft. In dieser Folge setzen wir uns genauer mit dem Mann auseinander, an dem Präsident Putin offenbar nicht mehr vorbeikommt, wenn er an der Macht bleiben will. Ex-Nato-General Bühler sagt: Kadyrow darf viele Dinge, die andere in Russland nicht dürfen. Und: Russland bietet Friedensgespräche zwischen Präsident Putin und dem US-Präsidenten Biden an, was ist davon zu halten? Wenn Sie auch Fragen haben: Schreiben Sie an general@mdraktuell.de oder rufen sie kostenfrei an unter 0800 637 37 37.
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Oct 28, 2022 • 59min

#64 Wie der Krieg Russland verändert

Was macht der Krieg mit der russischen Gesellschaft? Seit Beginn des Krieges wird immer wieder spekuliert, ob sich die Menschen früher oder später gegen Präsident Putin und seinen Krieg auflehnen. Bisher gibt es keine Anzeichen dafür. Vielmehr zeigen einige Beispiele, dass sich die russische Gesellschaft in Teilen radikalisiert. Der Druck auf Präsident Putin von radikaler Seite nimmt zu. Die Saat der Propaganda geht auf. Das traditionell gute deutsch-französische Verhältnis galt über viele Jahre als Motor der EU und Europas insgesamt. Derzeit stockt die Zusammenarbeit, es gibt Verstimmungen zwischen Paris und Berlin. Die Gründe sind vielfältig. Unter anderem geht es um Rüstungsfragen und das Verhältnis zu den USA. Wenn Sie auch Fragen haben: Schreiben Sie an general@mdraktuell.de oder rufen sie kostenfrei an unter 0800 637 37 37.
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Oct 25, 2022 • 54min

#63 Warum der nahende Winter eher Putin nützt

Welche neuen Entwicklungen gibt es im Ukraine-Krieg, was bahnt sich in Cherson an, wie wirken "schmutzige Bomben" und was passiert im Winter? Das sind die großen Themen dieser Folge. Ex-General Bühler verweist auf zwei neue Entwicklungen im Ukraine-Krieg. Die Intensität der russischen Luftschläge scheint nachzulassen. Während am Samstag noch 40 Raketenangriffe gemeldet wurden, waren es am Montag nur noch zwei. Gegen die Drohnen habe die Ukraine ein taktisches Konzept gefunden, die Abschussrate liege nun bei 70 Prozent. Außerdem gibt es für Bühler Anzeichen, dass sich die Gruppe Wagner von der russischen Armee löst. Im Raum Charkiw und Luhansk habe sie angekündigt, eine „Wagner-Linie“ zu bauen. Das sei eine Konkurrenz zur eigentlichen Armee. Die russische Führung habe möglicherweise die Gruppe Wagner nicht mehr richtig in Griff. Wie groß ist die Gefahr, dass eine „schmutzige Bombe“ gezündet wird? Bühler macht einen kleinen Ausflug in die Geschichte und beschreibt, seit wann man von dieser Waffe spricht. Dann erklärt er die Wirkung einer "schmutzigen Bombe" und warum er nicht glaubt, dass eine der beiden Seiten sie jemals einsetzt. Nächstes Stichwort: Winter is coming. Tim Deisinger und Erhard Bühler erörtern, was der Winter für den Krieg bedeutet und wem er eher in die Hände spielt. Grundsätzlich macht der Winter es beiden Armeen schwieriger, weil er militärische Bewegungen einschränkt und Mensch und Technik zu schaffen macht. Aber, so Bühler: Kämpfen im Winter begünstigt den Verteidiger. Und im Ukraine-Krieg ist der strategische Aggressor zum taktischen Verteidiger geworden. Insofern könnte der Winter den Russen in die Hände spielen. Denn Putin gewinnt Zeit bis zum Frühjahr, wo sich die Teil-Mobilisierung entfalten könnte. Am Ende erklärt der Ex-General militärische Begriffe. Was versteht man unter Artillerie. Was ist eine Haubitze, wie funktioniert eine Rakete, wie ein Marschflugkörper und wie eine Drohne? Und was kosten die unterschiedlichen Waffen? Beispiel: eine iranische Drohne ca. 20.000 Dollar, eine IRIS-T-Rakete 500.000+.    Wenn Sie Fragen an Erhard Bühler haben: Schreiben Sie an general@mdraktuell.de oder rufen sie kostenfrei an unter 0800 637 37 37.
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Oct 21, 2022 • 58min

#62 Cherson - Vor der möglichen Schlacht am Dnjepr

Was passiert in und um Cherson? Das ist der Schwerpunkt dieser Podcast-Folge. Zu Beginn analysiert Ex-General Erhard Bühler aber wie immer die strategische Gesamtlage des Krieges. Bei den Landstreitkräften gibt es in den Gegenden um Luhansk und Bachmut wenig Veränderungen. Überlagert wird das aber einerseits durch die Luftangriffe, die sich gegen ukrainische Energiezentren richten und andererseits durch russische Truppenverlegungen nach Belarus, um dort eine gemeinsame Streitmacht zu bilden. Beim Kampf um Cherson macht Bühler eine operative Geduld der ukrainischen Armee aus, die sich auf die Offensive vorbereitet. Bemerkenswert findet er den Vortrag des neuen russischen Oberkommandierenden Surowikin. Es ist für ihn das erste Mal, dass der operative Kommandeur redet. Und wenn der von schwierigen Entscheidungen spreche, dann bereitet er nach Bühlers Einschätzung die russische Bevölkerung auf einen Rückzug der Truppen hinter den Dnjepr vor.   Wie wichtig ist Cherson aus militärischen Sicht? Wenn Russland Cherson wieder verliert, muss es von der Möglichkeit Abschied nehmen, auf Odessa zu marschieren. Außerdem sei Cherson das Tor zur Krim - Stichwort Autobahn und Wasserversorgung der Halbinsel.    Podcast-Host Tim Deisinger bespricht mit Ex-General Bühler auch, was die Verhängung des Kriegsrechts in den besetzten Gebieten bedeutet und wie es um die Wirkung der Kamikaze-Drohnen steht. "Klingen wie ein Moped, lassen sich aber schwer orten." Bühler meint aber, dass die Ukrainer gelernt hätten, die Drohnen mit schweren Maschinengewehren und Bordkanonen abzuschießen. Zum Abschluss gibt es ein neues Kapitel aus "Bühlers Reise-Tagebuch“. Der Ex-General war in Finnland und erzählt, was er dort in Vorbereitung einer Konferenz gemacht hat. Wenn Sie Fragen an Erhard Bühler haben: Schreiben Sie an general@mdraktuell.de oder rufen sie kostenfrei an unter 0800 637 37 37.
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Oct 18, 2022 • 49min

#61 Hunger, Gewalt, Moral: Probleme der russischen Armee

Die heftigen Kampfhandlungen im Nordosten, Osten und Süden der Ukraine gehen weiter. Überlagert wird das durch den Luftkrieg, den Russland gegen die Ukraine führt. Nach ukrainischen Angaben sind inzwischen viele Kraftwerke zerstört, die Energieversorgung in zahlreichen Städten ist gestört, es gehen buchstäblich die Lichter aus. Russland scheint damit den Willen der Ukrainer und ihren Widerstand brechen zu wollen. Dass das gelingt, daran glaubt Ex-Nato-General Erhard Bühler nicht. Zur Wahrheit gehöre auch, dass die ukrainische Luftverteidigung in vielen Fällen erfolgreich Drohnen und Raketen abschieße und damit Schlimmeres verhindere. Ein weiteres Thema: Sind russische hochrangige Militärs legitime Ziele im Krieg? Wenn Sie auch Fragen haben: Schreiben Sie an general@mdraktuell.de oder rufen sie kostenfrei an unter 0800 637 37 37.
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Oct 14, 2022 • 1h 11min

#60 Ein Szenario für das Kriegsende

Russland setzt seine Raketenangriffe auf die Ukraine fort, die Intensität hat aber nachgelassen. Die UN-Generalversammlung hat derweil mit großer Mehrheit eine Resolution verabschiedet, in der die von Russland postulierten Annexionen in der Ukraine verurteilt werden. Ein bemerkenswertes Ergebnis, findet Ex-Nato-General Bühler, auch wenn die Auswirkungen überschaubar seien. Außerdem geht es um Übungen und die Nukleare Planungsgruppe der Nato. Wie genau ist beides zu bewerten und einzuordnen? In einem Schwerpunkt stellen wir uns einmal mehr die Frage, wie der Krieg enden könnte. Der US-Historiker Timothy Snyder hat dazu einen interessanten Essay verfasst. Er glaubt, der Krieg könnte enden, wenn Russland am Rande einer Niederlage steht. Einen Atomschlag hält er nicht für ausgeschlossen, aber unwahrscheinlich. Wahrscheinlicher seien Machtkämpfe in der russischen Führungsebene und ein Machtwechsel. Hier geht es zu dem Essay von Timothy Snyder. Hier geht es zu einer Vortragsreihe von Timothy Snyder zur Ukraine. Wenn Sie auch Fragen haben: Schreiben Sie an general@mdraktuell.de oder rufen sie kostenfrei an unter 0800 637 37 37.
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Oct 12, 2022 • 59min

#59 Putins Raketenkrieg

Die Nachrichten zum Ukraine-Krieg werden derzeit von den russischen Raketenangriffen auf ukrainische Städte bestimmt. Solche Angriffe sind nicht neu, in dieser Quantität aber schon, sagt Ex-Nato-General Bühler im Podcast. Putin betreibe Terror und einen Krieg gegen die Zivilbevölkerung. Der Anlass für die verstärkten Angriffe ist die Attacke auf die Krimbrücke. Auch wenn die Hintergründe noch nicht klar seien, sei der Vorfall ein Erfolg für die Ukraine, so Bühler. Weitere Themen im Podcast: Sergej Surowikin ist Russlands neuer Befehlshaber im Ukraine-Krieg. Er hat einen Ruf als Hardliner und wird von manchen "General Armageddon" genannt. Was macht die Personalie mit dem Krieg? Und: Belarus und Russland werden nach Angaben des belarussischen Staatschefs Lukaschenko gemeinsame Truppen aufstellen. Will Belarus an der Seite Russlands in den Krieg eintreten? Bühler geht nicht davon aus. Wenn Sie auch Fragen haben: Schreiben Sie an general@mdraktuell.de oder rufen sie kostenfrei an unter 0800 637 37 37.
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Oct 7, 2022 • 56min

#58 Mit Iris-T gegen Kamikaze-Drohnen?

Die Offensive der ukrainischen Armee gegen die russischen Truppen geht weiter. Ex-General Erhard Bühler beschreibt die aktuelle Lage und erläutert im Gespräch mit Tim Deisinger auch, wo die Offensive derzeit am erfolgreichsten ist. Seiner Einschätzung zufolge hat die Ukraine gerade eine gute Ausgangslage: die russischen Armee sei angeschlagen und das Zeitfenster noch vor dem Winter günstig. Die Frage sei, ob die militärische Kraft der Ukraine ausreiche. Bühler sagt, die Unterstützung vom Westen müsse hier weitergehen. Nach der aktuellen Lage ist das Luftabewehrsystem Iris-T ein großes Thema im Podcast. Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht hat der Ukraine versprochen, es zügig zu liefern. Bühler erklärt, es sei "eines der modernsten Verteidigungssysteme". Es könne aber nicht flächendeckend eingesetzt werden, sondern eher dafür, "Hochwertziele" zu schützen. Das könnten die ukrainische Haupstadt Kiew sein und Ballungsgebiete wie Charkiw oder Cherson. In diesem Zusammenhang erläutert der Ex-General auch die Hörerfrage, ob Iris-T zur Abwehr iranischer Kamikaze-Drohnen genutzt werden könnte. Weitere Themen sind die Arbeit der Heeresaufklärungstruppe, der Einsatz des russischen Kampfpanzer T-14 Armata und die Haltung der ukrainischen Armee zum humanitäre Völkerrecht. Außerdem geht um den Mord an der russischen Journalistin und Kriegsunterstützerin Daria Dugina sowie um das angebliche "Mini-Ausschwitz", von dem das ukrainische Verteidigungsministerium bei Twitter berichtet hat. Wenn Sie auch Fragen haben: Schreiben Sie an general@mdraktuell.de oder rufen sie kostenfrei an unter 0800 637 37 37.
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Oct 4, 2022 • 59min

#57 Was steckt hinter Putins „Atom-Zug“?

Mit der Rückeroberung von Lyman vermeldet die Ukraine einen weiteren großen militärischen Erfolg. Für Ex-General Erhard Bühler ist das nicht nur strategisch und operativ wichtig, sondern auch in politischer und psychologischer Hinsicht ausgerechnet am Wochenende nach der Annexion ukrainischer Gebiete. Außerdem erklärt er weitere Fortschritte der ukrainischen Armee im Raum Charkiw im Norden und am Dnepr im Süden. Zur Gesamtlage gehöre aber auch, dass Russland im Süden des Donbass alles daran setze, die Stadt Bachmut zu erobern. Zweites großes Thema sind die Berichte über den "Atom-Zug", der Richtung Westen rollen soll. Bühler erklärt, dass es sehr wenige Fakten und viele Spekulationen gibt. Nach seinen Informationen gehört der Eisenbahntransport zu einer Hauptverwaltung des russischen Verteidigungsministeriums, die für Atomwaffen und deren Trägersystme verantwortlich ist. Es könnte drei Gründe geben: Truppenteile folgen einem üblichen Übungsrhythmus, oder sie müssen Material für die kämpfenden Truppen abgeben. Aber es könne auch sein, dass der "Atom-Zug" Teil des Gesamt-Narrativs ist: "Achtung, wir meinen es ernst, das ist kein Bluff." Gerade von solchen Ereignissen und Aufnahmen dürfe man sich nicht einschüchtern lassen. Es könnten eben ganz banale Gründe dahinterstecken. Des Weiteren sprechen Tim Deisinger und Erhard Bühler auch über eine Beitrittsperspektive der Ukraine zur Nato, nachdem Kiew den Antrag gestellt hat. Für den Ex-General steht ein NATO-Beitritt derzeit überhaupt nicht im Fokus. Daran habe sich nichts geändert. Irgendwann könne das in irgendeiner Friedensverhandlung aber mal eine Rolle spielen. In den Hörerfragen geht es darum, wie die NATO auf einen Atomwaffeneinsatz reagieren würde und was es Russland bringt, bei der Mobilmachung Kriegsunwillige in die Armee zu zwingen. Wenn Sie auch Fragen haben: Schreiben Sie an general@mdraktuell.de oder rufen sie kostenfrei an unter 0800 637 37 37.
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Sep 30, 2022 • 58min

#56 Annexionen bringen Russland militärisch nichts

Trotz internationaler Kritik hat Russlands Präsident Putin in besetzten ukrainischen Gebieten über einen Beitritt zu Russland abstimmen lassen. Heute nun machte er die Annexionen offiziell. Erreicht der Krieg damit eine neue Stufe der Eskalation? Ex-General Bühler bezweifelt das. Es sieht darin eher einen Versuch, den Westen einzuschüchtern. Für Russland ändere sich militärisch kaum etwas. Auch die Ukraine werde ihr militärisches Vorgehen fortsetzen. Außerdem erklärt der Ex-General, warum die eingezogenen Soldaten die russische Armee nicht wesentlich stärken werden. Und es geht um den Nordstream-Angriff. Bühler spricht über die bisher gesicherten Erkenntnisse. Er erläuert, warum es absurd sei, die USA oder Ukraine dafür verantwortlich zu machen. Wenn Sie auch Fragen haben: Schreiben Sie an general@mdraktuell.de oder rufen sie kostenfrei an unter 0800 637 37 37.

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