Was tun, Herr General? - Der Podcast zum Ukraine-Krieg

Mitteldeutscher Rundfunk
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Feb 24, 2023 • 1h 5min

#95 Ein Jahr Krieg

Vor genau einem Jahr startete Russland seinen Überfall auf die Ukraine. In dieser Folge besprechen Host Tim Deisinger und Ex-Nato-General Erhard Bühler deswegen das große Ganze in diesem Krieg. Die ukrainische Armee hat viele Tausend Tote zu beklagen, zahlreiche Opfer gibt es auch unter der Zivilbevölkerung. Russland hat ebenso schwere Verluste zu beklagen. Bühler sagt, das Land verheize seine Soldaten ohne Rücksicht auf Verluste. Er zeigt sich verwundert, wie wenig Widerstand es in Russland dagegen zu geben scheint. Es geht in dieser Folge auch um den Beginn des Krieges und die folgenschweren Fehlplanungen auf russischer Seite. Die Ukraine habe gezeigt, wie wehrhaft sie sei, auch dank westlicher Unterstützung. Nach den ersten Eroberungen musste sich die russische Armee mehrfach zurückziehen. Die politischen Ziele des Kreml seien aber unverändert, vermutet Bühler. Deisinger und Bühler besprechen verschiedene Szenarien für das zweite Kriegsjahr. Bühler rechnet mit einer größeren ukrainischen Offensive. Die Russen versuchten bereits, Erfolge zu erzielen, allerdings unter hohen Verlusten. Eine weitere Mobilisierung in Russland scheine wahrscheinlich, so Bühler. Zur aktuelle Lage: Die Brennpunkte liegen weiter im Osten der Ukraine, beispielsweise bei Bachmut. Noch können die Ukrainer die Stadt halten. Die Intensität der russischen Angriffe habe zugenommen, sagt Bühler. Er sieht aber auch Anzeichen für logistische Probleme bei der russischen Artillerie. China hat einen Friedensplan vorgelegt. Bühler sieht darin eine wichtige außenpolitische Positionierung des Landes. In Moskau müsse man das berücksichtigen. Russische Drohungen der vergangenen Monate würden damit relativiert. Die Präsidenten von Russland und den USA haben wichtige Reden gehalten. Wladimir Putin hat kurz vor dem Jahrestag des Kriegsbeginns dem Westen die Schuld daran gegeben. Bühler sagt zu der Rede, Putin biete Kulturkampf und Realitätsverlust, aber keine Perspektiven mit Blick auf den Krieg. Kurz nach Putin hat Joe Biden in Warschau gesprochen. Die zentrale Botschaft laut Bühler: Die USA unterstützen die Ukrainer so lange, wie es notwendig ist. Und: Die geplante Friedensdemo und das Manifest von Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer. Eine Einordnung einer umstrittenen Initiative. Wenn Sie Fragen haben: Schreiben Sie an general@mdraktuell.de oder rufen Sie kostenfrei an unter 0800 637 37 37.
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Feb 21, 2023 • 59min

#94 China: Waffenlieferant oder Friedensmittler?

In dieser Folge spricht Tim Deisinger mit Ex-Nato-General Erhard Bühler über die Rolle Chinas im Ukraine-Krieg. Auf der Münchner Sicherheitskonferenz hat Chinas oberster Außenpolitiker Wang Yi angekündigt, dass sein Land zeitnah einen Friedensplan vorlegen will. Bühler findet es positiv, dass "China sich verpflichtet hat, mehr zu tun". Dabei verweist er auf bestimmte Äußerungen von Wang Yi, die ihn optimistisch stimmen. Befürchtungen der USA, die Chinesen könnten Russland Waffen liefern, hält der Ex-General für unbegründet. Seiner Ansicht nach kann sich China eine Konfrontation mit dem Westen nicht erlauben. Lobende Worte findet Ex-Nato-General Erhard Bühler für den Besuch von US-Präsident Joe Biden in Kiew. Biden habe Zweifel ausräumen wollen, dass die Unterstützung der USA für die Ukraine nachlassen könnte. Bei der Reise handle es sich um ein Signal mit einem hohen Symbolwert. Außerdem habe Biden weitere Waffenlieferungen zugesagt. Bühler geht aber auch auf die Rede von Biden am Dienstag in Warschau ein. Der Zeitpunkt sei bewusst gewählt worden, um Russlands Präsident Wladimir Putin nicht die Bühne zu überlassen. Dieser hatte am selben Tag eine Rede zur Lage der Nation gehalten. Thema in dieser Folge ist natürlich auch die aktuelle Lage im Kriegsgebiet. Dabei stellt Bühler fest, dass sich seine Einschätzung nicht wesentlich vom Institute for the Study of War unterscheidet. Es gebe eine Verstärkung der Angriffe durch die Russen. Es seien aber Zweifel berechtigt, ob diese durchhaltbar seien. Auch die Möglichkeit einer russischen Großoffensive sei zu hinterfragen. Bühler räumt ein, dass die Russen in der Region Bachmut Geländegewinne erzielt hätten. Diese stünden aber in keinem Verhältnis zum Aufwand und zu den Verlusten. Weiterhin lobt der Ex-Nato-General die Entscheidung, dass der Westen der Ukraine keine Streubomben liefern will. Die Ukraine tue gut daran, sich an die Bestimmungen des humanitären Völkerrechts zu halten. Außerdem beantwortet Bühler in dieser Folge wieder mehrere Hörerfragen. Eine davon lautet: Spielt die Ukraine mit Hilfe der Nato beim sogenannten Wargaming die operativen Pläne durch, und wie genau funktioniert Wargaming? Wenn Sie Fragen haben: Schreiben Sie an general@mdraktuell.de oder rufen sie kostenfrei an unter 0800 637 37 37.
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Feb 17, 2023 • 1h 1min

#93 Sicherheitskonferenz ohne Russland – verpasste Chance?

Bei der Münchner Sicherheitskonferenz steht der Ukraine-Krieg im Mittelpunkt. Eine russische Delegation wird nicht dabei sein. Ex-Nato-General Bühler findet es nicht gut, dass nicht zumindest ein Versuch unternommen wurde, ins Gespräch zu kommen. Immerhin seien Gespräche mit China geplant. Zur aktuellen Lage: Es gab wieder einen Gefangenenaustausch. Unter anderem konnten Kämpfer in die Ukraine zurückkehren, die mit um Mariupol gekämpft haben. Heftig sind die Kämpfe weiter im Bereich um Bachmut. Laut Bühler haben die Russen ihre Aktivitäten intensiviert. Von einer großen Offensive will er noch nicht sprechen. Vielmehr könnte es sein, dass die russische Führung eine Offensive befohlen habe, die Armee aber dazu noch gar nicht in der Lage sei. Stichwort Panzerlieferungen: Lange wurde Deutschland von anderen Ländern gedrängt, Kampfpanzer zu liefern. Nun aber bremsen einige dieser Länder bei der gemeinsamen Umsetzung der Leopard-Lieferungen. Warum ist das so und was hat das für Auswirkungen für die ukrainische Armee? Und: Wir geben eine kurze Einschätzung der bisherigen Arbeit des neuen Bundesverteidigungsministers Pistorius. Bühler findet viele lobende Worte und Ähnlichkeiten zu einem früheren Verteidigungsminister, der ebenso einen sehr guten Ruf hatte. Zum Abschluss geht es um eine Umfrage, bei der Deutsche befragt wurden, ob sie ihr Land gegen einen militärischen Angriff verteidigen würden. Bühler hält von solchen Befragungen eher wenig. Wenn Sie Fragen haben: Schreiben Sie an general@mdraktuell.de oder rufen Sie kostenfrei an unter 0800 637 37 37.
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Feb 14, 2023 • 1h 25min

#92 Ben Hodges: Frustriert über die Zögerlichkeit des Westens

Eine besondere Ausgabe: Dieses Mal analysieren Tim Deisinger und Ex-Nato-General Erhard Bühler die Lage im Ukraine-Krieg nicht allein, sie haben fachkundige Unterstützung aus den USA: Ben Hodges, früherer Generalleutnant der US-Armee und Ex-Oberkommandierender der US-Landstreitkräfte in Europa von 2014 bis 2017 – und seine Frau, die Historikerin Alexandra Schwarzkopf, als Übersetzerin. Bühler und Hodges kennen und schätzen sich seit vielen Jahren. Natürlich tauschen sie sich auch regelmäßig über den Ukraine-Krieg aus. Hodges gilt mit Blick auf die Chancen der Ukraine, den Krieg zu gewinnen, als Optimist. Er sagt: Willen und Logistik gewinnen einen Krieg – und da habe die Ukraine Vorteile. Außerdem: 50 Nationen unterstützten die Ukraine, Russland bekomme im Wesentlichen nur iranische Unterstützung. Im Detail analysiert er, warum die russische Armee bisher hinter den Erwartungen der meisten Analysten zurückgeblieben ist. Vorteile der Russen sieht Hodges bei der schieren Masse an Soldaten und Munition. Bühler sagt, dass die Ukraine jetzt eigentlich wieder in die Offensive kommen müsste. Vielmehr hätten aber die Russen derzeit die Initiative. Hodges sagt, die Ukraine halte die Linien und könne gezielte Gegenoffensiven planen. Von der westlichen Staatengemeinschaft würde sich Hodges mehr Unterstützung wünschen. Sie müsste deutlich sagen, dass es ihr Ziel sei, dass die Ukraine den Krieg gewinne – und dafür auch mehr Unterstützung bereitstellen. Hodges meint damit auch seine Heimat, die USA – und speziell mehr Panzer. Bühler sagt dazu, 2022 sei die Chance verpasst worden, eher Kampfpanzer an die Ukraine zu liefern. Wie wird der Krieg ausgehen? Hodges sagt, wenn der Westen liefere, was notwendig sei, werde die Ukraine gewinnen. Er findet: Auch die Krim muss wieder ukrainisch werden. Sonst sei es nur eine Frage der Zeit bis zum nächsten russischen Angriff. Bühler äußert sich da zurückhaltender. Die Krim-Frage würde er erst später im Rahmen von Verhandlungen klären wollen. Weitere Themen: Es geht um die Rolle Deutschlands im Krieg. Hodges lobt, nach den USA belege Deutschland Platz 2 bei der Unterstützung der Ukraine. Und: Raketen für die Ukraine mit größerer Reichweite? Wenn Sie Fragen haben: Schreiben Sie an general@mdraktuell.de oder rufen Sie kostenfrei an unter 0800 637 37 37.
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Feb 10, 2023 • 47min

#91 Hat die russische Offensive begonnen?

Landesweit hat Russland wieder einmal massiv Städte mit Raketen beschossen. Im Donbass gibt es heftige Kämpfe. Ist das die angekündigte Offensive Russlands? Nein, sagt, Ex-Nato-General Erhard Bühler. Mit einer solchen weiteren Angriffswelle habe man rechnen müssen. Die Lage für die Ukraine sei besonders bei Bachmut kritisch. Deswegen rechnet Bühler damit, dass die Stadt bald geräumt wird. Weitere russische Angriffe gebe es bei Kreminna. Das alles habe mit einer großen russischen Offensive nichts zu tun. Noch nicht. Moderatorin Angela Tesch, die Tim Deisinger vertritt, spricht mit Bühler auch über die Europareise des ukrainischen Präsidenten Selenskyj. Dieser habe vor allem zwei Botschaften im Gepäck gehabt: Erstens Dank für die erhaltene Hilfe und zweitens die Bitte nach mehr. Von der Reise gehen laut Bühler auch Signale an Russland aus. Und die Debatte um Kampfjets gewinnt weiter an Fahrt. Bühler sagt, langfristig könne es sein, dass der Westen um die Lieferung von Flugzeugen nicht umhinkomme. Dabei gehe es aber zunächst nicht um Deutschland und die Bundeswehr. Der Westen liefert der Ukraine Kampfpanzer. Aber wann werden die da sein? Und wie verändern sich damit die militärischen Fähigkeiten der Ukraine? Dazu gibt es eine Reihe von Hörerfragen. Es geht auch darum, wie der deutsche Leopard 2-Panzer im Vergleich zu russischen Panzern abschneidet. Und es geht um Äußerungen der US-Reporterlegende Seymour Hersh, der behauptet, die USA hätten die Nordstream-2-Pipelines gesprengt. Bühler dazu: „Ich halte das für eine Ente“. Zwei Hauptgründe dafür: Die behauptete Quelle und der Ort von Hershs Veröffentlichung. Wenn Sie Fragen haben: Schreiben Sie an general@mdraktuell.de oder rufen Sie kostenfrei an unter 0800 637 37 37.
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Feb 8, 2023 • 40min

#90 Gab es im März 2022 eine Chance auf Frieden?

Vorab eine Info: Wir hatten bei der Aufzeichnung teilweise Tonprobleme und bitten darum, dies zu entschuldigen. Israels früherer Ministerpräsident Naftali Bennett hat in einem Interview gesagt, im März 2022 sei ein Waffenstillstand zwischen Russland und der Ukraine möglich gewesen. Er selbst, Bennett, habe den Deal zwischen Russland und der Ukraine eingefädelt. Dieser sei dann von den USA, Frankreich und Deutschland torpediert worden. Das Gespräch hat für viel Aufmerksamkeit gesorgt. Eine vertane Chance oder ist es viel komplizierter als von Bennett beschrieben? Ex-Nato-General Erhard Bühler hat sich das Interview angeschaut. Er vermutet bei Bennett politische Motive hinter den Aussagen und hat seine Zweifel an deren Wahrheitsgehalt. Das Ganze zeige aber immerhin, dass es 2022 zumindest Versuche gegeben habe, zu einem schnellen Frieden oder wenigstens einem Waffenstillstand zu kommen. Eine verpasste Chance des Westens sieht Bühler nicht. Moderatorin Angela Tesch, die Tim Deisinger vertritt, spricht mit dem Ex-General über die Chance von neuen Friedensinitiativen. Bühler sieht dabei wenig Bewegung aufseiten Russlands. Zur aktuellen Lage: Es tut sich wenig an den Frontlinien. Russland hat im Donbass erhebliche Verluste, zeigt sich aber zufrieden mit dem militärischen Fortkommen. Die Lage bei Bachmut ist schwierig für die Ukrainer, so Bühler. Eine wichtige Rolle spielen dabei zwei Straßen. Wenn die Ukrainer zurückweichen müssen, wo wäre die nächste Verteidigungslinie? Und: Deutschland genehmigt bis zu 178 Leopard 1-Panzer für die Ukraine. Doch viele sind noch reparaturbedürftig. Daneben ist bereits beschlossen, dass die Ukraine Panzer des Typs Leopard 2 bekommt. Deutschland stand da lange auf der Bremse. Inzwischen hat sich das geändert. Nun aber geht es bei den Partnerländern nur schleppend voran.   Wenn Sie Fragen haben: Schreiben Sie an general@mdraktuell.de oder rufen Sie kostenfrei an unter 0800 637 37 37.
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Feb 3, 2023 • 1h 1min

#89 Bundeswehr: Zeitenwende in Gefahr?

In dieser Folge spricht Tim Deisinger mit Ex-Nato-General Erhard Bühler über den Zustand der Bundeswehr. Klar ist, dass das vom Bundestag beschlossene Sondervermögen von 100 Milliarden Euro nicht ausreichen wird, um die Truppe für die Zukunft fit zu machen. "Die Nagelprobe steht in den nächsten Tagen an", meint Bühler. Finanzminister Christian Lindner stelle nämlich in Kürze die Eckwerte für den Haushalt 2024 und die mittelfristige Finanzplanung für die Folgejahre vor. Wenn da weiter auf Sicht gefahren werde, gebe es keinen Anlass mehr für Optimismus. Außerdem erläutert der Ex-General, was sich seit der Zeitenwende-Rede von Kanzler Olaf Scholz verändert hat. Welche Maßnahmen wurden getroffen? Was wurde an Ausrüstung und Waffen bestellt? Ein weiteres Thema ist die Friedensinitiative von US-Präsident Joe Biden. Einem Bericht der "Neuen Zürcher Zeitung" zufolge sollte Russland 20 Prozent des ukrainischen Territoriums erhalten. Im Gegenzug hätte Kiew Frieden bekommen. Beide Seiten haben den Plan den Angaben nach abgelehnt. "Die Russen wollen mehr haben", ist für Bühler die Erkenntnis dieses Berichts. Auf der anderen Seite könnten die Ukrainer nicht akzeptieren, dass dem Aggressor so viel Land überlassen werde. In diesem Zusammenhang warnt der Ex-Nato-General auch vor einem eingefrorenen Konflikt. Natürlich blicken Deisinger und Bühler auch wieder auf die aktuelle Kriegssituation. Dabei stellt der Ex-General fest, dass der Schwerpunkt der Kämpfe weiterhin bei Bachmut liegt. Die Russen hätten das östlich gelegene Industriegebiet komplett eingenommen. Es gebe auch aus dem Südosten und aus dem Nordosten Angriffe auf das Stadtgebiet. Wird Bachmut fallen? Bühler bewertet außerdem die Chancen für eine größere Offensive durch die Russen. Was spricht dafür? Was spricht dagegen? Und welche Rolle spielt bei den Russen das symbolische Datum, der 24. Februar? An diesem Tag vor einem Jahr hatte Russland den Krieg begonnen. Wenn Sie Fragen haben: Schreiben Sie an general@mdraktuell.de oder rufen sie kostenfrei an unter 0800 637 37 37.
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Jan 31, 2023 • 59min

#88 Wie weit kann die Hilfe des Westens gehen?

Die Rolle von Belarus im Krieg wird immer wieder thematisiert: Nach neuen Zahlen sind dort derzeit rund 5.000 russische Soldaten stationiert. Laut Ex-Nato-General Erhard Bühler geht für die Ukraine von dort keine unmittelbare Bedrohung aus. Eine wichtige Rolle spiele Belarus bei der Ausbildung russischer Soldaten. Interessante Neuigkeiten gibt es zur sogenannten Wagner-Gruppe. Thema Kriegsziele: Offiziell heißt es aus Kiew, man wolle Russland vom gesamten Territorium verdrängen, die Krim und die von Separatisten gehaltenen Gebiete in der Ost-Ukraine inklusive. Ist das realistisch? Bühler sagt, die Ukraine stehe derzeit vor einer ganz anderen Frage. Wenn sie nicht zeitnah in die Offensive komme, werde es schwierig. Das Zeitfenster schließe sich, zumal eine baldige russische Offensive möglich sei. Und: Die Nato will nicht Kriegspartei werden. Aber was ist ihr Ziel, welches Ziel verfolgt die Bundesregierung? Wie weit geht die westliche Hilfe im Krieg und wann ist es Zeit für Verhandlungen mit Moskau? Wenn Sie Fragen haben: Schreiben Sie an general@mdraktuell.de oder rufen Sie kostenfrei an unter 0800 637 37 37.
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Jan 27, 2023 • 1h 2min

#87 Die Nato auf dem Weg zur Kriegspartei?

Es hat wieder einmal eine Welle von Raketenbeschuss gegen die zivile Infrastruktur in der Ukraine gegeben. Laut Ex-Nato-General Bühler war es die zwölfte Welle. Bei Bachmut wird weiter hart gekämpft, ohne dass das am Frontverlauf viel ändert. Russland verlegt Truppen in den Raum Luhansk. Bühler sagt, das könne mit einer geplanten russischen oder eine erwarteten ukrainischen Offensive zusammenhängen. Die Panzerentscheidung: Deutschland liefert Leopard-Kampfpanzer und erlaubt anderen Ländern, es auch zu tun. Die USA liefern Abrams-Panzer. Darauf hat die Ukraine lange gewartet. Tim Deisinger und Bühler erklären, wie viele Panzer es für die Ukraine geben wird und was das mit dem Krieg macht. Und sie gehen der Frage nach, ob die Nato zur Kriegspartei wird. Schließlich hieß es lange, die Lieferung von Kampfpanzern stelle eine rote Linie dar. Schließlich wolle die Nato keine Kriegspartei sein. Hat Kanzler Scholz diese Entscheidung für Kampfpanzer-Lieferungen den Menschen in Deutschland gut genug erklärt? Außerdem lässt eine Äußerung von Außenministerin Baerbock aufhorchen. Nach der Entscheidung für Panzerlieferungen hätte die Ukraine gerne mehr – es geht um U-Boote, Flugzeuge und Landstreckenwaffen. Bühler versteht die Forderungen, nachgeben würde er ihnen aber eher nicht. Für ihn steht fest: Die Nato darf nicht zur Kriegspartei werden. Wenn Sie Fragen haben: Schreiben Sie an general@mdraktuell.de oder rufen Sie kostenfrei an unter 0800 637 37 37.
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Jan 24, 2023 • 1h 3min

#86 Hornberger Schießen in Ramstein?

Heftige Kämpfe am Boden, Artillerieduelle und Luftangriffe – die Lage im Donbass bestimmt weiter das Lagebild. Auch Soledar, das inzwischen von den Russen gehalten wird, spielt dabei noch eine Rolle. Weitere russische Vorstöße soll es bei Saporischschja gegeben haben. In diesem Gebiet könnte auch eine ukrainische Offensive geplant sein. Die Frage ist jedoch, ob die Ukraine derzeit in der Lage ist. Wenig Neuigkeiten gibt es derzeit bei den russischen Luftschlägen gegen die zivile Infrastruktur in den ukrainischen Städten. Außerdem: In Russland erfolgt derzeit eine verdeckte weitere Mobilmachung, sagt Ex-Nato-General Bühler. Er könne sich gut vorstellen, dass diese auch noch offiziell verkündet werde. Die russische Wirtschaft stelle zunehmend auf Krieg um. Das könnten Vorboten einer Großoffensive sein, so Bühler. Das Thema Kampfpanzerlieferungen gärt weiter – auch nach dem Gipfel in Ramstein. Deutschland hat noch keine klare Position. Das bemüßigt einige politische Akteure, auch aus den Reihen der Ampel, zu heftiger Kritik an der Bundesregierung und Kanzler Scholz. Deutschland werde seinem Anspruch, eine Führungsrolle zu übernehmen, nicht gerecht. Viel zu lange zögere man in Berlin, die Unterstützung für die Ukraine auszubauen. Ist die Kritik gerechtfertigt? Ex-General Bühler sagt, die innerdeutschen Diskussionen förderten im Ausland nicht unbedingt das Vertrauen in Deutschland. Allerdings: Auch er hätte sich vom Ramstein-Gipfel mehr erhofft. Die Panzerdebatte bewegt auch Hörerinnen und Hörer – sehr viele Fragen sind eingegangen. Einige davon beantworten wir im Podcast. Und: Polen will Leopard-Kampfpanzer in die Ukraine liefern. Dafür braucht es ein OK aus Deutschland. Wenn Sie Fragen haben: Schreiben Sie an general@mdraktuell.de oder rufen Sie kostenfrei an unter 0800 637 37 37.

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