

Was tun, Herr General? - Der Podcast zum Ukraine-Krieg
Mitteldeutscher Rundfunk
Wie kann man Putins Invasion stoppen? Welche Strategie verfolgt die russische Armee in der Ukraine? Wie stark sind die Verteidiger? Wie hilfreich ist die Unterstützung von Deutschland und NATO? MDR AKTUELL Moderator Tim Deisinger wird diese und andere drängende Fragen zum Ukraine-Krieg in diesem Podcast mit dem ehemaligen NATO-General Erhard Bühler in einer "Lagebesprechung" diskutieren. Im Mittelpunkt jeder Episode: eine profunde Bewertung des Kriegsgeschehens, die politische Gemengelage in Moskau, Washington und Berlin und auch die Folgen für die sicherheitspolitische Weltlage. Der Militär-Experte Erhard Bühler ist Generalleutnant des Heeres a.D. und hat seit 1976 in unterschiedlichsten Funktionen der Bundeswehr gedient. So übernahm er im Jahr 2010 die Führung des KFOR-Einsatzes in Pristina (Kosovo). 2019 wurde er Befehlshaber des Allied Joint Force Command im niederländischen Brunssum, eines der beiden militärischen Oberkommandos der NATO in Europa. Von hier wurde u.a. der NATO-Einsatz in Afghanistan gesteuert.
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May 11, 2023 • 48min
#115 Ukrainische Erfolge bei Bachmut
In dieser Folge sprechen Tim Deisinger und Ex-Nato-General Erhard Bühler über die Lage in und bei Bachmut. Über Wochen waren russische Soldaten dort – wenn auch langsam – auf dem Vormarsch. Nun aber hat es einen erfolgreichen ukrainischen Gegenangriff gegeben. Bühler spricht von einem taktischen Erfolg, der bemerkenswert sei. Die Ukrainer hätten nun mehr Luft bei der Versorgung ihrer Einheiten in Bachmut. Überbewerten dürfe man den Erfolg aber nicht, vorerst handle es sich um ein örtliches Ereignis.
Der ukrainische Erfolg bei Bachmut hat offenbar den Streit zwischen Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin und der russischen Führung weiter eskalieren lassen. Erstmals hat Prigoschin Russlands Präsident Wladimir Putin direkt angegriffen, zumindest lässt sich ein viel beachtetes Video so interpretieren.
Aktuelle Lage: Die Russen setzen ihre Attacken aus der Luft auf Ziele in der Ukraine fort. Bühler sagt, die Russen testeten offenbar die ukrainische Luftverteidigung gezielt aus.
Außerdem geht es um "neue" russische Waffen. Es handelt sich um sogenannte Gleitbomben. Sie werden viele Kilometer vom Ziel entfernt von Flugzeugen abgeworfen. Die Jets selbst sind deswegen weniger von der Flugabwehr bedroht. Können die russischen Gleitbomben den Krieg verändern? Und wir werten die Militärparade in Moskau zum Jahrestag des Sieges über Hitler-Deutschland aus, die einige interessante Details bot.
Eine Bitte an alle Fans dieses Podcasts: Derzeit läuft das Publikumsvoting für den Deutschen Podcast Preis. Dabei können Sie, wenn Sie mögen, für „Was tun, Herr General?“ abstimmen, und zwar hier.
Wenn Sie Fragen haben: Schreiben Sie an general@mdraktuell.de oder rufen Sie kostenfrei an unter 0800 637 37 37.

May 9, 2023 • 1h 6min
#114 Russlands Hyperschallraketen nicht mehr unbesiegbar?
In dieser Folge spricht Moderator Tim Deisinger mit Ex-Nato-General Erhard Bühler über den wahrscheinlichen Abschuss einer russischen Hyperschallrakete vom Typ Kinschal. Es wäre das erste Mal, das so etwas gelungen ist. Bühler erklärt genau, wie die Kinschal funktioniert und welche Schwächen die Ukrainer ausgenutzt haben könnten. Noch sei nicht erwiesen, ob man wirklich von einem historischen Moment sprechen könne.
Ein weiteres Thema sind die intensiver gewordenen Angriffe der Russen. Bühler weist darauf hin, dass Attacken mit Raketen, Marschflugkörpern und Kamikaze-Drohnen in den Nächten wieder zum Alltag der Ukrainer gehörten. Ziel der Russen sei offenbar, die ukrainische Luftverteidigung zu testen. Außerdem wollten sie möglicherweise die Abwehrraketen der Ukrainer dezimieren. Bühler geht auch auf Berichte ein, nach denen die Wirkung der Himars-Systeme nachlasse. Grund seien russische Störsender. Bühler bestätigt, dass diese Sender sehr effektiv seien. Dennoch beeunruhigten ihn diese Meldungen nicht. Warum, erklärt er ausführlich.
Deisinger und Bühler kommen auch auf die Lage in Bachmut zu sprechen. Das von den Ukrainern kontrollierte Gebiet werde zunehmend kleiner. Auch der russische Einsatz von Phosphor-Bomben bereitet dem Ex-General Sorgen. Im Zusammenhang mit der Lage in Bachmut bewertet der Ex-General ein Video des Chefs der Söldner-Truppe Wagner, Jewgeni Prigoschin. Darin beschimpft er unter anderem den russischen Verteidigungsminister Sergei Schoigu und klagt über Munitionsmangel. Bühler zufolge will der Wagner-Chef aber in Wahrheit von seinem eigenen Versagen ablenken. Er hoffe, dass sich Prigoschin irgendwann vor einem Internationalen Strafgerichtshof für seine Kriegsverbrechen verantworten müsse.
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May 5, 2023 • 1h 6min
#113 Drohnen über dem Kreml
Drohnen über dem Kreml – über diese Meldungen wird gerade viel diskutiert. Bilder zeigen ein Flugobjekt, welches kurz vor seinem Aufschlag explodiert. Russland spricht von einem Attentatsversuch auf Präsident Wladimir Putin. Es wird wild spekuliert, wer dahintersteckt. Die Ukrainer? Die Russen selbst? Widerstandsgruppen? Host Tim Deisinger und Ex-Nato-General Erhard Bühler sprechen die verschiedenen Theorien durch. Bühler verweist darauf, dass der Kreml nach dem Vorfall sehr schnell reagiert hat. Eine False-Flag-Aktion der russischen Seite hält er deswegen für hochwahrscheinlich. Ein mögliches Motiv gebe es auch. Bei den Ukrainern sehe er kein Motiv, sagt Bühler und führt näher aus, warum.
Aktuelle Lage: Die Intensität der russischen Angriffe entlang der Front nimmt weiter ab. Bühler sagt, man könne ziemlich sicher sein, dass die Russen aus operativer Sicht in die Verteidigung gegangen seien. Bei Cherson hält die ukrainische Armee weiter einen kleinen Brückenkopf am Ostufer des Dnipro mit Aufklärungseinheiten. In dieser Region haben die Russen außerdem ein ukrainisches Treibstofflager zerstört. Die Ukraine wiederum attackiert Versorgungsadern der Russen im Hinterland, auch auf der Krim.
Weitere Themen: Der geplante Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Deutschland. +++ Die geplante Aufstockung der Bundeswehr auf 203.000 Soldaten. Sollte die Armee für ausländische Bewerber geöffnet werden? Ex-General Bühler ist skeptisch. +++ Fragen von Hörerinnen und Hörern.
Hier der Podcasttipp von Tim Deisinger: Kinder der Flucht
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May 2, 2023 • 1h 1min
#112 Wann beginnt die ukrainische Offensive?
Ex-Nato-General Erhard Bühler rechnet damit, dass die Ukraine ihre Offensive bald starten wird. Die russische Armee scheine selbst keine größeren Offensivaktionen zu planen. Dazu fehle es offensichtlich auch an Reserven. Stattdessen stärke Russland seine Verteidigungsstellungen an der Front. Das mache es für die Ukraine schwerer, mit ihrer Offensive zum Erfolg zu kommen, so Bühler. Andererseits müsse die Ukraine genug Material und Munition zusammenziehen, um Erfolg zu haben.
Die aktuelle Lage: Die russische Armee hat die Raketenangriffe auf Ziele in der Ukraine wieder intensiviert. Das sorgt für weitere Zerstörung in den Städten. Außerdem gibt es Zahlen zu den hohen russischen Verlusten bei Bachmut.
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Apr 28, 2023 • 1h 3min
#111 Hoffen auf China?
Chinas Präsident Xi Jinping hat mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj telefoniert. Das ist etwas Besonderes, denn dies ist das erste Mal seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine. Beide Seiten haben sich im Anschluss positiv zu dem Gespräch geäußert. China will demnach einen Sondergesandten schicken, der mit Russland und der Ukraine reden solle. Im Podcast sprechen Tim Deisinger und Ex-Nato-General Erhard Bühler darüber, inwieweit China helfen kann bei der Beendigung dieses Krieges. Mit Blick auf die Pläne mit einem Sondergesandten oder einer Sondergesandten sagt Bühler: Das ist ein positiver erster Schritt. Die Frage sei aber, ob Russland und die Ukraine überhaupt ein Interesse an einer Vermittlung hätten. Er skizziert, wie ein Weg zu Friedensverhandlungen aussehen könnte.
Aktuelle Lage: Die Kämpfe konzentrieren sich weiter bei Bachmut und Awdijiwka. Die Russen kommen langsam voran. Bei Bachmut versuchen sie von Süden, die Einkreisung der Stadt zu vollenden. Ex-General Bühler geht aber davon aus, dass sich die Ukraine zurückzieht, bevor es dazu kommt. Daneben zeichnen sich Entwicklungen für die kommenden Wochen ab. Erneut geht es auch um die Truppen der Ukraine, die den Dnipro bei Cherson überquert haben.
Die Bundeswehr und ihr oberster Dienstherr Boris Pistorius: Er will die Ausstattung der Bundeswehr verbessern. Und das soll schnell gehen. Er sagt, da gebe es zu viele Fesseln, die man sich in den vergangenen Jahren selbst angelegt habe bei der Beschaffung. Das will er ändern. Bühler findet das gut. Es gebe viel zu viele Vorschriften, die bei der Beschaffung eingehalten werden müssten.
Hörerfragen: Warum wird bei der Unterstützung der Ukraine immer nur über Kampfflugzeuge gesprochen, nicht aber über Kampfhubschrauber?
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Apr 25, 2023 • 1h 5min
#110 Ukrainische Truppen am Ostufer des Dnepr
Tim Deisinger und Ex-Nato-General Erhard Bühler sprechen im Podcast über eine Meldung, die viele hat aufhorchen lassen: Ukrainische Truppen sollen bei Cherson den Dnepr überquert haben und nun am Ostufer stehen. Das haben einige russische Blogger und das amerikanische Institute for the Study of War gemeldet. Bühler sagt, das seien nicht die ersten Meldungen dieser Art. Meistens handle es sich dabei um Aufklärungskräfte. Im aktuellen Fall seien einige Soldaten mit Booten übergesetzt. Die russischen Kräfte seien dort sehr schwach besetzt. So sei es möglich, dass ukrainische Aufklärungstrupps teilweise über Tage am Ostufer des Dnepr blieben. Dass es sich um Vorboten einer ukrainischen Offensive handle, sei möglich. Für wahrscheinlich hält es Bühler aber nicht.
Zur aktuellen Lage: Es gibt derzeit zwei Schwerpunkte im militärischen Geschehen, sagt Bühler. Einmal der Raum Awdijiwka, westlich von Donezk. Dort gebe es heftige Kämpfe, der ukrainischen Armee drohe die Einkreisung. Noch halte sie aber ihre Stellungen. Und natürlich Bachmut, wo sich der Ring um die Stadt weiter schließe. Die zähen russischen Erfolge werden laut Bühler vor allem von den Wagner-Söldnern erreicht. Die Ukraine halte ihre Versorgungswege jedoch weiter offen. An anderen Frontabschnitten sei es vergleichsweise ruhig. Bühler vermutet deswegen, dass die Russen ihre Ressourcen derzeit schonen, um einer ukrainischen Offensive zu begegnen. In der russischen Führung scheine es auch widerstreitende Meinungen zu geben: Die einen wollten wie Präsident Putin mehr Land erobern, die anderen vor allem die aktuellen Gebiete halten.
Militärhilfe für die Ukraine: Es gab wieder ein Ramstein-Treffen. Dabei gab es keine Entscheidungen zu Kampfflugzeugen – aber weitere entsprechende Forderungen der Ukraine. Bühler bleibt bei seinem Standpunkt: Deutsche Tornados und auch die Eurofighter kommen für die Ukraine eher nicht in Frage. Warum, das führt Bühler näher aus. Anders sehe es mit den amerikanischen F-16-Kampfflugzeugen aus. Sie könnten eine gute Lösung für die Ukraine sein.
Äußerungen des Bundesverteidigungsministers Boris Pistorius sorgen für Diskussionen. Er hat in einer Talkshow gesagt, dass Angriffe der Ukraine gegen militärische Ziele in Russland normal seien. Bühler sagt dazu: Pistorius hat Recht. Völkerrechtlich habe die Ukraine das Recht dazu. Zum Ende des Podcasts sprechen Bühler und Deisinger noch einmal über eine mögliche Nato-Mitgliedschaft der Ukraine.
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Apr 21, 2023 • 1h 1min
#109 Was zur geplanten Ukraine-Offensive bekannt ist
In dieser Folge spricht Tim Deisinger mit Ex-Nato-General Erhard Bühler über die bevorstehende Offensive der Ukraine. Die stellvertretende Verteidigungsministerin Hanna Maliar hat verkündet, dass "komplexe Maßnahmen" im Osten der Ukraine "bereits im Gange" seien. Bühler ordnet diese Äußerung ein und beantwortet mehrere Fragen, die mit der geplanten Offensive im Zusammenhang stehen. Was bedeutet das Journalistenverbot für die Frontabschnitte? Ist es wahrscheinlich, dass ein ukrainischer Aufmarsch von russischer Seite unbemerkt vonstattengehen kann?
Der Ex-Nato-General erkennt außerdem Hinweise, dass Russland seine Strategie geändert hat. Die russische Armee konzentriere sich jetzt auf die Angriffe gegen frontnahe Städte. Was könnte der Grund dafür sein? Weiterhin geht er auf Meldungen ein, nach denen die Ukrainer angeblich die besetzte Stadt Nowa Kachowka angegriffen haben. Beschießen die Ukrainer wirklich Städte?
In dieser Folge werden Deisinger und Bühler auch noch einmal grundsätzlich und blicken auf die Nato. Der Ex-General begründet ausführlich, warum die Nato "gut" ist und kein Angriffsbündnis. Russland habe keinen Grund, sich bedroht zu fühlen. Außerdem erklärt er, warum er ganz sicher ist, dass die Nato der Ukraine keine Zielkoordinaten liefert.
Deisinger und Bühler blicken in dieser Folge auch ein bisschen über den Tellerrand. Im Sudan musste die Bundeswehr einen Evakuierungsversuch abbrechen. Berichten zufolge sollten 150 Deutsche ausgeflogen werden. Ex-General Bühler widerspricht klar der Kritik, dass die Aktion dilettantisch durchgeführt worden sei. Dabei führt er auch aus, wie aufwändig solche Rettungseinsätze geplant werden.
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Ukraine-News: Wadephul warnt Moskau – Nato jederzeit reaktionsfähig

Apr 19, 2023 • 50min
#108 Russisches Säbelrasseln und chinesisches Kalkül
Russisch-chinesische Allianz: Chinas Außenminister Li Keqiang war in Russland. Präsident Putin sagte danach, es gebe einen engen Austausch und bei Länder kooperierten militärisch. Li sprach von einer starken und stabilen Allianz. Die Einschätzung von Ex-Nato-General Erhard Bühler: Bei dem Bündnis steckt nicht so viel dahinter, wie es suggeriert wird. China habe kein Interesse an einer Eskalation des Kriegs in der Ukraine. Putin wolle chinesische Waffen, habe die aber bisher offenbar nicht bekommen. Bei alldem spielt aber auch der Taiwan-Konflikt eine Rolle. China beansprucht die Insel für sich und hat immer wieder deutlich gemacht, dieses Ziel auch militärisch durchsetzen zu können. Das muss einem Sorgen machen, so Bühler. Er warnt davor, schon jetzt eine militärische Konfrontation des Westens mit China herbeizureden.
Zur aktuellen Lage: Die Russen vermelden weitere Erfolge in und bei Bachmut. Steht die vollständige Eroberung der Stadt bevor? Das ist möglich, lässt sich aber von außen nicht seriös prognostizieren, sagt Bühler. Eingekesselt sei die Stadt nicht, ein Rückzug der ukrainischen Armee sei weiter möglich. Was würde passieren, falls die Russen Bachmut eroberten? Bühler sagt, es wäre ein Sieg von symbolischer Bedeutung, aber wegen der hohen Verluste auch ein Pyrrhussieg.
Angela Tesch und Bühler sprechen außerdem über das westliche Engagement im Ukraine-Krieg. Hintergrund sind Äußerungen des Chefs der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen. Der fordert mehr Anstrengungen für die Ukraine. Der Westen müsse bei seiner Hilfe „aufs Ganze“ gehen. Bühler sagt dazu, der Westen müsse vor allem langfristig planen, um die Sicherheit der Ukraine zu gewährleisten.
Bei den Hörerfragen geht es dieses Mal unter anderem um die Erfolgsaussichten bei einer ukrainischen Gegenoffensive, die Rolle von Moldau im Ukraine-Krieg und die geleakten US-Geheimpapiere.
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Apr 14, 2023 • 51min
#107 Die Schlacht um Bachmut
In dieser Folge stellt Angela Tesch Ex-Nato-General Erhard Bühler die Frage: Wie lange können die Ukrainer Bachmut noch halten? Bühler zufolge ist die Lage am Boden unverändert. "Die ukrainische Verteidigung hält", meint der Ex-General. Die Russen hätten drei Viertel der Stadt eingenommen. Die Behauptung des russischen Generalstabs, dass Bachmut eingekesselt sei, hält Bühler für verfrüht. Er führt aus, welche Ausweichmöglichkeiten die Ukrainer noch haben. Der Ex-General lobt in dieser Folge außerdem die Zusammenarbeit zwischen Polen und Deutschland bei der geplanten Lieferung von "MiG 29"-Kampfjets. Die fünf Jets, um die es geht, stammen ursprünglich aus Beständen der Nationalen Volksarmee der DDR.
Außerdem kommen Tesch und Bühler noch einmal auf die geleakten US-Geheimdienstdokumente zu sprechen. Neu ist, dass in den US-Medien ein möglicher Urheber der Leaks präsentiert wird. Ein Angestellter soll die Geheimdienstinformationen aus einer US-Militärbasis heraus geschmuggelt haben. Bühler spricht von einem "systemischen Fehler". Warum bereitet der Vorfall US-Präsident Joe Biden keine Sorgen? Sollten die Russen mit der Veröffentlichung der Daten verwirrt werden? Auf diese Fragen geht der Ex-General ausführlich ein.
Ein weiteres Thema sind Berichte der BBC und britischer Zeitungen über knapp 100 Nato-Spezialkräfte in der Ukraine. Sie seien im Februar und im März im Einsatz gewesen. Bühler erklärt, warum er einen Nato-Spezialkräfte-Einsatz in der Ukraine für ausgeschlossen hält. Dennoch könne es sein, dass im Auftrag der Nato in der Ukraine Aufgaben durchgeführt werden. Welche sind das? Warum gibt es in der internationalen Welt wegen der Berichte keinen Aufschrei? Darauf hat Bühler klare Antworten.
Tesch und Bühler sprechen auch über ein Video, auf dem ein ukrainischer Soldat offenbar von einem russischen Soldaten ermordet wird. Dem Opfer wird der Kopf abgeschnitten. Ob das Video echt ist, steht laut Bühler noch nicht fest. Klar sei, dass Russland im Gegensatz zur Ukraine systematisch Kriegsverbrechen begehe. Deutet das auf eine Schwäche der Russen hin? In welcher Verfassung sind die russischen Soldaten?
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Apr 12, 2023 • 50min
#106 Pentagon-Leaks: Albtraum für die USA
Zur aktuellen Lage: Ex-Nato-General Erhard Bühler sieht in den vergangenen Tagen wenig Bewegung bei der militärischen Lage, aber einige bemerkenswerte andere Entwicklungen. Zuerst nennt er einen Gefangenenaustausch zwischen Russland und der Ukraine. Das zeige, dass es bei diesem Thema Gesprächskanäle zwischen den Kriegsparteien gebe. Daneben habe es wieder neue Luftschläge gegeben. In Bachmut werde die Lage für die Ukraine immer schwieriger. Parallel plane sie weiter an ihrer Gegenoffensive. Und: Eine bemerkenswerte Äußerung aus Russland.
Im Netz kursieren US-Geheimpapiere. Sie betreffen auch die Unterstützung der Ukraine durch die USA und die Nato. Ein Teil der Dokumente ist wohl echt, ein Teil scheint aber auch gefälscht zu sein. US-Geheimdienstler sprechen von einem „Albtraum“. Bühler findet diese Wortwahl angemessen. Die Dokumente sähen echt aus. Und sie säten Misstrauen in den US-Diensten und bei den westlichen Verbündeten. Außerdem könnten sie Auswirkungen auf die ukrainische Frühjahrsoffensive haben.
Und: Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius scheint in seinem Ministerium und bei der Beschaffungsbehörde für die Bundeswehr durchgreifen zu wollen. Es gibt personelle Veränderungen und einige Kritik daran. Auch das ordnen wir im Podcast ein.
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