Eigentlich Podcast

Micz & Flo
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May 25, 2023 • 1h 49min

EGL026 Der Eisenhans - Grimms Märchen von 1857

Die Geschichte vom Goldjungen und dem wilden Mann In dieser unserer zweiten Märchen-Episode geht es heiß her. Wir sprechen über das Märchen "Der Eisenhans" von den Gebrüdern Grimm in der Fassung von 1857. Eigentlich sollte es "Der wilde Mann" heißen, was Micz viel besser gefällt. Nach einem kurzen akademischen Überbau lassen wir uns die Geschichte von Flo aus der Präproduktion vorlesen. Und Micz steigt gleich voll ein: der Sumpf, der Wald - das ist die Vagina. Flo möchte aus der Trockenlegung des Sumpfes und damit die Gefangennahme von Eisenhans einen industriellen Zivilisationsschritt rauslesen hinein in die Eisenzeit. So interpretieren wir das Märchen Absatz für Absatz aus verschiedenen Sichtweisen: von psycho- und gestalttherapeutischen, über Kultur- und Wissenschaftsgeschichtlichen bis hin zu spirituellen Deutungsansätzen bleibt nichts außen vor. Natürlich fehlen auch nicht unsere obligatorischen Filmreferenzen, denn wir sind ja EIGENTLICH ein Filmpodcast. Wir ergänzen uns gut und es macht Spaß unseren Gedanken auf Feld und Wald freiem Lauf zu lassen. Einzig unser kleiner Gast im Tragetuch kommt nicht so leicht zur Ruh und brabbelt ein bisschen in die Aufnahme hinein. Das haben wir mit dem neuen AI-Filterset von Auphonic rausgebügelt. Dafür klingen unsere Stimmen wie direkt aus dem Studio nur in etwas atemlos... Shownotes Laufroute EGL026 | Wanderung | Komoot Links zur Episode Der Eisenhans - Erzählung von 1857 vorgelesen als komplette Audiodatei Der Eisenhans – Wikipedia Brüder Grimm – Wikipedia Der Eisenhans (1850) – Wikisource Der Eisenhans (1857) – Wikisource Aarne-Thompson-Uther-Index – Wikipedia Hedwig von Beit – Wikipedia David Cronenberg – Wikipedia A.I. – Künstliche Intelligenz – Wikipedia Eisenzeit – Wikipedia Bronzezeit – Wikipedia Eisen – Wikipedia Hochofen – Wikipedia Chihiros Reise ins Zauberland – Wikipedia Flussgott | Ghibli Wiki | Fandom Ödipuskonflikt – Wikipedia Zahlen im Märchen: Die Drei (Symbolik, Beispiele) - Märchenatlas Meditation – Wikipedia Iron John: A Book About Men - Wikipedia Erik H. 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Zu einer Zeit schickte er einen Jäger hinaus, der sollte ein Reh schießen, aber er kam nicht wieder. „Vielleicht ist ihm ein Unglück zugestoßen,“ sagte der König, und schickte den folgenden Tag zwei andere Jäger hinaus, die sollten ihn auf suchen, aber die blieben auch weg. Da ließ er am dritten Tag alle seine Jäger kommen und sprach „streift durch den ganzen Wald und laßt nicht ab bis ihr sie alle drei gefunden habt.“ Aber auch von diesen kam keiner wieder heim, und von der Meute Hunde, die sie mitgenommen hatten, ließ sich keiner wieder sehen. Von der Zeit an wollte sich niemand mehr in den Wald wagen, und er lag da in tiefer Stille und Einsamkeit, und man sah nur zuweilen einen Adler oder Habicht darüber hin fliegen. Das dauerte viele Jahre, da meldete sich ein fremder Jäger bei dem König, suchte eine Versorgung und erbot sich in den gefährlichen Wald zu gehen. Der König aber wollte seine Einwilligung nicht geben und sprach „es ist nicht geheuer darin, ich fürchte es geht dir nicht besser als den andern, und du kommst nicht wieder heraus.“ Der Jäger antwortete „Herr, ich wills auf meine Gefahr wagen: von Furcht weiß ich nichts.“ Der Jäger begab sich also mit seinem Hund in den Wald. Es dauerte nicht lange, so gerieth der Hund einem Wild auf die Fährte und wollte hinter ihm her: kaum aber war er ein paar Schritte gelaufen, so stand er vor einem tiefen Pfuhl, konnte nicht weiter und ein nackter Arm streckte sich aus dem Wasser, packte ihn und zog ihn hinab. Als der Jäger das sah, gieng er zurück und holte drei Männer, die mußten mit Eimern kommen und das Wasser ausschöpfen. Als sie auf den Grund sehen konnten, so lag da ein wilder Mann, der braun am Leib war, wie rostiges Eisen, und dem die Haare über das Gesicht bis zu den Knieen herab hiengen. Sie banden ihn mit Stricken und führten ihn fort, in das Schloß. Da war große Verwunderung über den wilden Mann, der König aber ließ ihn in einen eisernen Käfig auf seinen Hof setzen und verbot bei Lebensstrafe die Thüre des Käfigs zu öffnen, und die Königin mußte den Schlüssel selbst in Verwahrung nehmen. Von nun an konnte ein jeder wieder mit Sicherheit in den Wald gehen. Der König hatte einen Sohn von acht Jahren, der spielte einmal auf dem Hof, und bei dem Spiel fiel ihm sein goldener Ball in den Käfig. Der Knabe lief hin und sprach „gib mir meinen Ball heraus.“ „Nicht eher,“ antwortete der Mann, „als bis du mir die Thüre aufgemacht hast.“ „Nein,“ sagte der Knabe, „das thue ich nicht, das hat der König verboten,“ und lief fort. Am andern Tag kam er wieder und forderte seinen Ball: der wilde Mann sagte „öffne meine Thüre,“ aber der Knabe wollte nicht. Am dritten Tag war der König auf die Jagd geritten, da kam der Knabe nochmals und sagte „wenn ich auch wollte, ich kann die Thüre nicht öffnen, ich habe den Schlüssel nicht.“ Da sprach der wilde Mann „er liegt unter dem Kopfkissen deiner Mutter, da kannst du ihn holen.“ Der Knabe, der seinen Ball wieder haben wollte, schlug alles Bedenken in den Wind und brachte den Schlüssel herbei. Die Thüre gieng schwer auf, und der Knabe klemmte sich den Finger. Als sie offen war, trat der wilde Mann heraus, gab ihm den goldenen Ball und eilte hinweg. Dem Knaben war angst geworden, er schrie und rief ihm nach „ach, wilder Mann, geh nicht fort, sonst bekomme ich Schläge.“ Der wilde Mann kehrte um, hob ihn auf, setzte ihn auf seinen Nacken und gieng mit schnellen Schritten in den Wald hinein. Als der König heim kam, bemerkte er den leeren Käfig und fragte die Königin wie das zugegangen wäre. Sie wußte nichts davon, suchte den Schlüssel, aber er war weg. Sie rief den Knaben, aber niemand antwortete. Der König schickte Leute aus, die ihn auf dem Feld suchen sollten, aber sie fanden ihn nicht. Da konnte er leicht errathen was geschehen war, und es herrschte große Trauer an dem königlichen Hof. Als der wilde Mann wieder in dem finstern Wald angelangt war, so setzte er den Knaben von den Schultern herab und sprach zu ihm „Vater und Mutter siehst du nicht wieder, aber ich will dich bei mir behalten, denn du hast mich befreit, und ich habe Mitleid mit dir. Wenn du alles thust, was ich dir sage, so sollst dus gut haben. Schätze und Gold habe ich genug und mehr als jemand in der Welt.“ Er machte dem Knaben ein Lager von Moos, auf dem er einschlief, und am andern Morgen führte ihn der Mann zu einem Brunnen und sprach „siehst du der Goldbrunnen ist hell und klar wie Krystall: du sollst dabei sitzen und acht haben daß nichts hinein fällt, sonst ist er verunehrt. Jeden Abend komme ich und sehe ob du mein Gebot befolgt hast.“ Der Knabe setzte sich an den Rand des Brunnens, sah wie manchmal ein goldner Fisch, manchmal eine goldne Schlange sich darin zeigte, und hatte acht daß nichts hinein fiel. Als er so saß, schmerzte ihn einmal der Finger so heftig daß er ihn unwillkürlich in das Wasser steckte. Er zog ihn schnell wieder heraus, sah aber daß er ganz vergoldet war, und wie große Mühe er sich gab das Gold wieder abzuwischen, es war alles vergeblich. Abends kam der Eisenhans zurück, sah den Knaben an und sprach „was ist mit dem Brunnen geschehen?“ „Nichts, nichts“ antwortete er und hielt den Finger auf den Rücken, daß er ihn nicht sehen sollte. Aber der Mann sagte „du hast den Finger in das Wasser getaucht: diesmal mags hingehen, aber hüte dich daß du nicht wieder etwas hinein fallen läßt.“ Am frühsten Morgen saß er schon bei dem Brunnen und bewachte ihn. Der Finger that ihm wieder weh und er fuhr damit über seinen Kopf, da fiel unglücklicher Weise ein Haar herab in den Brunnen. Er nahm es schnell heraus, aber es war schon ganz vergoldet. Der Eisenhans kam und wußte schon was geschehen war. „Du hast ein Haar in den Brunnen fallen lassen,“ sagte er, „ich will dirs noch einmal nachsehen, aber wenns zum drittenmal geschieht, so ist der Brunnen entehrt, und du kannst nicht länger bei mir bleiben.“ Am dritten Tag saß der Knabe am Brunnen, und bewegte den Finger nicht, wenn er ihm noch so weh that. Aber die Zeit ward ihm lang, und er betrachtete sein Angesicht, das auf dem Wasserspiegel stand. Und als er sich dabei immer mehr beugte, und sich recht in die Augen sehen wollte, so fielen ihm seine langen Haare von den Schultern herab in das Wasser. Er richtete sich schnell in die Höhe, aber das ganze Haupthaar war schon vergoldet und glänzte wie eine Sonne. Ihr könnt denken wie der arme Knabe erschrack. Er nahm sein Taschentuch und band es um den Kopf, damit es der Mann nicht sehen sollte. Als er kam, wußte er schon alles und sprach „binde das Tuch auf.“ Da quollen die goldenen Haare hervor und der Knabe mochte sich entschuldigen, wie er wollte, es half ihm nichts. „Du hast die Probe nicht bestanden und kannst nicht länger hier bleiben. Geh hinaus in die Welt, da wirst du erfahren, wie die Armuth thut. Aber weil du kein böses Herz hast und ichs gut mit dir meine, so will ich dir eins erlauben: wenn du in Noth geräthst, so geh zu dem Wald und rufe „Eisenhans,“ dann will ich kommen und dir helfen. Meine Macht ist groß, größer als du denkst, und Gold und Silber habe ich im Überfluß.“ Da verließ der Königssohn den Wald und gieng über gebahnte und ungebahnte Wege immer zu, bis er zuletzt in eine große Stadt kam. Er suchte da Arbeit, aber er konnte keine finden und hatte auch nichts erlernt, womit er sich hätte forthelfen können. Endlich gieng er in das Schloß und fragte ob sie ihn behalten wollten. Die Hofleute wußten nicht wozu sie ihn brauchen sollten, aber sie hatten Wohlgefallen an ihm und hießen ihn bleiben. Zuletzt nahm ihn der Koch in Dienst und sagte er könnte Holz und Wasser tragen und die Asche zusammen kehren. Einmal, als gerade kein anderer zur Hand war, hieß ihn der Koch die Speisen zur königlichen Tafel tragen, da er aber seine goldenen Haare nicht wollte sehen lassen, so behielt er sein Hütchen auf. Dem König war so etwas noch nicht vorgekommen, und er sprach „wenn du zur königlichen Tafel kommst, mußt du deinen Hut abziehen.“ „Ach Herr,“ antwortete er, „ich kann nicht, ich habe einen bösen Grind auf dem Kopf.“ Da ließ der König den Koch herbei rufen, schalt ihn und fragte wie er einen solchen Jungen hätte in seinen Dienst nehmen können; er sollte ihn gleich fortjagen. Der Koch aber hatte Mitleiden mit ihm und vertauschte ihn mit dem Gärtnerjungen. Nun mußte der Junge im Garten pflanzen und begießen, hacken und graben, und Wind und böses Wetter über sich ergehen lassen. Einmal im Sommer als er allein im Garten arbeitete, war der Tag so heiß daß er sein Hütchen abnahm und die Luft ihn kühlen sollte. Wie die Sonne auf das Haar schien, glitzte und blitzte es daß die Strahlen in das Schlafzimmer der Königstochter fielen und sie aufsprang um zu sehen was das wäre. Da erblickte sie den Jungen und rief ihn an „Junge, bring mir einen Blumenstrauß.“ Er setzte in aller Eile sein Hütchen auf, brach wilde Feldblumen ab und band sie zusammen. Als er damit die Treppe hinauf stieg, begegnete ihm der Gärtner und sprach „wie kannst du der Königstochter einen Strauß von schlechten Blumen bringen? geschwind hole andere, und suche die schönsten und seltensten aus.“ „Ach nein,“ antwortete der Junge, „die wilden riechen kräftiger und werden ihr besser gefallen.“ Als er in ihr Zimmer kam, sprach die Königstochter „nimm dein Hütchen ab, es ziemt sich nicht daß du ihn vor mir auf behältst.“ Er antwortete wieder „ich darf nicht, ich habe einen grindigen Kopf.“ Sie griff aber nach dem Hütchen und zog es ab, da rollten seine goldenen Haare auf die Schultern herab, daß es prächtig anzusehen war. Er wollte fortspringen, aber sie hielt ihn am Arm und gab ihm eine Hand voll Dukaten. Er gieng damit fort, achtete aber des Goldes nicht, sondern er brachte es dem Gärtner und sprach „ich schenke es deinen Kindern, die können damit spielen.“ Den andern Tag rief ihm die Königstochter abermals zu er sollte ihr einen Strauß Feldblumen bringen, und als er damit eintrat, grapste sie gleich nach seinem Hütchen und wollte es ihm wegnehmen, aber er hielt es mit beiden Händen fest. Sie gab ihm wieder eine Hand voll Dukaten, aber er wollte sie nicht behalten und gab sie dem Gärtner zum Spielwerk für seine Kinder. Den dritten Tag giengs nicht anders, sie konnte ihm sein Hütchen nicht weg nehmen, und er wollte ihr Gold nicht. Nicht lange danach ward das Land mit Krieg überzogen. Der König sammelte sein Volk und wußte nicht ob er dem Feind, der übermächtig war und ein großes Heer hatte, Widerstand leisten könnte. Da sagte der Gärtnerjunge „ich bin herangewachsen und will mit in den Krieg ziehen, gebt mir nur ein Pferd.“ Die andern lachten und sprachen „wenn wir fort sind, so suche dir eins: wir wollen dir eins im Stall zurück lassen.“ Als sie ausgezogen waren, gieng er in den Stall und zog das Pferd heraus; es war an einem Fuß lahm und hickelte hunkepuus, hunkepuus. Dennoch setzte er sich auf und ritt fort nach dem dunkeln Wald. Als er an den Rand desselben gekommen war, rief er dreimal Eisenhans so laut daß es durch die Bäume schallte. Gleich darauf erschien der wilde Mann und sprach „was verlangst du?“ „Ich verlange ein starkes Roß, denn ich will in den Krieg ziehen.“ „Das sollst du haben und noch mehr als du verlangst.“ Dann gieng der wilde Mann in den Wald zurück, und es dauerte nicht lange, so kam ein Stallknecht aus dem Wald und führte ein Roß herbei, das schnaubte aus den Nüstern, und war kaum zu bändigen. Und hinterher folgte eine große Schaar Kriegsvolk, ganz in Eisen gerüstet, und ihre Schwerter blitzten in der Sonne. Der Jüngling übergab dem Stallknecht sein dreibeiniges Pferd, bestieg das andere und ritt vor der Schaar her. Als er sich dem Schlachtfeld näherte, war schon ein großer Theil von des Königs Leuten gefallen und es fehlte nicht viel, so mußten die übrigen weichen. Da jagte der Jüngling mit seiner eisernen Schaar heran, fuhr wie ein Wetter über die Feinde und schlug alles nieder was sich ihm widersetzte. Sie wollten fliehen, aber der Jüngling saß ihnen auf dem Nacken und ließ nicht ab bis kein Mann mehr übrig war. Statt aber zu dem König zurück zu kehren, führte er seine Schaar auf Umwegen wieder zu dem Wald und rief den Eisenhans heraus. „Was verlangst du?“ fragte der wilde Mann. „Nimm dein Roß und deine Schaar zurück und gib mir mein dreibeiniges Pferd wieder.“ Es geschah alles, was er verlangte, und ritt auf seinem dreibeinigen Pferd heim. Als der König wieder in sein Schloß kam, gieng ihm seine Tochter entgegen und wünschte ihm Glück zu seinem Sieg. „Ich bin es nicht, der den Sieg davon getragen hat“ sprach er „sondern ein fremder Ritter, der mir mit seiner Schaar zu Hilfe kam.“ Die Tochter wollte wissen wer der fremde Ritter wäre, aber der König wußte es nicht und sagte „er hat die Feinde verfolgt, und ich habe ihn nicht wieder gesehen.“ Sie erkundigte sich bei dem Gärtner nach seinem Jungen: der lachte aber und sprach „eben ist er auf seinem dreibeinigen Pferd heim gekommen, und die andern haben gespottet und gerufen „da kommt unser Hunkepuus wieder an.“ Sie fragten auch „hinter welcher Hecke hast du derweil gelegen und geschlafen?“ Er sprach aber „ich habe das beste gethan, und ohne mich wäre es schlecht gegangen.“ Da ward er noch mehr ausgelacht.“ Der König sprach zu seiner Tochter „ich will ein großes Fest ansagen lassen, das drei Tage währen soll, und du sollst einen goldenen Apfel werfen: vielleicht kommt der unbekannte herbei.“ Als das Fest verkündigt war, gieng der Jüngling hinaus zu dem Wald und rief den Eisenhans. „Was verlangst du?“ fragte er. „Daß ich den goldenen Apfel der Königstochter fange.“ „Es ist so gut als hättest du ihn schon“ sagte Eisenhans, „du sollst auch eine rothe Rüstung dazu haben und auf einem stolzen Fuchs reiten.“ Als der Tag kam, sprengte der Jüngling heran, stellte sich unter die Ritter und ward von niemand erkannt. Die Königstochter trat hervor und warf den Rittern einen goldenen Apfel zu, aber keiner fieng ihn als er allein, aber sobald er ihn hatte, jagte er davon. Am zweiten Tag hatte ihn Eisenhans als weißen Ritter ausgerüstet und ihm einen Schimmel gegeben. Abermals fieng er allein den Apfel, verweilte aber keinen Augenblick, sondern jagte damit fort. Der König ward bös und sprach „das ist nicht erlaubt, er muß vor mir erscheinen und seinen Namen nennen.“ Er gab den Befehl, wenn der Ritter, der den Apfel gefangen habe, sich wieder davon machte, so sollte man ihm nachsetzen und wenn er nicht gutwillig zurück kehrte, auf ihn hauen und stechen. Am dritten Tag erhielt er vom Eisenhans eine schwarze Rüstung und einen Rappen und fieng auch wieder den Apfel. Als er aber damit fortjagte, verfolgten ihn die Leute des Königs und einer kam ihm so nahe daß er mit der Spitze des Schwerts ihm das Bein verwundete. Er entkam ihnen jedoch, aber sein Pferd sprang so gewaltig daß der Helm ihm vom Kopf fiel, und sie konnten sehen daß er goldene Haare hatte. Sie ritten zurück und meldeten dem König alles. Am andern Tag fragte die Königstochter den Gärtner nach seinem Jungen. „Er arbeitet im Garten: der wunderliche Kautz ist auch bei dem Fest gewesen und erst gestern Abend wieder gekommen; er hat auch meinen Kindern drei goldene Äpfel gezeigt, die er gewonnen hat.“ Der König ließ ihn vor sich fordern, und er erschien und hatte wieder sein Hütchen auf dem Kopf. Aber die Königstochter gieng auf ihn zu und nahm es ihm ab, und da fielen seine goldenen Haare über die Schultern, und er war so schön, daß alle erstaunten. „Bist du der Ritter gewesen, der jeden Tag zu dem Fest gekommen ist, immer in einer andern Farbe, und der die drei goldenen Äpfel gefangen hat?“ fragte der König. „Ja“ antwortete er, „und da sind die Äpfel,“ holte sie aus seiner Tasche und reichte sie dem König. „Wenn ihr noch mehr Beweise verlangt, so könnt ihr die Wunde sehen, die mir eure Leute geschlagen haben, als sie mich verfolgten. Aber ich bin auch der Ritter, der euch zum Sieg über die Feinde geholfen hat.“ „Wenn du solche Thaten verrichten kannst, so bist du kein Gärtnerjunge: sage mir, wer ist dein Vater?“ „Mein Vater ist ein mächtiger König und Goldes habe ich die Fülle und so viel ich nur verlange.“ „Ich sehe wohl,“ sprach der König, „ich bin dir Dank schuldig, kann ich dir etwas zu Gefallen thun?“ „Ja“ antwortete er, „das könnt ihr wohl, gebt mir eure Tochter zur Frau.“ Da lachte die Jungfrau und sprach „der macht keine Umstände, aber ich habe schon an seinen goldenen Haaren gesehen daß er kein Gärtnerjunge ist:“ gieng dann hin und küßte ihn. Zu der Vermählung kam sein Vater und seine Mutter und waren in großer Freude, denn sie hatten schon alle Hoffnung aufgegeben ihren lieben Sohn wieder zu sehen. Und als sie an der Hochzeitstafel saßen, da schwieg auf einmal die Musik, die Thüren giengen auf und ein stolzer König trat herein mit großem Gefolge. Er gieng auf den Jüngling zu, umarmte ihn und sprach „ich bin der Eisenhans, und war in einen wilden Mann verwünscht, aber du hast mich erlöst. Alle Schätze, die ich besitze, die sollen dein Eigenthum sein.“ https://de.wikisource.org/wiki/Der_Eisenhans_(1857)
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May 11, 2023 • 58min

EGL025 Onggi und Kimchi: vom Töpfern und Zubereiten der Koreanischen Köstlichkeit

"Zu viel Kimchi." Ein besonderes Geburtstagsgeschenk sollte es werden: eine moderne Variante des koreanischen Onggi-Topfes, in dem Flo sein eigenes, selbstgemachtes Kimchi fermentieren kann. Dabei geht es um Töpfern, Fermentieren und den Zusammenhang zwischen Sauerkraut und der koreanischen Köstlichkeit Kimchi. Wir sprechen mit einer koreanischen Köchin und einer experimentierfreudigen Töpferin, um besser zu verstehen welche Rolle der traditionelle Onggi-Topf bei der koreanischen Kunst der Fermentation spielt. Dank der Kapillaren in der keramischen Oberfläche des Topfes wird das darin aufbewahrte Essen nicht nur vor Licht und Luft geschützt, sondern auch vor Feuchtigkeit und Temperaturschwankungen. Die poröse Oberfläche des Tons sorgt für eine natürliche Belüftung, die eine optimale Umgebung für Bakterien und Hefen schafft, um Lebensmittel zu fermentieren und dadurch ihren Geschmack und ihre Haltbarkeit zu verbessern. Die südkoreanischen Onggi-Töpfe sind aber mehr als nur einfache Gefäße zum Aufbewahren von Lebensmitteln. Sie sind ein lebendiger Ausdruck der traditionellen koreanischen Kultur und Kunsthandwerkskunst. Shownotes Onggi (english) auf Wikipedia Kimchi Barbara Jenner Atelier von Ehren gründete Barbara Jenner für Einzelstücke, Kunst und Handarbeit Keramik der OBAstudios optimiert Alltagsgegenstände in Funktionalität und Design Porosität keramischer Massen Was ist Fermentation und welche Lebensmittel sind fermentiert? So funktioniert Fermentieren (text plus video) Unsere Rezeptempfehlung: Baechu Kimchi (Napa Kohl Kimchi) nach Sunny Lee auf Serious Eats Die Kimchi-Herstellerin Sunny Lee Leckeres Kimchi in Düsseldorf gibt's hier Mitwirkende Micz Flor Instagram Twitter YouTube (Channel) Website Barbara Jenner About Sarl Kimchi Queen Die erste Eigentlich-Episode bei der wir zwar laufend reden, aber beim Reden nicht laufen. In Berlin und Düsseldorf versuchen wir getrennt Antwort auf die Fragen zu finden, die wir uns im Verlauf der Recherche bei unseren Telefonaten stellen. Wir sprachen in Düsseldorf mit einer Koreanerin, die Köchin in ihrem eigenen Restaurant ist und erst in Deutschland Gefallen an der Zubereitung von Kimchi gefunden hat. Sie erinnert sich, welche Rolle Kimchi für die ganze Familie in Korea gespielt hat, wie ihre Mutter einmal im Jahr die Onggi-Töpfe ausgebrannt und die Steine zum Beschweren blitzeblank geputzt hat. Sie weiß noch, dass der beste Ton für die Herstellung der Onggi-Töpfe direkt nach dem Winter aus der Erde gegraben wurde, dass die Töpfe im Winter im Heu nahe des Hauses und im Sommer eingegraben am Flussufer kühl lagern, idealerweise bei 5 Grad Celsius. Wir haben viel über die verschiedenen Arten von Kimchi gelernt, die es in Korea gibt und wie man den Fermentationsprozess steuert, um das beste Ergebnis zu erzielen. In Berlin treffen wir auf die Töpferin, Künstlerin und promovierte Kunstwissenschaftlerin Barbara Jenner, die ein offenes Ohr und dazu passend viele Ideen für einen zeitgemäßen Onggi-Topf hat, der koreanische Tradition mit deutschem Sauerkraut zu verbinden weiß. Wir lernen viel über das Brennen von Ton, das Glasieren, Porosität, Schrumpfen beim Trocknen — und wider erwarten, dass Onggi nicht der Name des Topfes ist, sondern die Bezeichnung für die Art der Herstellung solcher Töpfe. Auch wenn wir anfangs dachten wir könnten Flo vielleicht selber was töpfern, entscheiden wir uns erleichtert den Topf beim Atelier von Ehren, Barbara Jenners Werkstatt für Einzelstücke, Kunst und Handarbeit, in Auftrag zu geben. Wir schaffen es gerade so — und das haben wir leider nicht in unseren Telefongesprächen und Interviews festgehalten — in Berlin ein Kimchi anzusetzen, dass genau die optimalen 6-8 Wochen Fermentierung durchlaufen kann, bis wir alles zu Flos Geburtstagsparty zusammenführen können. Unser Kimchi ist echt scharf und wir geben den Startschuss für das Buffet: „Onggi, Töpfe, fertig, los!“ Nach der Folge ‚ran an den Kohl: Unsere Kimchi-Rezept Empfehlung. In der Episode selbst hören wir viel über die Tradition und Herstellung von Kimchi — aber ein detailliertes Rezept fehlt noch. Den fertigen Onggi-Topf wollten wir Flo natürlich mit Kimchi überreichen. Lange haben wir nach einem Rezept gesucht und uns schließlich für eines der passionierten Kimchi-Herstellerin Sunny Lee entschieden. Sie wurde in Seoul geboren und zog in den USA auf, wo sie ihre Liebe zum Kimchi entdeckte und begann, es selbst herzustellen. Auf der Seite schreibt sie auch viel über ihre Techniken und Methoden, um die beste Qualität zu bieten und gleichzeitig ihre kulturelle Verbindung zur koreanischen Küche aufrechtzuerhalten. Das passt gut zu unserer Episode. Wichtiger noch: das fertige Kimchi war wirklich lecker. Für die vegange Variante geht es auch ohne Fischsauce. Kimchi Machen: unsere leckeren Fotos!
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Apr 27, 2023 • 1h 25min

EGL024 Unter Schnee - Märchen von Fuchsgeistern

Unsere Märchenreihe startet mit Geschichten von Fuchsgeistern aus der chinesischen Mythologie. Flo schlägt in dieser Episode einen langen Einleitungsbogen aus aktuellem Anlass: Ulrike Ottinger übergibt ihr Werk der Stiftung Deutscher Kinemathek und der Akademie der Künste. Ulrike Ottinger hat großartige Filme und Kunstwerke geschaffen. Eines davon heißt "Unter Schnee" und erzählt eine magische Geschichte von einer Fuchsfee und einem Studenten, die durch das alte Japan reisen. Flo nimmt sich die Hörspiel-Fassung von "Unter Schnee" zum Anlass, um tiefer in die Geschichten von Fuchsgeistern in der asiatischen Mythologie einzusteigen: Er liest Micz fünf chinesische Märchen vor, die von Fuchsgeistern handeln. Micz darf im Anschluss die Märchen analysieren und so erfahren wir mehr über die Eigenschaften von Fuchsgeistern. Auch dieses Mal führt unsere Route auf einen "Berg" zu einem Flakturm hoch, dem Flakturm des Humboldthains. Dieser jedoch ist im Gegensatz zu den anderen Trümmerbergen unserer vergangenen Episoden noch ganz geblieben und lässt uns manchmal außer Puste kommen. Shownotes EGL024 | Wanderung | Komoot Ulrike Ottinger Ulrike Ottinger – Wikipedia Ulrike Ottinger - Ulrike OTTINGER Südostpassage - Ulrike OTTINGER Ulrike Ottinger übergibt ihr Archiv an die Akademie der Künste und Deutsche Kinemathek | Akademie der Künste, Berlin Ottinger | Akademie der Künste, Berlin Ulrike Ottinger: »Die Realität ist eine Konstruktion, manchmal eine Illusion« - YouTube Ulrike Ottinger | filmportal.de Unter Schnee - Ulrike OTTINGER Märchen Asien, Richard Wilhelm: Chinesische Volksmärchen, Anmerkungen, Natur- und Tiergeister - Zeno.org Märchen – Wikipedia Fuchsgeister in Asien (China / Japan) Fox spirit - Wikipedia Kitsune – Wikipedia Nine-tailed fox - Wikipedia https://www.japanwelt.de/blog/kitsune-mythologie Kitsune, die Fuchsgeister der japanischen Folklore - Blogs - derStandard.de › Diskurs Shintō – Wikipedia https://epub.ub.uni-muenchen.de/5334/1/5334.pdf Die Geschichte von "Unter Schnee" Filmaufnahmen und Hörspiel: "Unter Schnee" von Ulrike Ottinger | Hörspiel | Bayern 2 | Radio | BR.de\n\n Provinz Echigo – Wikipedia Kabuki – Wikipedia Über die Laufroute Berliner Flaktürme – Wikipedia Wiener Flaktürme – Wikipedia Zu den Märchen Der Fuchs und der Tiger – Wikisource Der Grüffelo – Wikipedia Äsops Fabeln – Wikipedia Daji - Wikipedia Fuchsfeuer – Wikisource Das kalte Herz – Wikipedia Konfuzianismus – Wikipedia Luminary Web Mitwirkende Florian Clauß (Erzähler) Bluesky Mastodon Soundcloud Website Micz Flor Instagram Twitter YouTube (Channel) Website Hier noch mal die Märchen zur Episode zum (nach)lesen, weil sich das Vorlesen nicht immer als flüßig gestaltet hat… Märchen I: Der Fuchs und der Tiger Der Fuchs begegnete einst einem Tiger. Der zeigte ihm die Zähne, streckte die Krallen hervor und wollte ihn fressen. Der Fuchs sprach: »Mein Herr, Ihr müßt nicht denken, daß Ihr allein der Tiere König seid. Euer Mut kommt meinem noch nicht gleich. Wir wollen zusammen gehen, und Ihr wollet Euch hinter mir halten. Wenn die Menschen mich sehen und sich nicht fürchten, dann mögt Ihr mich fressen.«Der Tiger wars zufrieden, und so führte ihn der Fuchs auf eine große Straße. Die Wanderer nun, wenn sie von fern den Tiger sahen, erschraken alle und liefen weg.Da sprach der Fuchs: »Was nun? Ich ging voran; die Menschen sahen mich und sahen Euch noch nicht.«Da zog der Tiger seinen Schwanz ein und lief weg.Der Tiger hatte wohl bemerkt, daß die Menschen sich vor dem Fuchse fürchteten, doch hatte er nicht bemerkt, daß der Fuchs des Tigers Furchtbarkeit entlehnte. Märchen II: Ein Fuchsgeist macht die Rechnung auf Ein gewisser Zhang aus Hezhou war zu Gast in Yangzhou und wohnte in einem Tempel. In einer der Mönchszellen trieb immer ein Fuchsgeist sein Unwesen, darum wagte niemand, darin zu wohnen. Zhang aber hatte ein unbekümmertes Wesen, darum ging er hin und nahm dort Quartier. Ehe drei Tage um waren, erschien tatsächlich ein alter Mann, der sich Wu Gangzi nannte und darum bat, ihm seine Aufwartung machen zu dürfen. Als er sprach, nachdem er sich verbeugt hatte, war er von außergewöhnlichem Charme, und er wußte überVergangenheit und Zukunft Bescheid. Zhang fragte ihn: »Ihr seid doch e?n Unsterblicher?« Dar- auf erwiderte er nur: »Zuviel der Ehre!«Als armer Gelehrter wünschte sich Zhang, er könnte Umgang mit dem Fuchsgeist haben, um so zu Reichtum und Ansehen zu kommen, darum tischte er Wein und Speisen auf und lud ihn ein. Wu bedankte sich mit einer Gegeneinladung. Es dauerte keinen halben Monat, da waren Zhangs Mittel erschöpft, bei Wu aber war der Tisch stets reich gedeckt. In seiner Gier lud sich Zhang immer wieder bei ihm ein, und Wu war als Gastgeber nicht knauserig.Nachdem es länger als einen Monat so gegangen war, kam Wu plötzlich nicht mehr. Da eben Regenzeit war, öffnete Zhang seine Truhe, um die Kleider zu lüften, und fand sie leer, nur eine Rechnung und ein paar Pfandzettel lagen darin. Auf der Rechnung stand, wie viele Hühner und Fische Wu an welchem Tag gekauft hatte und wieviel Obst und Gemüse. Um aber die Einkäufe zu bezahlen, hatte er Zhangs Kleider versetzt. Kein einziges Gastmahl war ausgelassen, und keine einzige Bronzemünze hatte er unterschlagen. Märchen III: Fuchsfeuer Es war einmal ein Bauer, der war jung und stark und kam eines Abends spät vom Markte heim. Der Weg führte an dem Garten eines reichen Herrn vorbei, in dem viel hohe Gebäude standen. Plötzlich sah er drinnen etwas Helles in die Höhe schweben, das leuchtete wie eine Kristallperle. Er wunderte sich darüber und stieg über die Mauer in den Garten, aber da war kein Mensch zu sehen; nur von weitem erblickte er ein Ding, das sah aus wie ein Hund und schaute nach dem Mond empor. Immer wenn es den Atem ausstieß, kam eine Feuerkugel aus seinem Maul heraus, die stieg empor bis zum Mond. Wenn es den Atem einzog, so senkte sich die Kugel wieder herunter, und es fing sie mit dem Maule wieder auf. So ging es unaufhörlich fort. Da merkte der Bauer, daß es ein Fuchs war, der das Lebenselixier bereitete. Er versteckte sich nun im Gras und wartete, bis die Feuerkugel wieder herunterkam, ungefähr in die Höhe seines Kopfes. Da trat er eilends hervor und nahm sie weg. Sofort verschluckte er sie. Er fühlte, wie es heiß ihm die Brust hinunterging bis in die Gedärme hinein. Als der Fuchs es merkte, wurde er böse. Er blickte ihn wütend an, doch fürchtete er sich vor seiner Stärke; darum wagte er nicht, ihn anzugreifen, sondern ging zornig weg. Von da ab konnte der Bauernbursche sich unsichtbar machen, er konnte Geister und Teufel sehen und hatte Verkehr mit der andern Welt. Er konnte in Krankheitsfällen, wenn die Leute bewußtlos waren, ihre Seelen wieder zurückrufen und wenn sich jemand versündigt hatte, für ihn eintreten. Er verdiente sehr viel Geld auf diese Weise. Als er sein fünfzigstes Jahr vollendet hatte, da zog er sich von all diesen Dingen zurück und übte seine Künste nicht mehr aus. An einem Sommerabend saß er in seinem Hof, um der Kühlung zu genießen. Er trank für sich allein einen Becher Wein um den andern. Um Mitternacht war er vollkommen betrunken. Er stemmte die Hände auf den Boden und erbrach sich. Da war es ihm plötzlich, als ob ihm jemand auf den Rücken klopfte. Das Erbrechen wurde heftiger, und schließlich sprang die Feuerkugel ihm zum Halse heraus. Der andere nahm sie in die Hand und sprach: »Dreißig Jahre lang hast du meinen Schatz entlehnt. Aus einem armen Bauernburschen bist du ein reicher Mann geworden. Nun hast du genug. Ich möchte ihn wieder zurück haben.« Da ward der Mann vollkommen nüchtern. Aber der Fuchs war weg. Märchen IV: Zhang Guang Zhang Guang aus der Provinz Zhili war schon als Kind außergewöhnlich klug gewesen. Als er achtzehn Jahre alt war, wohnte er im Westbau des Anwesens und studierte dort die Schriften. Die Familie war reich und mächtig und besaß viele Sklavenmädchen und Nebenfrauen, aber die Eltern hielten ihn sehr streng.Am siebten Tag des siebten Monats schaute er, mit dem Gedanken an die Geschichte vom Hirten und der Weberin im Kopf, zu den Sternen empor und träumte davon, daß wenigstens in dieser Nacht ein Sklavenmädchen ihn Einsamen besuche kam. Und kaum daß sich dieser Gedanke bei ihm geregt hatte, sah er hinter dem Türvorhang ein Mädchen stehen. Als er sie anrief, antwortete sie nicht, Wenig später aber trat sie langsam vor ihn hin, und als er sie anschaute, stellte er fest, daß sie keines der Sklavenmädchen des Hauses war. Er fragte sie nach dem Namen ihrer Familie, und sie antwortete: »Wang.« Als er fragte, wo sie wohnte, sagte sie: »Wir eure Nachbarn auf der Westseite. Morgens und abends kann ich dich hinaus- und hineingehen sehen und liebe dich deines Aussehens wegen. Deshalb bin ich gekommen, um mich dir hinzugeben.« Zhang freute sich, und sie teilten sogleich das Lager. Von nun an kam sie jede Nacht.Da ein Sklavenjunge bei Zhang wohnte, stachelte sie Zhang an: »Es ist nicht gut, daß der Junge hier ist. Du könntest ihm befehlen, weiter weg zu schlafen und erst zu kommen, wenn du ihn rufst.« Also wollte Zhang den Sklavenjungen fortschicken, der aber sagte: »Jede Nacht höre ich eine zarte Frauenstimme aus Eurem Bett und fürchte, es steckt etwas dahinter. Der alte Herr hat mir befohlen, für Euch zu sorgen und Euch zu beschützen, darum wage ich mich nicht zu entfernen.« Da konnte Zhang nichts machen und berichtete dem Mädchen, was der Sklavenjunge gesagt hatte. »Schon gut«, bemerkte sie dazu. »Er bringt sich nur selbst in Schwierigkeiten.«Am selben Abend wurde der Sklavenjunge, ehe er fest eingeschlafen war, von jemand gepackt und gefesselt und im westlichen Garten an einen Baum gehängt. Dort rief er verzweifelt nach seinem jungen Herrn um Hilfe. Lachend sagte das Mädchen zu ihm: »Wenn du deine Schuld wirklich einsiehst und dich fernhältst, soll dir vergeben werden. Wenn du aber wagst, etwas auszuplaudern, so daß es der alte Herr erfährt, wird dir doppelt so großes Leid geschehen.«Der Sklavenjunge versprach es, und sofort löste sich und der stand wieder auf der Erde.Nach gut einem Jahr wurde Zhang allmählich mager und hinfällig. Sein Vater befragte den Sklavenjungen, der versicherte beim jungen Herrn sei alles In Ordnung, seine Miene aber wurde derweil immer verzagter. Da wuchs das Mißtrauen des Vaters und er ging zur Studierstube des Sohnes, um sich ein eigenes Bild zu verschaffen. Als er zwischen den Bettvorhängen eine Frauenstimme hörte, stieg er ohne weiteres durchs Fenster. Aber als er den Bettvorhang hochhob, war keine Frau dahinter. Nur ein goldener Haarpfeil und eine Weißdornblüte lagen neben dem Kissen. Der Vater bedachte, daß in ihrer Gegend kein Weißdorn wuchs, deshalb glaubte er, die Blüte könne nur ein Dämon mitgebracht haben, und in seinem Zorn wollte er den Sohn durchprügeln, der jetzt notgedrungen die Wahrheit sagte. Daraufhin ließ der Vater angesehene buddhistische und daoistische Mönche holen, die Altäre errichteten und Beschwörungen vornahmen.In der Nacht kam das Mädchen noch einmal und sagte weinend zu Zhang: »Das Geheimnis ist offenbar geworden, ich bitte, mich verabschieden zu dürfen.«Auch Zhang war tiefbetrübt. Als sie sich trennen mußten, fragte er: »Werden wir einander wiedersehen?« – »In zwanzig Jahren sehen wir uns in Huazhou«, erwiderte das Mädchen, und von nun an kam sie nicht mehr.Zhang heiratete dann eine Frau Chen, bestand die Prüfung als Doktor, wurde zum Kreisvorsteher von Wujiang ernannt und schließlich zum Gebietsvorsteher von Huazhou befördert. Als seine Frau starb, suchte sein Vater in der Heimat ein Fräulein Wang als neue Frau für ihn aus und schickte sie zu ihm an seinen Amtssitz in Huazhou, damit er sie dort heiratete. Als er am Abend nach vollzogenen Riten zum erstenmal das Gesicht der Neuen sah, entdeckte er, daß sie aufs Haar dem Mädchen glich, das in seiner Studierstube die Nächte mit ihm geteilt hatte. Und als er nach ihrem Alter fragte, ergab sich, dass sie eben zwanzig war.Jemand sagte: »Sie ist ein Fuchsgeist und wurde nur aus Liebe wiedergeboren.« Doch als Zhang von der Vergangenheit sprach, konnte sie sich an nichts erinnern. Märchen V: Die große Unsterbliche auf dem Lanzhu-Berg Auf dem Lanzhu-Berg im Kreis Huijil gibt es ein daoistisches Kloster, das den Namen Orchideenpavillon trägt. Dort wohnt die große Unsterbliche aus dem Norden. Die große Unsterbliche aus dem Norden ist ein Fuchsgeist.Ehedem hielt sich ein Kaufmann namens Chen, der aus Huiji stammte, besuchsweise in Chu auf. Er büßte all sein Vermögen ein und wurde so arm, daß er seinen Unterhalt nicht mehr bestreiten konnte, überdies war er krank. Als Wohnung diente ihm ein verfallener Tempel. Eines Nachts kam ein schönes junges Mädchen zu ihm, das glänzende Kleider trug, die ganz aus leuchtenden Perlen gemacht waren. Als Chen sich erschrocken aufsetzte, streifte sie einen Armreifen vom Handgelenk, den sie ihm mit den Worten reichte: » Ich weiß, daß du Mangel leidest, darum komme ich, um dir dies zu schenken.« Mit diesen Worten ging sie davon.Am nächsten Tag kam sie wieder, und so hielt sie es dann mehrere Monate lang. Sie harmonierten auf Kissen und Matte, und ihre Zuneigung wuchs von Tag zu Tag. Mit Hilfe des goldenen Armreifens kam Chen zu Geld und nahm sein altes Gewerbe wieder auf. Das Mädchen ließ ein Haus bauen und führte ihm die Wirtschaft. Was sie ihm Tag für Tag an Gold, Silber und Kostbarkeiten zukommen ließ, ging in die Zehntausende.Nachdem so mehrere Jahre vergangen waren, bekam Chen plötzlich einen Brief von seinen Angehörigen, und in ihm erwachte der Wunsch, in seiner Heimat den großen Herrn zu spielen. Er hatte aber den Verdacht, das Mädchen müsse ein Geist sein. Darum wartete er ab, bis sie eines Tages nicht zu Hause war, dann rief er Hunderte Träger und Diener zusammen, die schwer beladen in einem langen Zug mit ihm davongingen. Als das Mädchen zurückkam und das Haus ausgeräumt fand, eilte sie Chen hinterher an den Fluß, doch als sie dort ankam, hatten Chens Leute schon unter Rufen und Gesang die Segel gehißt. Da stand sie bitterlich weinend am Ufer und konnte nicht folgen.In die Heimat zurückgekehrt, lebte Chen als reicher Mann. Zehn Jahre später erschien das Mädchen bei ihm, rief ihn an und sprach: »Ich bin ein Fuchsgeist. Tausend Jahre lang hatte ich im verborgenen gute Taten getan, ehe mein Name in die Liste der Unsterblichen aufgenommen wurde.Für deine Untreue habe ich dich beim Himmelskaiser verklagt. Er hat dem Flußgeist befohlen, mir sein Strafmanifest zu übergeben und mich hierherzubringen. Jetzt mußt du sterben!«Von nun an wirbelten Messer durch die Luft, und Flammen züngelten auf, so daß Chens Familie keine ruhige Stunde mehr hatte. Sie versuchten hundert Mittel, um dem Spuk abzuhelfen, aber vergeblich. Da sprach das Mädchen eines Tages seufzend aus der Luft: »Nur weil ich dich einst geliebt habe, ist es so weit gekommen! Wenn ich dich um-bringe, werden wohl alle, die ein Herz in der Brust haben, mich verlachen. Wenn deine Familie mir ein großes Opfer bringt und einen berühmten Berg aussucht, wo ich in Ruhe leben kann, will ich von meiner Rache ablassen.«Damals gab es auf dem Lanzhu-Berg einen Daoisten, der ein großer Magier war. Er richtete ein Opfer aus, das neunundvierzig Tage währte, und fragte das Mädchen: »Willst du nicht bei mir auf dem Lanzhu-Berg wohnen?«»Sehr gern«, erwiderte sie, »aber ich muß fünfhundert Jahre dort wohnen, ehe ich wieder fortgehe.«Von nun an spukte es nicht mehr bei den Chens. Heute gehört das Kloster einer Familie Luo. Die Luos ließen dem Mädchen ein schönes Standbild errichten, und an bestimmten Tagen im Jahr kommt das Mädchen bei Nacht hervor, um sich mit den Leuten zu unterhalten. Das ausgelassene Märchen: Der Student Li begegnet einer Füchsin Der Student Li Shengxiu aus dem Kreis She war eine stattliche Erscheinung. Mit vierzehn Jahren lernte er zwanzig Li* von zu Hause entfernt in der Yanzhen-Villa. Eines Abends in der zweiten Nachtwache erblickte er, nachdem er sich schlafen gelegt hatte, plötzlich ein schönes Mädchen, das bei ihm auf dem Bett saß und ihn lieblich anschaute. Sie mochte etwa fünfzehn Jahre alt sein. Das Herz begann ihm zu klopfen, und er hob die Hand, um sie zu Decken. Das Mädchen wehrte sich nicht, und so wurden sie beide ein Paar.Sie kam dann von sich aus jede Nacht mit flinken Schritten. Häufig unterwies sie ihn in der Dichtkunst und verbesserte seine Verse, als er jedoch einmal auf Prüfungsaufsätze zu sprechen kam, machte sie ein finsteres Gesicht und sagte: »Das hat nichts mit Bildung zu tun. Außerdem ist dir kein Prüfungsglück beschieden. Wozu also willst du dich diesen Mühen unterwerfen?« Dann widmeten sie sich einander wieder den Gedichten, und das wurde ihnen nie langweilig.So ging es mehrere Jahre, ohne daß jemand etwas davon merkte.Dann aber zog auch Lis Vetter Yang in die Villa, um dort in Abgeschiedenheit zu lernen, und sein Zimmer war nur durch eine Wand von der Studierstube getrennt, in der Li wohnte.Yang wunderte sich oft, daß Li seine Tür schloß, sobald es nur dunkel wurde. In einer Mondnacht spähte er heimlich durch eine Mauerritze und sah Li mit einem schönen Mädchen im Arm dasitzen. Sofort klopfte er bei ihm an und trat ein, doch obwohl er alles mit der Kerze ableuchtete, konnte er niemand finden. Und als er direkt danach fragte, leugnete Li. In der nächsten Nacht spähte Yang wieder durch die Ritze und sah genau das gleiche, außerdem hörte er die beiden plaudern und lachen. Er konnte sich denken, daß das Mädchen eine Füchsin war, darum lief er zu Lis Vater und erzählte ihm alles.Als Li nach Hause kommen mußte, folgte ihm die Füchsin dorthin, aber niemand anders konnte sie sehen als Li allein.Die ganze Familie glaubte, sie werde ihm schaden. Eines Tages kam Lis Schwägerin zu Besuch und erhob mit lauter Stimme den Vorwurf: »Ist diese Gespensterfüchsin nicht unverschämt, daß sie sich einfach einen Mann schnappen will?! Dabei ist doch mein Schwager schon von klein auf verlobt. Wenn er heiratet, wer soll dann Hauptfrau sein und wer Nebenfrau?«In der Nacht sprach die Füchsin unter Tränen zu Li: »Deine Schwägerin hat vollkommen recht mit ihren Vorwürfen. Es gibt keinen anderen Weg, ich muß fortgehen. Heute nehmen wir Abschied für immer!«Li brach darüber in Tränen aus und versuchte vergeblich, sie zum Bleiben zu bewegen. Dann schluchzten sie die ganze Nacht hindurch auf dem Kissen, und als das Krähen der Hähne zu hören war, stieg das Mädchen aus dem Bett und war verschwunden.Sowohl seine dichterischen Fähigkeiten als auch seine Geschicklichkeit in der Kampfkunst verdankte Li der Füchsin.Die Gedichte, die sie für ihn geschrieben hat, sollen von klarer Schönheit gewesen sein. Leider haben die Leute, von denen die Geschichte verbreitet wurde, sie nicht aufgeschrieben. Auch Li selbst soll kein Geheimnis daraus gemacht haben.
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Apr 13, 2023 • 1h 20min

EGL023 Stromgitarre Teil 2 - Tonabnehmer: Single-Coil, Humbucker, Coil-Tapping -Splitting, Magnete, Spulen, Alumitone Pickups.

"Just keep playing" -- J Mascis Die schwingende Saite einer E-Gitarre wirkt auf ein Magnetfeld ein, dessen Veränderung von einer Spule erfasst und dadurch in elektrische Spannung umgewandelt wird. Eigentlich sind damit schon die Pickup-Basics erklärt. So bleibt uns viel Zeit in dieser Episode den begeisterten Blick auf die vielen Parameter wie Position, Windungsanzahl und -richtung, Abstand der Pole oder die Art der Magnete zu richten, die Klang und Charakter einer Stromgitarre ausmachen. Humbucker und Coil-Splitting finden genauso Platz wie Single-Coil und Coil-Tapping. Abschließend sprechen wir noch über die vielleicht aktuellste 'game changing' Neuerung im Bereich passiver Tonabnehmer: den Alumitone Pickup. Nicht genügend Zeit haben wir leider für Rails, P90, Jazzmaster, Mini-Humbucker oder P-Rails gefunden. Das nennen wir Hausaufgaben! Shownotes Laufroute EGL023 | Wanderung | Komoot Links zur Episode Mehringplatz (weil wir laufend Reden) Hallesches Tor Elektro-magnetische Tonabnehmer (englisch: Pickup) Der Single-Coil Pickup Der Humbucker Pickup und die Variationen split-coil und stacked Große Sammlung an Pickup Sounds auf der Rockinger Website Magnetmaterialien und ihre Auswirkungen auf den Klang Technisches Verständnis Coil Tapping vs Splitting (Forum) DIY Alumitone from Copper Full Build and Demo (Super Simple!) 1960’s Vintage Guitar Designs 1970’s Vintage Guitar Designs Guitar Design: From Cheap Imports to Vintage Gear: the Story of Teisco Guitars Coil Tap vs Coil Split: What's The Difference? | Too Afraid To Ask Brummen: Übliche Abschirmungs- und Massefehler J Mascis: "Just keep playing" Identifying Pickup Wires & Polarities - Humbucker Fred Stuart demonstrates the art of hand-winding pickups Gibson Les Paul Comparison | Humbucker vs P90 vs Mini Humbucker How Do Noiseless Single Coils Work? FENDER Noiseless Pickups vs Single Coils! - Can You Hear The Difference? Mitwirkende Micz Flor (Erzähler) Instagram Twitter YouTube (Channel) Website Florian Clauß Bluesky Mastodon Soundcloud Website Verwandte Episoden EGL052 Darum klingen handgewickelte Tonabnehmer wirklich besser: die Rolle parasitärer Kapazität und Kondensatoren bei „scatter wound pickups“ E-Gitarren | Stromgitarre Teil 3EGL057 Ist der Sommer so schön wie die Fender Telecaster Thinline, klangvoll wie ein P-90 Pickup und werden wir ihn vermissen wie ich meine grüne SG Copy? Stromgitarre Teil 4EGL086 Pickup-Physik deiner E-Gitarre: Humbucking und Phasendrehung richtig planen (Stromgitarre 7) Miczs Begeisterung vermag Flo nur begrenzt mitzureißen. E-Gitarren elektrisieren ihn einfach weniger. Vielleicht liegt es aber auch am Wetter, einem nasskalten Frühlingstag, an dem wir unsere Tour am Moritzplatz beginnen. Kreuz und quer laufen wir durch die windigen Schluchten zwischen vielen Nachkriegsbauten in Richtung Mehringplatz, zum Rondell am Halleschen Tor. Für Micz sind elektromagnetische Tonabnehmer faszinierende Kreaturen, die seit Jahrzehnten sein Herz höherschlagen lassen. Der Zauber liegt in der Vielfältigkeit, die sich schon ganz ohne Effekte oder Modelling herstellen lassen, in den reinen, passiven Systemen. Vom klaren und präzisen Sound eines Single-Coil-Tonabnehmers bis hin zum vollen und satten Klang eines Humbucker-Tonabnehmers gibt es unzählige Möglichkeiten, den Sound der Gitarre zu formen und zu modellieren. Doch es geht hier nicht nur um den Klang, sondern auch um die Technologie und das Design dahinter. Flo wünscht sich gegen Ende Sound-Beispiele, wie sie z.B. hier auf der Rockinger Website zu finden sind. Die Kombination aus Magnetismus, Elektrizität und Materialwissenschaften kann süchtig machen (sagt Micz, nicht Flo). Mit einfach Mitteln lassen sich die Grenzen des Klangs zu erweitern und neue musikalische Welten erschließen, indem man z.B. die Anzahl der Windungen, Position oder Winkel der Pickups, die Magneten oder die Art des Coil-Splittings beim Humbucker verändert. Wir erklären Coil-Splitting und Coil-Tapping. Beim Splitting spaltet man einen Humbucker-Tonabnehmer in zwei Single-Coil-Tonabnehmer auf, um in beiden Welten unterwegs zu sein: einen fetten Humbucker-Sound und den klaren, durchdringenden Klang eines Single-Coil-Tonabnehmers. Beim Coil-Tapping hingegen wird ein Teil der Wicklung des Tonabnehmers abgezapft, um den Sound zu verändern. Dadurch kann man die Anzahl der Spulen im Tonabnehmer reduzieren und so den Sound eines fetten Single-Coil Pickups z.B. feiner machen, eher wie bei einer Vintage Strat. Alleine durch die Varianz der Windungen und Art der Wicklung sowie Distanz zu den Magneten lassen sich so unterschiedliche Sounds erstellen wie Stratocaster Single-Coils (klarer, durchdringender Klang) und P90 Pickups (wärmerer, vollerer Klang mit höherer Ausgangsleistung). Aber hört selbst. Kragen hoch, Kapuze auf und ab in den Nieselregen. Live and learn.
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Mar 30, 2023 • 1h 26min

EGL022 Chinesische Filme auf der Berlinale 2023: The Shadowless Tower, Tomorrow Is a Long Time und Art Collage 1994

Ein kleiner, zufälliger Ausschnitt vom zeitgenössischen chinesisch-sprachigen Film. Die Berlinale bietet immer auch die Gelegenheit Filme sehen zu können, die sonst nicht das Licht der Welt erblicken, weil sich kein Verleiher im Westen findet. Allein deswegen lohnt sich der Besuch. Flo freut sich seit jeher auf die 10 Festivaltage im Februar besonders auf die asiatischen Filme, weil hier immer viel Alltag und Essen im Arthouse-Stil inszeniert ist. Ein kleiner Urlaub im Kino, das zu dieser Zeit von Gleichgesinnten standesgemäß besucht wird, d.h. absolute Stille und kein Handyleuchten sobald die ersten Akkorde des Berlinale-Trailers erklingen. Dieses Jahr hat sich Flo drei chinesisch-sprachige Filme ausgesucht, die er Micz in dieser Episode vorstellt: THE SHADOWLESS TOWER von Zhang Lü, TOMORROW IS A LONG TIME von Jow Zhi Wei und ART COLLAGE 1994 von Liu Jian. Alle drei haben einiges gemein: sie sind lang und manchmal langweilig, aber beeindrucken durch die langsame Photographie und starken Charaktere. Bei zwei Filmen steht auch ein ähnlicher Konflikt im Mittelpunkt: die Vater-Sohn-Beziehung, bei der der Sohn auf unterschiedlichen Wegen auf der Suche nach sich selbst ist und sich dann auch irgendwie findet, was für ihn als Art sanfter Befreiung erlebt wird. Die Filme erzählen keine dramatische Geschichte, obwohl alle Zutaten des Dramas enthalten sind. Die Filme möchten einen anderen Fokus setzen, auf die Stärke der Menschlichkeit und der Zwischenmenschlichkeit. Shownotes Laufroute EGL022 | Wanderung | Komoot Einleitung Treffpunkt Ostbahnhof auf Openstreetmap Friedrichshain: Umbau des Kaufhofs am Ostbahnhof ist abgeschlossen | entwicklungsstadt berlin Das Prager Warenhaus Kotva Liste der FIAPF-akkreditierten Filmfestivals – Wikipedia Internationale Filmfestspiele Berlin – Wikipedia Internationale Filmfestspiele von Cannes – Wikipedia Locarno Film Festival – Wikipedia Internationale Filmfestspiele von Venedig – Wikipedia Slow cinema - Wikipedia Slow Cinema: Warum so langsam? | epd Film | Berlinale | Festival | Sektionen & Sonderveranstaltungen Geschichte des Internationalen Forums des Jungen Films (Filmfestival Berlin) THX - Wikipedia 1. Film: Bai Ta Zhi Guang / The Shadowless Tower | Berlinale | Programm | Programm - Bai Ta Zhi Guang (The Shadowless Tower) Zhang Lü - Wikipedia The Shadowless Tower - Wikipedia kathmandupost | Life and Legends under the Miaoying Temple The Shadowless Tower - Kritik | Film 2023 | Moviebreak.de Liste der Städte in der Volksrepublik China – Wikipedia Taiwan-Konflikt – Wikipedia Ein Land, zwei Systeme – Wikipedia Sinokoreanisch – Wikipedia Böhmisches Brauhaus – Wikipedia Lee Chang-dong – Wikipedia Demografie der Volksrepublik China – Wikipedia Peking auf OpenStreetMap Shower (film) - Wikipedia Zhang Yang (director) - Wikipedia Nicht ohne meine Leiche – Wikipedia Schatten (Mythologie) – Wikipedia Beidaihe auf Google Maps Eat Drink Man Woman - Wikipedia 2. Film: Míng tian bi zuo tian chang jiu / Tomorrow Is a Long Time | Berlinale | Programm | Programm - Míng tian bi zuo tian chang jiu | Tomorrow Is a Long Time Jow Zhi Wei — Akanga Film Asia Bob Dylan - Tomorrow Is a Long Time (Official Audio) - YouTube Tomorrow Is a Long Time | PlutoFilm.de Tomorrow is A Long Time - Kritik | Film 2023 | Moviebreak.de TOMORROW IS A LONG TIME – Taiwan Pavilion Presented by TAICCA Coming of age - Wikipedia Geschichte Singapurs – Wikipedia James Gordon Farrell: "Singapur im Würgegriff" - Abgesang auf ein koloniales Weltreich | deutschlandfunk.de East India Company - Wikipedia Erster Opiumkrieg – Wikipedia Geschichte Taiwans – Wikipedia Republik China (Taiwan) – Wikipedia Tigerstaaten – Wikipedia Singapur auf OpenStreetMap Tapire – Wikipedia 3. Film: Art Collage 1994 | Berlinale | Programm | Programm - Art College 1994 Liu Jian (Künstler) – Wikipedia „Art College 1994“: Radikalität und Versöhnung Chinesische Kunstszene in Berlin: Der große Sprung Have a Nice Day (Film) – Wikipedia Tian’anmen-Massaker – Wikipedia Ai Weiwei – Wikipedia Ai Weiwei: Never Sorry - Wikipedia Young British Artists - Wikipedia The Internet’s completely over Mitwirkende Florian Clauß (Erzähler) Bluesky Mastodon Soundcloud Website Micz Flor Instagram Twitter YouTube (Channel) Website Verwandte Episoden EGL073 Chinesische Filme auf der Berlinale 2025: Living the Land, The Botanist und Girls on Wire Unsere Tour zur Episode starten wir am Ostbahnhof mit einem kleinen Experiment. Micz und ich nehmen unabhängig voneinander auf bevor wir zusammenkommen. Wir treffen uns ohne Schnitt mit einem Klatschen, um später unsere Spuren synchronisieren zu können. Eine gewisse Parallelität lässt sich bei uns schon raushören, wir sind eingespielt. Vom Ostbahnhof laufen wir in Richtung Volkspark Friedrichshain und stellen bei der neuangelegte Treppe in der Friedensstraße fest, dass so der Höhenunterschied zwischen Prenzlauer Berg und Friedrichshain auf einen Blick aussehen könnte. Beim Stichwort Berlinale passieren wir das Freilichtkino Friedrichshain, das bei der letzten Berlinale zur Coronazeit als Austragungsort hergehalten hat. Als wir den Großen Bunkerberg im Volkspark Friedrichshain erklimmen, fragen wir uns, ob wir, von oben betrachtet, schon mal eine ähnlich anmutende Route gelaufen sind und kommen auf unsere Eigentlich Folge 15 über 39 Stufen, bei der auch auf einen Trümmerberg gestiegen sind: dem Insulaner in Schöneberg, auf dem mehrere Sternwarten stehen. Berlins Berge sind also überwiegend Trümmerberge. Das alte Kaufhof am Ostbahnhof im neuen Gewand So hoch ist der Prenzlauer Berg in einem Stück Auf der Anhöhe im Volkspark Friedrichshain
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Mar 16, 2023 • 1h 2min

EGL021 Das Selbst als Simulation für Künstliches Bewusstsein: Künstliche Intelligenz Teil 4

"Wir fassen den Trieb als den Grenzbegriff des Somatischen gegen das Seelische" Wir rotieren um das Engelbecken in Kreuzberg, während unsere Gedanken kreisen. Im Zentrum des Gedankenwirbels steht zum vierten Mal in Serie die Künstliche Intelligenz. Drumherum weben wir einen Strudel, dessen Zubereitung -- wie es sich für einen Strudel gehört -- in Wien vor über 100 Jahren begann. Die Füllung im Zentrum ist eine Melange aus KI-Bewusstsein, der Entwicklung des Selbst und neusten neurologischen Erkenntnissen. Oder konkret formuliert: muss eine KI sich selbst simulieren, damit sie sich selbst bewusst werden kann? Micz beginnt mit dem Konzept des Selbst, das in der psychodynamischen Theorie als Hilfskonstrukt des freudianischen Instanzen-Modells seinen Ursprung hatte. Das Selbst war anfangs wenig mehr als eine regulierende Schnittstelle zwischen Es, Umwelt und somatischem Erleben. Mit der Ich-Psychologie wurde dem Selbst immer mehr Platz eingeräumt, es entstand zum ersten Mal das Konzept des Selbst als einer Abstraktion als Konstrukt. Wir bleiben lange in der Psychodynamik und klinischen Psychologie verhaftet, bis wir schließlich wieder über das Thema Identität und Bias zurück zur KI kommen. Und dann ist schon Schluss. Danke für's zuhören! Shownotes Laufroute EGL021 | Wanderung | Komoot Links William James (1890) unterschied das erkennende Selbst vom erkannten Selbst (Stangl, 2023) Phänomenologie Husserls: Philosophie als „erste Wissenschaft“ (Prima philosophia) Neue Phänomenologie: Wiederentdeckung der unwillkürlichen Lebenserfahrung ist die Grundlage der Neuen Phänomenologie Gesellschaft für Neue Phänomenologie e.V. The neural basis of self attempts to describe and understand the biological processes that underlie humans' perception of self-understanding How Our Brain Preserves Our Sense of Self | Scientific American 2021 Neuroscience of Self and Self-Regulation, Todd F. Heatherton 2011 (Inhibition is a core feature of self-regulation) "Bewusstsein ist eine Simulation des Gehirns" Thomas Metzinger vertritt die Theorie, dass unser Selbst nicht existiert | MIT Technology Review & heise.de Mitwirkende Micz Flor (Erzähler) Instagram Twitter YouTube (Channel) Website Florian Clauß Bluesky Mastodon Soundcloud Website Flo fragt Freud-Zitate ab. So weit musste es kommen. Und Micz zitiert falsch! (Das wäre ChatGPT nicht passiert!) Hier das Zitat mit Quellenangabe (hätte sich ChatGPT diese Mühe auch gemacht?) Kontext: Freud — ganz Kind seiner Zeit — nutzte fast ausschließlich die männliche Form in seinen Schriften und Vorlesungen. So spricht er vom „Herr“ im Haus, wenn er die Kränkung am menschlichen Selbstverständnis beschreibt, die die Psychoanalyse verursacht: Die „empfindlichste Kränkung aber soll die menschliche Größensucht durch die heutige psychologische Forschung erfahren, welche dem Ich nachweisen will, daß es nicht einmal Herr ist im eigenen Hause, sondern auf kärgliche Nachrichten angewiesen bleibt von dem, was unbewußt in seinem Seelenleben vorgeht.“ Freud, S. (1916-17a): Vorlesungen zur Einführung in die Psychoanalyse. GW XI: S. 294 Und jetzt die gesamte erste Hälfte der Episode in Zitaten (der Rest der Episode ergibt sich aus den Links der Shownotes): Der Trieb und das Leib-Seele-Problem „Wir fassen den Trieb als den Grenzbegriff des Somatischen gegen das Seelische“ Freud, S. (1911). Psychoanalytische Bemerkungen über einen autobiographisch beschriebenen Fall von Paranoia (Dementia paranoides). In Jahrbuch für psychoanalytische und psychopathologische Forschungen III 1911 1.HälfteFreud, 1911, S. 65 „Wir […] sehen in ihm [dem Trieb] den psychischen Repräsentanten organischer Mächte und nehmen die populäre Unterscheidung von Ichtrieben und Sexualtrieb an, die uns mit der biologischen Doppelstellung des Einzelwesens, welches seine eigene Erhaltung wie die der Gattung anstrebt, übereinzustimmen scheint.“ Freud, S. (1911). Psychoanalytische Bemerkungen über einen autobiographisch beschriebenen Fall von Paranoia (Dementia paranoides). In Jahrbuch für psychoanalytische und psychopathologische Forschungen III 1911 1.HälfteFreud, 1911, S. 65 Das schwache Ich bei Freud „Das Ich ist doch nur ein Stück vom Es, ein durch die Nähe der gefahrdrohenden Außenwelt zweckmäßig verändertes Stück.“ Freud, S. (1933). Die Zerlegung der psychischen Persönlichkeit. In Neue Folge der Vorlesungen zur Einfüh- rung in die Psychoanalyse, S. 107 Ich-Psychologie nach Hartmann (1939) „Wichtig und neu ist nun, daß Hartmann (1939) die Annahme empfiehlt, ‚daß sowohl der Triebvorgang als auch der Ich-Mechanismus auf eine gemeinsame Wurzel aus der Zeit vor der Ich-Es-Differenzierung zurückgehen‘.“ Deutschmann, M. (1979). Die Entwicklung des Trieb- und Ich-Begriffs im Freudianismus. In G. Ammon (Hrsg.), Handbuch der Dynamischen Psychiatrie, Band 1, S. 76 S. Freuds „Erstes topisches Modell“, des Es und das Ich (und der kleine akkustische Würfel) S. Freud’s „Zweites topisches Modell“ (das mit dem Über-Ich) Das „gestärkte“ Ich nimmt eine zentrale, regulierende Rolle ein.
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Mar 2, 2023 • 1h 34min

EGL020 Biologische Intelligenz und künstliches Leben: Künstliche Intelligenz Teil 3

"Die Evolution hat nicht Lösungen zu spezifischen Problemen entwickelt, sondern generelle Problemlösungs-Maschinen" Michael Levin Intelligenz kann in der Biologie überall angetroffen werden, wo Zellen sind. Zellen sind nichts weiter als kleine Automaten, die gegen die Entropie arbeiten. Leben ist Ordnung und die Intelligenz das Programm dazu. Diese Sichtweise leiten wir uns aus den Vorträgen und Interviews von Josha Bach und Michael Levin ab. Josha Bach liefert uns die Definition von Intelligenz als Fähigkeit Modelle zu entwerfen und daraus Handlungen abzuleiten, die auf Kausalität geprüft werden. Michael Levin hat Plattwürmer so weit bioelektrisch modifiziert, dass sie in der Mitte durchgeschnitten statt eines Schwanzes einen zweiten Kopf regenerieren. Er und sein Team entwickeln ein Framework, um diverse Intelligenzformen zu entdecken, zu untersuchen und auch künstlich herzustellen: Biologie stellt ein tief verschachteltes System dar und jede Ebene ist dabei sehr kompetent Probleme zu lösen. Shownotes Laufroute EGL020 | Wanderung | Komoot Links zur Episode https://www.youtube.com/watch?v=p-OYPRhqRCg https://en.wikipedia.org/wiki/Joscha_Bach https://en.wikipedia.org/wiki/Michael_Levin_(biologist) https://www.alternativlos.org/42/ https://eigentlich-podcast.de/about/ https://de.wikipedia.org/wiki/Morphologie_(Biologie) https://www.youtube.com/watch?v=kgMFnfB5E_A https://www.bbcearth.com/shows/the-green-planet https://en.wikipedia.org/wiki/Neural_Darwinism https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%BCnstliches_neuronales_Netz http://neuralnetworksanddeeplearning.com/index.html https://de.wikipedia.org/wiki/Turingmaschine https://mathworld.wolfram.com/UniversalCellularAutomaton.html https://www.spektrum.de/magazin/wege-und-irrwege-des-konrad-zuse/823599 https://de.wikipedia.org/wiki/Nervenzelle https://de.wikipedia.org/wiki/Kolonie_(Biologie) https://de.wikipedia.org/wiki/Metamorphose_(Zoologie) https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0001736 https://de.wikipedia.org/wiki/Schleimpilze https://www.youtube.com/watch?v=HyzT5b0tNtk https://www.spektrum.de/lexikon/biologie/blastodermstadium/9115 https://en.wikipedia.org/wiki/Lacrymaria_olor https://www.youtube.com/watch?v=oXiqMGhn9rk https://de.wikipedia.org/wiki/Planarien https://www.mpg.de/10656744/planarien-symmetrie https://www.mpg.de/524527/pressemitteilung20061102 https://de.wikipedia.org/wiki/Xenobot https://en.wikipedia.org/wiki/Artificial_general_intelligence Darwin’s Agential Materials: evolutionary implications of multi-scale competency in developmental biology Mitwirkende Florian Clauß (Erzähler) Bluesky Mastodon Soundcloud Website Micz Flor Instagram Twitter YouTube (Channel) Website In den vergangenen beiden Folgen unserer Miniserie zur künstlichen Intelligenz haben wir uns reichlich über die Möglichkeiten von Maschine Learning gesteuerte Assistenzsystemen ausgetauscht. Verhalten sich solche Systeme tatsächlich intelligent oder zeigen sie eher Muster, die wir als intelligent wahrnehmen? In dieser Episode stellt Flo weitere Konzepte von Intelligenz vor, Intelligenz wie sie in biologischen Systemen beobachtet werden können. Anhand von Vorträgen und Interviews von Josha Bach und Michael Levin nähern wir uns den Möglichkeiten von biologischer Intelligenz und künstlichem Leben. Dabei kann diese Art von Intelligenz neue Impulse bei der Entwicklung der künstlichen Intelligenz basierend auf neuronalen Netzen liefern. In den Beiträgen von Josha Bach lernen wir über die Turingvollständigkeit von Zellen, die Bewegungswahrnehmungen von Katzen und die Taktfrequenz pflanzlicher Zellen. Michael Levin hat auf seinem Forschungsgebiet in der Morphologie demonstriert, wie effektiv und intelligent sich Zellen bei der Gestaltsausprägung verhalten können. Wir gehen in dieser Episode den erstaunlichen Fähigkeiten der Plattwürmer Planarien, sowie der Erinnerungsfähigkeiten von Zellen bei der Regenration z.B. in Hirschgeweihen nach.
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Feb 16, 2023 • 1h 9min

EGL019 Über Sinn, Zufall, Inhalt und die Frage ob AI Neues in die Welt bringt: Künstliche Intelligenz Teil 2

"Als verkündet wurde, daß die Bibliothek alle Bücher umfasse, war der erste Eindruck ein überwältigendes Glücksgefühl." - Jorge Luis Borges (Die Bibliothek von Babel) Wir nähern uns verspielt dem komplexen Thema Künstliche Intelligenz. Jorge Luis Borges' Kurzgeschichte "Die Bibliothek von Babel" aus dem Jahr 1941 dient als Wippe von Zufall und Sinn. Ted Chiangs "Catching crumbs from the table" aus dem Jahr 2000 als Seilbahn mit der die Menschheit von ihrer eigenen KI abgehängt wird. Natürlich reden wir kurz über Filme (Terminator, War Games, Dark Star, A.I.) und zufälligerweise über William Gibsons "Mona Lisa Overdrive". So bringen wir uns in die richtige Schwingung, um die Quantenvibrationen in unseren Mikrotubuli zu spüren, die uns -- so eine Hypothese des Nobelpreisträger Sir Roger Penrose -- mit dem Bewusstsein des Universums verbinden könnte. Shownotes Laufroute EGL019 | Wanderung | Komoot Links zur Episode Leib & Leiblichkeit – Körper haben, Leib sein Leib -- Körper -- Diskurs. In: Körpermodifikationen und leibliche Erfahrungen in der Adoleszenz: Eine feministisch-phänomenologisch orientierte Studie zu Inter-Subjektivierungsprozessen Embodied Cognition – Online Lexikon für Psychologie & Pädagogik. Stangl, W. Embodiment -- Unser Körper denkt mit IT 1992: Forscher benutzen Prototypen zukünftiger Publikationsmittel Lisp ist die zweitälteste Programmiersprache, die noch verbreitet ist Deep Learning vs. Machine Learning – What’s The Difference? AI vs. Machine Learning vs. Deep Learning vs. Neural Networks: What’s the Difference? Die Hufeisensiedlung in Britz entstand zwischen 1925 und 1933 nach Plänen der Architekten Bruno Taut, Martin Wagner sowie des Gartenarchitekten Leberecht Migge Großsiedlung Britz, Siedlung der Berliner Moderne This article attempts to estimate the carbon footprint of the popular OpenAI chatbot called ChatGPT Jorge Luis Borges: Die Bibliothek von Babel, 1941 Online-Version von 'Die Bibliothek von Babel' auf archive.org Das Rittergut Schloss Britz, Schlosspark und Gutshof Ted Chaing: Catching crumbs from the table, short story 2000 Hermeneutik ist die Theorie der Interpretation von Texten und des Verstehens Mona Lisa Overdrive by William Gibson: the comatose "Count" (Bobby Newmark from the second novel, Count Zero) Menschliche Sprache als Interface zweier Google Assistent:innen: Two Google Assistants Talking to Each Other Infinite Looping Siri, Alexa and Google Home Intelligenz produziert, Lernen prozessiert einfach erklärt auf Planet Wissen Experimente messen bestenfalls ihre Definitionen. Bsp. Intelligenz I: Begriff und Modelle Penrose believes that consciousness is not computational Discovery of Quantum Vibrations in “Microtubules” Inside Brain Neurons Corroborates Controversial 20-Year-Old Theory of Consciousness, 2014 Sir Roger Penrose - How can Consciousness Arise Within the Laws of Physics? 2017 Consciousness and Quantum Mechanics: How are they related? Sabine Hossenfelder 2022 Musik und KI schon in den 1980er Jahren: David Cope: Experiments in musical intelligence (EMI): Non‐linear linguistic‐based composition David Cope, American composer and former professor of music, whose research involves artificial intelligence and music Radiolab: Musical DNA, AUG 19, 2010 J.S.Bach huldigt Gott mit sich kreuzenden Melodieläufen, s. z.B. Ein Stilles Credo J.S. Bachs von Christian Overstolz Recognizing a ruler instead of a cancer "We can also see that there is an uneven class distribution with George W. Bush and Colin Powell making up more than half of the images." Top-Down Modelle als Hardware? Neuromorphic Engineering Weil wir ein "Filmpodcast" seien...?! Terminator (1984): brutalere Dystopie wenn KI uns abhängt A.I. Artificial Intelligence - eine KI die Liebe kann War Games: Atomkrieg ist ein langweiliges Spiel Dark Star: Maschine, Selbsterkenntnis und Identität Mitwirkende Micz Flor (Erzähler) Instagram Twitter YouTube (Channel) Website Florian Clauß Bluesky Mastodon Soundcloud Website Wir beginnen unsere Tour an der Hufeisensiedlung im Süden Berlins, die mir von einem der vielen verfügbaren AI-Chatbots beschreibt wird als „ein interessantes Beispiel für künstliche Intelligenz, da sie von Robotern gebaut wurde, die Lösungen für einige der komplexesten Probleme der Welt erarbeiten.“ Live and learn… Als ersten Denkanstoß, um über KI zu reden, dient uns Jorge Luis Borges‘ Kurzgeschichte „Die Bibliothek von Babel“ aus dem Jahr 1941. In dieser Bibliothek finden sich gefühlt unendlich viele Bücher. In Wahrheit vermutlich eine endliche Anzahl, nämlich alle Bücher, die alle möglichen Buchstabenkombinationen beinhalten. So gibt es genau ein Buch, in dem nur weiße Seiten sind. Und ein Buch, in dem nur „eigentlicheigentlicheigentlich“ steht, ohne Punkt und Komma. Und alle anderen — möglichen — Bücher. Sich ähnelnde Gedichte, mal lustig, mal traurig und die sich mal besser, mal schlechter reimen. Alle zukünftigen Erfindungen, alle Wahrheiten und Lügen, Beweise und Widerlegungen. Wir fragen uns: wie verhält sich dieser Text konzeptionell und emotional zu den AI-Chatbots, über die gerade alle Lachen oder ehrfürchtig in die Knie gehen? Bringt AI etwas Neues in die Welt oder kann es nur Variationen, Collagen, Mutationen des Gleichen? In Borges‘ Kurzgeschichte heißt es gegen Ende: „Vielleicht spielen mir Alter und Ängstlichkeit einen Streich: aber ich hege die Vermutung, daß die Menschenart — die einzige, die es gibt — im Aussterben begriffen ist, und daß die Bibliothek fortdauern wird: erleuchtet, einsam, unendlich, vollkommen, unbeweglich, gewappnet mit kostbaren Bänden, überflüssig, unverweslich, geheim.“ Und dies bildet eine Brücke in unsere zweite Kurzgeschichte, Ted Chiangs „Catching crumbs from the table“ aus dem Jahr 2000, in der System künstlicher Intelligenz die Menschheit abgehängt haben. Borges‘ Bibliothek kommt sozusagen ins Leben, besteht, gedeiht, forscht, entwickelt. Und entwickelt vor allem eine eigene Sprache, um Wissen noch schneller vernetzen und verteilen zu können. Die Menschen, deren Forschungsdrang Befriedigung sucht, vertiefen sich in Textinterpretationen der Publikationen, die die metakognitiven Systeme den Menschen zu liebe veröffentlichen, auch wenn diese nichts mehr verstehen können, was dort geschrieben steht. Damit wird das Wissen wieder religiös und die Wissenschaft der Wissenschaft der Menschen ist die Hermeneutik. In diesem zweiten Teil unserer vierteiligen Mini-Serie über Künstliche Intelligenz und Systeme berühren wir auch wieder die (küchenpsychologische) Quantenmechanik, sprechen über die Überlegung des Nobelpreisträgers Sir Roger Penrose, Bewusstsein könne unter allen Dingen liegen und uns alle verbinden. Eine beruhigende und spirituelle Idee für die Seele. Mehr nicht? Wir sprechen auch über die Vorläufer des ChatGPT Lernens, das in den 1980er Jahren im Feld der Musik belegte: die Mischung aus Top Down und Deep Learning macht’s.
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Feb 2, 2023 • 1h 2min

EGL018 Schmerz, Rippenbruch und leiblich verankerte Kognition: Künstliche Intelligenz Teil 1

Während Menschen ein Leib sind, haben Maschinen bestenfalls einen Körper. Es sollte "eigentlich" um Künstliche Intelligenz, Bewusstsein und die Entwicklung des Selbst gehen. Doch eine gebrochene Rippe ermattet Micz zu sehr, um eine zusammenhängende Folge zustande zu bringen, eine "leibliche" Tatsache, die durch die Hintertür mit dem Thema "Künstliche Intelligenz" eng verwoben ist. Dass der Leib nämlich eine zentrale Rolle bei menschlichen kognitiven Prozessen spielt, darüber sind sich Vertreter:innen der "Embodied Cognition" einig. Wichtig ist hier der Begriff "Leib", der sich wesentlich vom "Körper" unterscheidet. Weswegen ich den deutschen Begriff der "leiblich verankerten Kognition" für "Embodied Cognition" gegenüber anderen Übersetzungen bevorzuge. Auch wenn "Leib" umgangssprachlich nur noch in theologischen Zusammenhängen eine Rolle zu spielen scheint, war etymologisch der Leib das Lebendige und der Körper der materielle, anatomische, leblose Gegenstand (vgl. im Englischen: corpse). Deshalb halten wir an dieser Folge fest und verstehen sie als Selbsterfahrung für unsere Hörer:innen, um ein Gespür dafür zu bekommen, was ein lädierter Leib dem menschlichen Denken antut. Die Frage, die daraus entstehen könnte: können "künstliche" kognitive Fähigkeiten ohne Leib überhaupt dem menschlichen Denken verwandt sein? Während Menschen ein Leib *sind*, *haben* Maschinen bestenfalls einen Körper. Shownotes Laufroute EGL018 | Wanderung | Komoot Links zur Episode Text to speech german, Text-to-Speech Deutsch Embodied Cognition – Online Lexikon für Psychologie & Pädagogik. Stangl, W. Leib & Leiblichkeit – Körper haben, Leib sein Leib -- Körper -- Diskurs. In: Körpermodifikationen und leibliche Erfahrungen in der Adoleszenz: Eine feministisch-phänomenologisch orientierte Studie zu Inter-Subjektivierungsprozessen Embodiment -- Unser Körper denkt mit Künstliche Intelligenz – Haben Maschinen eine Seele? Video-Doku: Wie der Körper das Bewusstsein erschafft Mitwirkende Micz Flor (Erzähler) Instagram Twitter YouTube (Channel) Website Florian Clauß Bluesky Mastodon Soundcloud Website Text2Speech (Intro) Dies ist die erste Folge von voraussichtlich vier Folgen über Künstliche Intelligenz (aka Artificial Intelligence). Wir werden in den kommenden Folgen unter anderem über ChatGPT, DALLE-E2, OpenAI, Googles MusicLM, Xenobots, Bioelektrizität, Neuronale Netze, Dopamin, Synapsen, Quantenphysik, Bewusstsein als Grund hinter allen Dingen, die Entstehung des Selbst, die Simulation des Selbst als Weg eine KI mit Bewusstsein zu entwerfen sprechen. Doch jetzt erst einmal zu dieser (buchstäblich) verunglückten Folge. Was ist passiert? Hier zur Erklärung der gespielte Dialog als Einleitung der Folge: „Gleich folgt die achtzehnte Episode des Eigentlich-Podcasts. Doch bevor wir beginnen, möchte ich Ihnen etwas Kontext geben und kurz verraten, was wenige Tage vor und wenige Minuten nach der Aufnahme geschah.Micz war drei Tage vor der Aufnahme hingefallen und dachte er habe sich den Brustkorb geprellt. Immer wieder blieb ihm während der Aufnahme die Luft weg. Flo machte sich deswegen Sorgen und fuhr Micz im Anschluss an die Folge, die sie gleich hören werden, ins Krankenhaus. Dort stellte sich heraus, dass dieser sich beim Sturz eine Rippe gebrochen hatte. Wie Sie jedoch schon zu Beginn merken werden: Micz ist nicht sehr ausdrucksstark. Das Atmen fällt ihm schwer. Seine körperlose Stimme weckt Mitleid und wirkt gleichzeitig abstoßend. Flo lässt sich von der Grabesstimmung runterziehen. Sein Affekt verflacht zunehmend. Erst als sich abzeichnet, dass gleich Schluss sein wird, lebt er auf, lacht und albert herum. Warum aber soll ich mir die Folge dann anhören? Danke für die Frage. Genau das möchte ich mit dem Kontext und dieser kurzen Einleitung erklären. Inhaltlich ist die Folge wenig mitreißend. Formal allerdings sehr eng mit dem Thema „Künstliche Intelligenz“ verbunden: welche Bedeutung hat der Körper, besser gesagt „Körperlichkeit“, noch besser gesagt „der Leib“ für Prozesse der Kognition und des Bewusstseins? Zwar wird diese Frage in der folgenden Episode nicht diskutiert, aber auf der Bühne des Körpers vorgespielt.“
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Jan 19, 2023 • 52min

EGL017 Peter Behrens und die Waldsiedlung Lichtenberg

Peter Behrens praktische Anwendung seiner Prinzipien aus der Schrift "Vom sparsamen Bauen" Peter Behrens gilt als Erfinder des Corporate Designs und als Vorreiter des Industriedesigns. Bei AEG wurde er 1907 zum künstlerischen Beirat berufen und gestaltete vom Briefpapier über das Logo bis hin zu Fabrik- und Verwaltungsgebäuden. Besondere Bedeutung erlangte das von ihm geführte Architekturbüro, dort arbeiteten 1908 unter anderem Walter Gropius, Ludwig Mies van der Rohe und Le Corbusier quasi gleichzeitig. Peter Behrens war eigentlich Künstler und Architekt. Die gesellschaftliche Rolle von Architektur reflektierte er zur Zeit des endenden 1. Weltkrieges in seiner Schrift "Vom sparsamen Bauen". Dort entwickelte er eine Antwort auf die soziale Frage im Wohnungsbau. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts galt der Bau von Arbeiterwohnungen bei renommierten Architekten nicht viel. Aber das sich veränderte Stadtbild im Zuge der Industrialisierung brachte eine Reihe von Problemen mit sich, die auf politischer und gesellschaftlicher Ebene Antworten erwarteten. Teilweise waren in einigen Gebieten Berlins über 80% der Arbeiter:innen an Tuberkulose erkrankt aufgrund der schlechten Lebens- und Wohnbedingungen. Mit dem Ende des 1. Weltkriegs kommen die enormen wirtschaftlichen und durch den Geburtenrückgang und die hohe Zahl an Opfern und Invaliden gesellschaftlichen Belastungen hinzu. Mit der sich bereits 1917 abzeichnenden und 1920 umgesetzten Erweiterung des Stadtgebietes "Groß-Berlin" wächst Berlin um das 10-fache seiner bisherigen Fläche und ist nach London und New York mit knapp 4 Millionen die bevölkerungsreichste Stadt der Welt. In diesem Zuge sind zahlreiche Siedlungsprojekte entstanden, um Infrastruktur und Wohngebiete zu entwickeln. Peter Behrens Schrift "Vom sparsamen Bauen" von 1918 fasst seine Erfahrungen aus den bisherigen Wohnbausiedlungen zusammen und entwickelt Ideen, um möglichst hochwertigen, kostengünstigen und sozial verträglichen Siedlungsbau zu betreiben. Die erste praktische Anwendung nach Veröffentlichung der Schrift findet sich in der Waldsiedlung Lichtenberg in der Wuhlheide zwischen der Köpenicker Chaussee und Karlshorst gelegen. Hier entstanden in den Jahren von 1919 bis 1920 117 Wohnungen, die sich auf schlichte, einfache Einfamilienreihenhäuser und Vierfamilienhäuser mit Gärten und kleinen Stallgebäuden verteilten. In dieser Eigentlich-Episode besuchen wir die noch heute gut erhaltene Waldsiedlung Lichtenberg und schauen uns die Prinzipien des sparsamen Bauens direkt vor Ort an. Shownotes Laufroute EGL017 | Wanderung | Komoot Links zur Episode Peter Behrens – Wikipedia AEG – Wikipedia Groß-Berlin – Wikipedia Waldsiedlung Lichtenberg – Wikipedia Max Taut – Wikipedia Bruno Taut – Wikipedia Walter Gropius – Wikipedia Ludwig Mies van der Rohe – Wikipedia Le Corbusier – Wikipedia Vom sparsamen Bauen [Elektronische Ressource] : Ein Beitrag z. Siedlungsfrage Regine Broch - Peter Behrens´ Wohnungsbaukonzepte 1910-1920 - Von der repräsentativen Industriesiedlung zur kostengünstigen Kleinsiedlung :: Publikationsserver Waldsiedlung Berlin-Lichtenberg (S. 320) Mitwirkende Florian Clauß (Erzähler) Bluesky Mastodon Soundcloud Website Micz Flor Instagram Twitter YouTube (Channel) Website Wir erschliessen uns die Waldsiedlung Berlin-Lichtenberg vom Hegemeisterweg aus der Wuhlheide kommend. Dabei erzählt Flo einiges zur Stadtgeschichte Berlins in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts. Durch die Industrialisierung und dem Krieg geprägt befand sich Berlin in einem massiven Wandel. Auch bei Peter Behrens Schaffen hat sich in diesen Jahren gewandelt. Dies wird ausführlich in der Dissertation von Regine Broch „Wohnungsbaukonzepte 1910-1920 – Von der repräsentativen Industriesiedlung zur kostengünstigen Kleinsiedlung“ beschrieben: Somit handelt es sich bei Behrens ́ Beschreibung der „Monumentalkunst“ um eine bereits abgeschlossene Phase, die der Architekt hinter sich lassen muss, um den neuen Zeitgeist zu erfassen. Für die angebrochene Zeit wird die „Verdichtung der Qualität“ zur wegweisenden Prämisse. Der Architekt beschließt damit seinen künstlerischen Wandel und definiert seine Ziele neu. Eine völlige Abkehr von der Industrialisierung ist damit jedoch nicht impliziert. Sie findet vielmehr eine relativierte Basis, die die wirtschaftlichen und praktischen Vorteile abwägt und deshalb ohne überhöhte Stilisierung der Architekturformen auskommt. Behrens ́ Ideal der Industriekultur wird zu diesem Zeitpunkt „geerdet“, das heißt zum Ausgangspunkt zurückgeführt. Das Wohnungsproblem der Nachkriegszeit konnte nach Auffassung des Architekten jedenfalls nicht ohne das industriell gefertigte Produkt, einheitlich genormte Baustoffe und den Einsatz von Maschinen gelöst werden. Vor allem seine Veröffentlichung „Vom Sparsamen Bauen“ im Jahr 1918 verdeutlicht in diesem Zusammenhang Behrens ́ relativiertes Verhältnis zur Industrie und konzentriert sich ganz auf den kostengünstigen Kleinwohnungsbau nach Kriegsende. Regine Broch: Peter Behrens ́ Wohnungsbaukonzepte 1910-1920 Von der repräsentativen Industriesiedlung zur kostengünstigen Kleinsiedlung, Seite 93/94, Wir sind den verschiedenen Gruppenhäusern auf der Spur und schauen uns die Gärten zu den Häusern an. Wir stellen am Ende fest, dass wir auf unseren Eigentlich Wanderungen schon durch einige Siedlungsprojekten in Berlin gekommen sind: Hufeisensiedlung, Europacity, Fliegerviertel. WASMUTHS MONATSHEFTE FÜR BAUKUNST V. Jahrgang 1920/21 WASMUTHS MONATSHEFTE FÜR BAUKUNST V. Jahrgang 1920/21 WASMUTHS MONATSHEFTE FÜR BAUKUNST V. Jahrgang 1920/21 WASMUTHS MONATSHEFTE FÜR BAUKUNST V. Jahrgang 1920/21 WASMUTHS MONATSHEFTE FÜR BAUKUNST V. Jahrgang 1920/21 WASMUTHS MONATSHEFTE FÜR BAUKUNST V. Jahrgang 1920/21 WASMUTHS MONATSHEFTE FÜR BAUKUNST V. Jahrgang 1920/21 WASMUTHS MONATSHEFTE FÜR BAUKUNST V. Jahrgang 1920/21 WASMUTHS MONATSHEFTE FÜR BAUKUNST V. Jahrgang 1920/21 WASMUTHS MONATSHEFTE FÜR BAUKUNST V. Jahrgang 1920/21 WASMUTHS MONATSHEFTE FÜR BAUKUNST V. Jahrgang 1920/21

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