

SRF Wissen
Schweizer Radio und Fernsehen (SRF)
Die Science-Show zum Aufschlauen: Wir von der SRF-Wissenschaftsredaktion löchern Forschende mit Fragen, wühlen uns durch Studien, lungern in Laboren und durchstöbern Umwelt und Datenberge. Aus unseren Funden machen wir Futter fürs Hirn und stricken Geschichten – jede zweite Woche, immer freitags ab 16 Uhr.
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Aug 11, 2023 • 27min
Der erste moderne Stausee
Europas erster moderner Stausee – mit beeindruckender Betonstaumauer - ist in der Schweiz entstanden, 1872 am Fuss der Stadt Fribourg. Heute gehört diese Stauanlage immer noch zu den weit über 1000 aktiven Stauseen der Schweiz. Im Schnitt sind diese Anlagen 70jährig.
Wie sicher sind sie noch? Wie naturverträglich? Und: Wie viele weitere braucht bzw. verträgt es noch?
«Das erste Mal»: Sommerserie der SRF-Wissenschaftsredaktion, Folge 6/7.
(Diese Folge wurde übernommen aus dem Podcast Feed «SRF Wissenschaftsmagazin», welcher ebenfalls von der SRF Wissenschaftsredaktion produziert wird.)

Aug 4, 2023 • 26min
Die ersten Mikroskope
Ende des 17. Jahrhunderts haben die ersten Forscher Mikroskope gebaut - und kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus: Alles, was ihnen vor die Linse kam, war neu und aufregend.
«Es war eine gute Zeit, um Wissenschaftler zu sein», sagt Keith Moore, Archivar der Royal Society in London. Er meint die Zeit um 1660, als 12 Wissenschaftler in London sich zusammentaten und die Royal Society gründeten, die englische Wissenschaftsgesellschaft, die lange die wichtigste in ganz Europa bleiben sollte. Alles, was Forscher sich damals genauer anschauten war neu. Sie waren die ersten, die konsequent darauf achteten, ihr Wissen nur aus Experimenten zu ziehen, und sie misstrauten überkommenen Autoritäten. Und: Sie boten einer neuen Technik den Raum, den sie brauchte, um sich voll zu entfalten: Der Mikroskopie. Robert Hooke, erster Kurator der Royal Society, liess sich von Londoner Handwerkern ein Mikroskop bauen und füllte ein ganzes Buch mit detaillierten Zeichnungen von Läusen, Mohnsamen und Nähnadelspitzen. «Micrographia» war das erste populärwissenschaftliche Buch überhaupt und für seine Zeit extrem erfolgreich. Wenige Jahre später las das Buch Antoni von Leeuwenhoek im niederländischen Delft, war fasziniert, baute seine eigenen Mikroskope und wurde zum zweiten Pionier der Mikroskopie: Er war der erste der Bakterien sah, beschrieb wie Spermien schwimmen und untersuchte das Leben in Pfützen vor seiner Haustür. – Ein Ausflug in die Wissenschaftswelt vor fast 400 Jahren, und die Frage, warum das Forschen und Aufklären eigentlich genau damals derart Fahrt aufnahm.
«Das erste Mal»: Sommerserie der SRF-Wissenschaftsredaktion, Folge 5/7.
(Diese Folge wurde übernommen aus dem Podcast Feed «SRF Wissenschaftsmagazin», welcher ebenfalls von der SRF Wissenschaftsredaktion produziert wird.)

Jul 28, 2023 • 32min
Die erste Atomspaltung in der Schweiz
- oder: «Das blaue Leuchten». Nach Versuchen auf dem Labortisch in den 1930-er Jahren wollte es nicht gelingen, die neue Technik in der Schweiz nutzbar zu machen. Es brauchte die US-amerikanischen Reaktoren, um im grösseren Stil die Kernenergie zu studieren und zu nutzen.
Nach langem Warten war es im Jahr 1955 endlich so weit: An der Konferenz «Atoms for Peace» der Vereinten Nationen in Genf wurde ein funktionierender Atomreaktor ausgestellt, eingeflogen aus den USA. Sein blaues Leuchten faszinierte zahlreiche Besucher - die Atomtechnik war auf Schweizer Boden angekommen. Auch eigene Reaktoren sollten entwickelt werden in der Schweiz. Doch geschmolzene Brennstäbe und Reaktorkerne setzten dem ein jähes Ende. Die Kernkraftwerke, die heute in Betrieb sind, stammen alle aus ausländischer Produktion.
Auch wenn die Zukunft der Kernkraft in der Schweiz noch nicht geklärt ist: Geblieben ist ein Bedarf an Nuklear-Ingenieuren, die in einem Studiengang an der ETH ausgebildet werden. Ein Studium, das heute mehr Zulauf findet als auch schon. Ein Schulungsreaktor an der ETH Lausanne gibt dazu «hands on» Erfahrung, wir lassen uns die Anlage vom Instruktor zeigen – und fragen, wie es sich anfühlt, wenn man selber das erste Mal einen Atomreaktor steuert.
«Das erste Mal»: Sommerserie der SRF-Wissenschaftsredaktion, Folge 4/7.
(Diese Folge wurde übernommen aus dem Podcast Feed «SRF Wissenschaftsmagazin», welcher ebenfalls von der SRF Wissenschaftsredaktion produziert wird.)

Jul 21, 2023 • 28min
Das erste Mal atmen
Durchschnittlich mehr als eine halbe Milliarde Mal atmen ein Mensch in seinem Leben ein und aus. Meistens, ohne darüber nachdenken zu müssen. Was braucht es, damit das Atmen funktionieren kann? Und wie können moderne Beatmungsgeräte uns aushelfen, wenn wir schwer erkranken?
Die Ingenieure und Medizintechnikerinnen der Firma Hamilton Medical rückten während der Corona-Pandemie mit einem Schlag in den Fokus der Öffentlichkeit. Denn das Unternehmen im Bündner Rheintal zählt zu den drei wichtigsten Herstellern von Beatmungsgeräten weltweit. Um ein solches High-End-Gerät herzustellen, müssen die Fachleute dort viel darüber wissen, wie unsere Lungen funktionieren und was sie brauchen, um atmen zu können.
Nicht allein Menschen, die schwer an COVID-19 erkrankten, müssen beatmet werden - sondern auch Babies, die zu früh zur Welt kommen. Ihnen fällt das eigenständige Atmen zu schwer, weil in ihren Lungen eine ganz besondere Flüssigkeit fehlt: das Lungensurfactant. Dieses seifenartige Sekret untersucht die Materialforscherin Maria Novaes an der ETH Zürich. Sie versucht, dem physikalisches Rätsel auf die Spur zu kommen, warum die feinsten Strukturen in unseren Lungen überhaupt stabil sind.
«Das erste Mal»: Sommerserie der SRF-Wissenschaftsredaktion, Folge 3/7.
(Diese Folge wurde übernommen aus dem Podcast Feed «SRF Wissenschaftsmagazin», welcher ebenfalls von der SRF Wissenschaftsredaktion produziert wird.)

Jul 14, 2023 • 28min
Bremsen für die Wale im Mittelmeer
Jedes Jahr werden Dutzende bis Hunderte Wale im Mittelmeer von Schiffen gerammt. Der grössere Teil stirbt, ein kleinerer Teil überlebt - mit sichtbaren Verletzungen. Forschende und Meeresschutzorganisationen fordern deshalb Geschwindigkeitsbegrenzungen für Schiffe.
Etwa 1700 erwachsene Finnwale und etwas weniger Pottwale leben im Mittelmeer. Die meisten konzentrieren sich vor der Küste Italiens, Frankreichs und Spaniens im nordwestlichen Mittelmeer. Jetzt hat die internationale Seeschifffahrts-Organisation dieses Gebiet zu einer besonders sensiblen Zone erklärt und zum ersten Mal haben einige Reedereien angekündigt, ihre Schiffe zum Schutz der Wale langsamer fahren zu lassen.
«Das erste Mal»: Sommerserie der SRF-Wissenschaftsredaktion, Folge 2/7.
(Diese Folge wurde übernommen aus dem Podcast Feed «SRF Wissenschaftsmagazin», welcher ebenfalls von der SRF Wissenschaftsredaktion produziert wird.)

Jul 7, 2023 • 29min
Das erste Mal eine Leiche sezieren
Medizinstudierende müssen im 2. Studienjahr im Anatomiekurs eine Leiche zergliedern. Viele fürchten sich vor dem ersten Schnitt. Ist diese Hürde jedoch überwunden, erschliesst sich ihnen die wunderbare Innenwelt des menschlichen Körpers.
Sezieren bedeutet, mit dem Skalpell die Körperstrukturen schichtweise freizulegen: Haut und Muskeln, Bänder und Sehnen, Blutgefässe, Nerven, immer weiter in die Tiefe bis zu Knorpel und Knochen. «So lernen Studierende, die komplexe Anatomie des menschlichen Körpers mit allen Sinnen zu begreifen», sagt Magdalena-Müller Gerbl von der Universität Basel.
Begründer dieser naturwissenschaftlichen Anatomie war Andreas Vesalius (1514-1564). Auf seinen Schriften beruhen heutige Lehrbücher, und er führte ein Denken ein, das für Mediziner immer noch gilt: nichts glauben, überprüfen, selber schauen. Moderne Bildgebungen wie Computertomographie oder MRI vermitteln neue und spannende Einsichten ins Körperinnere, auch in der Anatomie. Doch die beste Bildgebung ersetzt nicht, was angehende Ärztinnen und Ärzte direkt an einem Leichnam lernen.
«Das erste Mal»: Sommerserie der SRF-Wissenschaftsredaktion, Folge 1/7.
(Diese Folge wurde übernommen aus dem Podcast Feed «SRF Wissenschaftsmagazin», welcher ebenfalls von der SRF Wissenschaftsredaktion produziert wird.)

Jun 16, 2023 • 25min
Mit dem Solar-Auto quer durch Australien
Studierende der ETH Zürich wollen in fünf Tagen 3000 Kilometer quer durch Australien fahren. Und das ausschliesslich mit Strom vom eigenen Autodach. Auf dem Flugplatz Dübendorf bereiten sie sich derzeit vor für das härteste Solar-Auto-Rennen der Welt, die World Solar Challenge.
Noch sieht ihr Fahrzeug aus wie eine Seifenkiste. Aber die ersten Tests hat es mit Bravour bestanden. Was kann die Autoindustrie von den 21-jährigen Ingenieuren lernen?
Eine live-on-tape-Reportage aus dem Solar-Autowerkstatt von Christian von Burg.

Jun 2, 2023 • 28min
Ruhe im Kopf
Antischalltechnologie: Wie Noise-Cancelling funktioniert und wo es heute für Ruhe sorgt.
Mit Antischallwellen störenden Umgebungslärm ausblenden: Im Cockpit von Flugzeugen schon lange üblich, prägen Kopfhörer mit aktivem Noise-Cancelling heute auch am Boden zunehmend unseren Alltag. Man trägt sie «over ear» wie «in ear», um unterwegs mehr von der Musik zu haben oder um sich einfach besser zu konzentrieren. Nicht jede Lärmquelle aus der Umgebung allerdings lässt sich beliebig auslöschen. Was geht, was nicht? Wie kann man Lärm überhaupt mit Gegenlärm abstellen? Und wie schafft es ein Zürcher Team von Sound-Spezialisten, ein ganzes Techno-Festival zu entschallen, so dass das Publikum die wummernden Bässe noch hört, die Anwohner und Anwohnerinnen jedoch nicht mehr?

May 19, 2023 • 25min
KI lernt Keilschrift
Wie künstliche Intelligenz uralten Tontafeln Leben einhaucht.
Handygrösse ist Standard. Passt gut in die Hand. Lässt sich prima lesen und ist erst noch aus recyclingfähigem Material. Sumerer und Babylonier schrieben einander schon vor zehntausenden von Jahren Messages im handlichen Format. Mit einem Pen aus Schilfrohr oder Holz drückten sie ihre Gedanken, Inventarlisten und ganze Epen in Keilschrift auf Tontafeln. Unmengen solcher Tafeln sind bis heute erhalten. Meist zerbrochen. Doch Künstliche Intelligenz hilft kleben. Im übertragenen Sinn. Wissenschaftler:innen trainieren Algorithmen, damit diese Texte und Scherben zusammenfügen.

May 5, 2023 • 30min
Die Seeschwalben und der Virustod
Auf der Wattenseeinsel Norderoog sind letzten Sommer fast alle Brandseeschwalben an der Vogelgrippe verendet. Inzwischen infiziert das Virus H5N1 nicht nur Wild- und Nutzvögel, sondern auch Säugetiere. Und demnächst den Menschen?
Seit über einem Jahr wütet die Vogelgrippe H5N1. Millionen von Wild- und Hausvögeln in allen Weltregionen wurden angesteckt, ganze Bestände seltener Vogelarten sind bedroht. Zu ihnen zählen die Brandseeschwalben: An der gesamten Nordseeküste ist es im Sommer 2022 in den Brutkolonien dieser Wasservögel zu einem Massensterben gekommen. Der junge Biologe Jannis Dimmlich hat es auf Norderoog hautnah miterlebt.
Derweil versucht die Wissenschaft nach Kräften, dem Vogelgrippevirus Herr zu werden - mit besserer, schnellerer Diagnostik etwa oder mit modernen Impfstoffen. Diese sollen verhindern, dass das Virus weiter mutiert und noch tödlicher werden könnte.
Im Podcast zu hören sind:
Jannis Dimmlich, Agragökologe in Schleswig-Holstein.
Gert Zimmer, Vogelgrippe-Spezialist am Institut für Immunologie und Virologie IVI in Mittelhäusern BE.
Tobias Schindler, Epidemiologe und Spezialist für PCR-Diagnostik.


