

Die Leichtigkeit der Kunst
Claudia Linzel
Ein Kunstpodcast über Kultur, Gesellschaft und persönliche Perspektiven – wie ein gutes Gespräch: offen, zugewandt und überraschend nah.
Episodes
Mentioned books

Feb 25, 2022 • 1h 20min
Dr. Stefan Gronert: True Pictures?
Dr. Stefan Gronert, Kurator für Fotografie am Sprengel Museum in Hannover, thematisiert die komplexe Beziehung zwischen Fotografie und Wahrheit. Er beleuchtet, wie Bilder unsere Wahrnehmung beeinflussen und welche Rolle Fotografen im Interpretationsprozess spielen. Außerdem denkt er über den Einfluss der Düsseldorfer Fotoschule nach und reflektiert über Werke von Nan Goldin und Cindy Sherman. Insbesondere wird diskutiert, wie Digitalisierung Genderfragen in der Fotografie neu aufwirft und wie gesellschaftliche Normen durch Bilder herausgefordert werden.

Feb 11, 2022 • 58min
Eva Schlegel: Ästhetik der Unschärfe
Vielleicht habt ihr euch schon mal gefragt, woher meine Liebe zur Vielfragerei kommt. Möglicherweise ist gar nicht das Stellen der Fragen der Motor, sondern eher die Suche nach den Antworten. Unterschiedlichste Antworten von unterschiedlichsten Menschen in unterschiedlichsten Situationen und an unterschiedlichsten Orten. Natürlich könnt ihr mir jetzt entgegensetzen, dass eine Suche immer auch in einem Ankommen zum Ziel werden sollte. Doch da halte ich gegen.
Ist Suchen nicht auch eine Form der immer erweiterbaren Wahrnehmung?
Und muss Wahrnehmung immer klar fokussiert sein, oder kann sie auch diffus, leicht verschwommen auf uns wirken und uns so ein Stück weit sanft und doch nachhaltig prägen? Muss alles auf den ersten Blick ersichtlich und klar erkennbar sein? Oder ist eine gewisse durchaus weiträumige Unschärfe sogar deutlich raumgreifender und auch poetisch-ästhetisch?
Um mögliche Antworten auf diese Fragen zu finden, reise ich mit euch nach Wien und zwar zur Tirolerin des Jahres 2011. Und wie die Brücke zwischen Tirol und Wien geschlagen wird, finden wir gleich auch heraus.
Doch jetzt begrüße ich voller Vorfreude die wahnsinnig spannende und sicherlich auch eine der bedeutendsten Künstlerinnen Österreichs Eva Schlegel hier in ihrem Wiener Atelier.
Infos zu den Videos (Screenshots)/Fotos:
Videos Palermo:
Eva Schlegel
The Pavilion,
11.10 -– 30.11. 2021,
Augemted reality instalation
Cantieri Culturali alla Zisa, a cura di Gerald Matt und Jürgen Weishäupl Realization: 2MVD
Videocredits:
Eva Schlegel, Video of AR-Instalation Palermo, 2021 (Realization: 2MVD) © Eva Schlegel
Exhibition views:
Three Fates
Ambreen Butt | Chitra Ganesh | Eva Schlegel 13.1. – 6.2. 2022
Gallery Wendi Norris
Fort Mason Pier 2
San Francisco
Fotocredits:
Eva Schlegel, untitled, mirror sculpture, 2022, exhibition view Three Fates, San Francisco ©Foto: Gallery Wendi Norris
Eva Schlegel 2009 CUC Berlin
Siebdruck auf Blei
je 123 x 183 cm
(6 Bilder je 123 x 183 cm)
Eva Schlegel 20210 MAK
erotische Arbeiten – gefundene Amateurfotos
Öl/Lack auf Kreidegrund
Bild im Vordergrund 80 x 120 cm
Eva Schlegel 2013 MMKK
unscharfe Texte
Siebdruck auf Glas
je 180 x 113,3 cm
Eva Schlegel
untitled (Porno)
32 x 24 cm
Öl Lack auf Kreidegrund
Sir Mark Haukohl Collection
zuletzt gezeigt im LACMA Los Angeles
Eva Schlegel 1995
Biennale Venedig
unscharfer Text auf Fassade

Feb 4, 2022 • 53min
Andrea Jungmann, Sotheby's: Feine Art bei Sotheby's
Ganz sicher bin ich mir, dass drei Liebhaber Aufrufe – entschuldigt Ausrufe ausreichen und ihr ahnt, auf welches spannungsgeladene Gefecht ich heute hinaus möchte:
Zum Ersten: Karl Lagerfelds Chanel-Tasche für 94.500Euro
Zum Zweiten: – eine meine Lieblingskünstlerinnen – Janis Joplins Porsche für 1,6Millionen Euro
Und zum Dritten: Banksys zerschreddertes Girl with ballon für 22,2 Millionen Euro
Ihr habt es herausgefunden – ich darf heute zu Gast sein in dem legendären Auktionshaus Sotheby‘s – und zwar in Wien, einer Stadt mit charmanten Schmäh und avantgardistischem Art Nouveau, dem vielleicht dekorativsten Stil des 20. Jahrhunderts.
Hier im historischen Palais Wilczek treffe ich auf Magistra Andrea Jungmann, seit 2001 Geschäftsführerin des Hauses.
Ganz gespannt bin ich nun, von Andrea ganz ohne Limit und erst recht nicht unter Vorbehalt auf fine Art durch die Wiener Repräsentanz von Sotheby‘s geführt zu werden.

Jan 28, 2022 • 1h 1min
Dr. Sandra Pisot, Hamburger Kunsthalle: Love Letters
Ich habe einen Lieblingssong – gut nicht nur einen – aber von diesem speziellen möchte ich euch erzählen. Er heißt Love Letters und ist von Metronomy. So richtig schön kann ich mitsingen und wünschte mir, dass ich den Liebesbrief von „far across the sea“ erhalten würde.
Im Jahr 2022 ist das alles auch so herrlich einfach, Email, Whatsapp oder Instagram. Gut, so richtig romantisch ist das nicht. Schöner wäre es doch etwas persönliches in den Händen zu halten – vielleicht auch ein Bild mit den Worten „Loveletter“.
Apropos wie wurden eigentlich früher Liebesbriefe überbracht? So einfach über den Atlantik ging das ja nicht… Wie wurde im alten und vielleicht auch ein bisschen konservativem Europa mit der Situation von kleinen und pikanten Alltagssituationen umgegangen und … gibt es einen Bezug zu dieser damaligen klasse Gesellschaft ins Heute?
Finden wir es doch mal heraus… und ganz besonders freue ich mich, dass ich dazu eine Gesprächspartnerin gewinnen konnte, die ich schon seit der ersten Stunde des Podcasts auf meiner persönlichen Wunschliste stehen habe. Nun ist also der perfekte Moment gekommen, dass wir uns über deine Ausstellung unterhalten.
Herzlich willkommen und schön, dass du da bist, liebe Dr. Sandra Pisot, Leiterin der Sammlung Alte Meister der Hamburger Kunsthalle sowie Kuratorin der aktuellen Ausstellung „Klasse Gesellschaft – Alltag im Blick der niederländischen Malerei “ in welcher Werke der niederländischen Meister mit Arbeiten von Lars Eidinger und Stefan Marx in Verbindung gebracht werden.
Aber bevor wir uns dem ironischen Treiben der alten und neuen Meister widmen…. Bin ich gespannt, was wir noch von deinem Weg kennenlernen dürfen
Für die Unterstützung dieser Folge geht mein herzlicher Dank an SINGULART

Jan 21, 2022 • 56min
Art im Dialog
Ich geb‘s ja immer wieder gerne zu… ich bin eine Quereinsteigerin, die ihre brennende Leidenschaft für die Geschichten hinter der Kunst erst recht spät gefunden hat und ich staune jedesmal, welche wunderbaren Menschen mit mir in den Dialog treten. Oft denke ich, dass meine Gesprächspartner mir mit teils jahrelanger Expertise gegenübersitzen und bin sehr dankbar, dass sie sich mit mir auf niederschwellig unterhaltsame Weise unterhalten.
Eine Frau, von der ich insgeheim ein Fan der ersten Stunde bin. Nicht nur aufgrund ihrer legendären Outfits und ihrem feurigen Haar, sondern vor allem aufgrund ihrer unkonventionellen Herangehensweise Kunst erlebbar zu machen – und zwar für jedermann.
Ich freue mich so sehr, dass mit dieser Folge die Kunsthistorikerin, Art-Influencerin, Kunstjournalistin und Kunstbloggerin Dr. Elke Backes mit mir in den Art-Dialog tritt.

Jan 14, 2022 • 1h 24min
Katharina Lehmann & Yasin Sarfraz: L'Appartement 58
Wenn ich das Wort Salon höre, denke ich als erstes an den Salon de Paris, eine Kunstausstellung, die 1667 von König Ludwig dem XIV initiiert wurde.
Ich denke auch an Avantgarde und Boheme, an französische Maler und weltweite Sammler, an die Weltausstellung und an den Salon des Refusés, der Geburtsstunde der Moderne.
Doch ich nehme euch heute nicht mit in die Galerie des Louvres des 19. Jahrhunderts, sondern in den Münchner Kunst Salon L’Appartement 58. Hier tummeln sich Künstler, Sammler und Philosophen in Schwabinger Boheme.
Ich freue mich sehr, dass mich das Künstlerpaar Katharina Lehmann und Yasin Sarfraz eingeladen haben, um ihre ganz persönliche Gründerzeit-Atmosphäre zu spüren und mit euch zu teilen.

Jan 7, 2022 • 57min
Hartmut Neumann: Über dem Realen
Ich verrate euch mal ein Detail meiner gut gehüteten Vergangenheit… ich habe geraucht.
Doch das ist gar nicht so wichtig, viel spannender ist es doch, herauszufinden, wie ich es geschafft habe, mit diesem Laster aufzuhören… und warum ich diese vermeintliche Unwichtigkeit hier – in einem Kunstpodcast thematisiere… Ganz einfach, an einem Sonntag im Mai vor vielen Jahren habe ich im Düsseldorfer Kunstpalast die Ausstellung Salvador Dali und Künstler des Surrealismus besucht… und oh Wunder – nach dieser Ausstellung habe ich von einem Moment auf den anderen keine Lust mehr aufs Rauchen gehabt. Ob es an Magrittes
„C’est ne pas une pipe“ gelegen haben mag? Ich würde es nun nicht beschwören, ich glaube das Werk wurde noch nicht mal gezeigt.
Fakt ist: Kunst tut Körper wie Geist gut …und welche Rolle spielt nun der Surrealismus? Na, der übt auf mich scheinbar eine ganz besondere Magie aus – geht es euch auch so?
Ich freu mich so, endlich und mit dieser Episode meinen Wunsch, ein wenig tiefer und traumhaft in den Surrealismus rund um André Breton, René Magritte und dem deutschen Maler Max Ernst einzutauchen, realisieren kann. Schauen wir mal, ob wir unser Bewusstsein ein wenig erweitern und wir eine Übereinstimmung zwischen Wirklichkeit und individueller Vision erreichen….
Und mit wem könnte ich dieses Gespräch besser führen, als mit dem vielfach preisgekrönten Kölner Künstler, Kurator, Sammler und Braunschweiger Professor Hartmut Neumann.

Dec 31, 2021 • 53min
Alexander Schwarz: David Chipperfield Architects
Der Potsdamer Platz, eigentlich ja „Platz vor dem Potsdamer Tor“. Hier wurde 1838 der Potsdamer Fernbahnhof eröffnet und somit der Grundstein für ein pulsierendes Quartier mit Grand-Hotels, boomender Gastronomie und dem Bau der berühmten Tiergarten Villen gelegt. Hier wurde die erste Ampel Europas errichtet, stetig Altes gegen Neues und Klassizismus gegen Neue Sachlichkeit ausgetauscht. Für das weltberühmte Amüsement stehen der Ufafilm Palast, der Europa Tanz Palast und das Café Piccadilly bzw das spätere Haus Vaterland Synonym.
Prominente Architektur spielte hier immer eine prägende Rolle.
Und es steht vermutlich außer Frage, dass der Expressionist Ernst Ludwig Kirchner nach seinem Umzug von Dresden nach Berlin hier Inspiration für seine Reihe „Berliner Straßenszenen“ fand. Und Eins davon trägt sogar den Titel „Potsdamer Platz“. Doch auf diesem Bild geht es gar nicht so sehr um den Platz als solches, sondern vielmehr um den Bezug der Figuren zueinander.
Und genau um dieses Thema und auch um eine besonders prägende Baukunst dreht sich die heutige Folge.
Ihr ahnt, worauf ich hinaus möchte… Das Original des Potsdamer Platzes von Ernst Ludwig Kirchner ist Teil der Sammlung der frisch wieder eröffneten Neuen Nationalgalerie, einst erbaut von Mies van der Rohe und nun achtsam modernisiert von David Chipperfield Arch.
Eine 60-jährige Museums- und Architekturikone, die nun von 2 ikonischen Architekten bespielt wurde. Doch wie kann das funktionieren?
Am besten klären wir dies direkt mit jemandem, der Erfahrung und tiefe Einblicke mitbringt.
Ich freue mich sehr, Alexander Schwarz zu begrüßen. Alexander ist Architekt und Partner von David Chipperfield Architects in Berlin und kann uns sicherlich sehr viel zu dem berühmten Bau am Potsdamer Platz von Mies van der Rohe erzählen.

Dec 17, 2021 • 53min
Judith Milberg: Verkörperung
Verkörperung… welche Bedeutung steckt eigentlich hinter diesem Wort?
Geht es um das Sichtbar-Werden von etwas Abstraktem in Gestalt einer Person? Oder um die Wechselwirkung von Psyche und Körper? Geht es um eine flexible, gar undirigierbare Metamorphose oder um eine fertige vielleicht starre Form? Und kann man sich immer wieder neu „verkörpern“?
Ich kann euch dazu keine Antworten liefern, doch ich durfte eine wunderbare Frau und Künstlerin kennenlernen, die intensiv über Wege und Werden nachdenkt. Ganz glücklich schätze ich mich, dass Sie uns ein Stück weit daran teilhaben lässt.
Herzlich willkommen, liebe Judith Milberg – so schön, dass du die Leichtigkeit der Kunst mit deiner Stimme und deinen Gedanken bereicherst.
Für die Unterstützung dieser Folge geht mein herzlicher Dank an SINGULART

Dec 10, 2021 • 1h 17min
Robert Müller-Grünow: Ich rieche Dich
Ich rieche Dich
Bitte was? Ist das ein Kompliment, oder möchtest du mir etwas durch die Blume sagen?
Weder noch…
Könnt ihr euch noch an die Anzeige des Parfums „Eternity“ mit Christy Turlington und Norbert Michalke ungefähr aus dem Jahr 2001 erinnern? Die Aussage ist so schön wie einfach… 2 Liebende, in dem Fall eine Frau und ein Mann können sich schlicht gut riechen. Sie scheinen sich zu sagen „Ich rieche dich“, wie ein ungewöhnliches und aufmerksames Synonym für „Ich liebe dich“.
Sie nutzen den gleichen Duft – und begegnen sich dadurch auf Augenhöhe, mehr noch, sie haben sich für die Ewigkeit gefunden.
Wie wichtig ist der Duft also für die schönste aller Emotionen, die Liebe? Geht die ewige Liebe gar nicht durch den Magen sondern vielmehr durch die Nase?
Das bringt mich zu der Überlegung, welchen Einfluss ein Duft generell auf unsere Empfindungen und unsere Erlebnisse nimmt… Und wo wir uns doch hier schon ganz ungewöhnlich auf das Hören und nicht auf das Sehen von Kunst einlassen, könnten wir uns doch auch mal mit der Frage auseinandersetzen, ob und wie Kunst riechen könnte….
Stellen wir diese Frage doch gleich einem leidenschaftlichen Kunstfreund und wahrem Experten für unseren wahrscheinlich emotionalsten Sinn… das Riechen.
Herzlich Willkommen und vielen Dank für Deine Zeit, Robert Müller-Grünow, Inhaber von Scentcommunication.
Und was sich hinter Scentcommunication verbirgt, erfahren wir am besten auch von dir. Doch vorab stell dich und deine Liebe zur Kunst einmal vor.


