Die Leichtigkeit der Kunst

Claudia Linzel
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Mar 24, 2023 • 1h 55min

Dr. Letizia Ragaglia: Im Dialog in Liechtenstein

Im Dialog. Im Dialog? Warum denn dieser Titel? Entspricht denn nicht jeder Podcast dieser Serie einem Dialog? Warum lege ich gerade in dieser Einleitung den Schwerpunkt auf den Gedankenaustausch in Rede und Gegenrede? Ich verrate es euch… mit dieser Episode nehme ich euch mit in den viertkleinsten Staat Europas und zeitgleich in zwei wunderbare Kunstinstitutionen. Wie mir das gelingen will? Ganz einfach: Im Dialog natürlich;-) Und zwar in diesem Fall zwischen Letizia Ragaglia, Direktorin des Kunstmuseums Liechtenstein und Uwe Wieczorek, Kurator der Hilti Art Foundation. Genau, heute nehme ich euch mit in das bezaubernde Fürstentum Liechtenstein, um dort die Hilti Art Foundation und das Kunstmuseum Liechtenstein, die jeweiligen Sammlungen und auch ihre erste gemeinsame Ausstellung „Candida Höfer. Liechtenstein. Im Dialog mit den Sammlungen“ näher kennenzulernen. Ebenfalls gewährt uns Letizia Ragaglia einen Einblick in die neue Ausstellungsreihe des Kunstmuseums „Artist’s Choice“. In diesem Format werden Künstler:innen eingeladen, Werke aus der Sammlung des Kunstmuseum Liechtenstein auszuwählen, um eine Ausstellung zu kuratieren. Den Auftakt zu dieser Veranstaltung setzt die Performance- und Multimediakünstlerin Martina Morger, die sich in ihren Arbeiten kritisch mit gesellschaftlichen Themen unserer Zeit auseinander setzt. Ihre Ausstellung trägt den Titel Are We Dead Yet?  Als besonderes Überraschung dieser Episode, schenkt euch Martina Morger spontan ein paar Gedanken zu ihrer kuratorischen Tätigkeit, den ausgewählten Werken und die Hintergründe zu Are We Dead Yet?. Herzlichen Dank an: ARTPRESS Ute Weingarten  
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Mar 17, 2023 • 1h 1min

Maurin Dietrich: Im Lauf der Zeit

Könnt ihr euch an den Prolog des Roadmovies „im Lauf der Zeit“ von Wim Wenders erinnern? In diesem berichtet ein älterer Herr über die traurige Entwicklung vom erfolgreichen Stummfilm-Kinomusiker in den 30er Jahren hin zum Noch-Kinobetreiber in den 70er Jahren… Im Lauf der Zeit kann aber auch für etwas ganz und gar positives stehen. Nehmen wir doch mal einen Zeitraum von nicht 40 Jahren, sondern von 200 Jahren… und blicken nach … München. Hier feiert in diesem Jahr der Kunstverein München sein 200-jähriges Bestehen. Und was sich hier im Lauf der Zeit so alles getan und entwickelt hat, erfahren wir nun…  Und zwar von Maurin Dietrich, seit 2019 Direktorin des Münchner Kunstvereins. Als schönes, spontanes „Geschenk“ nimmt uns Jonas von Lenthe mit in das Archiv des Kunstvereins München und gewährt uns einen Blick hinter die Kulissen des Hauses in der Galeriestraße am Hofgarten.  
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Mar 3, 2023 • 49min

Johann Moser: Kunst und Bau

Wenn ihr durch ein Museum streift, gehört selbstverständlich die volle Aufmerksamkeit den sorgfältig kuratierten Werken… wir genießen das Gefühl einer geküssten Netzhaut, von animierten Sinnen, blicken in das bildliche Archiv unserer kulturellen Vergangenheit oder stellen uns zeitgenössischen Fragen… doch habt ihr auch schon mal auf die Flächen hinter, unter oder über den Werken geachtet… meist unterstreichen doch die Wahl der Farbe an den Wänden, die Arrangements der Podeste und Vitrinen und die Einstellung des Lichts unsere tiefsten Gefühle… wir fühlen uns eingeladen, tief in ein Werk zu versinken, wenn die Sitzbänke davor auch recht bequem sind…Doch wer ist eigentlich für das Kuratieren der subtil wahrgenommenen Raumgestaltung verantwortlich? Ob das ganz generell und von Haus zu Haus gleich gehandhabt wird, weiß ich noch gar nicht, wohl aber weiß ich, dass es in Wien ein Expertenteam gibt, dass sich ganz besonders auf den Bau um Kunst und Kultur spezialisiert hat. Im Repertoire finden wir erlesene Namen wie das kunsthistorische Museum, die Parlamentsbibliothek, den Österreich Pavillon der Expo 2017, das Besucherzentrum der Wiener Staatsoper, das Papyrusmuseum und auch den Salon Sacher… Ganz gespannt bin ich nun mehr über Kunst und Bau von Johann Moser, Gründer und Partner von BWM Architekten in Wien zu erfahren. Doch vorab lieber Johann, möchte ich natürlich dich und deinen Weg hin zur Architektur und Ausstellungsgestaltung näher kennenlernen.
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Feb 24, 2023 • 1h 48min

Dr. Annette Bhagwati, Museum Rietberg: Frieden und Gewaltfreiheit

Krieg, Klimawandel und ausufernder Konsum. Ignoranz, Intoleranz und machthungrige Ausbeutung. Reine Dystopie oder zeichnet dies, den uns prägenden Alltag ab, das Schicksal des Menschen und seiner Umwelt? Diese Folge möchte ich daher gerne der Achtsamkeit und Nachhaltigkeit sowie Gedanken zum Verzicht und zur absoluten Gewaltlosigkeit widmen. Diese Folge möchte ich ganz und gar… dem Frieden widmen. Welches Bild bzw Zeichen verbindet ihr symbolisch mit Frieden?… Denkt ihr an die Lithografie „Die Taube“ von Pablo Picasso oder denkt ihr vielmehr an die PACE Fahne des italienischen Pazifisten Aldo Capitini? Denkt ihr möglicherweise sofort an das ikonografische Friedenszeichen des Künstlers Gerald Holtom oder denkt ihr an die Papierkraniche des Atombombenopfers Sadako Sasaki? Zeichen des Friedens zu setzen ist so wichtig, doch vielmehr sollten wir uns mit der herausfordernden Frage – und ihrer Antwort  – beschäftigen: Was bin ich bereit zu geben, um Frieden – zumindest in meinem kleinen Kosmos – aufrecht zu halten? Um Antworten zu finden, um weiter zu wachsen und neue Impulse kennenzulernen, wage ich mich – zusammen mit euch – aus meiner bekannten Umgebung hinaus und reise in eine den wahrscheinlich meisten von uns völlig unbekannte Kultur und lerne deren Kunst des Friedens näher kennen. Ich nehme euch mit in das Zürcher Museum Rietberg, um dort Tugenden wie Achtsamkeit, Nachhaltigkeit, Verzicht und Gewaltfreiheit der Jains zu begegnen – holen wir diese Tugenden in unsere Realität und setzen ein Zeichen für den Frieden. Ich bedanke mich ganz herzlich bei Dr. Annette Bhagwati, Dr. Johannes Beltz und Michaela Blaser für ihre Zeit und Freude mit mir ein Gespräch über diese jahrtausendealte Kultur zu führen und den Jainismus ins Hier und Heute zu holen. Und ich bedanke mich ganz herzlich bei Anita Jain, die uns im Anschluss an diese Folge, persönliche Einblicke in das Leben einer Jain schenken wird. Doch vorab werfen wir erst einen Blick hinter die Kulissen des Museum Rietberg.
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Feb 17, 2023 • 1h

Werner Murrer: Im Rahmen der Möglichkeiten

Im Rahmen der Möglichkeiten bzw, wenn ich vom Rahmen meiner Möglichkeiten spreche, dann möchte damit ich ganz und gar deutlich machen, wie sehr ich mich für das Gelingen einer womöglich verzwickten oder zumindest neuen Situation einsetze. Und zwar mit all meinen Facetten, meiner Kraft und Kreativität. Das erfordert manchmal das Einschlagen ungewöhnlicher Wege und das Verändern des Blickwinkels. Manchmal habe ich dann auch das Gefühl, aus dem gewohnten Rahmen zu fallen. Dabei wollte ich doch eigentlich nur mithelfen, ein unverfälschtes Gesamtkunstwerk zu schaffen. Ob ich dabei immer im Rahmen bleibe… hmmm… das klären wir heute wohl eher nicht. Was wir aber sehr wohl mit der heutigen Folge herausfinden werden, ist, wie bzw wer der Kunst den „unzertrennlich“ richtigen Rahmen gibt – und ob denn auch für jedes Werk ein Rahmen möglich bzw nötig ist…. Und dazu stelle ich euch nun meinen heutigen, wunderbaren Gesprächspartner vor. Herzlich willkommen, lieber Werner Murrer, Rahmenbauer und absolute Koryphäe der Rahmenforschung. So schön, dass ich heute bei Werner Murrer in der Werkstatt sein darf, um mehr von ihm und dem Wissen um die richtige Rahmung erfahren darf. Ich weiß gar nicht, vor wie vielen Rahmen aus seiner Hand ich schon unwissend stand. Ich bin so gespannt, seinem nahezu spurenlosem und gleichzeitig offensichtlichem Wirken auf die Schliche zu kommen…  
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Feb 10, 2023 • 40min

Beatrice Richter: Eine Rose ist...

Eine Rose ist eine Rose ist eine Rose Ein vielzitierter Satz der amerikanischen Schriftstellerin, Verlegerin und Kunstsammlerin Gertrude Stein, die sich 1903 in Paris niederließ. In ihrem mit zeitgenössischer Kunst ausgestattetem Salon trafen sich auf persönliche Einladung damals noch unbekannte avantgardistische Künstler wie Picasso, Matisse und Braque mit Schriftstellern der Moderne wie F. Scott Fitzgerald und Ernest Hemingway. Sie selbst zählte zu den ersten Frauen der klassischen literarischen Moderne und schrieb experimentelle Romane und Bühnenwerke. Sie studierte u.a. in England Biologie und Philosophie s am Radcliffe College, der Harvard Abteilung für Frauen. Picasso fertigte von ihr das Bildnis Gertrude Stein an, welches als erstes Werk von Picasso in die Sammlung eines Museums des Metropolitan Museum of Art in New York. Doch warum erzähle ich euch das? Zu Gast bei Gertrude Stein bin ich heute nicht, diese verstarb bereits vor über 75 Jahren… In ihrem Gedicht geht es um Identitätssuche, doppelte Bedeutung und dass der Name eines Sujets gleichzeitig Bild und die damit verbundenen Gefühle ausdrückt. Eine poetische und zugleich sinnliche Reise in die Welt der Natur und Emotion. Etwas, dass man sammeln und bewahren möchte, wie in einem Herbarium. Und auf eine solche Reise möchte ich euch heute mitnehmen. Und zwar zu der wunderbaren Malerin Beatrice Richter aus Düsseldorf. In ihren Werken meint man vermeintlich getrocknete und gepresste Pflanzen, umrahmt von ovalen Passepartouts, zu erkennen. Während andere Werke an altmeisterliche Stilleben erinnern. Ob man damit richtig liegt… erfahren wir nun von Beatrice selbst. Diese Folge ist zugunsten von Desideria Care e.V. – Demenz menschlich begleiten Der Verein Desideria Care unterstützt die Angehörigen von Menschen mit Demenz und trägt zu einem Bewusstseinswandel zum Thema Demenz in der Gesellschaft bei. Desideria Care ist ein von Desirée von Bohlen und Halbach 2017 gegründeter, gemeinnütziger und eingetragener Verein mit Sitz in München. Der Verein finanziert sich über Stiftungsgelder, Spenden und Mitgliedsbeiträge. Beatrice Richter unterstützt mit einem Kunstwerk die Charity-Auktion zugunsten von Desideria Care, organisiert von Michael Schmidt-Ott. Die Auktion findet am 05.Oktoer 2023 im Palais Oppenheim in Köln statt.
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Feb 3, 2023 • 58min

Dr. Sebastian Baden: Kunst und Terror

Welche Assoziationen wecken Kunst und Terror bei euch? Denkt ihr an: Kunst sollte ein Signal gegen Terror setzen, wie beispielsweise Banksy in seiner Streetart oder denkt ihr eher an von Terroristen zerstörte Kunst- und Kulturwerke wie die Buddhastatuen in Bamyian? Denkt ihr bei Kunst und Terror auch an die Kunst, die geschmuggelt und instrumentalisiert wurde, um terroristische Akte zu finanzieren? Oder an die sensible Darstellung von Menschen, die ihr Leben für ihre Überzeugung aufs Spiel gesetzt haben, wie in Richters Zyklus 18.Oktober 1977? Denkt ihr an für immer im Gedächtnis verankerte terroristische Situationen wie den 11. September, verknüpft mit ikonografischen Bildern, als Beispiel Thomas Höpkers Fotografie 911 oder Thomas Ruffs Jpeg NY01? Oder denkt ihr gar an künstlerische Reaktionen auf Terror wie beispielsweise die Schießbilder von Niki de Saint Phalle? Wobei bei ihr bin ich mir gar nicht sicher, ob die Schießbilder aufgrund einer politischen Situation oder als Antwort auf ihre Biografie entstanden sind… Besser ist es, wenn ich mir für diese Fragen einen ganz besonderen Experten zu Rate ziehe… Einen, der sich intensiv und von allen Seiten mit dem Thema Kunst und Terror auseinandergesetzt hat… einen, der dank Dissertation und kuratierter Ausstellung tief in dieses Thema einsteigen konnte und einen der nun eines der international renommiertesten Ausstellungshäuser leitet. Was hat das mit Terrorismus zu tun? Na, es setzt sich auf besondere Weise für das Erinnern ein, zB das Erinnern der Opfer des rassistisch motivierten Terroranschlags in Hanau. Genau… mit dieser Folge nehme ich euch mit an den Main genauer gesagt nach: Frankfurt zu Dr. Sebastian Baden, Direktor der Schirn Kunsthalle. Ich schätze mich so glücklich, dass er sich Zeit für die Leichtigkeit der Kunst genommen hat, die mit der Frage nach Kunst und Terror vielleicht gar nicht so leicht bekömmlich ist.
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Jan 27, 2023 • 50min

Rafael Jablonka: Janus

Habt ihr euch schonmal gefragt, warum der erste Monat des Jahres ausgerechnet Januar heißt? Januar steht für Ende und Anfang, für Ausgang und Eingang sowie für Rückblick und Zukunft. Benannt ist dieser besondere Monat nach dem römischen Gott Janus, ein Gott mit 2 Gesichtern. Einem Gott, der das große Glück hat, sowohl nach hinten als auch nach vorne schauen zu können. Nehmen wir mal an, vor uns steht ein Mensch mit 2 Gesichtern … denken wir dann an Zwiespalt, Polarisierend, Doppeldeutigkeit und nicht klar kalkulierbar, nicht kongruent verhaltend. Deshalb als Gegenüber und Gesprächspartner grundsätzlich abzulehnen? Oder steht ein Januskopf für einen inspirierenden, qualitätsgeladenen, mehrsinnigen und dadurch durch und durch wünschenswerten Gesprächspartner? Ein Gesprächspartner, der mehrere Fähigkeiten in sich vereint und von dem man lernen kann, alle Situationen – auch die unabsehbaren – von allen Seiten zu betrachten und kennenzulernen? Erfahren wir durch diesen Menschen die Freude eines herausfordernden Gesprächs, dessen Verlauf nicht vorhersehbar ist und man einzig weiß: nach dieser Begegnung werde ich deutlich reicher an Erkenntnissen sein? Sollte Janusköpfig daher also nicht herkömmlich negativ konnotiert sein, sondern Synonym stehen für spannungsgeladene Komplexität und ausgesprochene inhaltliche Qualität? Ich geb euch mal ein Beispiel… heute bin ich zu Gast in einer kleinen ehemaligen Feuerwehrwache mit dem verführerischen Namen „KIS“. Damit ist nicht der Kuss gemeint sondern KIS steht für Kunst in Seefeld. Und Seefeld ist ein kleines Dorf in den Tiroler Alpen. Hier kann man im Winter entspannt Skilaufen und im Sommer die umliegenden Gipfel erklimmen. Hochkarätige Kunst wird hier im kleinen Dorf vermutlich eher weniger erwartet… dafür reisen wir in Österreich doch lieber nach Innsbruck, Salzburg oder gar Wien… also auf den ersten Blick keine spannungsgeladene qualitätsvolle Mehrdeutigkeit zu erkennen… Doch wer so denkt, sollte an seiner festgefahrenen Meinung schleunigst etwas ändern… denn hier im KIS fanden bzw finden bereits 4 spannungsgeladene Einzelausstellungen statt. Zum Beispiel „Ten Portraits of Jews of the twentieth century“ von Andy Warhol und nun bis Mitte März 2023 Sarah Bogners „Liebe und Blamage“. Ach ja, auch das „Ferienhaus T“ einst das „Ferienhaus für Terroristen“ von Thomas Schütte und die Installation Buon Natale 2222 von Andreas Slominski sind hier in der Region Seefeld und nicht in den bekannten Kunstmetropolen beheimatet. Doch klingen diese Namen nach einem kongruenten Sammlungsschema? Oder vermuten wir nun doch einen mehrsinnigen gar janusköpfigen Ausstellungsgedanken? Ich gewähre euch einen Blick hinter die Kulissen: Initiiert und kuratiert wird KIS von Rafael Jablonka, Ingenieur, Kunsthändler, Galerist, Kurator, Publizist, Kapellen- und Ferienhausbesitzer sowie Albertina-Leihgeber. Ein Mann, der mir also nicht mit 2 Gesichtern sondern mit mindestens 1000 Facetten gegenüber sitzt. Ich freue mich sehr, Rafael in Seefeld in Tirol zu treffen und  ihn, seinen Weg zur Kunst sowie seine Gedanken zum Sammeln und Kuratieren näher kennen zu lernen. Shownotes: Rafael Jablonka
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Jan 26, 2023 • 2h 11min

Mary Bauermeister: Jedes Schlechte birgt einen Schatz

Die Leichtigkeit der Kunst macht eine kleine Winterpause. Daher gibt es die Wiederholung  einer meiner Lieblingsfolgen aus dem Jahr 2021 mit der wunderbaren Mary Bauermeister.   In den 60ern lebte sie das aufregende Leben in der progressiven Kunstmetropole New York. Sie war der Star der Szene. Seit 50 Jahren ist ihre Heimat nun in Rösrath, einem beschaulichen Ort in der Nähe von Köln. Am 7. September 2020 ist sie 86 Jahre alt geworden – und blickt nun auf ein außergewöhnliches Leben mit der Gründung einer neuen Kunstrichtung, der Zusammenführung von avantgardistischen Künstlern aus aller Welt – deren bedeutende Namen nun die Herzen aller Kunstfans höher schlagen lassen, dem bittersüßen Leben einer Menage a trois und den Höhen und Tiefen als alleinerziehende Mutter von 4 Kindern. Sie wirkt visionär, frei von Konventionen und kraftspendend. Zusammen mit ihrem Sohn Simon Stockhausen sitze ich im gemütlichen Rösrather Zuhause von Mary Bauermeister und lausche gebannt den Erzählungen der beiden Künstler über Leben und Leben lassen, lieben und irgendwie auch leiden und natürlich auch über Fluxus, Steine, Spiritualität, Frauen in der Kunst und natürlich auch Musik.
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Jan 20, 2023 • 1h 3min

Olaf Heine: Vita Activa

Oft werde ich gefragt: Nach welchen Kriterien suchst du eigentlich deine GesprächspartnerInnen aus. Um darauf Antwort zu schenken, zitiere ich im Ansatz eine Stellenausschreibung, die ich irgendwann mal gelesen habe und die mir in geschätzter Erinnerung geblieben ist: „Bitte schick mir keine Arbeit von dir – verrate mir lieber wer du bist. Verrate mir, was du bisher gemacht hast und welche Erfahrung du hast. Verrate mir, wo du hin willst, was du für Träume hast und welches dein Lieblingsfilm ist.“ Zusätzlich würde ich noch gerne wissen, welche Musik du gerne hörst und welche Länder dich aus welchen Gründen faszinieren. Auch möchte ich wissen, ob es dich irritiert, wenn deine Arbeitszeit unregelmäßig aber regelmäßig lang ist… Mir gegenüber sitzt heute der Fotograf, Filmemacher und Künstler Olaf Heine und ich bin mir ziemlich sicher, dass wir von Olaf so einiges über dieses Stellenprofil vor allem aber ihn selbst erfahren werden – ganz im Sinne eines Vita Activa, bzw eines tätiges Lebens erfahren werden.

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