Shifting Minds - der Podcast von Haufe Sustainability

Alexander Kraemer
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Nov 19, 2025 • 49min

Nachhaltigkeit im Spannungsfeld von Regulatorik und Krisen

Andreas Rasche, Professor an der Copenhagen Business School, teilt seine spannenden Einblicke in das Nachhaltigkeitsmanagement. Er vergleicht die Ansätze in Deutschland und Dänemark, wobei Letzteres pragmatischer agiert. Rasche diskutiert die Herausforderungen der aktuellen Regulatorik und die politische Polarisierung. Zudem beleuchtet er die Chancen der Dekarbonisierung und den Wettbewerbsvorteil, den Unternehmen in Krisenzeiten erlangen können. Sein Ziel: Nachhaltigkeit sollte bis 2050 zur Norm werden, nicht nur als Zusatzaufgabe angesehen werden.
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Nov 5, 2025 • 51min

Nachhaltigkeit in der Medienbranche: Verantwortung zwichen Entertainement und Gesellschaft

Steffen Hubert, Director External Affairs and Sustainability bei ProSiebenSat.1, hat ein umfangreiches Wissen über Medien und Nachhaltigkeit. Er teilt, wie seine Zeit im Wattenmeer sein Engagement prägte. Themen wie die Verantwortung von Medienhäusern gegenüber Desinformation und Online-Hass werden umfassend diskutiert. Außerdem beleuchtet er die Herausforderungen der programmatischen Werbung und die Notwendigkeit von sozialen KPIs. Hubert betont die Bedeutung redaktioneller Unabhängigkeit und die langfristige Arbeit an Nachhaltigkeitsstandards in der Branche.
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Oct 22, 2025 • 56min

Nachhaltigkeit zwischen Regulierung und Transformation

mit Melanie Kubin-Hardewig Haufe Sustainability: www.haufe.de/sustainability Nachhaltigkeit bei der Deutschen Telekom AG: www.telekom.com/nachhaltigkeit
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Oct 8, 2025 • 57min

Von Gänsefedern bis Kreislaufwirtschaft

Saskia Bloch, Global Director Sustainability bei Fjällräven, teilt ihren faszinierenden Werdegang und ihre Einsichten zur Nachhaltigkeit in der Outdoor-Textilbranche. Sie erläutert, wie ihre Erfahrungen in der Logistik und Wirtschaftsethik ihre Perspektive auf Lieferketten prägten. Themen wie Kreislaufwirtschaft und das Streben nach Transparenz in der Produktion stehen im Fokus. Zudem diskutiert sie die Bedeutung von Living Wages und die strategische Ausrichtung auf Responsible Sourcing bis 2030. Ein inspirierendes Plädoyer für nachhaltige Praktiken!
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Sep 24, 2025 • 49min

Nachhaltigkeit zwischen Finanzströmen und Verantwortung

mit Dr. Andreas Gruber, Chief Sustainability Officer der DKB Vom politischen Quereinsteiger zum Chief Sustainability Officer (CSO) Dr. Andreas Grubers beruflicher Werdegang ist alles andere als geradlinig – und genau das macht ihn so spannend. Mit einem Studium und einer Promotion in Politikwissenschaft sowie Erfahrungen in Public Affairs, Lobbying und strategischer Beratung bringt er eine untypische Perspektive in seine heutige Rolle ein. „Ich bin ein sehr politischer Mensch“, erklärt Gruber, der auch als Gemeinderat tätig war. Diese politische Prägung habe ihm geholfen, die Schnittstellen zwischen Wirtschaft und Politik zu verstehen – eine Fähigkeit, die sich nahtlos auf das Nachhaltigkeitsmanagement übertragen lasse. Sein Einstieg ins Thema Nachhaltigkeit kam für ihn selbst unerwartet: „Mein damaliger Vorgesetzter meinte: ‚Du machst doch Politik – da passt Nachhaltigkeit doch gut dazu‘.“ So entstand bei der DKB zunächst eine kombinierte Einheit aus Public Affairs und Nachhaltigkeit – oder wie Gruber es augenzwinkernd nennt: „die helle und dunkle Seite der Macht in einer Funktion vereint“. Die drei Aufgabenbereiche eines CSOs Als Chief Sustainability Officer sieht sich Andreas Gruber vor allem drei zentralen Aufgaben verpflichtet: Interpretation eines dynamischen Umfelds Das ESG-Umfeld sei geprägt von externen Faktoren wie Klimawandel, Regulierungen oder geopolitischen Entwicklungen. Für die DKB bedeutet dies vor allem eins: Orientierung schaffen. „Meine Aufgabe ist es, für den Vorstand zu interpretieren, was kommt – wo müssen wir uns anpassen? Was bedeutet das für unsere Strategie?“ beschreibt er seine Rolle als Bindeglied zwischen externem Wandel und interner Umsetzung. Steuerung einer Querschnittsaufgabe Anders als früher hängt Nachhaltigkeit nicht mehr an Einzelpersonen oder Teams; sie ist zur Querschnittsfunktion geworden. In einer Bank bedeutet dies Zusammenarbeit über Abteilungen hinweg – vom Marktgeschäft bis hin zum Risikomanagement –, aber auch Moderation bei Interessenkonflikten innerhalb des Unternehmens. Repräsentation nach außen Neben seinen internen Aufgaben repräsentiert Gruber die nachhaltige Ausrichtung der DKB nach außen – sei es gegenüber Journalisten, politischen Akteuren oder Kunden auf Konferenzen. Selbstbewusst sagt er: „Wir sind unter den großen Banken Deutschlands wohl eine der nachhaltigsten.“ Strategie trifft Realität: Herausforderungen im Alltag Grubers Arbeit wird durch zahlreiche externe Rahmenbedingungen beeinflusst – seien es regulatorische Vorgaben wie die EU-Taxonomie oder praktische Probleme bei Datenanforderungen seitens Banken an ihre Kunden („Wie groß ist das Volumen Ihrer WC-Spülung?“). Trotz dieser Herausforderungen betont er immer wieder den Business Case hinter nachhaltigem Handeln: „Nachhaltiges Wirtschaften führt nicht nur zu weniger Risiken; es bietet auch enorme Wachstumschancen.“ Besonders hervorzuheben sei dabei die Rolle von Banken im Transformationsprozess hin zu Klimaneutralität: „Der Umbau unserer Wirtschaft wird gigantische Summen kosten“, erklärt er mit Blick auf Schätzungen von bis zu 6 Billionen Euro weltweit bis 2030 allein für Dekarbonisierungsvorhaben. Grubers Ansatz dabei? Als Katalysator agieren statt nur passiv begleiten: Die DKB finanziert bereits heute Projekte wie schwimmende Photovoltaikanlagen oder Batterie-Großspeicherprojekte mit Vorbildcharakter. Banken als Treiber nachhaltiger Transformation Eine zentrale Frage des Gesprächs drehte sich um die Verantwortung von Banken im Wandel zur klimafreundlichen Wirtschaft. Hierbei nimmt Andreas Gruber kein Blatt vor den Mund: Der Kapitalmarkt werde bewusst genutzt („missbraucht“) für politische Ziele wie Klimaneutralität; gleichzeitig biete dies große Chancen sowohl für Unternehmen als auch Banken selbst. Mit ihrer Expertise könnten Banken innovative Lösungen finanzieren sowie anderen Branchen beratend zur Seite stehen – etwa durch Erfahrungswerte aus erfolgreichen Projekten wie dem Aufbau erneuerbarer Energienetze oder emissionsfreier Mobilitätslösungen für Stadtwerke. Doch diese aktive Rolle bringe auch Spannungsfelder mit sich: Während Kunden oft hohe Anforderungen an grüne Finanzierung stellen („Belohnt ihr unser Engagement durch bessere Konditionen?“), seien regulatorische Hürden sowie komplexe Prüfprozesse weiterhin Stolpersteine im Tagesgeschäft vieler Finanzinstitute. Ein Ziel vor Augen Trotz aller operativen Herausforderungen verfolgt Andreas Gruber langfristig ein klares Ziel: Seine eigene Position überflüssig zu machen. Denn seiner Meinung nach sollte Nachhaltigkeitsmanagement irgendwann so selbstverständlich integriert sein wie heute Finanzsteuerungssysteme in Unternehmen. „Wenn jeder Mitarbeitende ein kleiner CSO wäre,“ scherzt er abschließend halb ernsthaft, „dann hätten wir wirklich etwas verändert.“ Bis dahin bleibt jedoch noch viel Arbeit zu tun – sowohl innerhalb seines eigenen Hauses als auch darüber hinaus entlang sämtlicher Wertschöpfungsketten seiner Kunden aus Realwirtschaft und Kommunalwesen. Dr. Andreas Grubers Vision verbindet Pragmatismus mit Optimismus – zwei Eigenschaften, ohne die modernes Nachhaltigkeitsmanagement kaum erfolgreich sein kann. Sein Appell an alle Zuhörerinnen und Zuhörer lautet deshalb klar: Den Business Case erkennen, Chancen nutzen und trotz Gegenwind Kurs halten! Links: Haufe Sustainability: www.haufe.de/sustainability Nachhaltigkeit bei der DKB: https://www.dkb.de/nachhaltigkeit Shifting Minds auf allen Plattformen: Der Podcast für Nachhaltigkeitsmanager erscheint regelmäßig – mit spannenden Menschen, Meinungen und Themen. Damit Sie keine Folge verpassen, kündigen wir Neuerscheinungen immer auf unseren Online-Seiten, im Newsletter und in unseren Social-Media-Kanälen an.
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Jun 11, 2025 • 49min

Von Brokkoli und Bilanzen: Wie TÜV Süd Nachhaltigkeit global denkt

mit Joachim Sandt Vom Ingenieur zum Nachhaltigkeitsmanager Joachim Sandts Weg ins Nachhaltigkeitsmanagement begann mit einem Umweg: Nach einem BWL-Studium wechselte er zum Studium des Technischen Umweltschutzes in Berlin. Dort vertiefte er sich in Themen wie Umweltmanagementsysteme und Ökobilanzierung – damals noch ein rein akademisches Feld ohne klare Berufsperspektiven. Seine berufliche Laufbahn startete er bei einem niederländischen Unternehmen, wo er internationale Klimaschutzprojekte auf Basis des Kyoto-Protokolls entwickelte. „Das war der Moment, als ich erkannte: Nachhaltigkeit ist wirklich ein globales Thema“, erinnert sich Sandt. Später arbeitete er für Beratungsunternehmen sowie einen großen Telekommunikationskonzern, bevor er Anfang 2025 zu TÜV Süd wechselte. „Die Möglichkeit, in einer Organisation zu arbeiten, die Nachhaltigkeit seit ihrer Gründung vor fast 160 Jahren tief verankert hat, war für mich besonders reizvoll“, erklärt Sandt. Heute verantwortet er dort das interne Nachhaltigkeitsmanagement eines weltweit tätigen Konzerns mit rund 30.000 Mitarbeitenden an mehr als 4.000 Standorten. Globale Strategie – lokale Wirkung Eine zentrale Herausforderung im globalen Nachhaltigkeitsmanagement sieht Sandt darin, eine Balance zwischen Top-down-Vorgaben und Bottom-up-Initiativen zu finden: „Sei mutig, hör zu. Manchmal muss man aber auch eine Entscheidung durchsetzen. Das ist wie bei meinen drei Kindern. Da muss ich auch hin und wieder sagen: ‚Ich habe dein Argument verstanden, aber trotzdem wird jetzt auch Gemüse gegessen‘ – manchmal gibt es halt auch Brokkoli.“ Das bedeutet, dass es klare Ziele und Governance-Strukturen braucht. Gleichzeitig setzt TÜV Süd auf regionale Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner, die lokale Besonderheiten berücksichtigen können. Ein Beispiel dafür ist das Konzept der „Mini-Nachhaltigkeitsabteilungen“ in Regionen wie Indien oder Spanien: Dort werden Teams aufgebaut, die sowohl interne ESG-Ziele umsetzen als auch Dienstleistungen weiterentwickeln – immer abgestimmt auf die jeweiligen regionalen Gegebenheiten. Globale Strategien müssen flexibel genug für lokale Anpassungen sein. Sandt ist besonders stolz darauf, dass es gelungen ist, den Fokus von reinen Reporting-Pflichten hin zu strategischem Handeln zu verschieben: „Nachhaltigkeit sollte nicht nur dokumentiert werden; sie muss aktiv gelebt werden.“ Herausforderungen im Alltag eines Global Head of Sustainability Im Gespräch hebt Joachim Sandt hervor, dass viele Herausforderungen stark regionsabhängig sind: • Einfache Maßnahmen: Lokale Projekte wie Energieeffizienzmaßnahmen oder Solarinstallationen an Testzentren lassen sich oft unkompliziert umsetzen. • Komplexe Themen: Der Bezug von Grünstrom gestaltet sich hingegen gerade in Asien schwierig; ebenso stellen Reisen durch technische Prüferinnen und Prüfer einen unvermeidbaren CO₂-Treiber dar. • Abfallentsorgung: Während Abfallmanagement vielerorts etabliert ist, bleibt es insbesondere bei Büroflächen herausfordernd – auch in Europa. Sandt betont dabei stets den Wert lokaler Initiativen: „Selbst kleine Projekte wie Bienenhotels können dazu beitragen, Kolleginnen und Kollegen vor Ort einzubinden.“ Diese persönliche Identifikation sei essenziell für den Erfolg einer nachhaltigen Unternehmenskultur. TÜV Süd steht laut Joachim Sandt für Vertrauen durch Verlässlichkeit – eine Haltung mit tiefem historischen Fundament. Von der ersten Kesselprüfung bis hin zur Zertifizierung moderner Windkraftanlagen zieht sich dieses Leitmotiv durch alle Geschäftsbereiche des Unternehmens. Sandts langfristiges Ziel? Dass nachhaltiges Wirtschaften irgendwann so selbstverständlich ist wie finanzielle Steuerungssysteme heute. „Wenn ich meinen Job gut mache,“ scherzt er abschließend augenzwinkernd, „dann schaffe ich mich selbst ab.“ Links: Haufe Sustainability: www.haufe.de/sustainability Nachhaltigkeit bei TÜV Süd: https://www.tuvsud.com/de-de/themen/nachhaltigkeit/unser-engagement Shifting Minds auf allen Plattformen: Der Podcast für Nachhaltigkeitsmanager erscheint regelmäßig – mit spannenden Menschen, Meinungen und Themen. Damit Sie keine Folge verpassen, kündigen wir Neuerscheinungen immer auf unseren Online-Seiten, im Newsletter und in unseren Social-Media-Kanälen an.
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May 28, 2025 • 43min

Vom Reporting-Chaos zu strategischer Klarheit - Shifting Minds S3F5

mit Christian Holländer Vom Berater zum C-Level: Holländers Karriereweg Christian Holländers Weg ins Nachhaltigkeitsmanagement ist geprägt von seiner langjährigen Erfahrung in Beratung und Digitalisierung. Nach seinem Studium arbeitete er fünf Jahre in einer Nachhaltigkeitsberatung, wo er Unternehmen bei der Entwicklung von Strategien, der Dekarbonisierung und Lieferkettenprojekten unterstützte. Damals war ESG kein allgegenwärtiges Thema. Seine Begeisterung für die Digitalisierung führte ihn schließlich zu leadity, einem Software-Spin-off der Universität Witten/Herdecke. Seit 2019 treibt Holländer dort die Entwicklung von Produkten voran, die speziell auf die Bedürfnisse des Mittelstands zugeschnitten sind. „Unser Ziel ist es, nachhaltiges Wirtschaften und Dekarbonisierung für den Mittelstand zu vereinfachen und dabei echtes Handeln mit Impact voranzubringen“, erklärt er. Dieser Ansatz spiegelt sich in seinen Projekten wider, die von strategischer Beratung bis hin zur Entwicklung eines ESG-Softwareprodukts reichen. Back to the Roots: Nachhaltigkeitsmanagement neu gedacht Holländer beschreibt die aktuelle Entwicklung im Nachhaltigkeitsmanagement als eine Rückkehr zu den Wurzeln. „Weg von Compliance und Reporting, zurück zu echtem Handeln“, fasst er zusammen. Während in den letzten Jahren oft regulatorische Anforderungen wie die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) die Agenda diktierten, erkennt er jetzt einen Wandel zu mehr strategischer Klarheit und einem Fokus auf Maßnahmen, die tatsächlich Mehrwert schaffen. Ein Beispiel aus seiner Arbeit: Die Integration von Nachhaltigkeitskennzahlen in bestehende Managementsysteme wie ISO-Normen oder Energiemanagementsysteme. „Unternehmen verfügen oft schon über Daten und Prozesse, die nur integriert und sinnvoll genutzt werden müssen. Dadurch wird nicht nur Doppelarbeit vermieden, sondern auch die Akzeptanz im Unternehmen gesteigert“, erklärt Holländer. Herausforderungen und Missverständnisse im Reporting Ein zentraler Punkt des Gesprächs sind die Missverständnisse, die Unternehmen bei der ESG-Berichterstattung begegnen. Holländer kritisiert, dass viele Unternehmen ihre Nachhaltigkeitsstrategie anhand von Reporting-Vorgaben ausrichten – ein Ansatz, den er als „absurd“ bezeichnet. „Man sollte immer zuerst die Strategie entwickeln und dann reporten, nicht umgekehrt“, betont er. Eine weitere Herausforderung sind unzureichende Frameworks wie beispielsweise VSME Basic, das in seinen Augen wichtige Aspekte wie Scope-3-Emissionen oder branchenspezifische Themen ausklammert. Die Zukunft der Nachhaltigkeitsberichterstattung Holländer ist überzeugt, dass die Zukunft der Nachhaltigkeitsberichterstattung in der Integration und Automatisierung liegt. Sein Team arbeitet daran, eine „Single Source of Truth“ für ESG-Daten zu schaffen, die alle relevanten Informationen zentralisiert und effizient nutzbar macht. „Die Zeiten, in denen Unternehmen zwei Wochen stillstehen, um einen Lieferantenfragebogen auszufüllen, müssen vorbei sein“, sagt er. Diese zentrale Datenquelle soll nicht nur die interne Effizienz steigern, sondern auch die externe Kommunikation mit Stakeholdern wie Banken, Investoren und Kunden erleichtern. Ein Blick nach vorne: Empfehlungen für Unternehmen Abschließend gibt Holländer klare Empfehlungen, wie sich Unternehmen zukunftsfähig aufstellen können: Strategische Klarheit schaffen: Nachhaltigkeitsstrategien sollten sich aus den tatsächlichen Risiken und Chancen des Geschäftsmodells ableiten, nicht aus regulatorischen Vorgaben. Fokus auf Kernthemen: Themen wie Klimabilanzierung, Dekarbonisierung und messbare Fortschritte sind essenziell, um sowohl intern als auch extern Glaubwürdigkeit zu schaffen. Integrierte Systeme nutzen: Bestehende Managementsysteme wie ISO-Normen sollten stärker mit ESG-Prozessen verknüpft werden, um Synergien zu schaffen. Flexibilität bewahren: Unternehmen sollten Berichterstattung als Output einer fundierten Strategie sehen – nicht als Selbstzweck. Abteilungsübergreifende Zusammenarbeit fördern: Nachhaltigkeitsmanagement sollte nicht in einer isolierten Stabsstelle stattfinden, sondern in die Kernprozesse des Unternehmens integriert werden. Holländer appelliert: Unternehmen sollten die aktuelle Unsicherheitsphase nutzen, um sich strategisch neu aufzustellen. Denn Nachhaltigkeit ist nicht nur ein Compliance-Thema, sondern ein echter Business-Treiber – jetzt und in der Zukunft. „Wenn wir es schaffen, Nachhaltigkeitskennzahlen auf eine Stufe mit Finanzkennzahlen zu stellen, dann erreichen wir eine ganzheitliche Unternehmenssteuerung“, schließt er. Links: Haufe Sustainability: www.haufe.de/sustainability leadity: www.leadity.de Shifting Minds auf allen Plattformen Der Podcast für Nachhaltigkeitsmanager erscheint regelmäßig – mit spannenden Menschen, Meinungen und Themen. Damit Sie keine Folge verpassen, kündigen wir Neuerscheinungen immer auf unseren Online-Seiten, im Newsletter und in unseren Social-Media-Kanälen an.
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May 14, 2025 • 45min

Grünes Datenmanagement: Zwischen Flugrouten und ESG-Berichten - Shifting Minds S3F4

mit Frieder Olfe, Head of Sustainability Technology, TUI Group Vom Eventmanagement zur Nachhaltigkeitstechnologie Frieder Olfes berufliche Reise begann in einer ganz anderen Branche. Nach einer Ausbildung zum Eventmanager und einem Studium der Betriebswirtschaftslehre entdeckte er während seiner Bachelorarbeit seine Begeisterung für soziale und ökologische Themen. Diese Leidenschaft führte ihn zu einem Masterstudium in Sustainable Business Management an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde, das den Grundstein für seine berufliche Laufbahn legte. Nach Stationen bei Capgemini und betterplace.org, wo er erste Erfahrungen mit Digitalisierung und Nachhaltigkeit sammelte, spezialisierte sich Olfe auf ESG-Datenmanagement bei einer Ratingagentur. Diese Expertise brachte ihn schließlich zur TUI Group, wo er als Head of Sustainability Technology innovative Ansätze entwickelt, um Nachhaltigkeit durch Technologie zu fördern. Sustainability Technology: Mehr als nur Green IT In seiner Rolle leitet Olfe ein Team, das gleich zwei Aufgaben verfolgt: Zum einen die IT des Konzerns nachhaltiger zu gestalten („Sustainability of Technology“), zum anderen Technologien zu nutzen, um den gesamten Konzern nachhaltiger zu machen („Sustainability by Technology“). Letzteres umfasst Projekte wie Flugroutenoptimierung, KI-gestützte Lebensmittelabfallreduktion in Hotels und digitale Lösungen für die nachhaltige Zertifizierung von Reiseangeboten. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Datenmanagement. „Unser Ziel ist es, ESG-Daten systematisch zu erfassen, zu digitalisieren und in Entscheidungsprozesse zu integrieren“, erklärt Olfe. Sein Team betreut dafür spezialisierte Softwarelösungen, die Daten aus diversen Unternehmensbereichen – von Hotels bis hin zu Kreuzfahrtschiffen – konsolidieren und analysieren. Datenqualität als Herausforderung Der Weg zu einem effektiven ESG-Datenmanagement beginnt oft mit einfachen Lösungen wie Excel, doch die Realität in einem globalen Unternehmen wie TUI ist schnell komplex. „In einem Konzern mit so unterschiedlichen Geschäftsbereichen reichen einfache Tools nicht mehr aus“, betont Olfe. Ein Beispiel: Während Airlines präzise Flugdaten in Echtzeit liefern können, sind die Daten aus Hotels oft weniger standardisiert. „Wir arbeiten daran, diese Datenqualität zu verbessern und durch automatisierte Schnittstellen zu konsolidieren“, so Olfe. Dabei helfen spezialisierte ESG-Softwares, die nicht nur Daten erfassen, sondern auch an Nachhaltigkeitsstandards wie die Science Based Targets Initiative (SBTi) angepasst sind. Daten als Grundlage für strategische Entscheidungen Für Olfe ist klar: Daten haben das Potenzial, die Nachhaltigkeitsleistung eines Unternehmens signifikant zu verbessern. „Wenn Entscheidungsträger:innen die richtigen Daten zur richtigen Zeit in verständlicher Form vorliegen haben, können sie fundierte Entscheidungen treffen“, sagt er. Dieses Zielbild – Daten als Grundlage für strategische Entscheidungen – beschreibt Olfe als sein persönliches „Utopia“. Ein innovatives Beispiel aus Olfes Arbeit ist die Entwicklung eines internen ESG-Chatbots. Dieser hilft, häufig gestellte Fragen zu Nachhaltigkeitsdaten und -berichten effizient zu beantworten. „Ein solches Tool spart Zeit und steigert die Transparenz“, sagt Olfe. Solche Projekte zeigen, wie Technologie nicht nur die Arbeit erleichtern, sondern auch die Akzeptanz für Nachhaltigkeitsmaßnahmen erhöhen kann. Potenziale von KI im Nachhaltigkeitsmanagement Ein weiteres spannendes Thema ist der Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Während KI bereits in Bereichen wie Flugroutenoptimierung zum Einsatz kommt, sieht Olfe im Bereich ESG-Datenmanagement noch Entwicklungsbedarf. „Die Datenqualität muss stimmen, bevor KI wirklich effektiv eingesetzt werden kann“, betont er. Dennoch experimentiert sein Team mit KI-Lösungen, um Daten auf Plausibilität zu prüfen und potenzielle Fehler frühzeitig zu erkennen. „Wir stehen erst am Anfang, doch die Möglichkeiten, die Technologie für die Nachhaltigkeit bietet, sind riesig“, betont er. Sein Ziel ist es, dass Nachhaltigkeitsdaten nicht nur Berichte befüllen, sondern aktiv in die Strategie und Entscheidungen des Unternehmens einfließen. Mit Projekten wie dem ESG-Chatbot und der Digitalisierung von Datenprozessen zeigt er, wie Technologie zum Treiber nachhaltiger Transformation werden kann. „Wenn wir es schaffen, Technologie und Nachhaltigkeit sinnvoll zu verbinden, können wir wirklich etwas bewegen“, fasst Olfe zusammen. Links: Haufe Sustainability: www.haufe.de/sustainability Nachhaltigkeit bei der TUI Group: www.tuigroup.com/de/nachhaltigkeit Shifting Minds auf allen Plattformen Der Podcast für Nachhaltigkeitsmanager erscheint regelmäßig – mit spannenden Menschen, Meinungen und Themen. Damit Sie keine Folge verpassen, kündigen wir Neuerscheinungen immer auf unseren Online-Seiten, im Newsletter und in unseren Social-Media-Kanälen an.
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Apr 30, 2025 • 46min

Biodiversität: Das Fundament für alle Unternehmen - Shifting Minds Staffel 3 Folge 3

mit Natalie Rothausen Von der Finanzanalystin zur Biodiversitätsexpertin Natalie Rothausens Weg in die Welt der Nachhaltigkeit war alles andere als geradlinig. Ursprünglich im Finanzbereich tätig, begann sie ihre Karriere bei RWE als Teil eines zweijährigen Programms. Ein Angebot, als Corporate Social Responsibility Managerin einzusteigen, eröffnete ihr 2019 den Einstieg in das Nachhaltigkeitsmanagement – eine Chance, die sie mit beiden Händen ergriff. „Ich wollte etwas Neues aufbauen und mich als Expertin etablieren“, sagt sie. Seitdem hat sich Rothausen kontinuierlich weiterentwickelt. Nach Stationen im Bereich Nachhaltigkeitsstrategie ist sie seit 2022 verantwortlich für das Thema Biodiversität – ein Bereich, der zunehmend an Bedeutung gewinnt. Sie beschreibt ihre Arbeit als privilegiert: „Ich liebe die Natur und darf jetzt hauptberuflich dafür sorgen, dass die Energiewende im Einklang mit der Natur geschieht.“ Biodiversität als strategische Priorität Biodiversität ist für ihren Arbeitgeber mehr als ein Nischenthema. Im Rahmen der unternehmensweiten Nachhaltigkeitsstrategie wurde es 2021 als Priorität gesetzt: „Damals wussten wir noch nicht, was das bedeutet, was es kostet oder wie man es nachweist.“ Dennoch hat sich das Unternehmen das Ziel gesetzt, ab 2030 einen netto-positiven Einfluss auf die Natur zu haben. Dieses Ziel ist ambitioniert, denn es fehlen oft noch standardisierte Methoden, um Biodiversität messbar zu machen. Dennoch sieht Rothausen das als Chance: „Wenn man Vorreiter sein will, muss man Unsicherheiten aushalten und die Dinge mitgestalten.“ Herausforderungen im Biodiversitätsmanagement Die Arbeit im Biodiversitätsmanagement ist komplex, und Rothausen begegnet immer wieder Missverständnissen. „Für viele Unternehmen ist Biodiversität noch das ‚Ding mit den Bienen auf dem Campus‘ – aber es ist so viel mehr“, erklärt sie. Entscheidend sei, die Wechselwirkungen zwischen Unternehmen und Natur zu verstehen: Wo haben Unternehmen Einfluss auf die Biodiversität? Und wo sind sie von ihr abhängig? Besonders spannend wird es, wenn innovative Ansätze ins Spiel kommen. So arbeitet RWE an „Nature Inclusive Design“-Projekten, bei denen Infrastruktur so gestaltet wird, dass sie einen positiven Beitrag zur Natur leistet. Beispiele sind künstliche Riffe an Offshore-Windparks oder Agrivoltaik, bei der Landwirtschaft und Solarenergie kombiniert werden. Der Business Case für Biodiversität Ein zentraler Punkt im Podcast ist die wirtschaftliche Relevanz von Biodiversität. „Unsere gesamte Wirtschaft ist abhängig von einer stabilen und funktionierenden Natur“, betont Rothausen. Dies zeigt sich nicht nur in offensichtlichen Bereichen wie der Landwirtschaft, sondern auch im Finanzsektor, wo Versicherer zunehmend auf Biodiversitätsrisiken achten. Gerade in einer Welt, in der Nachhaltigkeit oft in Form von Berichten und regulatorischen Vorgaben stattfindet, hebt sie die Bedeutung von echten Impact-Projekten hervor: „Manchmal habe ich das Gefühl, wir produzieren zehn Seiten Papier, die niemand liest. Aber in Zusammenarbeit und greifbaren Projekten steckt echter Wert.“ Für RWE bedeutet dies, Biodiversität nicht nur als regulatorische Anforderung zu sehen, sondern als strategischen Treiber. Rothausen beschreibt das Thema als „level playing field“, das Unternehmen dazu bringen sollte, gemeinsam Lösungen zu entwickeln und die Energiewende nachhaltig zu gestalten. Ein optimistischer Blick in die Zukunft Trotz der Herausforderungen blickt Rothausen optimistisch in die Zukunft. Sie ist überzeugt, dass Biodiversität ein Thema ist, das Menschen bewegt und mitnimmt – ob durch Bilder von Schafen unter Solaranlagen oder künstlichen Riffen, die Lebensräume schaffen. „Ich habe den Jackpot mit meinem Job“, sagt sie. Und das merkt man – nicht nur an ihrem Wissen, sondern auch an ihrer Begeisterung, die sie mit in jedes Projekt bringt. Links: Haufe Sustainability: www.haufe.de/sustainability Nachhaltigkeit bei RWE: www.rwe.com/verantwortung-und-nachhaltigkeit/ Econsence / Forum Nachhaltige Entwicklung der Deutschen Wirtschaft e.V.: www.econsense.de Taskforce on Nature-related Financial Disclosures (TNFD): www.tnfd.global World Business Council for Sustainable Development (WBCSD): www.wbcsd.org Shifting Minds auf allen Plattformen Der Podcast für Nachhaltigkeitsmanager erscheint regelmäßig – mit spannenden Menschen, Meinungen und Themen. Damit Sie keine Folge verpassen, kündigen wir Neuerscheinungen immer auf unseren Online-Seiten, im Newsletter und in unseren Social-Media-Kanälen an.
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Apr 9, 2025 • 47min

Transparenz und Verantwortung: Menschenrechte in Lieferketten - Shifting Minds Staffel 3 Folge 2

mit Sabrina Müller „Nachhaltigkeit beweist sich in Krisenzeiten“ Im Rahmen ihres Marketingstudiums stellte sich Sabrina Müller vor einigen Jahren die Frage: Wie viele Produkte brauchen wir eigentlich noch? Schnell wurde ihr klar, dass sie die Welt nicht einfach mit noch mehr Produkten überschwemmen, sondern einen Beitrag zu ökologischer und sozialer Verantwortung leisten wollte. Ein Praktikum im Bereich Nachhaltigkeit legte den Grundstein für ihre Karriere in diesem Bereich. In der neuen Folge von Shifting Minds verrät sie Alexander Kraemer, was sich in den letzten 13 Jahren verändert hat und welchen Schub die Einführung des LkSG dem Thema Human Rights Due Diligence gegeben hat. Als Menschenrechtsbeauftragte kümmert sich Müller um die Überwachung und Umsetzung menschenrechtlicher Themen entlang der gesamten Wertschöpfungskette der s.Oliver Group, zu der neben s.Oliver auch Marken wie Q/S oder Liebeskind Berlin gehören. Die Herausforderungen für Textilhersteller im Bereich der menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht sind vielfältig, Müller hebt insbesondere die Komplexität der Lieferketten hervor. Menschenrechte und Transparenz in der Lieferkette Ein zentraler Aspekt ihrer Arbeit ist daher die Verbesserung der Transparenz in den Lieferketten. Es geht darum, Risiken zu kennen, zu bewerten und zu managen. Dazu hat die s.Oliver Group beispielsweise den systemischen Beschwerdemechanismus der Fair Wear Foundation eingeführt. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Lieferkette können sich anonym an eine unabhängige Organisation wenden, das schafft Vertrauen und soll sicherstellen, dass Beschwerden effektiv nachgegangen werden kann. Datenmanagement und Zukunftsvisionen Datenanalyse und -management sind laut Müller herausfordernd, aber entscheidend für die Nachhaltigkeitsstrategie. Im Podcast spricht sie über anfängliche Schwierigkeiten und wie diese überwunden werden konnten. Im Gespräch wird deutlich, dass die Umsetzung von Nachhaltigkeits- und Menschenrechtsstrategien nur in Zusammenarbeit mit externen Partnern und durch die Einbindung von Lieferanten in Nachhaltigkeitsziele gelingen kann. Ihr erster Chef Achim Lohrie habe immer gesagt, dass sich Nachhaltigkeit in Krisenzeiten bewähre. Das zeige sich jetzt, so Müller, jetzt komme es darauf an, soziale Verantwortung und Wirtschaftlichkeit zu verbinden. Positive Beispiele, dass dies gelingen kann, lassen Müller optimistisch in die Zukunft blicken. Von der Gesetzgebung wünscht sich Müller, dass der risikobasierte Ansatz erhalten bleibt. Denn er schaffe Verständnis und könne den Stein ins Rollen bringen für eine vertiefte Auseinandersetzung mit Human Rights Due Diligence in Organisationen. Links: Haufe Sustainability: www.haufe.de/sustainability Nachhaltigkeit bei der s. Oliver Group: https://soliver-group.com/verantwortung/nachhaltigkeitsstrategie Shifting Minds auf allen Plattformen Der Podcast für Nachhaltigkeitsmanager erscheint regelmäßig – mit spannenden Menschen, Meinungen und Themen. Damit Sie keine Folge verpassen, kündigen wir Neuerscheinungen immer auf unseren Online-Seiten, im Newsletter und in unseren Social-Media-Kanälen an.

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