

International
Schweizer Radio und Fernsehen (SRF)
«International» befasst sich wöchentlich mit internationaler Politik und Gesellschaft. Seit 1978 am Radio und von Anbeginn auch online.
Reportagen, Analysen und Geschichten zur internationalen Aktualität, meist erzählt von Auslandskorrespondenten und -korrespondentinnen von Radio SRF.
Reportagen, Analysen und Geschichten zur internationalen Aktualität, meist erzählt von Auslandskorrespondenten und -korrespondentinnen von Radio SRF.
Episodes
Mentioned books

Aug 1, 2025 • 26min
«Best of»: Syrien unter neuer Herrschaft
Gut drei Monate ist es her, dass das Assad-Regime in Syrien gestürzt wurde, nach mehr als 50 Jahren Diktatur und 13 Jahren Krieg. Nun wünscht sich die syrische Zivilgesellschaft Freiheit und Demokratie. Doch was die neuen Herrscher wollen, ist ungewiss.
«Wir sind wie Blinde, die einen noch unbekannten Raum ertasten müssen»: So schildert die politische Aktivistin Malak Shanawani die Situation, in der sich die syrische Zivilgesellschaft derzeit befindet. Lange Jahre hätten sie auf Veränderungen in ferner Zukunft hingearbeitet, und nun seien diese Veränderungen plötzlich Wirklichkeit, sagt Shanawani. Das ist herausfordernd: «Es gibt jetzt Millionen Dinge zu besprechen. Wo sollen wir nur anfangen?»
Unter der Diktatur des Assad-Clans war politisches Engagement so gut wie unmöglich. Jetzt ist Syrien von der Last des alten Regimes befreit, und politisch interessierte Syrerinnen und Syrer beginnen, ihre Freiheiten zu erkunden.
Doch wie frei ist das neue Syrien? Und welche Vision haben die neuen Machthaber unter Interimspräsident Ahmad al-Sharaa für das Land? «International» unternimmt eine Reise durch ein Land im Wandel.
Erstaustrahlung: 22. März 2025

Jul 25, 2025 • 26min
«Best of»: Pariser Banlieue: Rückeroberung der Brandherde?
Die spannende Rückkehr nach Seine-Saint-Denis thematisiert die Veränderungen in der Pariser Banlieue nach zwanzig Jahren. Jugendliche berichten von ihrer Realität zwischen Jugendkriminalität und dem Streben nach einem besseren Leben. Fortschritte in der städtebaulichen Entwicklung und neue soziale Projekte bringen Hoffnung. Der Dialog zwischen Anwohnern und Politik wird beleuchtet, ebenso wie die Herausforderungen durch die radikale Rechte. Inspirierende Figuren wie Lehrer Soufiane Bonzina zeigen Wege aus der Krise auf.

Jul 18, 2025 • 26min
«Best of»: Die Sahraouis: 50 Jahre Warten in der Wüste.
Seit Jahrzehnten kämpfen die Sahraouis, das Volk der Westsahara, für ihren eigenen, unabhängigen Staat in der «letzten Kolonie Afrikas», der Westsahara. Gegen einen Gegner, der andere Pläne hat: Marokko. Es ist einer jener Konflikte, die die Welt fast vergessen hat. Gelöst ist er bei weitem nicht.
«Es gibt ganz offensichtlich Menschen, die mehr wert sind als andere». Der Ingenieur Lehbib Mahjoub Abdelfatah sagt diesen Satz, ein bisschen verärgert und vielleicht auch verbittert. Wovon er spricht? Vom Wunsch seines Volkes, dass die Einhaltung des Völkerrechts nicht der «Realpolitik» weicht.
Seit rund einem halben Jahrhundert lebt ein Grossteil der Sahraouis im Exil im Südwesten Algeriens, angeführt vom Frente Polisario, der politisch-militärischen Organisation der Sahraouis. Sie leben in einer der unwirtlichsten Gegenden der Welt: Wüste, so weit das Auge blicken kann, kaum Wasser, kaum Vegetation. Die Menschen hier sind Flüchtlinge, einst geflohen vor der Armee Marokkos, das einen Grossteil ihres angestammten Gebietes besetzte: der Westsahara.
Seither warten die Sahraouis darauf, dass sie zu ihrem Recht kommen: dem Recht, selbst darüber bestimmen zu dürfen, ob sie in der Westsahara ihren eigenen Staat errichten oder zu Marokko gehören wollen. Sie warten. Und bereiten sich vor. Auf den Tag der Unabhängigkeit, den sie einst nahe glaubten, und der inzwischen weit in die Ferne gerückt ist.
Augenschein in den sahraouischen Flüchtlingslagern in Algerien, bei Menschen, die ohne fremde Hilfe nicht überleben können, für die aber Aufgeben auch keine Option ist.
Erstaustrahlung: 29. März 2025

Jul 11, 2025 • 27min
«Best of»: Russland: Spezialoperation im Schlafzimmer
Präsident Putin belohnt «Heldenmütter», die der Nation viele Kinder gebären. Die tiefe Geburtenrate erfüllt den Kreml mit Sorge, besonders seit dem Krieg gegen die Ukraine. Überhaupt propagiert die russische Führung «traditionelle Werte» - die sexuellen Minderheiten bezahlen den Preis.
Alexei in Sankt Petersburg ist Punkmusiker. Früher besang er Männer, doch seit die LGBT-Bewegung vom Kreml als «extremistisch» eingestuft wurde, hat er seine Songs umgetextet. Nun singt er von Freundinnen und es geht angeblich um heterosexuelle Liebe. «Natürlich ist es ein totaler Scheiss. Meine Lieder fühlen sich jetzt an wie gelogen». Die schwule Band tarnt sich und ihre Auftritte. Aus Angst vor Repression. Was bleibt, sind unterschwellige Andeutungen. «Wer sie versteht, versteht sie».
Der Kreml inszeniert sich als Verteidiger von «traditionellen Werten» in einer «Schicksalsschlacht» gegen den angeblich moralisch korrupten Westen. Seit Beginn der sogenannten «Spezialoperation», dem Krieg gegen die Ukraine, sucht er verstärkt auch nach Mitteln, um die Geburtenrate zu steigern. Frauen, die der Nation zehn Kinder schenken, bekommen eine Prämie. Der Zugang zu Abtreibungen dagegen wird erschwert. Der Kreml weiss dabei die orthodoxe Kirche auf seiner Seite. Doch lässt sich auch die Bevölkerung für Putins «traditionelle Werte» mobilisieren?
Erstaustrahlung: 15. Februar 2025

Jul 4, 2025 • 29min
Diego Garcia – das verlorene «Paradies»
Die tragische Geschichte von Diego Garcia wird lebendig, als ehemalige Bewohner von der erzwungenen Deportation erzählen. Sie berichten von unmenschlichen Bedingungen während ihrer Evakuierung und dem Verlust ihrer Heimat. Politische Machenschaften zwischen den USA und Großbritannien geben dem Militärstützpunkt eine strategische Bedeutung, jedoch zahlen die Chagossianer einen hohen Preis dafür. Ihre anhaltenden Forderungen nach Gerechtigkeit und Rückkehr verdeutlichen den tiefen Schmerz über die verlorene Heimat und die fortdauernde Ungerechtigkeit.

Jun 27, 2025 • 26min
Auserwählt? Wie Trump Religion zur politischen Waffe macht
Donald Trump präsentiert sich als von Gott gesandter Retter der USA. In seiner zweiten Amtszeit institutionalisierte er konservative religiöse Vorstellungen, indem er das «White House Faith Office» einrichtete. Evangelikale Wähler erhalten zunehmend politischen Einfluss. Trump nutzt Religion als politische Waffe, während sich Staat und Kirche näher rücken. Die Mobilisierung der Evangelikalen spielt eine zentrale Rolle in seiner Agenda. Der Konflikt zwischen Wissenschaft und Kreationismus wird ebenfalls thematisiert, was die Dominanz von biblischen Ansichten in der Bildung betrifft.

Jun 20, 2025 • 31min
Im Boot nach Europa: Unterwegs mit Seenotrettern im Mittelmeer
Im zentralen Mittelmeer gehen täglich Menschenleben verloren. Während Seenotretter wie das Team vom Ocean Viking verzweifelt versuchen, Flüchtlinge aus überladenen Booten zu retten, berichten Überlebende von grausamen Erfahrungen in Libyen. Politische und rechtliche Hürden erschweren die Rettungsaktionen, während die aggressive Haltung der libyschen Küstenwache die Gefahren erhöht. In den persönlichen Geschichten der Migranten spiegelt sich die verzweifelte Suche nach Hoffnung wider, während die Realität der Migration in Europa immer drängender wird.

10 snips
Jun 13, 2025 • 27min
Friedensinseln in Kriegszeiten: Das Ålandmodell auf dem Prüfstand
Die Sicherheitslage in der Ostsee hat sich dramatisch verändert, während das Ålandmodell eine bedeutende Rolle für Frieden und Kooperation spielt. Auf den Ålandinseln, weit entfernt von geopolitischen Spannungen, leben die Bewohner in einer einzigartigen friedlichen Zone. Themen wie die historische Demilitarisierung und die aktuelle Selbstverwaltung werden beleuchtet. Zudem wird diskutiert, ob das Modell auf andere Regionen angewandt werden kann, während die Herausforderungen durch den Ukraine-Konflikt und Russlands Einfluss im Raum stehen.

Jun 6, 2025 • 25min
Lieferanten des Todes: US-Waffen befeuern den Krieg in Mexiko
Carlos Perez-Ricat, Politikwissenschaftler und Experte für den Waffenhandel zwischen den USA und Mexiko, beleuchtet die erschreckenden Folgen des Drogenkriegs. Er erklärt den hohen Anteil amerikanischer Waffen an der Gewalt in Mexiko, wo die staatliche Kontrolle schwindet. Besondere Aufmerksamkeit gilt dem kriminellen Führer Celso Ortega, der mit seinen Machenschaften die lokale Bevölkerung beeinflusst. Perez-Ricat diskutiert auch die potenziellen Friedensstrategien, die langsam Vertrauen unter verfeindeten Gruppen aufbauen müssen.

May 30, 2025 • 26min
Der Messias in der Seilbahn: Jerusalems umstrittenstes Bauprojekt
In Jerusalem gibt es ein umstrittenes Gondelbahnprojekt, das als Lösung für Verkehrsprobleme dienen soll. Kritiker befürchten, dass es die Skyline der Stadt verschandeln und politische Spannungen verstärken könnte. Palästinensische Familien verlieren trotz dieser Baupläne ihre Heimat durch Abrissmaßnahmen. Experten erläutern die schmerzhaften Lebensrealitäten in Ostjerusalem und die geopolitischen Konsequenzen des Siedlungsbaus. Ein Vizebürgermeister sieht die Gondelbahn als Beitrag zur Ankunft des Messias.