Archivradio – Geschichte im Original

SWR
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May 5, 2025 • 8min

KZ-Überlebende Charlotte Grunow: "In die Welt hinausschreien, was wir erlebt haben" | 15.4.1945

In den letzten Kriegsmonaten des Zweiten Weltkriegs befreien die Alliierten etliche Konzentrationslager der Nazis. Medien wie die BBC veröffentlichen daraufhin Zeugen-Berichte ehemaliger Lager-Insassen. So sollen auch die Deutschen von den Gräueltaten der Nazis erfahren, die bis zum Schluss nichts gewusst haben wollen. Mit den Berichten vom brutalen Lageralltag geht auch die Forderung einher, die Täter möglichst schnell vor Gericht zu stellen – so wie hier am 15. April 1945 bei der Überlebenden Charlotte Grunow. Sie berichtet über Auschwitz und Bergen-Belsen.
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May 3, 2025 • 3min

Hitler-Nachfolger Karl Dönitz: "Ich verlange Disziplin und Gehorsam" | 1.5.1945

Nach Hitlers Tod am 30. April 1945 übernimmt der Wehrmachts-Admiral Karl Dönitz als Hitlers Nachfolger die Regierungsgeschäfte. Das Deutsche Reich ist da bereits zu rund 90 Prozent von den Alliierten besetzt. Doch Dönitz will die Niederlage zunächst nicht einsehen. Von seinem Regierungssitz aus in Mürwik, in Schleswig-Holstein, schickt er am 1. Mai 1945 Durchhalteparolen an die Deutschen, die zu dem Zeitpunkt aber kaum noch einer hören will.
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May 1, 2025 • 56min

Nach der Kapitulation 1945 – Deutschlands chaotischer Neuanfang

Neben Millionen befreiter KZ-Insassen kommen auch Millionen deutscher Flüchtlinge aus dem Osten ins Land. Das Kriegsende ist eine harte, aber auch wilde und feierwütige Zeit. Der sofort einsetzende Wiederaufbau fordert den Deutschen bisher unbekanntes Improvisationstalent ab. Lukas Meyer-Blankenburg im Gespräch mit dem Historiker Harald Jähner (SWR 2025) || Buchtipp: Harald Jähner: Wolfszeit. Deutschland und die Deutschen 1945-1955 (Rowohlt Verlag 2019) || archivradio.de || Bei Fragen und Anregungen schreibt uns: daswissen@swr.de | Folgt uns auf Mastodon: https://ard.social/@DasWissen
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Apr 27, 2025 • 7min

Vor dem Münchener Abkommen – Mussolini trifft Hitler am Bahnhof | 29.9.1938

Hitler will Tschechoslowakei schwächen und Sudetenland eingliedern Seit Adolf Hitler an der Macht ist, macht er Stimmung gegen die Tschechoslowakei und wirft ihr "Terror" gegenüber der deutschen Minderheit im Sudetenland vor. 1938 verschärft sich sein Ton, er droht mit militärischer Gewalt. Heute weiß man: Den Plan, das Sudetenland einzunehmen, hatte er schon lange. Britischer Premier Chamberlain setzt auf "Appeasement" Frankreich und Großbritannien verfolgen die Entwicklung. Ihnen ist bewusst, dass Hitler auf einen Krieg in Europa zusteuert. Der britische Premier Neville Chamberlain hofft jedoch, Hitler mit einer Beschwichtigungspolitik – einem "Appeasement" – bremsen zu können. Würde man Hitler in der sogenannten "Sudetenkrise" Zugeständnisse machen, so der Gedanke, wäre ein Krieg in Europa noch zu verhindern. Zugeständnisse hieß im Klartext: Man überlässt Hitler Teile Tschechiens, eben das Sudetenland, und lässt ihn dort gewähren. Tschechoslowakei nicht eingeladen: Hitler, Chamberlain, Daladier und Mussolini verhandeln Genau darüber wird am 29. September 1938 auf der Münchener Konferenz gesprochen. Hitler verhandelt dort mit Chamberlain, dem französischen Premier Edouard Daladier und dem italienischen Ministerpräsidenten, dem Faschisten Benito Mussolini. Der trifft gerade mit dem Zug ein und wird von Hitler abgeholt. Der Reporter schildert das Ereignis und verbreitet ansonsten die gewünschte Propaganda.
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Apr 25, 2025 • 4min

Hubble-Weltraumteleskop wird ins All gebracht | 25.4.1990

Die Errichtung des Hubble-Weltraumteleskops ist 1990 ein großer Meilenstein für die Astronomie. Fast so revolutionär wie die Entdeckung des Teleskops selbst vor 400 Jahren durch Galileo Galilei: In die Sterne gucken ohne eine störende Erdatmosphäre dazwischen, die den Blick trübt – das war das Ziel. Das Weltraumteleskop hat seitdem nicht nur viele schöne scharfe Bilder aus den Tiefen des Weltalls geliefert, sondern auch Erkenntnisse über die Expansion des Universums, über Schwarze Löcher und darüber, wie sich Galaxien entwickeln und wie sie mit anderen Galaxien kollidieren. Im April 1990 wird das Hubble-Teleskop mit einem Space Shuttle 600 Kilometer hoch ins All gebracht und soll am 25. April in Betrieb genommen werden. Von der NASA in Washington berichtet USA-Korrespondent Michael Heine.
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Apr 25, 2025 • 9min

Attentat auf Oskar Lafontaine | 25.4.1990

Oskar Lafontaine ist im Jahr der Wiedervereinigung Kanzlerkandidat der SPD. Im April 1990 ist allerdings noch nicht klar, dass es bereits im Dezember gesamtdeutsche Wahlen geben würde. Lafontaine kämpft vor allem im Westen. Am 25. April 1990 greift ihn eine Frau auf einer Veranstaltung an und sticht ihm in den Hals. Am nächsten Morgen gibt es schon mehr Klarheit über die Folgen und die Hintergründe des Anschlags. Am Nachmittag gibt die Polizei schließlich eine Pressekonferenz – vor allem zu den neuen Erkenntnissen über die Täterin.
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Apr 25, 2025 • 1h 23min

Geiselnahme: Überfall auf deutsche Botschaft in Stockholm | 24.4.1975 | RAF

Um 16.17 Uhr unterbricht SWF1 das normale Programm. Die Nachrichten, so der Moderator, hätten sich in den letzten fünf bis zehn Minuten überstürzt. Das Kommando Holger Meins habe am Nachmittag seine Forderungen mitgeteilt. Diese würden nun wunschgemäß "über Rundfunk und Fernsehen ungekürzt verbreitet" (unten im Wortlaut). Während der Live-Sendung sprechen die "Südwestfunk-Nachrichten" von "Mitgliedern der Baader-Meinhof-Bande", die die Deutsche Botschaft in Stockholm besetzt hätte. Erklärung des "Kommandos Holger Meins" vom 24. April 1975 An die Regierungen der Bundesrepublik Deutschland und des Königreichs Schweden "Am 24.4.1975 um 1.50 Uhr haben wir die Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Stockholm besetzt und 12 Botschaftsangehörige, darunter Botschafter Dieter Stoecker, Militärattaché Andreas von Mirbach, Wirtschaftsreferent Heinz Hillegaart und Kulturreferent Anno Eifgen, gefangengenommen, um 26 politische Gefangene in der Bundesrepublik Deutschland zu befreien. Es sind: Gudrun Ensslin, StuttgartAndreas Baader, StuttgartUlrike Meinhof, StuttgartJan Raspe, StuttgartCarmen Roll, StuttgartWerner Hoppe, HamburgHelmut Pohl, HamburgWolfgang Beer, HamburgEberhard Becker, HamburgManfred Grashof, ZweibrückenKlaus Jünschke, ZweibrückenWolfgang Quante, BremenRonald Augustin, BückeburgAli Jansen, BerlinBrigitte Mohnhaupt, BerlinBernhard Braun, BerlinIngrid Schubert, BerlinAnnerose Reiche, BerlinIlse Stachowiak, HamburgIrmgard Möller, HamburgSigurd Debus, HamburgChrista Eckes, HamburgWolfgang Stahl, HamburgMargit Schiller, LübeckMonika Berberich, BerlinJohannes Weinrich, Karlsruhe Innerhalb von 6 Stunden, bis 21 Uhr, werden die gefangenen Genossen auf dem Rhein-Main-Flughafen Frankfurt zusammengebracht. Sie können dort ohne Kontrolle miteinander und mit ihren Anwälten sprechen. Sie haben die Möglichkeit, sich über Funk und Fernsehen über den Ablauf zu informieren. Wird eine Verbindung zwischen uns und den Gefangenen über Telefon, später über Funk hergestellt. Sie wird bis zu ihrer Landung in dem Land, das sie aufnimmt, aufrechterhalten. Wird eine Boeing 707 der Lufthansa, aufgetankt, mit 3 Mann Besatzung, auf dem Rhein-Main-Flughafen bereitgehalten. Innerhalb von 10 Stunden bis 1 Uhr werden die Gefangenen aus der BRD ausgeflogen, sie werden nur vom Botschafter des Königreichs Schweden in der BRD, Backlund, und einem ihrer Anwälte begleitet. Das Ziel werden wir ihnen während des Flugs mitteilen. Überlässt die Bundesregierung jedem der Gefangenen 20.000 Dollar. Diese Erklärung von uns, Erklärungen von den Gefangenen oder ihren Anwälten werden sofort an die internationalen Nachrichtenagenturen weitergegeben und in der BRD. Während des ganzen Ablaufs der Aktion muss die Regierung ihre Entscheidungen über die Massenmedien öffentlich machen. Der Abflug der Genossen wird vom BRD-Fernsehen und vom schwedischen Fernsehen direkt übertragen. Wir werden über unsere Forderungen nicht verhandeln und die Fristen, zu denen sie zu erfüllen sind, nicht verlängern. Versucht die Bundesrepublik die Freilassung der Gefangenen zu verzögern, werden wir zu jeder vollen Stunde, die das 1. und oder 2. Ultimatum überschritten wird, einen Beamten des Auswärtigen Amtes der BRD erschießen. Der Versuch, die Botschaft zu stürmen, bedeutet den Tod aller im Haus. Bei einem Angriff werden wir in den Räumen der Botschaft 15 kg TNT zur Explosion bringen. Nach ihrer Landung werden uns die befreiten Genossen über Funk bestätigen, daß sie eine Aufenthaltsgenehmigung erhalten haben. Wir werden dann einen Teil der Botschaftsangehörigen freilassen und den Ablauf unseres Abzuges bekanntgeben. Wir werden Menschen sein – Freiheit durch bewaffneten antiimperialistischen Kampf! Die Verantwortung für die Erschießung des Militärattachés Andreas von Mirbach trägt die Polizei, trotz verlängertem Ultimatum hat sie das Botschaftsgebäude nicht verlassen! Kommando Holger Meins." Sendung: Der Überfall auf die Deutsche Botschaft in Stockholm, Südfunk aktuellModerator: Hanns-Erich Sprittulla, Peter WienReporter: Peter Reichel, Jan Sprecher
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Apr 25, 2025 • 22min

US-Soldatensender 1212 – "Für Frieden jetzt!" | 22.4.1945

Der Radiosender 1212 war ein antideutscher Propagandasender. Die US-Armee betrieb den Sender von Luxemburg aus und erreichte damit das deutsche Rheinland. 1212 war vom 6. Dezember 1944 bis 25. April 1945 aktiv und gab vor, ein authentischer deutscher Sender zu sein. Die Berichte waren eine Mischung aus Fakten und Falschinformationen. Sie sollten das deutsche Publikum zur Aufgabe bewegen. Besonders interessant in dieser Sendung vom 22. April 1945: Der Sprecher erwähnt die Hinrichtung von Sophie Scholl und den Mitgliedern der Weißen Rose in München. Ein Hinweis darauf, dass im Ausland innerdeutsche Widerstandsgruppen gegen die Nazis wahrgenommen wurden. Quelle: DRA Frankfurt
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Apr 21, 2025 • 3min

Goebbels ruft zur Verteidigung Berlins auf | 21.4.1945

Der Krieg, den Deutschland angefangen hat, ist praktisch schon verloren, als Joseph Goebbels im Rundfunk die Bewohner Berlins noch einmal zur erbitterten Verteidigung der Hauptstadt gegen den, wie er es nennt, "Mongolensturm" aufruft.
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Apr 18, 2025 • 56min

Carl Goerdeler und der Widerstand gegen Hitler | Gespräch mit Peter Theiner

Carl Goerdeler protestiert gegen Entfernung von Mendelssohn-Bartholdy-Denkmal "Die SA will, dass ich das Mendelssohn-Denkmal entferne. Aber wenn sie es je anfasst, mache ich hier Schluss“, erklärt der Leipziger Oberbürgermeister Carl Goerdeler, wenige Wochen bevor die Nazis in einer Nacht- und Nebelaktion, im November 1936, das Denkmal des berühmten jüdisch-stämmigen Kapellmeisters und Komponisten Felix Mendelssohn-Bartholdy entfernen. Rücktritt als Leipzigs Oberbürgermeister und Widerstand gegen Hitler-Regime Goerdeler tritt, wie angekündigt, zurück und geht in den Widerstand gegen das Nazi-Regime. Auch am versuchten Staatsstreich im Juli 1944 ist er beteiligt – und bezahlt dafür mit dem Leben. Am 2. Februar 1945 wurde Carl Friedrich Goerdeler in Berlin-Plötzensee hingerichtet. "Er war der Motor des zivilen Widerstandes", sagt der Stuttgarter Historiker Peter Theiner im Gespräch mit Stefan Nölke. MDR 2025

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