Archivradio – Geschichte im Original

SWR
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Apr 30, 2023 • 5min

Proteste vor Springer-Hochhaus nach Attentat auf Dutschke | 12.4.1968

Einen Tag nach dem Attentat auf Rudi Dutschke protestieren Studenten vor dem Hochhaus des Axel-Springer-Verlags. Die Demonstranten behindern die Auslieferung der Springer-Zeitungen. Sie werfen dem Springer-Verlag eine Mitschuld am Attentat auf Dutschke vor. Die Springer-Zeitungen hätten durch ihre Berichterstattung den Hass auf Dutschke geschürt.
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Apr 28, 2023 • 8min

Neue Einreisebestimmungen für Juden aus der Sowjetunion | 28.4.1991

Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs wandern viele Juden aus der ehemaligen Sowjetunion nach Deutschland aus. Im Februar treten für sie neue Einreisebestimmungen in Kraft. Doch die erweisen sich als extrem bürokratisch und stellen die Einwanderer vor große Hindernisse. Eine Reportage vom 28. April 1991. Im Bild: Spielende Kinder eines Wohnheims für ausländische Bürger in Köpenick-Hessenwinkel bei einem Kinderfest im Oktober 1991. Rund 300 jüdische Bürger aus der gesamten UdSSR leben hier. Sie haben Kontingent-Flüchtlingsstatus. (Archivbild 1991)
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Apr 27, 2023 • 3min

Das Reaktorunglück in Tschernobyl wird bekannt | 28.4.1986

Am 26. April 1986 explodierte um 1.24 Uhr Ortszeit einer der vier Reaktorblöcke im Kernkraftwerk Tschernobyl nahe dem Ort Prypjat in der Ukraine. Bei der Explosion wurden radioaktive Stoffe rund 1.200 Meter hoch in die Luft geschleudert. Drei großen Wolken verteilten die radioaktiven Partikel in den darauffolgenden Tagen über Europa. Die Öffentlichkeit war bis zum Abend des 28. April 1986 ahnungslos. Fernsehnachrichten des Südwestfunks um 19 Uhr Die erste Meldung über ein vermeintliches Reaktorunglück in der Sowjetunion lief beim Südwestfunk in den Nachrichten um 19 Uhr: "In Teilen Schwedens, Finnlands und Norwegens ist eine ungewöhnlich hohe radioaktive Strahlung gemessen worden. Die Behörden wiesen darauf hin, dass Menschen nicht gefährdet seien. Als Ursache wird ein Defekt an einem sowjetischen Atomreaktor vermutet. Ein sowjetischer Atombombenversuch wird als Grund für die überhöhte Radioaktivität ausgeschlossen. Die Atomenergiebehörde in Moskau teilte der schwedischen Botschaft mit, sie wisse nichts von einem möglichen Zwischenfall in einem Kernkraftwerk, von dem sie in jedem Fall Kenntnis haben müsste." Fernsehnachrichten des Südwestfunks um 21 Uhr Aufgrund der Schwere des Unglücks und dem zunehmendem Druck der Weltöffentlichkeit konnte die Sowjetunion nicht länger dementieren. Über die amtliche Nachrichtenagentur TASS gab die Sowjetunion schließlich zu, dass es in einem Atomkraftwerk in der Ukraine zu einem Unglück gekommen ist. Die Nachrichten im SWF um 21 Uhr: "Bei einem Unfall in einem Atomkraftwerk der Sowjetunion sind nach offiziellen Angaben mehrere Menschen zu Schaden gekommen. Die amtliche sowjetische Nachrichtenagentur TASS meldete, einer der Reaktoren der Anlage Tschernobyl bei Kiew in der Ukraine sei beschädigt worden. Den Betroffenen werde Hilfe geleistet. TASS machte keine genaueren Angaben darüber, wie viele Menschen bei dem Unfall verseucht wurden, ob das Unglück auch Tote gefordert hat und wann es sich ereignete. In dem Bericht wurde darauf hingewiesen, dass es sich um das erste derartige Unglück in der Sowjetunion handele, während es in anderen Ländern schon mehrfach ähnliche Unfälle gegeben habe. In diesem Zusammenhang wurde auf den nuklearen Unfall in dem amerikanischen Atomkraftwerk "Three Miles Island" im Jahre 1979 verwiesen. Die sowjetischen Medien berichten nur sehr selten über technische oder natürliche Katastrophen. Dies geschieht gewöhnlich nur, wenn es viele Verletzte und erheblichen Sachschaden gegeben hat. Skandinavische Stellen hatten bereits ein Reaktorunglück in der Sowjetunion vermutet, nachdem in den letzten Stunden von Dänemark bis Finnland eine erhöhte Radioaktivität gemessen worden war. Im Norden Finnlands wurden bis zu sechsmal höhere Werte als üblich gemessen. Die skandinavischen Experten sehen aber bislang keine Gefahr für die Bevölkerung."
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Apr 26, 2023 • 4min

Landesschützentreffen nach dem Amoklauf von Winnenden | 26.4.2009

Nur wenige Wochen nach dem Amoklauf in Winnenden treffen sich die Schützenvereine im April 2009 zum Landesschützentreffen. Der Verband verzichtet diesmal auf den traditionellen Umzug und das Böllerschießen. Dennoch gibt es Kritik aus der Bevölkerung, und an den Schulen im Land sind Hobbyschützen nicht überall gerne gesehen. Die Schützen selbst fühlen sich zu Unrecht unter Generalverdacht. Die Stimmung ist gereizt.
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Apr 25, 2023 • 37min

"Stern" veröffentlicht angebliche Hitler-Tagebücher | 25.4. bis 11.5.1983

Chefredakteur des "Stern" betont sorgfältige Prüfung der Tagebücher Am 25. April 1983 lädt der "Stern" zu einer internationalen Pressekonferenz und verkündet: Bislang unbekannte Tagebücher Adolf Hitlers seien aufgetaucht und der "Stern" werde sie jetzt veröffentlichen. Die Tagebücher würden bereits 1932, vor Hitlers Machtübernahme, beginnen, die letzten Aufzeichnungen stammten von Mitte April 1945, also kurz vor Hitlers Tod. An diesen Tagebüchern gibt es von Anfang an Zweifel – allerdings nicht beim Chefredakteur des "Stern", Peter Koch, der auf der Pressekonferenz die sorgfältigen Prüfungen durch seine Redaktion betont. Wem "gehören" Hitlers Tagebücher? Noch am Tag der Pressekonferenz wird die Frage aufgeworfen, wem die Tagebücher gehören. Antwort: Dem Freistaat Bayern, ähnlich wie bei Hitlers Buch "Mein Kampf". So erklären es jedenfalls auf einer Pressekonferenz der Sprecher des Bundesinnenministeriums Wikhard Härtel und Regierungssprecher Dieter Stolze. Daher muss Bayern der Veröffentlichung der vermeintlichen Tagebücher zustimmen. Diese Entscheidung fällt am nächsten Tag, dem 26. April 1983: Der "Stern" darf die Texte unter bestimmten Bedingungen veröffentlichen. Der Name des Fälschers wird bekannt: Konrad Kujau Keine zwei Wochen später, am 6. Mai 1983, erklärt das Bundesarchiv in Koblenz die Hitler-Tagebücher für gefälscht. Für den "Stern" ist es ein Debakel. Damit ist die Geschichte noch nicht zu Ende. Der verantwortliche Stern-Redakteur Gerd Heidemann wird entlassen und erzählt dem NDR seine Geschichte. Am 11. Mai 1983 taucht nun erstmals auch der Name des eigentlichen Fälschers in den Medien auf, Konrad Kujau. Die Spuren führen nach Stuttgart und Umgebung. Die Chefredaktion des Stern trat nach der Affäre zurück. Die Auflage des Stern brach zumindest für ein paar Monate deutlich ein. Hier zu hören sind Berichte von jenem 25. April bis zum 11. Mai 1983, als nicht nur die Tagebücher als Fälschung entlarvt sind, sondern auch der Name des Fälschers bekannt wird.
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Apr 25, 2023 • 5min

Bundespräsident Heuss: Badener und Schwaben müssen miteinander leben | 25.4.1950

Neuordnung im Südwesten: Zusammenschluss oder Wiederherstellung? Nachdem die Besatzungsmächte eine Neuordnung der Länder im Südwesten ins Spiel gebracht haben, ist bald klar, auf welche Möglichkeiten es hinauslaufen würde: entweder auf einen Zusammenschluss – also einen Südweststaat. Oder, wofür sich vor allem das Land Baden stark machte: die Wiederherstellung von Baden in den Grenzen von 1933 – also inklusive Nordbaden. Bundespräsident Theodor Heuss über seine Sympathien Einig war man sich, dass eine Volksabstimmung darüber entscheiden sollte. Uneinigkeit bestand darüber, was genau gefragt und wie am Ende ausgezählt werden soll: nach Ländern getrennt oder alle zusammen? 1950 wird zunächst eine informative Volksbefragung, also eine Art Probeabstimmung durchgeführt. Dieser geht ein heftiger Wahlkampf voraus, in den sich auch Theodor Heuss einschaltet. Eigentlich ist er schon Bundespräsident und sollte über den Dingen stehen, aber in dieser launigen Rede am 25. April 1950 hört man dem Schwaben an, welche Lösung ihm die sympathischste wäre.
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Apr 25, 2023 • 1h 1min

Der Südweststaat wird gegründet – Schwarzer Freitag für die CDU | 25.4.1952

Erster Ministerpräsident: Reinhold Maier von den Liberalen Ein knappes halbes Jahr ist vergangen seit der Volksabstimmung für den Südweststaat. Damit er verwirklicht werden kann, wird eine verfassungsgebende Landesversammlung ins Leben gerufen. Auf der vierten Sitzung am 25. April 1952 wird der liberale Reinhold Maier zum Ministerpräsidenten gewählt. Im Anschluss erklärt er offiziell die Vereinigung der drei vorherigen Länder zu einem Südweststaat und ernennt sein Kabinett. CDU landet in der Opposition Die CDU kommt darin nicht vor: Obwohl stärkste Partei, landet sie unerwartet in der Opposition. In der anschließenden turbulenten Aussprache kündigt die CDU schärfsten Widerstand an. Reporter dieses Ereignisses ist der spätere Intendant des Süddeutschen Rundfunks Hans Bausch. Die Regierung unter Reinhold Maier ist eine provisorische. Maier wird bei den Bundestagswahlen im kommenden Jahr abgestraft und muss 1953 den Posten des Ministerpräsidenten für Gebhard Müller (CDU) räumen. "Südweststaat" soll nicht der endgültige Name bleiben Die Arbeit der Verfassunggebenden Versammlung geht weiter. Denn noch hat das neue Bundesland keinen endgültigen Namen. Niemand will, dass es auf Dauer „Südweststaat“ heißt. Aber die endgültige Entscheidung darüber fällt erst anderthalb Jahre später.
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Apr 19, 2023 • 7min

Himalaya-Forscher Dyhrenfurth über den "Schneemenschen" alias Yeti | 19.4.1952

Der Südwestfunk befragt den Himalaya-Forscher Prof. Günter Oskar Dyhrenfurth zum mysteriösen Schneemenschen, der später allgemein als Yeti bezeichnet wird. Einige Monate vor dem Interview wurden erneut Spuren dieses mutmaßlichen Wesens gesichtet, das als halb Tier, halb Mensch beschrieben wird. Dyhrenfurth schlägt zur weiteren Erforschung eine Expedition vor, inklusive Jäger. "Eine der Weltsensationen, die die erste Mount Everest Expedition im Jahre 1921 mitbrachte, war ein fantastisch klingender Bericht über wilde Schneemenschen, deren Spuren man oben im Mount Everest Gebiet über 6000 Meter hoch, also weit über der Waldgrenze, und im ewigen Schnee und Eis gefunden habe. Ein englischer Journalist, Mr. Henry Newman, hat damals die Träger, die Eingeborenen, befragt und gab eine genaue Beschreibung dieser wilden Menschen, die von den Eingeborenen gesehen worden sind: Ihre Füße seien einwärts gestellt, um sie besser zum Klettern zu befähigen und ihr Haar sei so lang, dass es ihnen beim Abwärtsgehen über die Augen falle."
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Apr 18, 2023 • 10min

Der Dalai Lama flieht nach Indien – Heinrich Harrers Live-Reportage | 18.4.1959

Von den chinesischen Besatzern unter massiven Druck gesetzt, flieht der 14. Dalai Lama am 17. März 1959 nach Indien. Einen Monat später kommt er in der Stadt Tezpur im indischen Bundesstaat Assam an und wird feierlich begrüßt. Wir hören den berühmten Bergsteiger Heinrich Harrer, seit seinem Tibet-Aufenthalt ein Freund des Dalai Lama, in einer Live-Reportage. Sie besteht aus zwei Teilen; der Anfang spielt am 18. April 1959 in Tezpur. Von dort fährt der Dalai Lama weiter mit dem Zug nach Siliguri in Westbengalen. Dort setzt sich die Reportage fort.
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Apr 18, 2023 • 8min

Heinrich Harrer über seine "Sieben Jahre in Tibet" | 11.12.1957

Interview mit dem Bergsteiger Heinrich Harrer. Harrer hatte damals schon sein Buch "Sieben Jahre in Tibet" geschrieben, das viele heute vor allem durch den gleichnamigen Film mit Brad Pitt kennen. In diesem Gespräch mit Interviewer Helmut Greulich erzählt er die Geschichte.

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