Archivradio – Geschichte im Original

SWR
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Apr 15, 2023 • 28min

Vom Widerstand zum Atomausstieg – Die Epoche der Kernenergie in Deutschland (2/2)

Der Widerstand gegen das AKW Wyhl in den 1970ern war die Keimzelle der großen Anti-Atomkraft-Bewegung. Am Ende hat sie gesiegt, nun gehen die letzten Meiler vom Netz – anders als im Ausland. Wie kam es dazu? | Gábor Paál im Gespräch mit Joachim Radkau. (SWR 2022/2023) | Mehr zur Sendung: http://swr.li/kernenergie-deutschland | Bei Fragen und Anregungen schreibt uns: wissen@swr2.de | Folgt uns auf Mastodon: https://social.tchncs.de/@swr2wissen
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Apr 14, 2023 • 37min

Frühe Atom-Euphorie – Die Epoche der Kernenergie in Deutschland (1/2)

Unerschöpfliche Energie! Atombetriebene Autos! Anfangs war die Begeisterung groß: 1960 wird im Kernkraftwerk Kahl am Main „das atomare Feuer entfacht“, wie der Reporter damals schwärmt. Gábor Paál im Gespräch mit Joachim Radkau. (SWR 2022/2023) | Mehr zur Sendung: http://swr.li/kernenergie-deutschland | Bei Fragen und Anregungen schreibt uns: wissen@swr2.de | Folgt uns auf Mastodon: https://social.tchncs.de/@swr2wissen
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Apr 13, 2023 • 9min

Gründungsparteitag der AfD | 14.4.2013

2013 gründet sich die Partei "Alternative für Deutschland", kurz AfD. Was die Gründer verbindet, ist ihre Ablehnung des Euro. Hintergrund ist die vorangegangene Finanzkrise und die europäische Unterstützung für Krisenländer wie Griechenland. Die gemeinsame Währung, so die Überzeugung der Parteigründer, habe die Krise nur noch verschärft. Erster Vorsitzender wird der Wirtschaftsprofessor Bernd Lucke. Weitere prominente Unterstützer findet die Partei im ehemaligen BDI-Präsidenten Hans-Olaf Henkel, im ehemaligen FAZ-Herausgeber Konrad Adam oder im aus der hessischen CDU ausgetretenen Politiker Alexander Gauland. Der Gründungsparteitag am 14. April in Berlin ist geprägt von Aufbruchstimmung und dem Bemühen, keinen rechts-nationalistischen Eindruck zu hinterlassen. Man sei weder links noch rechts, man sei vielmehr anders, so die Devise – und man zeigt sich enttäuscht von den etablierten, wie man sie auf dem Parteitag schon nennt: "Altparteien". Parteichef Bernd Lucke bleibt zwei Jahre an der Spitze, 2015 muss dann den Posten für Frauke Petry räumen, die ebenfalls bald gestürzt wird. 2017 zieht die AfD in den Bundestag ein. Ihre haben sich seitdem immer weiter ins rechtsnationalistische Spektrum verschoben. 2021 stuft sie das Bundesamt für Verfassungsschutz als extremistischen Verdachtsfall ein. Vom einstigen Spitzenpersonal haben viele die AfD inzwischen verlassen.
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Apr 7, 2023 • 3min

Sprengung der Kühltürme am AKW Philippsburg | 14.5.2020 | Kernenergie

40 Jahre lang hat das Kernkraftwerk Philippsburg Strom geliefert. Ende 2019 wurde es, wie beschlossen, abgeschaltet. So wird am 14. Mai 2020 der Atomausstieg sichtbar und hörbar: Die sorgar vom Schwarzwald aus sichtbaren Kühltürme werden gesprengt. Quelle: W0916250
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Apr 7, 2023 • 27min

Angela Merkel erklärt Atomausstieg nach der Katastrophe von Fukushima | 9.6.2011 | Kernenergie

Drei Monate nach der Katastrophe in Fukushima beschließt die Bundesregierung den schrittweisen Ausstieg aus der Atomenergie in Deutschland bis 2022. In ihrer Regierungserklärung vom 9. Juni 2011 skizziert Bundeskanzlerin Merkel den Weg in ein neues Energiezeitalter.
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Apr 7, 2023 • 13min

Nach Fukushima: Merkel läutet Atomausstieg ein | 14.3.2011 | Kernenergie

Angela Merkel und Guido Westerwelle treten vor die Presse Gemeinsam mit Bundesaußenminister Guido Westerwelle tritt Angela Merkel am Montag, den 14. März 2011, vor die Presse. Das Unglück im Kernkraftwerk Fukushima werde nukleare Folgen für die ganze Welt haben, daher können man nicht zur Tagesordnung übergehen, so die Bundeskanzlerin. Eine solch gewaltige Naturkatastrophe wie in Japan sei in Deutschland nicht wahrscheinlich, die deutschen Kernkraftwerke seien sicher und die friedliche Nutzung der Kernenergie werde nach wie vor als Brückentechnologie benötigt. Dennoch gelte es, nach dem Reaktorunglück in Fukushima innezuhalten. Nach dem Reaktorunglück in Fukushima muss die Lage neu analysiert werden "Die Ereignisse in Japan lehrten uns, dass Risiken, die für absolut unwahrscheinlich gehalten wurden, doch nicht vollends unwahrscheinlich sind", sagt Bundeskanzlerin Merkel. Und aus diesem Grund müsse die Lage neu analysiert werden. Moratorium: alle Atomanlagen in Deutschland werden überprüft Für die im Herbst 2010 beschlossene Laufzeitverlängerung kündigt Merkel ein 3-monatiges Moratorium an. In dieser Zeit, so die Kanzlerin, sollten alle Atomanlagen in Deutschland einer umfassenden Sicherheitsprüfung unterzogen werden. Die Sicherheit der Bevölkerung sei dabei oberstes Gebot. Und auch die Menschen in Japan und deren Leid sollten bei der Diskussion um Kernenergie nicht vergessen werden.
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Apr 7, 2023 • 17min

Demonstration gegen die Wiederaufarbeitungsanlage in Wackersdorf | 18. und 19.5.1986 | Kernenergie

Nach Tschernobyl-Katastrophe verstärkt sich Widerstand gegen Wackersdorf Die Wiederaufarbeitungsanlage Wackersdorf in der Oberpfalz sollte die zentrale Wiederaufarbeitungsanlage für abgebrannte Brennstäbe aus Kernreaktoren in Deutschland werden. Der Protest gegen den Bau der WAA formierte sich schon Ende des Jahres 1985. Nach der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl verstärkte sich der Widerstand. An Pfingsten versammelten sich Zehntausende Atomkraftgegner im Taxöldener Forst bei Wackersdorf, um gegen den Bau der Wiederaufarbeitungsanlage zu demonstrieren. Hunderte Verletzte und Sachschaden in Millionenhöhe Wie in Brokdorf (1977) und Gorleben (1980) kam es zu gewalttätigen Ausschreitungen. Vermummte Demonstranten versuchten, über den Eisengitterzaun auf das WAA-Gelände zu gelangen, beschossen die Polizisten mit Stahlkugeln und setzten Fahrzeuge in Brand. Die Staatsmacht ihrerseits provozierte mit tieffliegenden Hubschrauberflügen und Reizgasgranaten, die sie in die Mengen warfen. Die Bilanz des Wochenendes: Hunderte von Verletzten auf beiden Seiten, Sachschäden in Millionenhöhe. Rohmaterial des Journalisten Ulrich Böken Der Hörfunkjournalist Ulrich Böken war an diesem Pfingstwochenende mit seinem Mikrofon vor Ort. Hier zu hören das von ihm aufgenommene Rohmaterial in voller Länge. Lied: "Bayernland"Hubert Weinzierl (O-Ton), Vorstand des BUND: "Es ist Zeit, über die Grenzen der Großtechnologie nachzudenken." Atmo: Rhythmisches Klopfen am Bauzaun, Pfiffe, Durchsagen im HintergrundDemonstranten reden auf Polizisten ein: "Gewalt entsteht durch Hilflosigkeit". Im Hintergrund sind Hubschrauber zu hören.Demonstranten beschreiben das Vorgehen der PolizeiHubschrauber werfen Gasgranaten in die Menschenmenge. Demonstranten: "Schau hi, der wirft oba ... geh mer." Aufhören-Rufe. Im Hintergrund: Hubschraubergeräusche.Reportage von Ulrich Böken: Er beschreibt die Situation.Empörte Demonstranten nach dem Gaseinsatz vom Hubschrauber.
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Apr 7, 2023 • 4min

Treckerzug nach Gorleben – Protest gegen Endlagerpläne | 31.3.1979 | Kernenergie

Ende der 1970er-Jahre gerät das niedersächsische Gorleben nahe der deutsch-deutschen Grenze in den Fokus von Kernkraftgegnern. Denn dort soll ein Entsorgungszentrum für Atommüll eingerichtet werden, mit angeschlossener Wiederaufbereitungsanlage. Gleichzeitig wird der Salzstock unter Gorleben als mögliches Endlager ins Spiel gebracht – von der Bundesregierung Helmut Schmidt und der niedersächsischen Landesregierung unter Ernst Albrecht. Der Protest gegen diese Pläne findet in Form eines Treckerzugs statt. Er beginnt am 25. März 1979 im Wendland und endet am 31. März mit einer Abschlusskundgebung in Hannover. Zwischen 50.000 und 100.000 Menschen nehmen daran teil. Reaktorunfall in Harrisburg am 28. März 1979 Zusätzlichen Auftrieb bekommt der Protest durch ein Reaktorunglück beim US-amerikanischen Kernkraftwerk Three Mile Island bei Harrisburg / Pennsylvania.
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Apr 7, 2023 • 15min

Widerstand gegen Atomkraftwerk Wyhl eskaliert | 17. bis 27.2.1975 | Kernenergie

Wyhl: Baubeginn trotz anhängigem Eilantrag gegen die Baugenehmigung Am 17. Februar 1975 beginnen die Bauarbeiten für das Kernkraftwerk Wyhl im Kaiserstuhl – obwohl beim Landgericht Freiburg noch ein Eilantrag gegen die Baugenehmigung anhängig ist. Gegner des Kraftwerks besetzen deshalb tags darauf die Baustelle. Die Ereignisse eskalieren – zum ersten Mal bei einem Kraftwerksbau in der Bundesrepublik. Es folgt ein Polizeieinsatz mit gepanzerten Fahrzeugen, Hundestaffeln und Wasserwerfern. Nach zehn Tagen fasst der Südwestfunk am 27. Februar den Ablauf der Ereignisse in einem Rückblick zusammen. Wyhl wird nicht gebaut In der Zeit nach diesen Ereignissen geht gerichtlich noch ein paar Mal hin und her. Am Ende wird das Kernkraftwerk Wyhl nicht gebaut. Ministerpräsident Lothar Späth legte das Projekt auf Eis. 1994 wird der Bau offiziell eingestellt. Einige Komponenten wurden stattdessen im fast baugleichen Kernkraftwerk Philippsburg eingesetzt.
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Apr 7, 2023 • 4min

Wird Atomschiff "Otto Hahn" doch kein Frachter? | 20.10.1969 | Kernenergie

Schon ein Jahr nach der Probefahrt von Deutschlands erstem atomaren Forschungsschiff zeichnet sich ab: Handelsschiffe mit Nuklearantrieb haben wohl doch keine Zukunft. Ein Mitarbeiter des Arbeitskreises Kernenergie des Bundes und der Küstenländer erklärt, welche ungeahnten Probleme es gibt. Viel Forschung – wenig Fracht Bilaterale Verhandlungen für Anlaufgenehmigungen zogen sich in die Länge oder waren an ungewöhnlich hohe Risikosummen gebunden. So verlangte man beispielsweise für den norwegischen Hafen Narvik eine Deckungssumme von 400 Millionen DM. Als einzige anlaufbare Häfen verblieben Lissabon, Southampton und Rotterdam. Die "Otto Hahn" erwirtschaftete in ihren Jahren als Nuklearfrachter 13,7 Millionen DM. Aus wissenschaftlicher Sicht war dies jedoch kein Misserfolg, Wirtschaftlichkeit erwartete man erst in der nächsten Generation ziviler Nuklearschiffe. Auf ihren Fahrten legte die "Otto Hahn" insgesamt 650.000 Seemeilen zurück und verzeichnete 65.000 Reaktorbetriebsstunden, was der Lebensdauer von Reaktoren an Land nahe kam. Die Erkenntnisse sollten in den Bau des Nachfolgeschiffes, der NCS-80, einfließen. Kein Durchbruch trotz Ölkrise Als 1973 die Ölkrise kam, herrschte für einige Jahre Hochstimmung unter den Befürwortern einer nuklearen Handels- und Fahrgastflotte. Trotzdem kam es nicht zum Durchbruch, die geplanten Nuklear-Containerschiffe NCS 80 und 240 fanden keinen Auftraggeber. Dies hatte neben fehlender Anlaufgenehmigungen auch mit einer gewissen Skepsis gegenüber der Kernenergie zu tun. Zudem waren die Anlagen der "Otto Hahn" noch im Prototyp-Stadium und hätten weitere Investitionen in die Entwicklung notwendig gemacht. Bereits 1974 wurden die Anläufe der "Otto Hahn" spärlicher. 1977 entschied man sich gegen eine dritte Erneuerung des Reaktorkerns. 1979 wurde das Schiff verkauft und bis 1982 dekontaminiert. Bis zur Stilllegung 1979 waren etwa 200 Millionen DM in das Projekt investiert worden. Quelle: Radio Bremen

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