

Archivradio – Geschichte im Original
SWR
Historische Aufnahmen und Radioberichte von den ersten Tonaufzeichnungen bis (fast) heute. Das Archivradio der ARD macht Geschichte hör- und die Stimmung vergangener Jahrzehnte fühlbar. Präsentiert von: Gábor Paál, Lukas Meyer-Blankenburg, Maximilian Schönherr und Christoph König. Ein Podcast von SWR, BR, HR, MDR und WDR. https://archivradio.de | Übersicht über alle Beiträge: http://x.swr.de/s/archivradiokatalog
Episodes
Mentioned books

Jun 11, 2023 • 3min
DDR-Volksaufstand: "Wir lassen uns nicht zurückhalten!" | 17.6.1953
Erhöhung der Arbeitsnorm löst Streik aus
Am 15. und 16. Juni 1953 treten in der ganzen DDR Arbeiter und Arbeiterinnen in den Streik und legen Baustellen und Betriebe lahm. Auslöser für ihren Protest ist die geplante Erhöhung der Arbeitsnorm durch die SED-Regierung. Kurz gesagt: Sie sollen mehr arbeiten, kriegen aber nicht mehr Lohn.
Immer mehr Menschen solidarisieren sich mit den Streikenden. Am 17. Juni 1953 erreicht der Protest seinen Höhepunkt, Millionen Menschen sind landesweit auf den Straßen. Der Streik wird zum Volksaufstand.
Die Volkspolizisten sind überfordert, Moskau schickt Soldaten. Am Mittag des 17. Juni 1953 ist die Lage unübersichtlich.
Reporterin Dagmar Späth versucht, sich in Berlin einen Überblick zu verschaffen.

Jun 10, 2023 • 5min
Bonner Friedensdemo gegen den NATO-Gipfel | 10.6.1982
500.000 Menschen demonstrieren gegen NATO-Doppelbeschluss
Unter dem Motto "Aufstehn! Für den Frieden" gehen am 10. Juni 1982 in Bonn eine halbe Millionen Menschen auf die Straße und protestieren gegen den NATO-Doppelbeschluss.
Es ist die wohl berühmteste von mehreren großen Friedensdemonstrationen in der Geschichte der Bundesrepublik.
Das breite Bündnis fordert eine entmilitarisierte Gesellschaft – darunter etliche Promis wie der Schriftsteller Heinrich Böll oder die Theologin Dorothee Sölle.

Jun 10, 2023 • 4min
NATO-Gipfel in Bonn | 10.6.1982
Am 10. Juni 1982 demonstriert eine halbe Million Menschen in Bonn gegen den NATO-Doppelbeschluss und für eine neue Sicherheits- und Friedenspolitik.
Zeitgleich treffen sich auf der anderen Rheinseite die 16 Regierungschefs der NATO-Mitgliedsstaaten. Gastgeber ist der deutsche Bundeskanzler Helmut Schmidt.

Jun 8, 2023 • 56min
Aufbruch ins All – Die frühe Raumfahrt | Archivradio-Gespräch
Der Wettlauf im Weltraum hielt die Welt in Atem. Erst ein gewaltiger Kraftakt brachte die USA zuerst auf den Mond. Eine Sensation - im deutschen Radio aber getrübt durch eine Panne. Christoph König im Gespräch mit Thomas Hillebrandt. (SWR 2019) | Mehr zur Sendung: http://swr.li/raumfahrt-geschichte | Wenn Ihr euch für den Weltraum interessiert, könnt Ihr direkt in eine neue SWR-Reihe reinhören! Ab dem 7. Juni präsentieren Isabella Hermann und Andreas Brandhorst, wie man sich vor fünfzig Jahren die Zukunft vorgestellt hat. Anhand der SDR-Reihen ‚Science-Fiction als Radiospiel‘ und ‚Phantastik aus Studio 13‘ der 1960er bis 1990er Jahre diskutieren sie, wie aktuell diese Zukunftsvisionen heute sind. Hört „Das war morgen“ in der ARD Audiothek: https://www.ardaudiothek.de/sendung/das-war-morgen/12701131/ | Bei Fragen und Anregungen schreibt uns: wissen@swr2.de | Folgt uns auf Mastodon: https://ard.social/@SWR2Wissen

Jun 8, 2023 • 12min
Neil Armstrong betritt als erster Mensch den Mond | 20.7.1969
Apollo 11 ist gelandet. Zu hören: Armstrongs Worte "That's one small step for a man, one giant leap for mankind." Die deutschen Moderatoren reden leider dazwischen.
Erfüllung eines Menschheitstraums
Die US-amerikanische Mondmission "Apollo 11" war nicht nur ein Erfolg im Wettlauf des Kalten Krieges zwischen den USA und der Sowjetunion, sondern auch die Erfüllung eines Menschheitstraums.
Der erste Mann auf dem Mond
Um 03.56 Uhr europäischer Zeit am 21.07.1969 betreten Neil Armstrong und nach ihm Edwin Aldrin als erste Menschen den Mond: "That’s one small step for man - one giant leap for mankind" – diese Worte von Armstrong gehen in die Geschichte ein. Schätzungen zufolge verfolgen 500 Millionen Menschen weltweit das amerikanische Abenteuer vor den Fernseh- und Radiogeräten.
Houston, wie spät ist es?
Kurios ist die Reportage des SWF: Genau zum Zeitpunkt der geschichtsträchtigen Worte Armstrongs vergewissert sich Reporter Franz Meindl in Baden-Baden bei Robert Röntgen in Houston nach der genauen Uhrzeit vor Ort.

Jun 8, 2023 • 1min
Countdown und Start von Apollo 11 | 16.7.1969
Die USA schreiben Raumfahrt-Geschichte. Am 16. Juli 1969 hebt die 3.000 Tonnen schwere Saturn-5-Rakete in Richtung Mond ab. Die Mission Apollo 11 hat begonnen.
Die Medien sind dabei, als der Countdown startet.

Jun 8, 2023 • 2min
John F. Kennedy: "Wir fliegen zum Mond, weil es schwer ist." | 12.9.1962
Der junge US-Präsident schwört die Nation auf den Wettlauf zum Mond ein
Die Politik hat er bereits überzeugt, als er am 12. September 1962 an der Universität Rice seine berühmte Rede hält, in der er die Bevölkerung noch einmal für die ehrgeizigen Pläne zur Mondlandung gewinnen will.
"Einige sagen, warum der Mond?" – sagt Kennedy. "Warum wählen wir ihn als unser Ziel? Und sie könnten genauso gut fragen, warum den höchsten Berg besteigen? Warum vor 35 Jahren den Atlantik überfliegen? Wir haben uns entschlossen, zum Mond zu fliegen. Wir haben uns entschlossen, noch in diesem Jahrzehnt zum Mond zu fliegen – nicht, weil es leicht ist, sondern weil es schwer ist."

Jun 8, 2023 • 30min
Wernher von Braun über die Bedeutung der Raumfahrt im Kalten Krieg | 6.9.1959
Wernher von Braun spricht über Raketentechnik und Politik im Kalten Krieg
1959 hielt er den folgenden Vortrag anlässlich der Internationalen Luftfahrtausstellung in Frankfurt. Zur Erinnerung: Die Sowjetunion hatte bereits ihre ersten Sputnik-Satelliten im All – und damit zu diesem Zeitpunkt im Weltraum die Nase vorn. Wernher von Braun spricht daher nicht nur über die technischen Aspekte der Raumfahrt, sondern auch über die politisch-militärischen in Zeiten des Kalten Kriegs.
Das Rückgrat der Astronautik, so von Braun, bilde die Raketentechnik. Der Raketeningenieur nennt zunächst die frühen Pioniere der Raketentechnologie, wie Hermann Oberth und Rudolf Nebel. Für von Braun steht der Raketenbau vor einem "unausweichlichen Konflikt": Die Raketentechnik sei auf der einen Seite segensreich, auf der anderen Seite bringe sie auch den Tod. Es sei jedoch "unfair, Wissenschaftler und Ingenieure für die Gräuel moderner Kriege und die zeitgenössischen Krisen in dieser Welt verantwortlich machen zu wollen."
Von Braun verteidigt den Nutzen der Raketenforschung mit den zivilen Errungenschaften, die dadurch möglich werden. Gleichzeitig rechtfertigt er aber auch die militärische Rüstung in Anbetracht des Kalten Krieges: "Sollen wir abwarten bis auf dem Mond die rote Fahne hoch geht? Soll die freie Welt wirklich ihre Bewaffnung veralten lassen, solange keine absolute Gewähr dafür besteht, dass auch jenseits des Eisernen Vorhangs alle Anstrengungen auf dem Gebiet der Entwicklung neuerer noch schlagkräftigerer Waffen eingestellt werden?"
Die moralische Bürde, Waffen entwickelt zu haben, sei erst dann von den Wissenschaftlern genommen, meint von Braun, wenn diese auch die zivilen Errungenschaften ihrer Forschung für die Menschheit bewiesen hätten. Der Raketeningenieur denkt dabei an die friedliche Nutzung der Atomenergie und die Raumfahrt.
Blick in die Zukunft
Raumstationen, so von Braun, werden die Erde umkreisen, Wettersatelliten würden frühzeitig die Vorhersage von Stürmen ermöglichen und so die Menschen auf der Erde zu schützen. Die Genauigkeit der Navigation würde mithilfe der Satelliten vereinfacht. Optische Vermessungen die Karten der Erde verbessern und eine langzeitige Beobachtung der Bewegung der Erdplatten ermöglichen.
Am wichtigsten erschien ihm jedoch die Erforschung der Sonnenstrahlung und die weitere Erforschung des Weltalls. Ziel sei es, eines Tages Menschen auf den Mond und den Mars zu bringen. Dadurch, so von Braun, dürfe man "zurecht hoffen, völlig neue Erkenntnisse zu gewinnen, über den Ursprung und die Geschichte unseres Planetensystems und die Entwicklung des Lebens im allgemeinen.“ Man könne "gewiss sein, dass wir vor einer Revolution unserer wissenschaftlichen Erkenntnisse stehen."
Quelle: Südwestfunk. Vortrag zum 50. Jahrestag der ersten Internationalen Luftfahrtausstellung in Frankfurt a. M. Pioniere der Raketentechnik – Wernher von Braun. Mitschnitt vom 6.9.1959.

Jun 8, 2023 • 5min
Der Satellit Sputnik schockt den Westen | 5.10.1957
Damals kündigt US-Präsident Dwight D. Eisenhower den ersten Satelliten im All an. Die Sowjets ziehen bald darauf nach.
1957 dann der Schock für die westliche Welt, der Sputnik-Schock: Die UdSSR gewinnt die erste Etappe im Space Race mit dem Satelliten Sputnik, dessen Signale im All auch im Westen zu empfangen sind.
Der Südwestfunk berichtet am 5. Oktober 1957.

Jun 5, 2023 • 17min
FDP-Politiker Jürgen Möllemann stirbt bei Fallschirmabsturz – Suizid oder Unfall? | 5.6.2003
Jürgen W. Möllemann: Bundesminister, Vize-Kanzler – und zum Rücktritt gezwungen
Jürgen W. Möllemann hatte eine steile politische Karriere hinter sich. Bundesbildungsminister, Bundeswirtschaftsminister, Vize-Kanzler unter Helmut Kohl. Dann zwingt ihn ein Compliance-Skandal – die sogenannte Briefbogen-Affäre – zum Rücktritt.
Möllemann steigt aber wieder auf, wird erfolgreicher FDP-Wahlkämpfer, inszeniert sich medienwirksam als Fallschirmspringer bei Auftritten und bekommt einen großen Einfluss auf die Partei.
Antisemitische Äußerungen und Parteispendenaffäre
Dann aber zieht er erneut die Kritik auf sich: zum einen mit antisemitischen Äußerungen, zum anderen durch eine Parteispendenaffäre in der nordrhein-westfälischen FDP und mit Schwarzgeldkonten. Auch der Verdacht der Steuerhinterziehung steht im Raum.
Zum FDP-Austritt gedrängt, Aufhebung der Immunität, Razzia – und Tod
Möllemann wird zum Austritt aus der FDP gedrängt, behält aber sein Bundestagsmandat, einsam in den hinteren Reihen.
Am 5. Juni 2003 hebt der Bundestag seine Immunität auf, am selben Tag findet auch bei ihm zu Hause eine Razzia statt. Kurz darauf begibt sich Möllemann wieder einmal auf einen Fallschirmflug. Springt ab – und kommt ums Leben. Die Frage: Suizid oder Unfall hat sich schon an diesem Tag gestellt. SWR1 widmete dem Thema am Abend eine Hintergrundsendung.


